„Die Prüfung, für die ihr alle so hart gearbeitet habt, fängt endlich an“, sagte der Schulleiter.
„Sie wird in vier Schritten durchgeführt.“
„Erstens – eine schriftliche Prüfung.“
Dann lächelte der Schulleiter fast böse und sagte: „Die ist schon vorbei, also machen wir gleich mit der zweiten Prüfung weiter.“
Wie beabsichtigt sorgten seine Worte für Unruhe unter den Schülern. Sie waren beunruhigt, als sie hörten, dass die erste Prüfung bereits stattgefunden hatte … eine Prüfung, von der niemand etwas wusste.
Der Schulleiter ließ die Schüler ruhig untereinander reden, bis einer von ihnen die Hand hob. Er zeigte auf den Jungen.
„Ja, du! Wie heißt du, welchen Rang hast du und was möchtest du wissen?“
„Mein Name ist Jeffery Stamp und ich bin Zweiter in der Klasse B“, sagte ein 1,70 m großer Junge, während er sich durch sein goldenes Haar fuhr. Er strahlte die Aura eines reichen Jungen aus und man sah ihm an, dass er auch klug war … zumindest was Mode anging.
„Ich will wissen, wann die erste Prüfung war“, sagte er mit schriller Stimme. „Weil meine Klassenkameraden und ich nichts davon erfahren haben. Oder war die Prüfung nur für die Loser aus den unteren Klassen?“
„Wenn das so ist, hab ich keine Frage. Die Loser können sich die einfachen Punkte holen.“
„Hey! Wie kannst du uns so nennen?“
Als er hörte, wie er die anderen Klassen beleidigte, reagierte ein Schüler aus der Klasse D sofort.
Es war ein Junge, etwas kleiner als Jeffery und sah ganz okay aus. Er hatte die starke Statur und Mentalität von jemandem, der erst handelt und dann denkt.
„Wir sind alle Schüler hier, denk nicht, dass du besser bist als wir.“
„Aber ich bin besser als ihr“, sagte Jeffery. „Tatsächlich ist meine ganze Klasse viel besser als ihr aus den unteren Klassen. Das ist genau der Grund, warum wir in einer Klasse über euch sind.“
„Nur weil wir in einer niedrigeren Klasse sind, heißt das nicht, dass wir so sind, wie sie sagen. Ich bin genauso edel wie du und du wirst uns den gleichen Respekt entgegenbringen wie den anderen.“
„Ich stimme ihm zu“, sagte ein Schüler aus der Klasse C und stand auf. Der Typ war groß, hatte lange Haare und eine edle Ausstrahlung. Wenn Jeffery eine arrogante, reiche Ausstrahlung hatte, dann hatte dieser hier eine ruhige, beruhigende. „Dieses ganze Ranking und System wurde nur von der Akademie erfunden.“
„Was die Akademie von uns denkt, sollte uns nicht interessieren. Denn sie sind unsere Diener, Lehrer, die dafür bezahlt werden, uns zu unterrichten, damit wir unser Königreich in eine bessere Zukunft führen können.“
Man konnte die strahlende Aura sehen, die von diesem Typen ausging. Aber er hatte nicht Unrecht und er ließ sich definitiv nicht beirren, auch wenn die Lehrer ihn wütend anstarrten.
Was konnten sie schon tun? Er hatte vollkommen Recht. Auch wenn die Lehrer Adlige waren, waren sie nicht die wahren Hausherren. Die wahren Hausherren waren diejenigen, die an der Akademie studierten und später die Kontrolle über ihre Häuser übernahmen, so wie es alle Brüder oder andere Familienmitglieder der Lehrer getan hatten.
Ich lächelte, als ich Bonaire’s schlechten Eindruck sah. Es lief nicht so, wie er gedacht hatte, und das auch noch vor der Prinzessin.
Der Ruf, den die Akademie über Jahrzehnte aufgebaut hatte, bröckelte schnell unter den Füßen des Direktors, und die Schüler dieses Jahres waren viel rauer als die der Vorjahre.
„Okay, Schüler! Beruhigt euch.“ Bonaire sagte laut: „Spart euch eure Begeisterung für die Prüfung auf …“
„Ja! Was ist mit dieser ersten Prüfung, sag es uns schnell!“ Der Junge aus Klasse D sagte das, während Bonaire mit den Zähnen knirschte, aber ruhig blieb.
Er konnte diese Gören nicht einfach wegen ihrer Herkunft bestrafen. Selbst wenn er es könnte, die Prinzessin schaute zu.
„Die erste Prüfung ist eigentlich eine geheime Prüfung. Eine Prüfung, die ihr alle bereits absolviert habt.“
„Absolviert?“
„Wann haben wir das gemacht?“
Die Schüler murmelten, während der Direktor fortfuhr.
„Es sind die Klassenarbeiten, die ihr geschrieben habt, die mündlichen Prüfungen, die Sportprüfungen und andere.“ Bonaire lächelte, um die Schüler zu beruhigen: „Es ist der normale Unterricht, den ihr diesen Monat beendet habt.“
„Die schriftliche Prüfung ist einfach nur die komplette Berechnung von allen Aufgaben, die ihr diesen Monat gemacht habt“, sagte Bonaire, um die Diskussion zu beenden.
Aber ein Schüler hob die Hand.
Als Bonaire sah, wer es war, runzelte er die Stirn.
„Ja?“
Es war derselbe Junge mit der edlen Ausstrahlung.
„Wenn es eine Zusammenfassung unserer Aktivitäten ist, wäre es dann nicht besser, es Bewertung statt schriftlich zu nennen?“, sagte er und hob scharf die Stimme. „Dann hätte es nicht so viel Aufregung gegeben.“
Als sie ihn hörten, ging ein zustimmendes Murmeln durch den großen leeren Hörsaal.
Hanako, die fleißig auf ihrem Platz saß, konnte sich ein Kichern nicht verkneifen und hielt sich die Hand vor den Mund. Die anderen Lehrer, die sie hörten, senkten beschämt den Blick.
Die Bezeichnung stammte nicht von ihnen, sondern vom Schulleiter. Sie hatten ihm bereits gesagt, dass das Ärger geben könnte, aber der Glatzkopf hatte nicht auf sie gehört und wollte es spannend machen.
Jetzt warfen sie ihm heimlich böse Blicke zu.
„Warum ist dieses Jahr so anstrengend?“, sagte Bonaire und überließ einem anderen Lehrer das Kommando.
Es war Thomas Clayton.
Ich wusste ein wenig über ihn. Zunächst einmal war er jemand, der Abigails Herrschaft voll und ganz unterstützte und subtil versuchte, andere Lehrer auf seine Seite zu ziehen.
Thomas hatte etwas Nobles an sich. Er war auch ein netter Kerl und sprach mit allen wie mit Gleichgestellten.
„Also, Leute, ich sag euch was zum nächsten Test. Der wird nicht so schwer.“ Thomas winkte einer Gruppe von Leuten, damit sie etwas herbrachten.
Vier Leute stellten einen abgedeckten Tisch in die Mitte der Bühne. Thomas zog die Abdeckung weg und enthüllte einen edlen roten Holztisch mit einer großen Kristallkugel in der Mitte.
„Kann mir jemand sagen, was das ist?“, fragte Thomas.
Ein paar Schüler meldeten sich und einer wurde ausgewählt. „Das ist ein Talent-Bewerter, Sir“, sagte ein Mädchen respektvoll.
„Richtige Antwort, du kannst dich setzen“, sagte Thomas freundlich.
In nur wenigen Augenblicken gelang es Thomas, den unruhigen Saal zu beruhigen. Als Bonaire das sah, wurde er noch wütender, blieb aber unter den Augen der anderen Lehrer still.
„Genau wie das kluge Mädchen gesagt hat, ist diese Kristallkugel ein Talent-Bewerter und macht genau das, was ihr Name sagt. Sie bewertet das Talent einer Person für Sigmat-Ringe.“
„Normalerweise kann eine Person mit einem Sigmat-Ring nur so weit kommen, wie es ihr Talent zulässt. Dieser Kristall zeigt, welche Farbe dein Talent hat und wie weit du damit kommen kannst.“
„Genau wie bei den Rängen der Sigmat-Kristalle gibt es auch hier das gleiche System.“
„Rot – Kann Ringe bis zum gelben Rang meistern und deine Geschwindigkeit ist unterdurchschnittlich.“
„Gelb – Kann Ringe bis zum rosa Rang meistern und deine Geschwindigkeit ist durchschnittlich.“
„Blau – Kann Ringe bis zum rosa Rang meistern und sogar schwarze Ringe verwenden (selten) und deine Geschwindigkeit ist doppelt so hoch wie die einer normalen Person.“
„Rosa – Kann bis zu rosa Rangringen meistern und sogar schwarze verwenden (normalerweise) und deine Geschwindigkeit ist fünfmal so hoch wie die eines normalen Menschen.“
„Schwarz – Kann bis zu schwarzen Rangringen meistern und deine Geschwindigkeit ist zehnmal so hoch wie die eines normalen Menschen.“
„Das ist das Levelsystem“, sagte Taylor. „Ihr müsst alle den blauen Rang erreichen, um zur nächsten Prüfung zu gelangen.“
„Also, wer will als Erster?“
