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Danach wurde Ruby in einem Raum zurückgelassen, wo sie die schriftliche Prüfung machen sollte, nachdem August ihr etwas Zeit gegeben hatte, um aus den Büchern zu lernen. Es waren nur zwanzig Minuten, aber sie las ziemlich viel. Diejenigen, die ihren Körper trainieren, entwickeln ganz natürlich Superfähigkeiten, und schnelles Lesen ist eine dieser normalen Fähigkeiten.
Ich glaube, das hat was mit der Verbesserung unserer Sinne zu tun, wenn unser Körper stärker wird, oder so ähnlich … Wie auch immer, hier ist es ziemlich gemütlich. Der Gildenmeister ist ein sehr freundlicher Mann, und während Ruby ihren Test machte, lernten wir die Empfangsdame kennen.
„Oh mein Gott, ich kann nicht glauben, dass wir eine Prinzessin hier haben!“
„Sie ist so süß!“
„Sind sie nicht alle süß?“
„Ich habe noch nie einen Halb-Menschen und Halb-Dämon gesehen! Du bist etwas ganz Besonderes!“
Es waren einige Zwerge, Dämonen und sogar ein junges Elfenmädchen, das sehr nervös wurde, als es mich sah, und sofort niederkniete.
„P-Prinzessin Sylph! Eure Königliche Hoheit, es ist mir eine Ehre, Euch zu sehen!“
Sie hatte kurze rosa Haare und spitze Ohren und schien eine Anfängerin zu sein.
„Ach, bitte mach das nicht, du kannst ganz normal mit mir reden, wirklich … Wenn es nach mir ginge, hätte ich meine Identität geheim gehalten …“
„Aber ist das wirklich in Ordnung?! Du bist die Enkelin unseres Königs! Ich habe gehört, dass du ein sehr gutes Verhältnis zu Seiner Majestät hast!“
„Ja, wir haben uns versöhnt, nachdem unser erstes Treffen etwas … hm, schwierig war, würde ich sagen.“
Als sie sich endlich beruhigt hatte, kamen die anderen klatschsüchtigen Empfangsmädchen auf mich zu.
„Ich wollte schon immer wissen, wie die königliche Familie so ist!“
„Hast du schon mal das Schloss gesehen? Wie groß ist es?“
„Kannst du uns sagen, wie gut die anderen Prinzen aussehen?“
„Ich hab gehört, die Königin hat einen tollen Modegeschmack und trägt immer wunderschöne Kleider! Kannst du mir mehr darüber erzählen?“
„Äh, also … ähm.“
Sie wurden mir jetzt zu vertraulich; das ging mir zu weit!
„Kommt schon, Mädels, bombardiert sie nicht mit unangenehmen Fragen“, sagte August. „Nutzt ihre Freundlichkeit nicht aus. Sie mag zwar nett sein, aber wenn ein anderes Mitglied der Königsfamilie euch so mit ihr reden hört, könnte das anders ausgehen!“
„Äh!“
„Es tut mir so leid!“
„Ich habe wirklich eine Menge gefragt …“
„Schon gut, wirklich“, zuckte ich mit den Schultern. „Ich habe mich übrigens über ein paar Dinge bezüglich der Dungeons und Missionen hier gewundert. Gibt es auch Missionen mit Belohnungen?“
„Aber natürlich!“
„Dort drüben steht die große Aufgabenwand. Ihr könnt jede Aufgabe übernehmen, die von der Gilde selbst oder von Kunden angeboten wird, die hierherkommen und Geld für eine Aufgabe bezahlen.“
„Je mehr du schaffst, desto mehr Ruhm bekommst du und kannst schließlich deinen Abenteurerrang verbessern und mehr Vorteile bekommen! Cool, oder?“
„Ach so, das ist also ähnlich wie bei den anderen, die ich schon gesehen habe“, nickte ich. „Okay, dann könnten wir vor dem Mittagessen noch schnell ein Dungeon-Abenteuer wagen … Wie viele Dungeons gibt es hier in der Nähe?“
„Hmm …“, August verschränkte die Arme und dachte nach. „In der ganzen Stadt? Oder in den Bergen? Nun, in den Bergen gibt es insgesamt etwa … fast dreißig Dungeons. Aber es gibt noch ein paar andere Dungeons in den nahe gelegenen Bergen. Der größte und fieseste Dungeon ist die Gruft des Roten Drachen, die voller drachenähnlicher Monster ist. Normalerweise darfst du dort nicht hingehen, es sei denn, du hast mindestens Rang A.“
„Die Gruft des Roten Drachen…“, sagte ich. „Dorthin wollen wir!“
„Ja, dort werden wir meine Materialien finden!“, sagte Ignatius, der sich für die anderen sichtbar machte und die Rezeptionistin und August erschreckte.
„Ein Geist?“, fragte August.
„Hahaha! Er ist Sylphys Geist!“, sagte Celica. „Er ist ein Drachengeist, also braucht er Drachenmaterialien…“
„Ja, so ziemlich, das ist der einzige Grund, warum sie dorthin will“, sagte Celeste.
„In so einen gefährlichen Dungeon?!“, sagte August. „Aber Prinzessin Sylph, du solltest versuchen, nicht an gefährliche Orte zu gehen. Du bist immerhin eine Prinzessin von hohem Rang …“
„Hey! Ich bin auch ein von den verdammten Göttern auserwählter Held, weißt du noch?“, fragte ich. „Ich bin stark, mach dir keine Sorgen um mich … Aber wir haben nicht vor, in nächster Zeit dorthin zu gehen. Später, wenn wir mehr Freizeit haben. Momentan trainieren wir bei Meisterin Felicia, der Hexe vom Blauen Berg.“
„A-Ach so ist das, ihr seid ihre Lehrlinge geworden?“, fragte August schockiert. „Erstaunlich! Wir haben die alte Dame schon lange nicht mehr gesehen.“
„Alte Dame? Sie sieht nicht älter aus als zwanzig …“, meinte Celeste.
„Aber sie ist doch sehr alt, oder?“, fragte Celica. „Ich glaube, sie ist älter als diese ganze Stadt.“
„Ja, lass dich nicht von ihrem jungen Aussehen täuschen, sie ist eine gerissene alte Dame …“, seufzte August. „Außerdem gibt sie gerne unmögliche Aufgaben, die niemand erfüllen kann, und kommt dann zurück und beschwert sich, dass niemand ihre Aufträge angenommen hat, obwohl sie für die meisten Abenteurer viel zu schwer sind …“
„Oh ja, genau so ist sie“, nickte ich.
„Hahah …“, lachte August. „Wie auch immer, in diesem Berg gibt es fast dreißig Dungeons. Die nächstgelegenen sind die einfachsten, die meisten von ihnen überschreiten nicht die Gefahrenstufe C. Es sind der Dunkle Höhlendungeon, der Fledermausnest-Dungeon, der Schleimfarm-Dungeon und der Blindenfisch-Dungeon.
Wie ihre Namen schon sagen, sind sie voll mit Monstern dieser Art. In letzterem wachsen überall Mineralien, und die Fischmonster leben in kleinen Teichen und unterirdischen Seen. Diese Dungeons sind alle offen und haben keine Instanzen. Schwierigere Dungeons können allerdings Instanzen für jede Gruppe erstellen, die aber auch gefährlich sind.
Schließlich kann man in Instanz-Dungeons nicht gerettet werden, wenn die Gruppe angegriffen wird. Der einzige Weg zu entkommen ist, spezielle Fluchtzauber oder Gegenstände zu benutzen oder den Dungeon zu beenden, indem man den Boss besiegt.
„Interessant, wir haben mal ein paar Instanz-Dungeons in Eastgrain besucht“, nickte ich. „Celeste und Celica haben dort gelebt, erinnerst du dich an den Besuch?“
„Ja, ich wäre manchmal fast gestorben“, sagte Celeste. „Aber es war meine einzige Möglichkeit, Monster zu jagen und Geld zu verdienen, ohne von Menschen angegriffen zu werden.“ Erlebe mehr Inhalte auf empire
„Oh, das tut mir leid“, sagte August.
„Schon gut“, zuckte Celeste mit den Schultern. „Das ist sowieso schon lange her. Also besuchen wir einen Dungeon?“
„Ja, lass uns gehen!“, sagte Celica.
„Wir müssen erst auf Ruby warten, beruhige dich“, sagte ich. „Und – oh, da ist sie ja!“
Sie kam mit dem Papier in der Hand die Treppe herunter.
„Gildenmeister! Ich bin fertig“, rief sie.
„Ah, gut! Zeig mal her.“
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