Broken warf einen Blick auf Cedric und Cecilia, die beide gefangen und sichtlich verzweifelt waren. Cedrics Gesicht glühte vor Wut, als er mit den Fäusten gegen die Barriere schlug, die ihn gefangen hielt, während Cecilia mit weit aufgerissenen Augen und panisch umherblickte, als würde sie sich das schlimmste Szenario ausmalen.
Broken zog den Wellenbrecher-Speer und rüstete seinen Unbesiegbaren Paragon unter seinem Obsidian-Umhang aus.
Ivana nickte entschlossen und beschwor einen Schild in ihrer linken Hand herbei – ein klares Zeichen, dass auch sie bereit für den bevorstehenden Kampf war!
„Ivana“, sagte Broken, „konzentriere dich zuerst auf den Magier. Seine Konstitution ist am niedrigsten, daher wird er leichter zu besiegen sein. Ich werde seine Schutzbarrieren mit meinem ersten Angriff durchbrechen. Deine Aufgabe ist es, mich zu verteidigen, während ich angreife.“
„Verstanden“, murmelte Ivana.
Broken beschloss, Gaia vorerst nicht zu beschwören, sondern sie für den Fall aufzuheben, dass sie wirklich gegen die Feenritter zu kämpfen hatten. Leider war Pawpaw nicht dabei, sodass ihm diesmal ein wertvoller Verbündeter fehlte.
Aber das war kein großes Problem – anders als in dem abgeschotteten Prüfungsgebiet, in dem sie gegen Gremory gekämpft hatten, war dies ein offenes Gebiet. Wenn es zu brenzlig wurde, konnten sie sich mit Polly zurückziehen und sich für einen Gegenangriff neu formieren.
Trotzdem war Rückzug nicht seine erste Option. Broken wusste, dass der Schlüssel zum Erfolg darin lag, einen der Ritter schnell auszuschalten. Je schneller er einen besiegen konnte, desto besser waren ihre Überlebenschancen und ihre Aussichten auf den Sieg.
Die Feen bildeten schnell eine enge Verteidigungsformation, während sich der Magierritter in der hinteren Reihe positionierte, sicher geschützt von den anderen.
„Glaubst du wirklich, dass deine begrenzte Erfahrung es mit unserer aufnehmen kann, die wir seit Jahrhunderten leben?“, spottete einer von ihnen.
Broken antwortete langsam. „Ich bin fast überrascht, dass eure Intelligenz nach all den Jahrhunderten immer noch so … mangelhaft ist. Ihr könnt nicht einmal etwas so Einfaches wie das hier begreifen.“
Der Ritter grinste höhnisch. „Du scheinst sehr wortgewandt zu sein. Als Champion der Faulheit bist du schwach, zweifellos weil du mehr Zeit damit verbracht hast, deine scharfe Zunge zu schärfen als deine Kraft. Das scheint das Einzige zu sein, worauf du stolz bist.“
Broken kniff die Augen zusammen und umklammerte den Wellenbrecher-Speer fester. „Stell mich auf die Probe, so viel du willst – du hast dein Schicksal bereits besiegelt.“
Broken schwang seinen Wellenbrecher-Speer gekonnt und aktivierte augenblicklich alle seine Schutzfähigkeiten, sodass sein Körper von mehreren Verteidigungsschichten umgeben war.
„Ich lenke zwei von ihnen ab“, sagte Ivana.
„Guter Plan“, antwortete Broken.
Die vier Feenritter standen bereit – ein Magier, ein Bogenschütze, ein Schwertkämpfer und ein schwer gepanzerter Tanker.
„Ich kümmere mich um den Schwertkämpfer“, sagte Broken entschlossen.
Ohne eine Sekunde zu verlieren, aktivierte er seinen Sprint und schoss nach vorne. Pfeile regneten vom Bogenschützenritter herab, aber Broken flitzte durch den Pfeilhagel und wich jedem einzelnen mit Präzision aus.
Ivana hielt neben ihm Schritt und schleuderte dann mit einer schnellen Bewegung ihren Schild nach hinten in Richtung des Bogenschützen. Der Schild traf mit unglaublicher Wucht, und im Handumdrehen verschwand Ivana und tauchte hinter dem Bogenschützen wieder auf, um ihm einen vernichtenden Schlag zu versetzen.
Broken, der nun dem Schwertritter gegenüberstand, verschwendete keine Zeit. Er wirbelte seinen Speer und versetzte dem Ritter einen mächtigen Schlag, der ihn nach hinten schleuderte. Aber der Schwertkämpfer erholte sich schnell und griff erneut an, seine Bewegungen waren schnell und präzise.
Der Kampf begann – jeder Schlag des Schwertkämpfers wurde von Broken mit seinem Speer abgewehrt. Die Angriffe des Schwertkämpfers waren schnell und präzise, aber Broken hielt stand und parierte jeden Schlag mit geübter Leichtigkeit.
Das Klirren von Metall hallte durch die Luft, während die beiden Krieger ihre Grenzen ausloteten.
Polly manövrierte sich durch das Schlachtfeld und wich den wiederholten magischen Angriffen des Magierritters aus. Ihre Beweglichkeit und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Magie erwiesen sich als entscheidend. Der Magierritter, der von einer schützenden Barriere umgeben war, feuerte unerbittlich magische Geschosse ab, aber Polly schien von den Treffern weitgehend unbeeindruckt zu sein.
Währenddessen setzte Broken die ganze Kraft seines Wellenbrecher-Speers ein und aktivierte sein Wasserreich. Eine riesige Welle brach los und wirbelte auf die Feenritter zu. Das heranstürmende Wasser brachte sie aus dem Gleichgewicht, und kurz darauf regnete es von oben Dutzende von Wasserspeeren, die den Boden durchbohrten und ihre Ziele trafen. Die schiere Kraft der Wellen ließ die Ritter ins Straucheln geraten und sie verloren kurzzeitig ihre Konzentration.
Broken nutzte die Gelegenheit, stürmte vorwärts und näherte sich dem Schwertritter. Er startete eine Reihe von Angriffen, um seinen Vorteil auszubauen.
„Du hast also eine ganz gute Verteidigung, was?“, spottete der Schwertkämpfer und wehrte eine Reihe von Speerstößen ab. „Aber mein Schwert wird alles durchschneiden.“
Obwohl das Wasserreich ihn eigentlich verlangsamen sollte, bewegte sich der Schwertkämpfer mit beeindruckender Geschwindigkeit und seine Klinge schnitt durch das Wasser, als wäre es nichts. Seine Schläge waren schnell und präzise und zwangen Broken in die Defensive, wo er jeden Schlag so gut er konnte abwehrte.
Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes hielt Ivana den Bogenschützen und den Schildträger in Schach, ihre Bewegungen waren schnell und geschickt. Sie sprang von einem Ritter zum anderen und störte ihre Versuche, Fähigkeiten einzusetzen oder die Kontrolle zurückzugewinnen. Ihr unerbittlicher Druck machte es ihnen unmöglich, sich auf koordinierte Angriffe zu konzentrieren, sodass sie mit geschickten Manövern das Schlachtfeld dominieren konnte.
Broken hatte zunächst versucht, die wahre Stärke der Ritter einzuschätzen. Langsam wurde ihm klar, dass diese Feenritter nicht leicht zu besiegen sein würden. Obwohl Ivana zwei von ihnen gut ablenkte, schien es viel schwieriger als erwartet, ihnen den Todesstoß zu versetzen.
Der Schwertkämpfer schien zwar den Kampf zu dominieren, hatte aber noch keine wirklichen Fähigkeiten eingesetzt. Er spielte mit Broken.
Verdammt, fluchte Broken.
Es wurde immer deutlicher, dass diese Ritter nicht nur erfahren waren – sie unterschätzten ihn auch maßlos und behandelten ihn wie einen blutigen Anfänger. Ihre abfälligen Bemerkungen von vorhin wurden nun durch ihre Kampfweise untermauert – sie hielten sich zurück und sahen ihn nicht als echte Bedrohung an.
Hätte Broken den Kampf nicht mit seinen Werten ausgleichen können, wäre er wahrscheinlich allein vom Schwertkämpfer überwältigt worden.
Ich muss alles geben, dachte er.
Das musste schnell vorbei sein – wenn es sich hinzog, würde es nur noch schlimmer werden. Vielleicht würde Elaine eingreifen, wenn sie merkte, was los war, aber darauf konnte er sich nicht verlassen.
Wie auch immer es ausgehen würde, Broken hatte seine Grenze erreicht. Er hatte genug von diesen Feen. Er hatte wirklich vorgehabt, Elaines Bitte zu erfüllen, aber sie warfen seine einzige Chance, ihr zu helfen, weg.
Die Angriffe des Schwertkämpfers wurden brutaler, jeder Schlag wurde stärker. Broken wusste, dass dies der Moment war – wenn er nicht alles gab, würde er ihre volle Kraft vielleicht nicht überleben.
„Ich beschwöre dich, Ga…“, begann Broken und machte sich bereit, Gaia herbeizurufen, aber bevor er den Satz beenden konnte, erschütterte eine gewaltige Explosion den Boden.
Der Knall hallte über das Schlachtfeld und ließ die Erde unter ihren Füßen beben. Broken sprang instinktiv zurück, positionierte sich neu und sah sich um, um herauszufinden, was gerade passiert war.
Die Luft um sie herum zitterte von einem ohrenbetäubenden Dröhnen, und dicke Rauchwolken stiegen aus dem entfernten Vulkan auf.
Die Feenritter drehten sich sofort um, ihre zuvor selbstbewussten Gesichtsausdrücke waren nun
von Panik ersetzt.
„Notfall?“, rief einer von ihnen.
Broken blickte zum Vulkan, wo das unverkennbare Geräusch herabfallender Felsen die Luft erfüllte. Ein tiefes, hallendes Dröhnen hallte aus den Tiefen des Vulkans wider.
Dann zerriss eine weitere gewaltige Explosion den Himmel und ließ den Boden unter ihnen
heftig beben. Aus Richtung des Vulkans wurden riesige Felsen in die Luft geschleudert, die mit erschreckender Wucht herabregneten.
Aber was wirklich alle in ihren Bann zog, war die Gestalt, die auftauchte – ein riesiges, wolfsähnliches Tier, das von lodernden Flammen umhüllt war und mit unaufhaltsamer Wut auf sie zustürmte.
[Ewige Flammenklaue Lv. 237]
