—–
Meine Mutter hat mir erzählt, dass das Prinzip hinter „Summon Creation“ darin besteht, das Prinzip der Schöpfungsmagie zu lernen.
Schöpfungsmagie ist die Magie, die Götter einsetzen. Meine Eltern haben in all den Jahren, in denen sie gearbeitet, geforscht und gelernt haben, nur einen winzigen Teil davon verstanden.
Als sie sich zum ersten Mal mit den anderen Helden versammelt hatten, fanden sie hier mehrere Zauberbücher, Schätze, die die Götter hinterlassen hatten, damit die Helden sie nutzen konnten, um stärker zu werden und ihre Magie und Techniken zu entwickeln … oder so ähnlich.
Indem sie die Grundlagen der Schöpfungsmagie lernten, konnten sie vorübergehend Magie zum Leben erwecken und eigene Pseudogeister erschaffen, die sie massenhaft produzierten.
Wenn ich mich richtig erinnere, können sie sogar noch mehr erschaffen, glaube ich.
Schließlich haben sie sie in den Kriegen gegen die Dämonen eingesetzt …
Ich verstehe schon, warum sie damit Kriege gewinnen wollten. Wenn sie nur ein paar Dutzend dieser Dinger erschaffen, könnten sie jeden Krieg gegen andere Königreiche gewinnen.
Aber meine Eltern sagen immer, dass Helden dazu da sind, die Menschheit zu retten, und nicht, um Kriege zwischen Menschen zu führen.
Nachdem ich diese geflügelten Männer aus dem Nichts auftauchen sah, musste ich sie einfach fragen, wie sie das gemacht hat.
„Es ist eigentlich ganz einfach. Man stellt sich einfach ein Wesen vor und erweckt es zum Leben… Allerdings bleiben sie nicht für immer hier. Nach einer Weile verschwinden sie wieder. Man kann sie jedoch länger am Leben erhalten, indem man ihnen Mana zuführt. Sie werden unser Haus während unserer Abwesenheit bewachen“, erklärte mir meine Mutter.
„Jetzt… erschaffe ‚Beschwörung: Feuerbestien‘.“
BLITZ!
Mein Vater erschuf ein Dutzend Bestien aus Flammen, die zwischen zwei und fünf Meter groß waren. Sie hatten alle unterschiedliche Formen und Aussehen, einige waren große Vögel, andere Kühe. Eine davon war sogar ein Bär und so weiter.
Es waren etwa ein Dutzend, zusammen mit dem anderen Dutzend Engeln genug, um diesen Ort zu beschützen, während wir weg waren, oder zumindest so lange durchzuhalten, bis wir zurückkamen.
„Ah, stimmt. Wir sollten vorsichtshalber ein großes machen, ich will nicht, dass mein Haus zerstört wird, während wir weg sind. Wenn Beelzebub unseren Standort kennt, dann wissen wahrscheinlich auch andere davon“, sagte mein Vater.
„Ja, lass uns unsere Magie vereinen, um es stärker zu machen“, antwortete meine Mutter und nickte zustimmend.
Daraufhin hielten meine Mutter und mein Vater plötzlich Hände, während ihre Auren miteinander verschmolzen. Licht und Feuer begannen sich zu drehen und formten eine mächtige Gestalt.
„Heiliger Feuerwächter.“
BLITZ!
In einem Augenblick tauchte ein 10 Meter großes menschenähnliches Wesen vor uns auf.
Es ähnelte den Engeln von zuvor, war aber deutlich größer. Sein Körper war muskulös und mit einer rot-goldenen Rüstung bedeckt. Darüber trug es einen kreuzförmigen Helm und drei Paar weiße Flügel. Schließlich hatte es drei Flammenhalos über dem Kopf, einen großen Schild und eine feurige Klinge.
Wow …
„Das sollte sogar einen Überrest der Armee des Dämonenkönigs für eine Weile aufhalten können“, sagte mein Vater.
„Hoffentlich … Jetzt lass uns los. Die Schöpfungsmagie macht mich ganz schwindelig …“, sagte meine Mutter und seufzte.
„Beschwöre einen Vertrauten.“
Meine Mutter sprach diese Worte, als eine riesige weiße Eule aus einem magischen Kreis auf dem Boden auftauchte.
BLITZ!
Die wunderschönen weißen Federn der Eule glänzten in einem strahlenden Gelbgold, während ihre leuchtend aquamarinfarbenen Augen tief in meine Seele blickten. Sie hatte einen schwarzen Schnabel und einen weisen Ausdruck im Gesicht.
„Also … werde ich als Transportmittel benutzt?“, fragte er.
„Das wurdest du schon immer“, antwortete meine Mutter.
„Dass dies das Schicksal des Hüters der Aufzeichnungen sein würde …“, seufzte er und senkte seinen Rücken, damit wir aufspringen konnten.
„Willst du meine Tochter nicht mal begrüßen, Eustace?“, fragte mein Vater, als wir an Bord sprangen.
„… Entschuldigung. Hallo, kleines Mädchen“, sagte die Eule und näherte sich mir mit ihrem Gesicht. Dieses Wesen war wahrscheinlich etwa sieben Meter groß. Auf jeden Fall war sein ganzes Gesicht größer als mein Körper.
„Hi … ich bin Sylph.“
„Hmm … Sylph, verstehe … Ich bin Eustace. Der ehemalige Hüter der Aufzeichnungen. Du hast den scharfen Blick deines Vaters, aber auch eine gewisse elfische Schönheit wie deine Mutter. Was für eine interessante Kombination. Ich hätte nie gedacht, dass ihr beiden tatsächlich ein Kind haben würdet, aber es ist passiert, und es ist ein wunderschönes Mädchen. Komm, ich trage dich zu deinem Schicksal“, antwortete er.
„Danke …“
„Er mag vielleicht etwas furchterregend sein, aber Eustace ist ein guter Vertrauter“, sagte meine Mutter.
„Nun, wenn Nikko ihr keine Angst gemacht hat, wird Eustace das wohl auch nicht tun“, konnte mein Vater sich kurz darauf nicht verkneifen zu sagen.
„Was?! Diese Füchsin hat sie vor mir getroffen?“, fragte Eustace unwillkürlich.
„Nenn meine Seele nicht Füchsin, Eustace …“, musste mein Vater Eustace ermahnen.
„Entschuldigung …“
„Ja, Nikko hat sie schon vor dir getroffen. Du hast noch geschlafen und ich wollte dich nicht wecken“, erklärte meine Mutter.
„Natürlich. Aber wenn du jemanden brauchst, der dich irgendwohin bringt, denkst du als Erstes an mich.“
„Na ja, du hast Flügel und einen großen Körper …“, sagte meine Mutter, kratzte sich am Kopf und seufzte.
„Das sollte doch klar sein.“ Mein Vater zuckte mit den Schultern.
Davon abgesehen musste ich mich auf den Rücken dieser riesigen weißen Eule setzen. Sie hatte sehr flauschige Federn und es war ziemlich bequem, darauf zu sitzen.
Wir hatten unsere Sachen in einen kleinen Rucksack gepackt, von dem meine Eltern sagten, dass es eine Art Raumtasche sei. Dieser Rucksack fasste viel mehr, als er aussah, und wir brauchten nichts weiter mitzunehmen.
„Jetzt, wo wir bereit sind, lass uns zu Nepheline fliegen. Du weißt doch noch, wo das ist, oder?“, fragte meine Mutter.
„Ich weiß alles“, antwortete die Eule und flatterte mit den Flügeln, während sie in den Himmel stieg.
FLAAAAASH!
Der Wind wehte mir ins Gesicht und mir wurde schnell schwindelig, während wir immer höher stiegen. Irgendwann dachte ich sogar, ich müsste mich übergeben.
Ich hielt mich jedoch zurück und schloss die Augen, während meine Mutter mich von hinten fest umarmte.
„Beruhige dich, Sylphy … beruhige dich … alles wird gut“, flüsterte sie, während Magie meinen Körper umhüllte. Schließlich fühlte ich mich ruhig und gelassen.
„Ahh … danke, Mama.“
„Jetzt schau mal. Wir sind schon hoch oben in der Luft.“
Meine Mutter zeigte mir den Himmel um uns herum. Soweit ich sehen konnte, war der Himmel weit und grenzenlos.
Der blaue Himmel war völlig klar, und die strahlende Sonne leuchtete von oben auf die Welt herab.
Unter uns lag ein riesiges, fast endloses Meer aus flauschigen weißen Wolken.
Die Weite von allem machte mich einfach sprachlos.
Was für ein Anblick …
—–
