Nachdem er mit Lana das Haus der Familie Mintleaf verlassen hatte…
Der goldene Wagen hielt vor den hohen Toren der Herbstwind-Sekte, und sein strahlendes Licht zog Tausende von Schülern an. Der majestätische Wagen sorgte für Staunen und Geflüster unter den versammelten Schülern, von denen viele ihn bisher nur durch Glaskugeln gesehen hatten. Jetzt sahen sie ihn mit eigenen Augen, wie er in einer Aura der Macht und des Geheimnisses erstrahlte.
Am Eingang stand Mia Snow, die mutige Frau, die einst in SilverMoon City heftig mit Kent konkurriert hatte, und wartete auf ihn. Sie hatte ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen und eine attraktive Figur. In dem Moment, als Kents Wagen anhielt, schritt sie mit anmutigen Schritten vorwärts, jeder ihrer Schritte glich einem aufgeregten Tanz.
Ohne auf eine Einladung zu warten, stieg Mia in die Kutsche. Sie warf einen Blick auf Lana, die bereits drinnen saß, und obwohl sich ihre Blicke trafen, sagten beide nichts. Die Spannung zwischen ihnen war unübersehbar, ein unausgesprochener Wettstreit brodelte unter der Oberfläche. Beide wussten, was es bedeutete, jetzt neben Kent zu stehen – seine Statur, sein Einfluss, seine Zukunft als Oberster Magier.
Die Reise, auf der sie sich alle befanden, hatte eine dramatische Wendung genommen.
Kent, der zwischen ihnen saß, nickte Mia kurz zu. Mit einem Gedanken hob der Wagen ab und schwebte mühelos in Richtung der Sekte der Ewigen Sonne.
—
Kent hatte seine Geschäfte in Golden Bamboo City erledigt, bis auf das Treffen mit dem alten Phönix. Der Wagen erreichte direkt den Rising Sun Peak der Sekte der Ewigen Sonne.
Der Wagen landete sanft vor seiner Residenz, wobei sich eine Energiewelle über den Gipfel ausbreitete.
Als Kent aus dem Wagen stieg, folgten Mia und Lana ihm dicht auf den Fersen. Ihre Gesichtsausdrücke spiegelten sich wider – Vorfreude, Neugier und vielleicht ein Hauch von Unsicherheit darüber, was sie im Inneren erwarten würde. Die Tür zu Kents prächtiger Residenz schwang mit einem leisen Knarren auf und die drei traten ein.
Im Inneren war die Atmosphäre angespannt. Auf einer Seite des großen Saals saßen Sophia, Lucy und Amelia. Sie saßen zusammen, ihre Gesichter waren eine Mischung aus Neugier und Unbehagen. Ihnen gegenüber saß Maya allein. Sie wirkte unbehaglich, ihre Hände waren fest auf ihrem Schoß geballt, während sie zwischen den bereits sitzenden Mädchen und den Neuankömmlingen hin und her blickte.
Sophia, Lucy und Amelia starrten Mia und Lana mit großen Augen an, sichtlich überrascht.
Sie hatten zwar mit Veränderungen in Kents Leben gerechnet, aber das hier? Zwei weitere Frauen in der ohnehin schon komplizierten Konstellation ließen sie sprachlos zurück.
Zuvor hatten sie geglaubt, die Situation unter Kontrolle zu haben – vielleicht sogar Kents persönliche Angelegenheiten regeln zu können. Aber jetzt, als sie ihn so aufrecht und souverän dastehen sahen, war klar, dass Kent eine neue Ebene erreicht hatte, auf der ihre Sorgen klein und unbedeutend erschienen.
Kents ruhige, autoritäre Präsenz erfüllte den Raum, als er seinen Platz in der Mitte einnahm. Er verschwendete keine Zeit mit Höflichkeiten und kam direkt zur Sache.
„Ich habe euch alle aus einem bestimmten Grund hier versammelt“, begann Kent mit fester Stimme.
„In ein paar Stunden werden wir zur Himmlischen Wohnstätte aufbrechen. Während meiner Abwesenheit werdet ihr unter dem Schutz der Familie Ron stehen.“
Eine Welle der Bestürzung ging durch den Raum. Sophia, die immer schnell mit einer Antwort bei der Hand war, äußerte als Erste ihre Verwirrung. „Weg? Wohin gehst du?“
Kent nickte und sah ihr mit ernstem Blick in die Augen. „Ich werde den Blauen Planeten für ein Jahr oder länger verlassen. Es gibt Dinge, die ich erledigen muss, und ich kann niemanden von euch mitnehmen.“
Die Bestürzung wuchs, besonders in Amelias Augen, die sichtlich mit dem Gedanken rang. „Warum können wir nicht mitkommen?“
Kent seufzte, weil er wusste, dass es ihnen schwerfallen würde, das zu akzeptieren. „Weil eure Kultivierung noch nicht stark genug ist. Ich bin jetzt ein Oberster Magier. Meine Lebensspanne ist viel länger als die von euch allen.
Während ihr älter werdet, werde ich so bleiben, wie ich jetzt bin. Wenn ihr mit mir zusammen sein wollt, wirklich mit mir zusammen sein wollt, müsst ihr stärker werden.
Je mehr ihr euch auf unnötige Sorgen konzentriert, desto mehr entfernt ihr euch von mir.“
Die Worte hingen schwer in der Luft, voller Wahrheit und Realität. Die Mädchen schwiegen und ließen die Bedeutung seiner Worte auf sich wirken. Maya senkte den Blick und fragte mit leiser Stimme: „Was sollen wir dann tun?“
Kent lächelte, eine seltene Wärme lag in seinem Blick. „Arbeitet an euch. Konzentriert euch auf euer Wachstum. In diesem einen Jahr möchte ich, dass ihr an eure Grenzen geht. Erreicht den Gipfel eurer Entwicklung. Wenn ihr das schafft, werde ich euch helfen, den Durchbruch zum Großmagier zu schaffen.“
Eine nach der anderen nickten die Mädchen und ihre Gesichter wurden entschlossen. Sie wussten, dass dies nun ihr Weg war – wenn sie an seiner Seite bleiben wollten, mussten sie es sich verdienen.
Kent legte einen Finger auf seine Stirn und murmelte einen Zauberspruch. Sofort erschien der kleine Schatzpalast im Raum.
„Das … Das … ist ein Schatzpalast!?“ Amelia, die noch wenig Erfahrung mit Erbschaften hatte, sprach mit schockierter Stimme.
„Ja … Das gehört jetzt mir. Ich hoffe, ihr versteht alle, dass Ressourcen für uns kein Problem sind“, sagte Kent, während er ein paar Handbücher aus dem Schatzpalast holte.
Entdecke Geschichten im Imperium
„Das sind Kultivierungshandbücher. Ich habe sie entsprechend euren Fähigkeiten ausgewählt. Jedes ist speziell auf euch zugeschnitten“, sagte er und hielt sie hoch.
Er trat vor und reichte Sophia das erste goldene Handbuch. „Dies ist das ‚Handbuch der göttlichen Heilblüte‘. Es handelt sich um eine mächtige Heilkunst, mit der du die Energien der Natur nutzen kannst, um Leben und Vitalität wiederherzustellen. Damit wirst du in der Lage sein, Verletzungen zu heilen, die selbst ein hochrangiger Magier des 9. Ranges nicht heilen kann.“
Sophia nahm das Handbuch mit großen Augen voller Ehrfurcht entgegen. Sie hatte sich schon immer für Heilkünste interessiert, aber das hier? Das übertraf alles, was sie sich jemals hätte vorstellen können.
Als Nächstes wandte sich Kent an Lucy. „Für dich habe ich den ‚Weg des Herrschers über die Bestien‘ ausgewählt. Mit diesem Handbuch kannst du unglaublich mächtige Bestien zähmen und kontrollieren.
Damit wirst du Kreaturen befehligen können, von denen die meisten Menschen nur träumen können.“
Lucys Hände zitterten leicht, als sie die Schriftrolle entgegennahm. Das Zähmen von Bestien war schon immer eine schwierige Aufgabe gewesen, und Kent hatte ihr gerade den Schlüssel zu dessen Meisterschaft auf höchstem Niveau überreicht.