Der Northstar Turbo 2 hielt langsam im Park an, wo Freya schon wartete. Sie rannte hin und riss die Autotür auf, überrascht, Lily schon auf dem Rücksitz sitzen zu sehen.
„Freya, setz dich mit Leon nach vorne“, sagte Lily bestimmt und grinste.
„Oh, okay“, antwortete Freya und setzte sich auf den Beifahrersitz. Sie musste grinsen, als sie Leons strahlendes Gesicht sah.
„Was soll der alberne Gesichtsausdruck?“, neckte Freya ihn.
„Nichts, mein Gesicht ist ganz normal“, versuchte Leon cool zu bleiben.
„Doch, du siehst mit diesem breiten Grinsen total komisch aus“, sagte Freya lachend.
Freya fuhr mit den Fingern über das Armaturenbrett und das Lenkrad und bewunderte das schnittige Design des Autos. „Dieses Auto ist atemberaubend … Sie haben erwähnt, dass der Preis höher ist als vereinbart.“ „Haben sie irgendwelche Bedenken geäußert?“, fragte Leon und warf ihr einen kurzen Blick zu.
„Nein, überhaupt nicht! Es gehört jetzt offiziell dir“, antwortete Freya mit einem fröhlichen Lächeln.
Das Auto fuhr langsam aus dem Park. Sie wollten in ein einzigartiges Café in Strandnähe fahren, um dort zu Mittag zu essen und die Meeresluft zu genießen.
„Wusstest du, dass du dein Immortal Legacy-Konto mit diesem Auto verbinden kannst, Leon?“, begann Freya das Gespräch wieder.
Leon nickte langsam. „Das haben sie mir gesagt, aber ich habe es noch nicht eingerichtet. Wie macht man das?“
„Du musst nur deine Immortal Card mit dem Auto verbinden …“, sagte Freya und griff plötzlich hinter Leon.
„Freya, was machst du da?“
„Sei still“, kicherte Freya, während sie Leons Brieftasche aus seiner Hosentasche zog. Sie öffnete sie und holte seine Immortal Card heraus.
„Du respektierst meine Privatsphäre wirklich sehr, was? Frau Assistentin“, bemerkte Leon sarkastisch.
Freya drückte die Immortal Card auf das Bildschirmpanel. „Leg deinen Finger hier drauf!“
Leon tat, was sie sagte. Ein Bildschirm leuchtete auf und zeigte die Benutzeroberfläche von Immortal Legacy.
„Dank der eingeschränkten Funktionen kannst du auch dann Nachrichten senden und empfangen, wenn du dein Online-Limit erreicht hast. Das ist echt praktisch“, erklärte Freya.
Leon nickte und gab ihr Recht. „Ja, das ist interessant.“
Aber er fragte sich, warum Immortal Legacy einen solchen Zugang gewährte. „Warum mit Northstar, Freya? Warum haben sie diese Möglichkeit?“
Freya lehnte sich in ihrem Sitz zurück. „Northstar hält einen kleinen Anteil an der Golden Age Company. Neben Elektroautos stellen sie auch Kapselgeräte her, allerdings nur Luxusmodelle.“
„Ah ja, jetzt erinnere ich mich“, stimmte Leon zu.
Ihre Fahrt zum Meer war von unbeschwertem Geplauder und Gelächter begleitet. Ihr Ziel war ein charmantes Café in makellosem Weiß, dessen offene Bauweise einen direkten Blick auf den ruhigen Strand bot. Das Sonnenlicht tanzte auf dem blauen Northstar Turbo, ließ ihn strahlend glänzen und zog die bewundernden Blicke der Passanten auf sich, die dem Auto noch lange nachschauten, als es auf den Parkplatz glitt.
„Was für ein atemberaubendes Auto“, bemerkte ein Zuschauer, der seinen Blick nicht abwenden konnte.
„Stimmt. Das ist das neueste Modell von Northstar, die Turbo-Serie.“
„Ich wette, der Besitzer ist ziemlich reich“, kommentierte ein Dritter.
Leon und die anderen stiegen aus dem Auto. Wie immer wartete Freya geduldig, bis Leon ihr die Tür öffnete, und stieg mit einem strahlenden Lachen aus. Leon drehte sich dann um, um Lily die Tür zu öffnen, die kichernd aus dem Fahrzeug stieg.
„Danke, Leon“, sagte sie.
„So behandelt man eine Dame, Lily. Verstehst du?“, witzelte Freya mit einem Lachen, als sie das Café betraten.
Auch nachdem sie das glänzende Auto hinter sich gelassen hatten, zogen die drei weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich. Um sie herum summten Gespräche, angeheizt von Neid und Bewunderung.
„Was für ein Glückspilz. Er ist reich und darf mit so einer schönen Frau zusammen sein“, murmelte ein Mann und schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich beneide ihn so sehr.“
„Aber wer ist die jüngere Frau? Sie ist süß.“
„Sie sieht ihm ähnlich. Ich glaube, sie sind Geschwister.“
„Das glaube ich auch.“
Die meisten Zuschauer seufzten sehnsüchtig. „Ich wünschte, ich wäre an seiner Stelle … würde dieses fantastische Auto fahren und von umwerfenden Frauen umgeben sein.“
„Wach auf aus deinen Tagträumen“, gab jemand anderes zurück.
Leon und die anderen wählten die reservierten Plätze im zweiten Stock, einem offenen Bereich mit direktem Blick auf den ruhigen Strand. Es war eine ruhige Zeit, da der Herbst eingekehrt war und der Strand nicht so überfüllt war wie im Sommer.
Bald kam ein Kellner an ihren Tisch, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Freya lächelte Leon mit einem verschmitzten Blick an. „Du lädst uns heute ein, oder, Leon?“
„Ja“, antwortete Leon selbstbewusst. „Bestellt, was ihr wollt. Ich habe genug Geld dafür“, fügte er mit einem Lachen hinzu.
Lilys Augen funkelten vor Aufregung, als sie die Speisekarte überflog, die mit Gerichten gefüllt war, die weit über ihr übliches Budget hinausgingen. „Diese Preise sind unglaublich … Ich fühle mich immer noch manchmal schuldig, wenn ich so teures Essen esse.“
Freya beugte sich zu ihr hinüber und beruhigte sie. „Du weißt doch, wie viel Geld Leon mit dem Spiel verdient hat, oder, Lily? Ein Essen hier wird seine Finanzen nicht einmal ansatzweise beeinträchtigen.“
Mit einem Kichern gab Lily die Bestellung auf, und sie machten es sich gemütlich, um ihr Essen und ihre Getränke zu genießen. Die sanfte Herbstbrise vermischte sich mit der Wärme der Sonne und schuf eine perfekte Mittagsatmosphäre. Die Sonnenstrahlen fühlten sich auf ihrer Haut intensiver an, ein angenehmer Kontrast zur kühleren Luft. „Wir sollten am Strand spielen, statt hier nur rumzusitzen“, murmelte Freya nach einer Weile.
Lilys Gesicht hellte sich vor Begeisterung auf. „Das ist eine super Idee, Freya!“ Sie hielt inne und warf einen Blick auf ihre Kleidung. „Aber ich glaube, ich habe das falsche Outfit für den Strand ausgewählt.“
Freya winkte ab, stand auf und packte Lily am Handgelenk. „Keine Sorge, Lily. Es gibt einen Bekleidungsladen in der Nähe. Es wäre doch schade, diesen Moment nicht zu nutzen und den Strand zu genießen!“
Sie drehte sich zu Leon um, der zufrieden in den Moment versunken schien, und sagte: „Komm später zum Strand. Ich schicke dir eine Nachricht, wenn wir fertig sind.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, zog sie Lily zum Laden.
Leon blinzelte leicht, als er den beiden nachschaute. „Die Luft ist heute nicht allzu kalt“, murmelte er leise vor sich hin.
Leon genoss noch eine Weile seine Einsamkeit und nippte an seinem letzten Drink. Er atmete erleichtert auf, obwohl er gelegentlich die Blicke von Umstehenden spürte. Um sich abzulenken, wandte er seinen Blick zum Strand und beobachtete, wie die Wellen gegen die Küste schlugen.
Nachdem er eine Weile das Meer beobachtet hatte, beschloss er, dass es Zeit war, die Rechnung zu bezahlen und zum Strand zu gehen. Er stand an der Küste und ließ sich von der Meeresbrise umwehen, während er die vertraute Umarmung der Natur spürte.
Er besuchte oft die Strände von Deadbay City im Spiel. Obwohl die virtuellen Strände eine wunderbare Mischung aus einzigartigen Elementen waren, hatte die reale Welt ihren eigenen, unersetzlichen Charme.
Leon warf einen Blick auf sein Handy und bemerkte eine Nachricht von Freya. Kurz darauf kamen die beiden Mädchen in frischen Strandoutfits auf ihn zu. Freya trug einen mehrlagigen Bikini mit einem Kimono-artigen Kleid darüber. Lily sah ähnlich aus, trug jedoch einen schlichten Bikini mit einem Minirock
und einem mehrlagigen Kleid.
Als sie ihn erreichten, warf Freya ihm eine Einkaufstüte zu. „Los, zieh dich um“,
.
Leon hielt kurz inne und betrachtete die beiden. „Ihr …“
„Was?“, fragte Freya scharf.
„Du siehst umwerfend aus in diesem Outfit, Freya.“
Von dem Kompliment überrascht, erwiderte Freya schnell: „Halt die Klappe, du Perverser … Glaubst du etwa, ich
höre das gerne von dir?“
„Mögen Frauen keine Komplimente?“, konterte Leon mit einem Grinsen.
„Ja, echte Komplimente, keine neckischen Bemerkungen wie deine.“
Lily brach in Gelächter aus, sichtlich amüsiert von ihrem neckischen Geplänkel.
