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Kapitel 401: Der Plan des Drahtziehers [1]

Kapitel 401: Der Plan des Drahtziehers [1]

Nach Nymeras provokanten Worten ging ein leises Murmeln durch den Raum. Es begann mit ein paar unruhigen Blicken, wurde dann aber immer lauter, als die mächtigen Leute im Saal ihre Stimmen fanden.
„Sie hat recht“, spottete einer der Handelsherren mit verächtlicher Stimme. „Du sitzt da und tust so, als wärst du besser als wir, dabei hast du dieses Medizinimperium in einer Zeit der Krise aufgebaut. Solltest du nicht da draußen helfen?“
Eine andere Elite, diesmal eine mit Juwelen behängte Dame, zeigte mit einem anklagenden Finger auf sie. „Das sind alles nur Worte, Evangeline. Wo sind deine Taten? Du urteilst schnell, aber was tust du dagegen?“

Ein paar andere stimmten ein, ermutigt durch die Anschuldigungen.

„Warum belehrst du uns, Evangeline? Hast du nicht dein Vermögen auf dem Rücken der Armen gemacht?“, bellte jemand aus dem Hintergrund.
„Dein Geschäft boomt. Solltest du nicht diejenige sein, die die Stadt rettet, wenn man bedenkt, wie viel du daran verdient hast?“

Evangeline schwieg, ihr verschleiertes Gesicht war unlesbar, und ließ die Vorwürfe auf sich wirken. Die Spannung im Raum stieg, als sich weitere Stimmen dem Chor anschlossen. Die Reichen und Mächtigen versuchten, ihre eigene Schuld abzulenken, und ihre Stimmen schwollen zu einer Welle selbstgerechter Empörung an.

„…“
Und dann … lachte sie.

„Hehe … hehe …“

Der Klang hallte durch den großen Saal, kalt und spöttisch, und durchdrang den Lärm der Stimmen wie ein Messer. Es war nicht das Lachen von jemandem, der besiegt oder in die Enge getrieben worden war – es war etwas Dunkleres, Schärferes. Es hatte etwas Gefährliches, etwas Unheimliches und Sarkastisches, als würde sie sich über die pure Absurdität der ganzen Situation amüsieren.
Evangeline hob die Lippen, ihre Gestalt wirkte trotz ihrer ruhigen, anmutigen Bewegungen imposant. Ihr Lachen verstummte zu einem Grinsen, als sie langsam die Hände an die Seiten senkte.

„Von Leuten wie euch habe ich nichts anderes erwartet“, sagte sie mit spöttischer Stimme. Es wurde wieder still im Raum, alle Augen waren auf sie gerichtet. „Wie typisch, die Schuld auf andere zu schieben.“
Sie machte einen langsamen Schritt nach vorne, ihre Stimme war ruhig und gelassen, aber mit einem giftigen Unterton. „Lass mich raten – du denkst, das ist meine Schuld? Dass ich oder die da draußen euch retten sollen, weil ihr alle zu faul und zu feige seid, um auch nur einen Finger zu rühren, während die Stadt brennt?“
Ihr Blick schweifte durch den Raum und forderte jeden heraus, etwas zu sagen. „Ah, aber natürlich“, fuhr sie mit einem spöttischen Lächeln fort, „jetzt verstehe ich. Ihr wollt kein Geld verlieren, oder? Ihr sitzt lieber hier, schaut hinter euren kostbaren Barrieren zu und verflucht alle, die nicht so reich und ‚mächtig‘ sind wie ihr, während die Stadt zerfällt. Ist das nicht der wahre Grund, warum keiner von euch da draußen ist?“
Die Spannung im Raum zeriss wie eine gespannte Saite. Einige der stolzereren Eliten standen auf, ihre Gesichter rot vor Empörung, aber bevor jemand etwas sagen konnte, dröhnte eine laute Stimme aus dem Hintergrund.

„Schnappt euch diese Schlampe!“
Alle Köpfe drehten sich zur Stimme, wo eine große, breitschultrige Gestalt von einem der prächtigen Tische aufstand. Es war einer der Handelskönige – ein Mann, der hinter verschlossenen Türen für seine Grausamkeit bekannt war, sich in der Öffentlichkeit jedoch immer als überdurchschnittlicher, respektabler Geschäftsmann präsentierte.
Sein Gesicht war vor Wut gerötet, seine Augen funkelten vor einer Mischung aus Lust und Zorn, als er brüllte: „Macht ihr nicht das Gesicht kaputt! Ich will sie lebendig!“

Auf seinen Befehl hin tauchten mehrere einschüchternde Gestalten aus den Schatten auf – muskelbepackte Männer in dunklen, glänzenden Rüstungen, die offensichtlich wegen ihrer Skrupellosigkeit angeheuert worden waren. Sie traten auf Evangeline zu, die Augen zusammengekniffen, die Hände bereit, sie jeden Moment zu packen.
Evangeline zuckte jedoch nicht mit der Wimper. Ihre Augen funkelten kalt amüsiert, als sie die Wachen näher kommen sah, und ihre Lippen verzogen sich zu einem dunklen, wissenden Lächeln. Hinter ihrem Schleier schien ihr Blick die Luft zu durchschneiden, eisig und unnachgiebig.

„Ah“, murmelte sie leise, als spräche sie zu sich selbst, „ich habe mich schon gefragt, wann du dein wahres Gesicht zeigen würdest.“
Der Handelskönig starrte sie lüstern an und trat einen Schritt vor, ermutigt durch den Anblick seiner Männer, die näher kamen. „Du glaubst, du kannst so mit uns reden, Evangeline? Du bist nichts weiter als ein hübsches Gesicht, das Glück hatte. Aber ich … Ich werde dich für deine große Klappe bezahlen lassen.“ Er leckte sich die Lippen, seine Augen glänzten, als sie ihre Figur musterten.
Die Spannung im Raum war zum Greifen fest, als die angeheuerten Schläger näher an Evangeline herantraten, ihre Gesichter grimmig und raubtierhaft. Die anderen Eliten sahen mit einer Mischung aus Angst und morbider Faszination zu, unsicher, ob sie sich auf die Seite des Kaufmannskönigs stellen oder abwarten sollten, wie sich die Dinge entwickeln würden.
Nymera, die immer noch in ihrer schattigen Nische saß, beobachtete alles mit kühler Gleichgültigkeit, ihre scharfen Augen funkelten amüsiert. Sie würde sich nicht einmischen – noch nicht. Es gab noch zu viel Unterhaltung.

Aber Evangeline, ruhig und unerschütterlich, lachte erneut leise.

„Idioten“, sagte sie mit sanfter, aber vernichtender Stimme. „Glaubt ihr wirklich, ihr könnt mir etwas anhaben?“
Der Handelskönig spottete. „Oh, ich weiß, dass wir das können.“ Er nickte seinen Männern zu. „Schnappt sie euch.“

In dem Moment, als der erste der Handlanger nach Evangeline griff, flimmerte die Luft um sie herum und eine seltsame, beunruhigende Welle breitete sich wie eine Schockwelle aus.

Dann wurde der nächste Wachmann mit einer Wucht, die ihm die Knochen brach, gegen die Wand geschleudert. Sein Körper sackte bewusstlos oder schlimmer noch auf den Boden, während die anderen wie angewurzelt stehen blieben und ihn mit vor Angst weit aufgerissenen Augen anstarrten.

Evangeline stand regungslos da, die Hände elegant vor sich gefaltet, unberührt und unbeeindruckt, als wäre nichts passiert.

Der selbstbewusste Ausdruck des Handelskönigs verschwand. „Was zum Teufel …“
Doch bevor er zu Ende sprechen konnte, durchdrang Evangelines Stimme erneut die Luft, eiskälter als Eis.

„Ich habe dich gewarnt“, sagte sie und fixierte den Kaufmannskönig mit ihrem Blick. „Jetzt wirst du den Preis dafür bezahlen.“

Zisch.

Bevor irgendjemand begreifen konnte, was geschah, verwandelte sich die Szene in einen verschwommenen Schatten. Eine schnelle, fast unsichtbare Bewegung zerschnitt den Raum und war schneller, als ihre Augen folgen konnten.
Dumpfer Aufprall.

Die Köpfe der Männer des Kaufmannskönigs schlugen nacheinander auf den Boden, während Blut in die Luft spritzte. Ihre Körper fielen wie weggeworfene Puppen zu Boden, ihre Gliedmaßen zuckten noch, bevor sie regungslos liegen blieben.

„Hehe, du …!“
Der Kaufmannskönig selbst war vor Schock wie erstarrt und hatte kaum Zeit zu keuchen, bevor sein eigener Kopf von den Schultern rollte und mit einem dumpfen Schlag auf dem Marmorboden aufschlug. Der einst so stolze Spott auf seinem Gesicht blieb eingefroren, eine groteske Verhöhnung seiner früheren Arroganz.

Blut breitete sich auf dem Boden aus und glänzte dunkel im Licht des Kronleuchters.

„A-ARGHH!“
„B-Blut!“

„T-Tot!“

Entsetzte Schreie hallten durch den Saal, als die Elite zurückwich und über sich selbst stolperte, um dem grausigen Anblick zu entkommen.
Diejenigen mit schwächerem Willen – Kaufleute, Adlige, Leute, die es gewohnt waren, mit Worten statt mit Taten zu befehlen – schrien vor Angst. Einige fielen sofort in Ohnmacht, rollten mit den Augen und sackten zu Boden. Andere schrien, hielten sich die Brust oder versuchten verzweifelt, sich aneinander vorbei zu drängen, um dem Gemetzel zu entkommen.

Es brach Chaos aus.
Doch inmitten der Hysterie blieb eine Handvoll der hartgesotteneren Anwesenden wie angewurzelt stehen, die Augenbrauen vor Schock hochgezogen – oder in einigen Fällen vor kaum verhüllter Faszination. Einige, deren Neugier geweckt war, beugten sich vor, um das Geschehen mit einem dunklen Lächeln auf den Lippen zu beobachten, fasziniert von der plötzlichen und effizienten Gewalt.
Nymera blieb sitzen, ihr Blick glänzte mit einem seltenen Anflug von Belustigung. Sie neigte den Kopf leicht und beobachtete das Spektakel mit einem stillen, fast raubtierhaften Interesse, als würde sie die Konsequenzen abwägen und die Spannung in der Luft genießen.
Inmitten der Panik und des Blutvergießens stand Evangeline vollkommen still, unberührt von dem Gemetzel, mit einem Ausdruck kalter Zufriedenheit im Gesicht. Ihre Augen, scharf wie Klingen, funkelten unter ihrem Schleier, und als die Stille im Raum sich ausbreitete, huschte ein sanftes Lächeln über ihre Lippen.

Aus den Schatten hinter ihr tauchte eine Gestalt auf – eine Kreatur, geschmeidig und tödlich, deren Präsenz der Dunkelheit entsprach, aus der sie hervortrat.
Eine mittelgroße, pantherähnliche Bestie trat vor, ihr Fell war pechschwarz und glatt wie die Nacht. Dunkle Flügel ragten an ihren Seiten hervor und flatterten im Schatten, als wären sie aus der Leere selbst gemacht. Die leuchtend gelben Augen der Kreatur fixierten einen Moment lang den blutbefleckten Boden, bevor sie anmutig zu Evangeline trat.
Sie streckte die Hand aus und streichelte mit fast zärtlicher Berührung über den Kopf der Kreatur. „Danke, Abby“, flüsterte sie mit sanfter Stimme, so wie man zu einem alten Freund sprechen würde.

Die Bestie – Abby – drückte ihren Kopf gegen ihre Hand und gab ein leises, gurgelndes Schnurren von sich, obwohl ihre Augen so scharf und wachsam wie eh und je blieben.
Es war offensichtlich, dass dieser Kerl für das verantwortlich war, was diesen armen und arroganten Seelen widerfahren war.

Evangeline drehte sich um, ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb auf den Gesichtern der Eliten haften – denen, die noch bei Bewusstsein waren, die noch zusahen, einige zitternd, andere voller Ehrfurcht. „Nun“, fügte sie leise hinzu, ihr Tonfall fast neckisch, „wer von euch möchte mich als Nächster auf die Probe stellen?“

„…“

Es herrschte nur Stille.

Ätherische Chroniken: Als Extra wiedergeboren

Ätherische Chroniken: Als Extra wiedergeboren

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Dreizehn Worte. "Der Autor hat beschlossen, diese Geschichte nicht weiterzuschreiben. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten." Das ist alles, was nötig ist, um die Welt von "Aetheric Chronicles" – dem beliebtesten Fantasy-Webroman des Jahres – zu zerstören. Für Tausende von Lesern ist das ein schwerer Schlag. Für die mysteriöse maskierte Figur im letzten Kapitel ist es ein unvollendetes Schicksal. Aber für Alex, den leidenschaftlichsten Fan der Geschichte, ist es nichts weniger als Verrat. Dann kommt die Nachricht: "Wenn du wirklich wissen willst, wie die Geschichte weitergeht ..." Eine mysteriöse Nachricht. Und eine einfache Antwort. Mehr braucht es nicht, um Alex' Welt auf den Kopf zu stellen. Jetzt muss er herausfinden, dass manche Geschichten einfach nicht enden wollen, selbst wenn ihre Autoren sie aufgeben. Und manchmal müssen die leidenschaftlichsten Leser Teil der Geschichte werden, die sie so lieben. In einer Welt, in der Prophezeiungen scheitern, Charaktere rebellieren und Handlungsstränge sich entwirren, reicht es vielleicht nicht aus, der "stärkste Leser" zu sein. Was passiert schließlich, wenn eine unvollendete Geschichte beschließt, sich selbst zu schreiben? "Manche Geschichten suchen sich ihre Leser aus. Andere verschlingen sie." _____ ____ _ Warnung: Diese Geschichte enthält Beschreibungen von Gewalt, Blut und intensiven emotionalen Traumata. Es wird um Vorsicht gebeten. Alle Ereignisse und Figuren sind Produkte der Fantasie des Autors. _____ ____ _ Discord-Link -> https://discord.gg/ezVBxwCEPN Aetheric Chronicles: Reborn As An Extra ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Abenteuer, Fantasy, Schulleben . Geschrieben von dem Autor Peace_in_Chaos . Lies den Roman Aetheric Chronicles: Reborn As An Extra kostenlos online.

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