[Der Embryo des legendären Felhorns mag dein Mana. Es macht gute Fortschritte.] [Schlupffortschritt: 2 %]
Broken nickte leise und ließ sein Mana in das Ei fließen, bis es komplett aufgebraucht war.
[Der Embryo mag das Mana, er will mehr.]
Selbst als Embryo hat er schon einen ziemlichen Appetit, dachte er.
Er ruhte sich wieder aus und wartete, bis sich seine Mana regeneriert hatte, bevor er sie erneut dem Ei zuführte.
[Der Embryo fühlt sich satt. Er will im Moment keine Mana. Er muss in Ruhe gelassen werden – komm nicht näher.]
Broken runzelte die Stirn und ging dann vom Ei weg. Wie lange war er schon hier? Drei oder vier Stunden? Es kam ihm wie reine Zeitverschwendung vor. Verdammt, er konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass er seine Zeit viel effizienter nutzen könnte, wenn er hier nur eine Schmiedewerkstatt hätte. Frustriert seufzte er.
Was konnte er tun, während er wartete? Er überlegte. Er wollte die Höhle weiter erkunden, aber das hätte bedeutet, das Ei unbewacht zurückzulassen, und er machte sich Sorgen um Monster oder andere Gefahren, die unerwartet auftauchen könnten. Er brauchte jemanden, der darauf aufpasste, wenn er etwas anderes tun wollte.
Jemanden herbeirufen? Nein, keiner seiner Beschwörungen war zuverlässig genug, um das Ei über einen längeren Zeitraum zu bewachen. Wenn nur Polly hier wäre, das wäre hilfreich.
Er könnte einfach faulenzen, essen und seine Mana und Ausdauer wieder auffüllen, während er dabei ein Level aufstieg. Das war schließlich einer der Vorteile, ein Faultier-Champion zu sein. Aber der Gedanke, einen ganzen Monat lang nichts zu tun, stresste ihn schon jetzt.
Klar, in einem Monat würde er etwas Unglaubliches bekommen. Ein Monat im Spiel – und trotzdem war es ein ganzer Monat!
Er spürte bereits den Druck, und er war noch nicht einmal einen halben Tag in der Höhle. [Herald der Natur (Aktive Fertigkeit)]
Er beschwor eine Poison Ivy Rat, eine kleine Kreatur, die mit giftigen Efeuranken bedeckt war. Ihr dunkelgrünes Fell hatte Muster wie Blätter und ihre leuchtend giftgrünen Augen glänzten. Die Ratte war nur etwas kleiner als eine normale Katze, aber ihre geringe Größe machte sie wendig und schnell.
Broken schickte die Ratte in die Höhle, um sie zu erkunden.
„Gaia, kannst du erkennen, ob etwas die Ratte tötet, oder mir vielleicht Bescheid geben, wenn sie etwas findet?“, fragte er.
„Meister, ich werde wissen, wenn die Beschwörung von etwas getötet wird, aber nein, ich kann nicht durch ihre Augen sehen – zumindest noch nicht“, antwortete Gaia.
„Okay, dann brauchst du noch mehr Upgrades, um das zu können“, nickte er verständnisvoll.
Er fuhr fort: „Bitte lass die Ratte zu mir zurückkommen, wenn sie etwas findet – vor allem Monster.“ Broken wiederholte immer wieder dieselbe Routine: Er schickte die Poison Ivy Rat tiefer in die Höhle und schob sie so weit wie möglich vor sich her, bevor die Dauer der Beschwörung ablief. Das Ziel war es, zufällig nach allem zu suchen, was dort lauerte. Nach unzähligen Versuchen, die er hauptsächlich aus Langeweile unternahm, kam er zu dem Schluss, dass es doch keine Monster darin gab.
Marlene hatte das bereits bestätigt, kurz bevor sie die Höhle betreten hatten. Aber wieder fiel es Broken schwer, etwas zu glauben, das er nicht mit eigenen Augen gesehen hatte.
„Ouahhh …“, gähnte er und spürte die Last der Monotonie.
Vielleicht sollte er in der Wartezeit eine neue Fähigkeit erlernen? Tanzen zum Beispiel? Moment! Er könnte Kampfbewegungen mit verschiedenen Waffen üben! Ja, das wäre eine viel bessere Nutzung seiner Zeit.
Auch wenn das Training im Spiel keine echten Muskeln aufbauen würde, könnte es doch seine Sinne schärfen und seine Fertigkeiten mit verschiedenen Waffen verbessern, während er wartete.
Er begann mit dem Speer und lächelte, als er endlich etwas Produktives gefunden hatte, um die Langeweile zu vertreiben.
So verging ein Tag.
Verdammt! Nur ein Tag war vergangen? Scheiße.
Broken beschloss, zum äußeren Teil der Höhle zurückzukehren, um zu überlegen, was er sonst noch tun könnte. War das ein Zeichen dafür, dass er tatsächlich einen anderen Menschen brauchte, um seine Langeweile zu vertreiben? Bedeutete das, dass er nicht so unsozial war, wie er dachte? Nein, er könnte leicht zwei bis drei Monate allein überleben, wenn er als Schmied beschäftigt wäre. Aber nichts zu tun? Das war etwas anderes. Das machte ihn verrückt.
Aus der Ferne konnte Broken laute Stimmen hören – Mitglieder der Schattenwölfe schrien frustriert, einige wütend, andere enttäuscht.
Was war mit ihnen passiert? Die Geräusche kamen näher, und bald wurden die Umrisse der Schattenwölfe sichtbar.
„Verdammt, ich wäre fast von diesem Monster erledigt worden“, murmelte einer von ihnen.
„Tut mir leid, meine Ausdauer ist aufgebraucht, ich konnte mich nicht rechtzeitig heilen“, antwortete Calista mit angstvoller Stimme.
„Haha, schon gut, Calista. Wir haben Glück, dass wir es geschafft haben. Warten wir einfach, bis sich die Lage beruhigt hat“, beruhigte sie jemand.
Als Broken näher kam, bemerkte ihn die Gruppe, obwohl die meisten zu sehr mit ihren Beschwerden beschäftigt waren, um viel zu sagen. Subaru jedoch meldete sich unbeholfen zu Wort.
„Hi, Broken. Hey, wie geht’s dir denn so, Mann? Hast du schon Spaß? Haha“, sagte Subaru mit einem gezwungenen Lachen.
Broken warf einen Blick auf sie und bemerkte, dass einige schwer verletzt waren – einer hatte eine tiefe Wunde am Oberschenkel, die eindeutig von einem Kampf stammte.
Ohne ein Wort zu sagen, rief Broken sein Farnkaninchen herbei. Das kleine Tier hüpfte um seine Füße herum, bevor es auf die Verletzten zusprang, als wüsste es genau, was zu tun war. Das Kaninchen näherte sich ihnen, und wenige Augenblicke später sahen sie voller Ehrfurcht zu, wie es begann, ihre Wunden zu heilen.
Eine unangenehme Stille breitete sich in der Gruppe aus, während das Farnkaninchen sie einen nach dem anderen heilte. Der Schwertkämpfer, der die schlimmsten Verletzungen erlitten hatte, war nun vollständig geheilt. Er stand auf und ging auf Broken zu.
„Du hast mir geholfen. Ich schäme mich so dafür, wie wir dich am Anfang behandelt haben“, gab er verlegen zu.
„Hahaha, siehst du? Ich habe dir doch gesagt, dass Broken etwas ganz Besonderes ist!“, mischte sich Subaru lachend ein. Eine weitere Person stand auf, der Tanker. „Danke, Broken. Du hast uns sehr geholfen“, sagte er leise.
Einer der anderen, Archer, ein Bogenschütze, der ebenfalls vom Farnkaninchen geheilt worden war, blieb still und ballte frustriert die Fäuste. „Verdammt!“, murmelte er und ging dann zu Broken hinüber. „Ich weiß nicht, wie ich meine Fehler wieder gutmachen kann. Es tut mir leid, wenn ich jemals schlecht über dich gesprochen habe. Und … danke“, sagte er mit steifer Stimme.
Broken nickte langsam, und ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht. Aus irgendeinem Grund berührte ihn die Herzlichkeit ihrer Dankbarkeit. Da er größtenteils mit Beleidigungen und harten Worten aufgewachsen war, löste ein einfaches „Danke“ immer etwas Seltsames, aber dennoch Tröstliches in ihm aus
.
„Komm schon, Broken, setz dich zu uns. Hast du schon gegessen? Haha“, sagte Subaru und zog ihn zum
Lagerfeuer.
Broken ließ sich führen und setzte sich in die Nähe des Feuers, während sich der Rest der Gruppe um ihn herum versammelte. Nur Marlene blieb abseits sitzen, die Beine übereinandergeschlagen, ein Glas und eine Flasche in der Hand, und beobachtete die Szene mit ihrer üblichen Gelassenheit.
„Komm schon, Broken, ich teile mein Essen mit dir! Hahaha, es ist das Beste, was wir haben – nur für
dich“, sagte Subaru lachend.
„Nein, schon gut, ich habe selbst was mitgebracht“, antwortete Broken.
Dann holte er ein Stück gebratenes Fleisch aus seinem Inventar, dessen köstlicher Duft sofort
die Luft erfüllte und sanft in den Nasen aller kitzelte.
„Wow, warum riecht das so gut? Verdammt, bist du nur in die Höhle gegangen, um das ganz
allein genießen? Hahaha“, neckte Subaru ihn.
Die anderen stimmten ein und lachten mit.
