Es kam nicht oft vor, dass Xukong so interessiert war, deshalb fragte sich Lin Mu, warum er so überrascht war.
„Es ist schon eine Weile her, dass ich jemanden gesehen habe, der die Donnerknall-Titanform benutzt hat … oder überhaupt irgendeine Titanform“, antwortete Xukong.
Als Lin Mu den neuen Begriff „Titanform“ hörte, war er neugierig.
„Was ist eine Titanform?“, fragte Lin Mu.
„Es gibt einige Kultivierungstechniken, mit denen man eine einzigartige Elementarform manifestieren kann. Es ist eine Verschmelzung der Kultivierungstechnik, eines Dao-Embryos und der Fertigkeit des Anwenders mit dem Element selbst“, erklärte Xukong. „Die Donnerknall-Titanform ist eine solche Titanform, die zum Element Blitz gehört.“
„Moment mal … das liegt also nicht nur an der Donnerknall-Neun-Himmel-Säbel-Technik?“, fragte Lin Mu verwirrt.
Er hatte gedacht, dass die Donnerknall-Titanform einfach Teil der Kultivierungstechnik sei, aber was Xukong sagte, deutete auf etwas anderes hin.
„Nein … die Technik mag ihm die Grundlage geben, um sie auszulösen, aber er braucht trotzdem die richtige Art von Dao-Embryo sowie ein gründliches Verständnis des Blitz-Elements“, erklärte Xukong.
Erklärte Xukong. „Tatsächlich kann es auch andere Kultivierungstechniken auf Blitzbasis geben, mit denen sich die Donnerknall-Titanform manifestieren lässt.“ Fügte er hinzu.
„Ich verstehe … Es gibt also noch andere?“ Fragte Lin Mu neugierig.
„Ja … es gibt Dutzende davon. Allerdings sieht man sie heutzutage nicht mehr oft. Früher waren sie jedoch ziemlich berühmt.“ Antwortete Xukong.
„Sind sie selten geworden?“, fragte Lin Mu.
„In gewisser Weise ja … Es gibt Trends, die sich mit der Entwicklung des Universums ändern. Kultivierungstechniken verändern sich, entwickeln sich weiter und verbessern sich, während andere in den Annalen der Zeit verschwinden. Die Titanformen erlebten etwas Ähnliches, als es nicht mehr genug Praktizierende gab“, antwortete Xukong.
„Sie wurden auch zu einer Zeit geschaffen, als die Qi-Kultivierungstechniken als den Körperkultivierungstechniken unterlegen galten“, verriet er.
„Ist das schon so lange her?“, fragte Lin Mu, der wusste, dass die Kultivierung ursprünglich mit der Körperkultivierung begonnen hatte und die Qi-Kultivierung erst später hinzukam.
Damals galt die Qi-Kultivierung als minderwertig und wurde nicht von vielen praktiziert. Sie war noch neu, daher gab es auch noch keine richtigen Techniken dafür, was dazu führte, dass sie schwach war. Später jedoch verbesserten die Menschen die Qi-Kultivierungstechniken und machten sie leichter erlernbar als die Körperkultivierungstechniken, sodass sie populär wurden.
Für Körperkultivierungstechniken brauchte man einen starken Geist und Willenskraft, was nicht jeder hatte. Die Qi-Kultivierung löste dieses Problem, indem sie auch Menschen mit einer schwächeren Mentalität ermöglichte, sich zu kultivieren und stärker zu werden. Diejenigen, die dazu bestimmt waren, schwach zu sein, erhielten die Chance, um ein Vielfaches stärker zu werden als zuvor.
So begann das Zeitalter der Qi-Kultivierung.
„Ja … das waren andere Zeiten“, sagte Xukong. „Die Titanformen wurden geschaffen, um den starken Körpern der Körperkultivierenden gerecht zu werden.
Da Qi-Kultivierende in dieser Form riesige, unzerstörbare Körper manifestieren können, die es leicht mit Körperkultivierenden aufnehmen können“, erklärte er.
„Hmm … aber als ich gegen Tian Ning gekämpft habe, war seine Titanform zwar stark, aber nicht unzerstörbar“, erwiderte Lin Mu.
Er musste die Kraft der Form anerkennen, aber sie entsprach nicht ganz Xukongs Worten.
„Natürlich nicht. Die Titanform, die Tian Ning benutzt hat, kann man kaum als Donnerknall-Titanform bezeichnen. Eine echte Titanform wäre hunderte Meter groß und um ein Vielfaches widerstandsfähiger als das, was du bekämpft hast. Tian Ning hat dieses Niveau einfach noch nicht erreicht“, stellte Xukong klar.
„Wow … so stark?“ Lin Mu konnte sich eine so große Gestalt kaum vorstellen.
„Allein die Tatsache, dass Tian Ning es jetzt schon benutzen kann, zeigt, wie talentiert er ist. Die meisten können eine Titanform erst annehmen, wenn sie den Gipfel des Unsterblichen Reiches erreicht haben“, sagte Xukong.
„Und was braucht man, um so eine Titanform anzunehmen, von der du sprichst, Senior?“, fragte Lin Mu.
„Man muss mindestens ein Himmlischer sein“, antwortete Xukong.
„Ein Himmlischer …“, stammelte Lin Mu.
„Zumindest können wir sagen, dass Tian Ning eines Tages sicherlich ein Himmlischer werden wird“, lobte Xukong.
Es war selten, dass er andere Menschen so lobte, weshalb Lin Mu Tian Ning nun besonders beachtete. Sein Charakter schien auch relativ gut zu sein, sodass er zumindest nichts dagegen hätte, mit ihm ein freundschaftliches Verhältnis zu pflegen.
„Wo ist er jetzt wohl?“, fragte sich Lin Mu und überlegte, ob er Tian Ning besuchen sollte.
Der Mann war bei seinem letzten Angriff verletzt worden und sollte sich daher im Heilpavillon befinden.
„Ich werde mal nach ihm sehen“, murmelte Lin Mu.
„Es könnte gut sein, mit ihm verbündet zu sein“, meinte Xukong. „Aber noch wichtiger ist, wer ihn unterrichtet“, fügte er hinzu.
„Sein Meister?“, fragte Lin Mu.
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass sein Meister … auch ein Himmlischer ist“, antwortete Xukong.
Als Lin Mu das hörte, wurde er ernst und machte es zu einer Priorität.
Er schrieb schnell seinen Begleitern eine Nachricht und sagte ihnen, dass er sich in Kürze mit ihnen treffen würde. Sie versicherten ihm, dass alles in Ordnung sei und er sich Zeit lassen könne.
Die beiden Kämpfe waren noch im Gange und es sah nicht so aus, als würden sie bald zu Ende sein.
Lin Mu warf einen Blick auf die Formationsbildschirme in der Ferne und sah, dass die Kämpfe ausgeglichen waren.
„Wir haben wahrscheinlich noch etwas Zeit“, murmelte Lin Mu.
Sobald dieser Zyklus von vier Kämpfen vorbei war, würden sie ein paar Stunden Pause machen, bevor sie den nächsten Zyklus von vier Kämpfen ansetzen würden. Es war nicht bekannt, wer kämpfen würde, daher musste Lin Mu darauf vorbereitet sein.
Schließlich konnte es jeder von Lin Mus Begleitern sein, und er wollte darauf vorbereitet sein. Man konnte nicht sagen, wer seine Hilfe brauchen würde, und Lin Mu würde noch etwas Zeit brauchen, um wieder in die Raumebenen einzudringen.
„Ich beeile mich besser“, dachte Lin Mu und machte sich auf den Weg zum Heilpavillon.
Zum Glück war dieser nicht weit entfernt, und er brauchte nicht länger als fünf Minuten, um ihn zu erreichen.
