Königliche Hauptstadt…
Der Sturm tobte gnadenlos über der königlichen Hauptstadt. Die dicken Wolken wirbelten wie ein brodelnder Kessel.
Goldene Blitze zuckten über den Himmel. Der Donner grollte ohrenbetäubend und unerbittlich und überschwemmte die Stadt mit Wasser. Der Regen prasselte auf die Dächer und überschwemmte die Straßen, während die Bürger voller Angst in ihren Häusern saßen.
Abseits dieses Chaos schwebte Kent hoch über dem zentralen Berg. Langsam begannen die fünf Berge auf Kents Blutlinie zu reagieren.
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Kent schloss die Augen und die Welt um ihn herum verschwand. Der Regen, der Donner, die Blitze – alles trat in den Hintergrund, als er sich nach innen konzentrierte. Sein Atem verlangsamte sich und passte sich dem Rhythmus seines Herzschlags an.
Doch in diesem Moment traf Kents Bewusstsein auf den Geist der Vergangenheit, der Kents Entschlossenheit auf die Probe stellte, indem er ihm gewaltsam rohe Mana in den Körper pumpte.
Der Schmerz war sofort da und unerträglich. Sein Körper fühlte sich an, als würde er von innen heraus zerissen, seine Adern spannten sich an, um die Energie zu halten, die durch sie floss.
Kent biss die Zähne zusammen und zwang sich, durchzuhalten. Plötzlich ertönte die Stimme des Vermächtnisgeistes in seinem Bewusstsein. „Beherrsche das Chaos. Nutze es, lass dich nicht davon verschlingen. Zeig mir, dass du würdig bist, im Gegensatz zu den beiden falschen Bastarden.“
Die vier umliegenden Gipfel begannen ebenfalls zu schwingen, ihre Elementarenergien strömten auf den zentralen Berg zu. Feuer brüllte, Wasser stürzte herab, die Erde bebte und der Wind heulte, während die Berge eine himmlische Formation bildeten.
Kents Sicht verschwamm, aber er konnte spüren, wie sich die Kraft um ihn herum sammelte und darauf wartete, dass er ihr einen Befehl gab.
Er fiel in einen tranceähnlichen Zustand, sein Bewusstsein versank in einer riesigen, grenzenlosen Leere.
Mit einem lauten Brüllen brachte er das Chaos langsam unter Kontrolle, und das Bild der Sonnenfinsternis vor ihm wurde verschwommen.
Hier entfaltete sich vor ihm die Kunst der Sonnen-Mond-Finsternis, deren Geheimnisse sich in Blitzen der Brillanz offenbarten. Er sah die Sonne und den Mond als zwei Kräfte, deren Energien in einem ewigen Tanz der Schöpfung und Zerstörung miteinander verflochten waren. Jede Bewegung, jeder Zyklus war eine Lektion, die in das Gewebe des Kosmos eingraviert war.
Kent bewegte seine Hände langsam und bedächtig und ahmte den himmlischen Tanz nach, den er gesehen hatte. Die Stimme des Vermächtnisses leitete ihn von innen.
Seine Bewegungen waren langsam, anmutig und doch präzise, jede einzelne zog mehr Energie aus den Bergen in seinen Körper. Der Sturm über ihm spiegelte seine Handlungen wider, die Blitze bildeten Muster am Himmel, die dem Yin-Yang-Symbol ähnelten.
Ein rot-weißes Yin-Yang aus Blitzen. Das wahre Chaos für die Hauptstadt hatte gerade erst begonnen.
—
Öde Wüstenwald…
In dem öden Wüstenwald, weit weg vom Chaos der Hauptstadt, war die zweite Phase des Dreizack-Gipfels in Wahnsinn ausgeartet.
Die Familien Stick und Doom lieferten sich in den welligen Dünen heftige Kämpfe, während ihre Armeen sich durch das dornige Unterholz des Waldes kämpften. Explosive Zaubersprüche krachten durch die Luft, zerfetzten Bäume und hinterließen Krater.
„Vorwärts!“, brüllte Prinzessin Sony Stick, deren knochenförmiger Stab in purpurrot leuchtete. Sie schwang ihn präzise und wehrte die Blitzangriffe der Soldaten der Familie Doom ab.
Die Inferno-Türme der Familie Stick brüllten und spuckten Flammen, die die feindlichen Reihen durchbrachen.
Joon Doom grinste, während er seine mechanischen Kriegsmaschinen dirigierte. „Glaubst du, ein Familienerbstück wird dich retten, Sony? Versuch mal, dich dem hier zu stellen!“ Er feuerte eine Salve explosiver Geschosse ab, die den Boden erschütterten, als sie ihre Ziele trafen.
Die Armeen drangen tiefer in die Wüste vor, eine chaotische Masse aus blitzenden Zaubersprüchen und klirrenden Klingen.
Währenddessen umkreisten die kleineren Familien den Rand des Schlachtfeldes, vorsichtig wegen der Zerstörung, aber verzweifelt auf der Suche nach dem verzauberten Speer, der angeblich im Wald versteckt war.
Am Rande der Wüste blieb die Frost-Familie untätig. Ihre riesige Armee von 20.000 mächtigen Zauberern rückte im Schneckentempo vor, ihre Bewegungen bedächtig und genau geplant.
In der Menge der Zuschauer, die auf die Familie Frost gewettet hatten, ging ein Raunen durch die Reihen.
„Warum kämpfen sie nicht?“, zischte ein Mann.
„Die warten nur!“
„Aber worauf? Kent ist noch nicht mal aufgetaucht!“, erwiderte ein anderer mit panischer Stimme.
„Was, wenn Kent heute nicht kommt?“ Die Frage verbreitete sich wie ein Lauffeuer.
–
Blauer Planet …
Am Himmel über der Stadt Golden Bamboo…
Der Schwertmagier Elarin raste wie ein Komet, sein leuchtendes Schwert zackte durch den Himmel.
Die Stadt Golden Bamboo ragte vor ihm auf, umgeben von dichtem goldenem Bambus. Dort entdeckte er sie – Drona Quinn und Ragnar. Die beiden Gestalten standen am Himmel und warteten auf ihn.
Als Schwertmagier Elarin näher kam, schlug sein Herz vor Unruhe. „Halbherrscher Drona“, grüßte er, seine Stimme trotz der ihn überkommenden Besorgnis ruhig.
Drona drehte sich um, seine imposante Gestalt strahlte Macht aus. Sein Blick bohrte sich in Elarin, scharf und unnachgiebig. „Silberblattstadt. Sag mir die Richtung“, befahl er.
Elarin zögerte.
Die Erwähnung von Silver Leaf Town ließ ihn erschauern. Er wusste, dass Kent von dort stammte. „Warum suchst du Silver Leaf Town?“, fragte er vorsichtig.
Dronas Geduld schwand, seine Stimme wurde fester. „Die Richtung, Schwertmagier. Jetzt.“
Elarin schluckte schwer und umklammerte den Griff seines Schwertes fester. Widerwillig hob er die Hand und zeigte nach Osten. „In dieser Richtung.“
Ohne ein Wort des Dankes rannten Drona und Ragnar los, ihre Schatten huschten wie ein verschwommener Fleck vor dem Himmel.
Elarin stand einen Moment lang wie angewurzelt da, Angst stieg in ihm auf. Mit jeder Sekunde wurden seine Zweifel größer.
Vorsichtig folgte er ihnen und hielt Abstand, als Vater und Sohn Silver Leaf Town erreichten. Aber statt nach Kent zu suchen, gingen sie zum öffentlichen Friedhof.
Elarins Unbehagen wurde immer größer. „Warum der Friedhof?“, flüsterte er sich selbst zu.
Drona und Ragnar gingen schweigend zwischen den Reihen der unmarkierten Gräber hindurch, ihre Gesichter unlesbar.
Was auch immer sie suchten, es war nicht Kent – aber Elarin konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass sich die Fäden des Schicksals um sie alle immer enger zusammenzogen.
Über dem zentralen Berg blieb Kent in Meditation versunken. Der Sturm wurde heftiger, sein goldener Blitz keimte auf seiner Stirn wie ein Leuchtfeuer.
Er schwebte im Lotussitz, die Hände zu komplizierten Mudras geformt, die die Energie des Sturms kanalisierten. Der schlafende Berg unter ihm begann sich zu regen, seine felsige Oberfläche barst auf und goldenes Licht drang hervor.
„Fast geschafft“, murmelte Kent mit einem kräftigen Atemzug.
–
Hinweis: Danke an „@Sach_Roy_7516 @LilBlue“ für die Golden Tickets. Vielen Dank. – Euer Peterpan 😉