Als Kent aus dem Teich stolperte, stand er lange Zeit wie betäubt da. Er hatte sich noch nie so gesehen; sein ganzer Körper schimmerte in einem glänzenden Schein, der ihm das Gefühl gab, jemand ganz anderes zu sein. Gerade als er ungläubig seinen Arm berührte, tauchte der alte Patriarch aus dem schmalen Eingang des Weges auf, sein Gesicht zu einer grimmigen Miene verzogen.
Der Patriarch musterte Kent von Kopf bis Fuß. Nach einem Moment, der Kent wie eine Ewigkeit vorkam, verzog sich der Mundwinkel des alten Mannes zu einem seltenen, zufriedenen Lächeln.
Mit einer fließenden Bewegung hob er seinen uralten Dreizack, ein Relikt mit mystischen Schnitzereien, und flüsterte einen Zauberspruch, der die Luft um sie herum knistern ließ. Ein Windstoß kam aus den Zacken des Dreizacks und hüllte Kent in eine warme Brise, die seine durchnässte Haut sofort trocknete.
„Keine Sorge, deine Haut wird in ein paar Tagen wieder normal sein. Es scheint, als gäbe es nur sehr wenige Unreinheiten in deinem Körper. Das ist gut“, sagte der Patriarch mit tiefer, hallender Stimme. „Jetzt sammelt die Früchte von diesen Bäumen. Schnell.“ Er drehte sich um und deutete auf einen Hain aus kahlen Bäumen, die feierlich im trüben Licht standen.
Kent, immer noch voller Ehrfurcht und etwas verwirrt von seiner Verwandlung, neigte respektvoll den Kopf und eilte zu den Bäumen. Die Früchte, die an den kahlen Ästen hingen, waren rauchschwarz, fühlten sich weich an und verströmten einen süßen, verlockenden Duft.
Als er jede Frucht vorsichtig pflückte, spürte er eine warme Welle in sich aufsteigen, sein Feuer-Dao begann spontan zu zirkulieren, als würden die Früchte selbst es nähren.
Der alte Patriarch beobachtete ihn, ohne Kent aus den Augen zu lassen, während sich die Hände des jungen Mannes langsam mit den dunklen Früchten füllten. Schließlich sprach er. „Genug, komm her.“ Setze deine Suche auf m,vl-em-py-r fort
Kent näherte sich mit seinen Armen voller Früchte. Der Patriarch griff in seinen Geisterring und holte eine kleine, handflächengroße rechteckige Schatulle aus seinem Aufbewahrungsring hervor. Die Schatulle, die auf den ersten Blick ganz normal aussah, war in Wirklichkeit ein alter Behälter für mächtige Zauberstäbe, der mit einem goldenen, dornigen Seil umwickelt war.
Während er ein paar Zaubersprüche murmelte, löste der alte Mann das Seil. Er flüsterte ein geheimes Wort, und die Schatulle öffnete sich langsam und gab ihren Inhalt frei.
Vorsichtig griff der Patriarch hinein und zog eine lange, brennend rote Feder heraus, durch deren Mitte eine auffällige blaue Ader verlief. Der Anblick ließ Kents Herz schneller schlagen, da er die immense Kraft spürte, die darin steckte.
Der Patriarch schloss die Augen und bewegte die Lippen zu einem stillen Gebet. Mit feierlicher Würde legte er die Feder senkrecht zwischen die schwarzen Früchte in Kents Händen. Kent blickte auf die Feder hinunter und spürte, wie ihre Wärme durch seine Handflächen strahlte und sich mit der Kühle der Früchte vermischte.
„Kent, hör mir gut zu, was ich dir jetzt sage, musst du für dich behalten. Du darfst es niemandem verraten.
Nur ich, zwei Spitzenmeister der Sekte der Ewigen Sonne und jetzt du kennen dieses Geheimnis.“ Der Patriarch begann mit leiser, eindringlicher Stimme.
Er hielt inne, um sicherzugehen, dass Kent die Ernsthaftigkeit der Lage begriff. „Diese Feder gehört dem letzten wahren Feuerphönix des blauen Planeten. Der Feuerphönix durchläuft unter diesen Vulkanbergen das Nirwana.
Es war mal eine Zeit, da versprach dieser Phönix, einen einzigen Schüler meiner Sekte zu segnen. Die Feder in deinen Händen ist der Beweis für dieses Versprechen. Du musst diese Chance nutzen und die Anerkennung dieses Feuerphönix erlangen. Jetzt versprich mir, dass du dieses Geheimnis niemandem verrätst. Er wartete und hielt seine Hand über die von Kent.
Kents Gedanken rasten angesichts der Tragweite dieser Enthüllung. Wenn diese Nachricht bekannt würde, würden die Mächtigen der neun Reiche die Sekte der Ewigen Sonne verfolgen, um das göttliche Tier zu zähmen.
Trotz des Wirbelsturms der Gefühle in seinem Inneren hielt Kent seinen Blick fest auf die unerschütterlichen Augen des Patriarchen gerichtet.
Mit einem tiefen, entschlossenen Atemzug versprach er in seinem Herzen, dass er dieses Geheimnis bewahren würde, seine Stimme fest und unerschütterlich.
„Ich verspreche es.“
Zufrieden nickte der alte Patriarch feierlich und drehte sich um, um Kent zu bedeuten, ihm zu folgen. Kent und seine beiden Haustiere folgten dem Patriarchen schweigend durch einen üppigen Vulkan-Garten. Der Garten war eine Mischung aus feurig roten und tiefblauen Pflanzen, deren Blätter und Blütenblätter sich lebensvoll zu bewegen schienen.
Sie kamen zu einem niedrigen goldenen Tor, das nicht höher als Kents Hüfte war und mit mehreren verbotenen Inschrifttafeln verziert war, die vor mächtiger Energie summten.
Der Patriarch schloss die Augen, sang leise vor sich hin und formte mit seinen Händen komplizierte Zeichen, die durch die Luft tanzten. Eine nach der anderen leuchteten die Inschriften auf dem Tor sanft auf und erkannten die Autorität des Patriarchen an, ohne ihre tödlichen Schutzmechanismen auszulösen.
Kent bückte sich und betrat den unterirdischen Gang, der sich hinter dem geöffneten Tor öffnete. Der Patriarch ließ Kents Haustiere hinter ihm eintreten, folgte ihnen aber nicht. Stattdessen blieb er am Eingang stehen und hielt Wache.
Die Höhle war dunkel und nur vom biolumineszenten Schein der Haustiere von Kent erhellt. Ihr Licht warf lange Schatten an die rauen Wände. Kent hielt die Früchte und die kostbare Feder fest und bewegte sich vorsichtig vorwärts.
Nach ein paar Schritten wurde der schmale Höhlenweg breiter und mündete in einen großen Raum von der Größe einer halben Arena. Kents Augen weiteten sich, als er einen kleinen Fluss sah, der wie ein Springbrunnen um den zentralen zylindrischen Felspfeiler floss.
Nach genauerer Betrachtung stellte er fest, dass der zentrale Pfeiler kein Felsen war. Es handelte sich um erstarrtes Feuer-Eis. Der rote Fluss speiste den Pfeiler regelmäßig mit Feuer-Eis.
Nur ein schmaler Rand blieb rund um den Fluss übrig. Kent kontrollierte sein rasendes Herz und ging langsam, Schritt für Schritt, am Rand entlang, um zu sehen, was auf der anderen Seite lag.
Aber selbst nachdem er mehrere Runden um das zylindrische Feuer-Eis gedreht hatte, bemerkte Kent keinen Feuerphönix oder andere Lebensformen. Es gab keinen anderen Ausgang aus diesem Fluss. Kent verstand nicht, woher dieser Fluss kam und wohin er floss.
Doch dann begann das zylindrische Feuer-Eis in der Mitte durchsichtig zu werden. Bald nahm eine Vogelgestalt wie ein Schatten im Feuer-Eis Gestalt an. Kent hörte das gedämpfte Murmeln eines Vogels. Dank seiner Fähigkeit, die Sprache der Tiere zu verstehen, konnte er die Bedeutung dieser Vogelstimmen ein wenig verstehen.