Story Lab ist ein Kanal, der erst vor drei Jahren gestartet ist. Sie haben mit kurzen Videos angefangen, die mit ihrer schlechten Schauspielerei und spannenden Handlung die Zuschauer gefesselt haben.
Als ihre Abonnenten hörten, dass im März zwei Serien ausgestrahlt werden sollten, waren sie entsetzt. Insgeheim freuten sie sich aber auch darauf. Sie würden wieder mit solch miesem Content beglückt werden.
Die Pilotfolgen von „Stars in My Ordinary Sky“ und „Stars Among Us“ wurden gleichzeitig hochgeladen.
Zuerst fragten sie sich, warum die beiden Serien so ähnliche Namen hatten. Als sie jedoch Kim Kim, einen beliebten Tick-Influencer, auf dem Vorschaubild von „Stars Among Us“ sahen, waren sie sofort davon angezogen.
„Das ist so realitätsfern. Ich liebe es!“
– Schon nach der ersten Folge weiß ich, dass das furchtbar wird.
– Ernsthaft? Sie zeigen die Probleme von Influencern in der Highschool? Und ihr Hauptproblem ist, dass sie nicht genug Content haben? Das nenne ich mal reich sein.
– Kim Kim ist so hübsch! Kimmunity, lasst uns ihr erstes Schauspielprojekt unterstützen!
– Sie hat so eine gute Chemie mit Rex. Aber ich will, dass sie auch mit Minseok zusammenkommt.
– Sei ehrlich. Gefällt dir das wirklich oder bist du nur ein Glazer?
Kim Kim hatte auch einen Ausschnitt aus der Serie auf ihrem Tick-Account gepostet, woraufhin die Folge innerhalb von 24 Stunden eine Million Aufrufe erzielte.
Im Vergleich dazu wurde „Stars in My Ordinary Sky“ eher durchschnittlich aufgenommen. Vielleicht hat der Name Pech gebracht.
Im Vergleich zu dem, was das Story-Lab-Publikum gewohnt war, war das Tempo langsamer. Daher hatten sie sich bereits nach den ersten paar Minuten ein Urteil gebildet. Die schauspielerischen Leistungen und der Schnitt waren definitiv besser. Aber anscheinend waren die Gehirne des Publikums so verrottet, dass sie eine kurze Serie aus diesem Kanal nicht als gut gemacht wahrnehmen konnten.
Am Ende hatte es nur 300.000 Aufrufe und viele Kommentare, die es langweilig fanden.
– Ist das wirklich eine Story Lab-Produktion? Warum ist es so langsam?
– Wo ist Zeno? Ich habe ihn nur in der Szene gesehen, in der er geht.
– Ich fand Zeno besser aussehend als Jaehyun, aber diese Serie hat mir das Gegenteil bewiesen.
Bea, die erst kürzlich Fan geworden war, war wütend, als sie diesen Kommentar las. Sie verteidigte Zeno sofort und meinte, dass er in echt viel besser aussehe. Allerdings stieß sie auf Trolle, die ihr sagten, sie solle sich entspannen.
Sie seufzte und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Zeno hatte in den ersten drei Folgen zwar einige Dialoge, aber das reichte bei weitem nicht aus, um die ganze Kraft ihrer Fangemeinde zu bündeln.
Jake und Sohee standen immer noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Am Ende triumphierte „Stars Among Us“ in der ersten Woche über „Stars in My Ordinary Sky“.
Daher war die Stimmung am Set schlechter als sonst. Diesmal sollten die Dreharbeiten in einem Markt stattfinden, und die Crew baute bereits ihre Ausrüstung auf.
Jordie kam mit einem Murren an, und Sammy seufzte, sobald sie sich hinsetzte. Shelly fühlte sich aus irgendeinem seltsamen Grund verlegen, während Jaehyun aussah, als wolle er nach Hause gehen.
Young und Yujin kamen mit mürrischen Gesichtern an, versuchten aber, die Darsteller anzulächeln, um die Stimmung nicht noch weiter zu trüben.
Zeno hingegen war überglücklich. In der ersten Woche hatte er noch keine Hoffnung gehabt, aber jetzt gab es doch noch eine!
„Du scheinst ja gut gelaunt zu sein“, bemerkte Sammy, als er sich zu ihnen gesellte.
Ein kleines Lächeln huschte über Zenos Lippen. Natürlich war er glücklich. Ihr Drama wurde von allen Seiten als mittelmäßig bezeichnet! Das musste gefeiert werden.
Young klatschte in die Hände und machte alle auf sich aufmerksam. „Kopf hoch, Leute! Heute drehen wir die Marktszene. Hier soll die Chemie zwischen Jimin und Sohee gezeigt werden, die auch Jakes Gefühle für sie wecken wird.“
„Wir haben schon verstanden“, murmelte Jordie. „Wir haben das Drehbuch gelesen. Wir sind doch keine Anfänger.“
Young war von seinem Ausbruch überrascht, räusperte sich und drehte sich zur Seite. „Okay“, murmelte er. „Dann fangen wir an.“
Zeno wollte gerade in den Stand gehen. In dieser Szene wollte er den Fleischstand seiner Großmutter auf dem Markt übernehmen, weil sie krank war. Sohee hingegen wollte sich mit Jake zum Lernen treffen, weil sie Partner in einem Projekt waren.
Aber am Ende sagte Jake wegen einer Familienangelegenheit ab. Also blieb Sohee bei Jimin, damit sie zusammen Fleisch verkaufen konnten.
Das war die Szene, vor der Zeno am meisten Angst hatte, weil sie seinen Charakter so stark in den Vordergrund stellte. Aber wenn er diese Hürde genommen hatte, waren die restlichen Szenen erträglich.
„Alle auf ihre Plätze“, rief Young und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war.
Doch gerade als sie mit den Dreharbeiten beginnen wollten, war am Eingang des Sets ein Tumult zu hören.
„Was machen die hier?“
„Sind wir nicht für heute gebucht?“
„Oh mein Gott! Das sind Kim Kim, Rex und Minseok!“
Alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf den Eingang und sahen die Crew von „Stars Among Us“ eintreffen, alle mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Zeno runzelte verwirrt die Stirn, während Young sie schnell begrüßte.
„Sir Ollie“, sagte er und verbeugte sich. „Was führt Sie zu unserem Set?“
Ollie tat verwirrt. „Eurem Set? Das ist UNSER Set für heute.“
Die anderen fingen an zu tuscheln. Yujin mischte sich in das Gespräch ein. „Was meinen Sie damit, Sir? CEO Jean hat diesen Markt für uns für heute gemietet.“
„Da musst du dich irren“, lachte Ollie. „Jean hat es für mich reserviert. Wir brauchen es auch den ganzen Tag. In dieser Szene sollen diese Influencer einen Tag lang wie normale Menschen leben und das mittelmäßige Leben genießen“, sagte er und deutete auf Kim, Rex und Minseok.
Zeno richtete seine Aufmerksamkeit auf sie. Zu seiner Überraschung starrten die drei ihn ebenfalls an. Minseok mit einem Grinsen, Rex mit einem misstrauischen Blick und Kim mit einer subtilen Überraschung.
Insgeheim fand Kim, dass Zeno in echt besser aussah. Um ehrlich zu sein, hatte sie ihre Serie auf einer Raubkopien-Seite geschaut, um nicht zu ihren Klickzahlen beizutragen. In der Serie fand sie ihn eher durchschnittlich. Aber jetzt, wo sie ihn so sah, war das ganz anders.
Währenddessen schaute Zeno sich ihre Statistiken an.
Rex war ein D-Promi mit C-Talent. Minseok hatte die gleichen Werte.
Kim hingegen war ein C-Promi mit C+-Talent.
Zeno schaute weg und kümmerte sich nicht um ihre Blicke. Wie erwartet kamen sie ihm nicht bekannt vor … außer Minseok. Sein nerviges Gesicht war schwer zu vergessen.
„Aber wo sollen wir dann drehen?“, fragte Young, der schon blass aussah.
Ollie tat besorgt und klopfte Young auf die Schulter.
„Ich würde dir gerne helfen, aber das ist momentan der einzige verfügbare Markt in Seoul. In der Provinz gibt es vielleicht noch ein paar Sets, aber ich habe gehört, dass ihr schon in Verzug seid. Es muss schwer sein, nicht genug Personal zu haben.“
Zeno biss sich auf die Lippe. Er wusste, dass es ihn nichts anging, aber der Anblick dieser arroganten Menschen löste etwas in ihm aus.
„Also, ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer viel Glück“, lächelte Ollie.
Youngs Mund stand offen, während die Crew von „Stars in My Ordinary Sky“ ihre Köpfe senkte. Sie fühlten sich grundlos schlecht behandelt.
„Dann macht euch auf den Weg“, wies Ollie sie an. „Wir müssen jetzt drehen, und ihr steht im Weg.“
