Amelia gab Kent die „Twin Blade Ascendant Arts“.
„Das ist ein Handbuch für den Zweischwertkampf. Es kombiniert Schwertkunst mit mächtigen Zaubersprüchen.“
Amelia hielt den Atem an, als sie das Handbuch annahm.
Als er bei Lana angelangt war, reichte Kent ihr das „Celestial Aura Purification Manual“.
„Das wird dir helfen, viel schneller Fortschritte zu machen. Es wurde entwickelt, um deine Aura zu reinigen und so ein schnelles Wachstum zu ermöglichen. Damit wirst du den Gipfel der Kultivierung viel früher erreichen als die meisten anderen“, sagte er.
Lanas Augen füllten sich mit Dankbarkeit, doch sie blieb still. Sie wusste, was das bedeutete – Kent gab ihr die Werkzeuge, um an seiner Seite zu stehen.
Dann ging Kent zu Maya und reichte ihr die „Mystischen Giftkünste der Dunkelheit“.
„Sei vorsichtig. Die Kraft des Giftes ist gefährlich und kann dich zerstören, wenn du nicht aufpasst.“
Mayas Finger strichen mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst über die Schriftrolle. Sie hatte ihre Reise mit den Giftkünsten bereits begonnen, aber dies … dies war ein Schritt in eine dunklere, mächtigere Welt.
Schließlich wandte sich Kent an Mia. „Für dich“, sagte er und reichte ihr die „Elegante Windtanztechnik“. „Dieses Handbuch konzentriert sich auf Geschwindigkeit, Beweglichkeit und Anmut. Es wird dir ermöglichen, dich wie der Wind selbst zu bewegen, sodass du im Kampf fast unantastbar bist.“
Mias Augen funkelten vor Aufregung, als sie das Handbuch entgegennahm.
Kent trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie jede der Frauen ihr Handbuch in den Händen hielt, ihre Augen voller Entschlossenheit. „Ich hoffe, ihr beherrscht sie, bevor ich zurückkomme“, sagte Kent in ernstem Ton.
Es war still im Raum, aber die Luft summte von der Bedeutung seiner Worte. Jede von ihnen verstand, was jetzt auf dem Spiel stand. Es ging nicht nur darum, an Kents Seite zu stehen – es ging darum, ihren eigenen Weg zur Größe zu finden.
Nach einem Moment fügte Kent hinzu: „Wir brechen in ein paar Stunden zur Himmlischen Wohnstätte auf. Macht euch bereit. Packt alles zusammen, was ihr braucht.
Sophia, geh und verabschiede dich von deinem Vater. Du hast nicht viel Zeit.“ Er drehte sich zu ihr um.
Sophia nickte, ihr Gesicht wurde weich vor Rührung.
Während die anderen sich auf den bevorstehenden Weg machten, lehnte Kent sich in seinem Stuhl zurück und gönnte sich einen seltenen Moment der Entspannung. Seine Gedanken waren bereits bei den Aufgaben, die ihn jenseits des Blauen Planeten erwarteten.
Doch bevor er aufbrach, gab es noch etwas zu erledigen. Und die Uhr tickte.
–
Später in dieser Nacht heulte der kalte Wind leise über den Gipfel des Rising Sun Peak, während Kent vor seiner Residenz wartete.
Er wusste, dass es nicht einfach sein würde, dem Phönix zu helfen, aber er musste es tun.
Plötzlich kündigte eine Energiewelle die Ankunft des alten Patriarchen an. Kent wandte sich der sich nähernden Gestalt zu, seine Aura ruhig, aber bereit. Ohne zu zögern flog Kent ihm entgegen. Der alte Patriarch, gekleidet in einfache, aber königliche Roben, stieg mit einem warmen Lächeln vom Nachthimmel herab.
„Ah, Kent“, begrüßte ihn der alte Patriarch, als er sanft landete.
„Patriarch, danke, dass du gekommen bist. Hast du mit dem Phönix gesprochen?“, fragte Kent direkt.
Die Augen des alten Patriarchen funkelten vor Stolz, als er näher an Kent herantrat. „Ja, der Phönix hat deiner Bitte zugestimmt. Er hat mir gesagt, ich solle dich so schnell wie möglich zu ihm bringen.“ Er hielt inne und sah Kent nachdenklich an. „Aber du musst mir nicht danken. In Wahrheit bin ich dir und deiner Familie viel schuldig.
Dank der Hilfe deiner Tante habe ich viele seltene Ressourcen bekommen, die mir den Durchbruch zum Obersten Magier ermöglicht haben.
Kent schüttelte mit einem bescheidenen Lächeln den Kopf. „Trotzdem, Patriarch, deine Unterstützung war unschätzbar wertvoll.“
Der alte Patriarch winkte mit einem Lachen ab. „Was auch immer du sagst, ich bin dir und deiner Familie mehr zu Dank verpflichtet, als du dir vorstellen kannst.“
Nachdem sie sich höflich verabschiedet hatten, bedeutete der Patriarch Kent, ihm zu folgen. Gemeinsam stiegen sie erneut in den Himmel auf und flogen in Richtung des verlassenen Waldes tief im Inneren des Geländes der Sekte der Ewigen Sonne.
Die Reise verlief still, bis auf das Rascheln des Windes in den Bäumen und das entfernte Heulen nachtaktiver Tiere. Während sie über Berge und Täler flogen, wurde die Luft kälter und das Land unter ihnen immer öder.
Nach einer Weile erreichten sie einen abgelegenen Berg, der in dichten Nebel gehüllt war. Der Patriarch und Kent landeten leise und ihre Füße knirschten auf den frostbedeckten Blättern, als sie auf den versteckten Eingang zur Ruhestätte des Phönix zugingen.
Der Patriarch führte Kent durch einen schmalen Pfad, der sich kilometerweit zu winden schien. Schließlich, nachdem sie ein kleines Tor aus rostigen Eisengittern passiert hatten, blieben sie an einem ruhigen Teich zwischen Felsen stehen. Das Wasser schimmerte schwach und reflektierte das Mondlicht wie ein Spiegel.
„Hier müssen wir uns trennen“, sagte der alte Patriarch mit leiser Stimme. „Hinter diesem Punkt wohnt der Phönix. Ich wünsche dir viel Erfolg, Kent. Mögen die Ahnen dich leiten.“ Er nickte Kent ein letztes Mal zu, bevor er sich umdrehte und verschwand.
Kent nahm all seinen Mut zusammen und ging weiter, dem schmalen Pfad folgend, der tiefer in das Innere des Berges führte.
Nach ein paar Augenblicken erreichte er eine abgelegene Höhle, deren Eingang schwach von Nirvanischen Flammen leuchtete.
In der Mitte der Höhle lag auf einem Bett aus glühender Asche der alte Phönix. Seine einst so leuchtenden Federn waren stumpf, seine Flügel zitterten vor Schwäche. Das majestätische Wesen, das einst durch die Lüfte geglitten war, lag nun dem Tod nahe, seine goldenen Augen trüb, aber voller Weisheit.
Als Kent näher kam, hob der Phönix langsam den Kopf, seine Stimme klang rau, aber voller Stolz. „Du bist gekommen, Kent. Ich habe viel über deinen Aufstieg zur Macht gehört. Herzlichen Glückwunsch, dass du in so kurzer Zeit den Rang eines Obersten Magiers erreicht hast.“
Kent verbeugte sich tief. „Danke, Alter. Du hast mir geholfen, als ich es am meisten brauchte. Ich werde deine Gunst nicht vergessen.“
Der Phönix lachte leise und keuchend. „Hilfe? Ich habe dir nichts weiter gegeben als ein Versprechen, das ich dem alten Patriarchen gegeben habe. Aber du … du hast dich vor dem Urphönix als würdig erwiesen. Deshalb habe ich dir meine Nirvana-Flamme gegeben.“ Der Phönix hielt inne und kniff die Augen zusammen. „Aber genug der Höflichkeiten.
Du behauptest, du kannst mir helfen … kannst du das wirklich?“
Kent antwortete nicht sofort. Stattdessen holte er seinen Löwen-Drachen-Bogen hervor. Die Waffe summte vor Kraft, als er sie hielt, und mit einem schnellen Ziehen der Sehne materialisierte sich ein strahlend grüner Pfeil – seine Spitze hatte die Form eines Phönix und glühte vor lebendiger Kraft.
„Dies ist einer der heilenden Astras, die mir vom Geist des Ahnenphönix verliehen wurden. Er hat die Kraft, zu heilen und Leben wiederherzustellen.“
Die Augen des Phönix weiteten sich, als er die Energie erkannte, die von dem Pfeil ausging. „Der Segen der Vorfahren …“
Ohne ein weiteres Wort schoss Kent den Pfeil ab. Er schoss nach vorne und hüllte den Phönix in einen wirbelnden grünen Rauch. Der Rauch umhüllte den Phönix wie ein Kokon und drang in seine Federn, Knochen und sein Innerstes ein. Als sich der Rauch legte, ließ das Zittern des Phönix nach und seine Atmung wurde weniger angestrengt.
In der nächsten Stunde arbeitete Kent sorgfältig daran, den Energiefluss aus dem heilenden Astra anzupassen. Aber es reichte nicht aus. Die Verletzungen des Phönix heilten zwar, aber ihm fehlte die Kraft, um seine Entwicklung zu vollenden. Er brauchte mehr – etwas, das über die Kraft der Astras hinausging.
Kent zögerte nur einen Moment, bevor er seine Entscheidung traf.
Mit einem tiefen Atemzug biss er sich auf den Daumen und ließ einen Tropfen seines eigenen Blutes herauslaufen. Sein Blut schimmerte in einem purpurroten Farbton, durchdrungen von der Kraft seines Erbes. Er ging zu dem Phönix hinüber und tropfte den Tropfen Blut auf dessen Kopf.
In dem Moment, als das Blut die Haut des Phönix berührte, explodierte eine Energiewelle durch die Höhle. Das uralte Wesen stieß einen Schrei aus – ein Laut, der die Grundfesten des Berges erschütterte.
Sein Körper leuchtete hell und seine Gestalt begann sich zu verändern. Die einst stumpfen Federn brannten nun in feurigem Glanz und seine Flügel breiteten sich weit aus und pulsierten vor neuer Lebenskraft.
–
Danke an „@Justin_holley“ @aaaninja @Daoist92VPav