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Douson könnte man mit einem Himmelsritter vergleichen, aber Liszt hatte keine Ahnung davon. Erst nachdem Douson neue Magie gelernt hatte, konnte man ein Urteil fällen.
Ohne Magie ist ein magisches Tier nur ein stärkeres wildes Tier; Douson ist noch unreif.
Nachdem sie über Familienangelegenheiten geplaudert hatten, kam das Gespräch wieder auf das Geisterschiff.
„Also, Molodo ist doch nicht verrückt geworden, oder? Ich kenne ihn gut, er ist ein ausgezeichneter Kapitän“, Marquis Merlin hatte einen guten Eindruck von Molodo. „Aber sein Sohn wurde vom Geisterschiff verschluckt, und er ist selbst darauf gestoßen. Es scheint, als sei er nicht mehr geeignet, Kapitän zu bleiben; er sollte in den Ruhestand gehen.“
Mit diesen Worten hatte Marquis Merlin bereits über Molodos Ruhestand entschieden.
„Großvater, da das Geisterschiff Marquis Cohen gehört, kennst du Marquis Cohen? Was für ein Mensch ist er?“, fragte Meioubao neugierig.
Marquis Merlin saß in seinem Stuhl, die Hände auf seinem Stock ruhend, und dachte einen Moment nach.
„Marquis Cohen lebte zu einer Zeit, als mein Vater noch nicht einmal geboren war, als mein Großvater noch jung war. Damals war die Familie Long Taro nur ein Graf. Die Familie Cohen stammt aus der Familie der magischen Ziegen, die Magie ganz anders schätzt als die typischen Ritterfamilien.“
Die Familie der magischen Ziegen waren Anhänger des ersten Saphir-Herzogs, des Drachenritters Anderson Sapphire.
Nach der Gründung des Landes wurden sie zu Marquis geadelt.
Diese Familie züchtete in großem Stil ein magisches Tier namens Felsziege. Das Fleisch der Felsziege war im In- und Ausland sehr gefragt, während die Decken und Bettdecken aus ihrer Wolle ein begehrtes Produkt unter den Adligen waren.
Aber neben der Ausübung von Dou Qi studierten die Mitglieder dieser Familie auch Magie.
Die Männer praktizierten Dou Qi, während die Frauen Magie übten.
Dank der Technik, mit Magie Drachenknochen-Stabilisatoren herzustellen, konnten die Schiffe der Familie der magischen Ziegen frei über die Meere segeln und den Ritterorden des Herzogtums Sapphire bei seinen Expeditionen auf dem Kontinent unterstützen. Man könnte sagen, dass die Familie der magischen Ziegen zu dieser Zeit nach der Familie Sapphire die zweitmächtigste Familie war und dass beide Familien ein herzliches Verhältnis zueinander hatten.
„Cohen Magic Goat war ein mächtiger Himmelsritter, der dem ältesten Sohn des zweiten Großherzogs, Annute Sapphire, folgte. Aber es kam zu einem Problem: Annute wurde im Kampf schwer verletzt, und nachdem die Hofärzte ihn untersucht hatten, wurde bestätigt, dass er jung sterben würde.“
Da sie zur Familie gehörten, machte es Marquis Merlin nichts aus, über Geheimnisse des Hofes zu reden.
Wenn Adlige nichts zu tun haben, tratschen sie gerne über Hofgeheimnisse, so wie Diener gerne über Adligenklatsch reden.
„Um Annute zu helfen, beschlossen die Magier der Familie der magischen Ziegen, die Kraft des Saphir-Drachen zu stehlen und ihn mit Annute koexistieren zu lassen, damit er ein Drachenreich-Landlord werden konnte … und die Hälfte der Lebensspanne des Drachen teilen würde. Meines Wissens ist der Kaiser des Neverfall-Imperiums ein Drachenreich-Landlord, und er sitzt bereits seit zweihundert Jahren auf dem Thron.“
Drachenreich-Landlord!
Liszt hörte diesen Begriff zum zweiten Mal; das erste Mal war in den Zauberbüchern von Curtis Truth, in denen berichtet wurde, dass der Plan für Drachenfürsten gescheitert war.
Nun erfuhr Liszt aus dem Mund von Marquis Merlin, dass ein Drachenfürst tatsächlich die Lebensspanne eines Drachen teilen konnte.
Diese Enthüllung ließ Liszt die Augen weit aufreißen – wenn man ein langes Leben anstreben konnte, wer würde dann einen frühen Tod wählen? Ein bloßes hundertjähriges Leben war einfach nicht genug.
Wenn man ein Lich wurde, ein Wesen, das weder lebt noch tot ist, hätte Unsterblichkeit keinen Sinn. Aber es klang so, als würde ein Drachenfürst lediglich die Kraft eines Drachen stehlen, während er gleichzeitig seine menschliche Jugend bewahren konnte.
Marquis Merlin spürte das schnelle Atmen der Jungen und musste lächeln: „Ein Drachenfürst zu werden, ist in der Tat verlockend. Als ich jung war, habe ich sogar dem Saphir-Drachen gedroht, dass ich seine Lebensspanne teilen würde, haha … Aber die Voraussetzungen, um ein Drachenfürst zu werden, sind streng, und einen Drachen zu verärgern, kann zu einem düsteren Ende führen.“
Drachen stehen an der Spitze der Macht in der Welt, und Familien mit einem Drachen tun alles, um ihn zufrieden zu stellen. Niemand wagt es, einem Drachen seine Macht zu stehlen.
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Außerdem kann ein Drache normalerweise tausend Jahre lang leben und eine Familie mehrere hundert Jahre lang beschützen. Aber nachdem sie ihre Lebenszeit mit dem Drachenfürsten geteilt haben, bleibt ihnen nur noch die Hälfte ihres Lebens, was es eindeutig nicht wert ist.
Er tippte mit seinem Stock auf den Boden und machte eine Pause.
Marquis Merlin fuhr mit seiner Geschichte fort: „Annutes Plan wurde vom Großherzog der dritten Generation, seinem jüngeren Bruder Herzog Andite, aufgedeckt. Annutes Handeln verärgerte den Großherzog der zweiten Generation, der Annutes Seele sofort verbannte und den Herzogstitel an Herzog Andite weitergab, bevor er Cohen Magic Goat persönlich gefangen nahm.“
Cohen Magic Goat war schließlich mächtig und wurde von zwei Großmagiern aus seiner Familie unterstützt. Er gab nicht so einfach auf, sondern schlug zurück und verletzte den Großherzog der zweiten Generation schwer. Ohne die mächtige Kraft des Saphir-Drachen, der den Großherzog der zweiten Generation im entscheidenden Moment beschützte, wäre der Ausgang unvorhersehbar gewesen.
Schließlich wurden Cohen Magic Goat und die beiden Großmagier besiegt, und auch der Großherzog der zweiten Generation erlag seinen schweren Verletzungen und starb. Der junge Großherzog Andite der dritten Generation nutzte die Gelegenheit, um die Familie Magic Goat vollständig zu vernichten.
Mehr als hundert Jahre sind vergangen, und dieses Ereignis, das nur wenigen bekannt ist, ist weitgehend in Vergessenheit geraten.
„Wer hätte gedacht, dass der Geist von Cohen Magic Goat weiterleben und selbst nach über hundert Jahren noch Ärger mit dem Geisterschiff machen würde“, spottete Marquis Merlin. „Das muss das Werk dieser Magier sein, dieser Verrückten, die sich gerne mit böser und bizarrer Magie beschäftigen.“
Obwohl sie manchmal Magier brauchten, um Zaubertränke und magische Ausrüstung herzustellen, hinderte das Ritter wie Marquis Merlin nicht daran, Magier offen zu diskriminieren.
…
Das Mittagessen war üppig, obwohl es nur ein Familientreffen war, und das Buffet war sogar noch reichhaltiger als das große Abendessen, an dem Liszt hier zuletzt teilgenommen hatte.
Allerdings hatten sich Liszts Lebensumstände seitdem verbessert und sein Geschmack war raffinierter geworden, sodass er das Essen nicht besonders lecker fand.
Stattdessen fühlte er sich etwas unruhig.
Das lag an dem Drachenreich, das Marquis Merlin erwähnt hatte. Zuerst hatte er es nur überflogen, weil er nicht wusste, was das sollte, aber jetzt, wo er es verstand, konnte er nicht mehr einfach so darüber hinweggehen.
Es war, als hätte sich ihm, abgesehen davon, dass er ein Drachenritter war, eine neue Tür zu einer unbekannten Welt geöffnet.
Er hatte immer gedacht, dass sein größter Wunsch seit seiner Ankunft in dieser Welt darin bestand, Drachenritter zu werden, weil er das Gefühl hatte, dass das Leben auf einem Drachen seinen Sinn erfüllen würde. Er hatte kein starkes Verlangen nach Unsterblichkeit, da er dies für unmöglich hielt, da selbst Drachenritter nach einem Jahrhundert zu Staub zerfallen. Und trotz der Existenz von Wesen wie Lichs hatte er, nachdem er Curtis‘ erbärmlichen Zustand gesehen hatte, keine Lust, selbst einer zu werden.
Doch das Auftauchen des Drachenreich-Landlords weckte plötzlich seine Sehnsucht nach ewigem Leben – wer würde schon den Tod wählen, wenn er noch ein paar hundert Jahre leben könnte?
Wie es in dem Lied heißt: „Ich möchte wirklich noch fünfhundert Jahre leben …“
Liszt hatte nie die weltliche Welt hinter sich gelassen oder war gleichgültig gegenüber Leben und Tod gewesen. Er konnte großmütig sein, wenn es keine Chance gab, aber jetzt, wo sich eine Gelegenheit bot, wie konnte er sie nicht ergreifen?
Während er das feine weiße Brot aß, setzte er sich plötzlich ein neues Ziel: „In diesem Leben will ich nicht nur auf einem Drachen reiten und ein mächtiger Drachenritter werden. Ich will auch einen anderen Drachen, einen jungen Drachen, besiegen und dann ein Drachenfürst werden! Ein Drache lebt tausend Jahre, also sollte ich mir mindestens vierhundert Jahre leihen.“
Vierhundert Jahre geliehenes Leben plus hundert Jahre seines eigenen Lebens ergaben gerade einmal fünfhundert Jahre.
Mehr brauchte er nicht, fünfhundert Jahre sollten reichen.
Die Welt erkunden, die Wahrheit hinter dem Schicksal suchen und, wenn möglich, den Grund für seine eigene Reise aufdecken, das wäre noch besser.
„Die Überquerung des Teufelsmeeres … der Aufstieg zum Gipfel des Mulagao Ding … die Landung auf dem Mond, plötzlich ist mein Lebensweg klar und hell.“
