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Kapitel 496: Seine Tochter?

Kapitel 496: Seine Tochter?

Thaddeus atmete tief aus. Er hatte sich schon mit diesem Wahnsinn abgefunden, also konnte er sich auch voll und ganz darauf einlassen, bevor dieser leichtsinnige Idiot einen Weg fand, alles noch mehr durcheinanderzubringen.

Ohne darauf zu warten, dass Lucavion wieder den Mund aufmachte, begann er mit seiner ausführlichen Erklärung.
„Jetzt hör mir gut zu, denn ich werde mich nicht wiederholen“, begann er mit scharfem, unerschütterlichem Blick. „Zuerst wirst du meine Gefolgsleute offiziell kennenlernen. Das sind die Kommandeure meiner Streitkräfte, die Adligen, die zum Herzogtum stehen, und die wichtigsten Leute, die in meiner Fraktion Einfluss haben.“

Lucavion öffnete den Mund –

Thaddeus warf ihm einen finsteren Blick zu und brachte ihn zum Schweigen, bevor er auch nur ein Wort sagen konnte.
„Du wirst nicht wie ein herumstreunender Schurke in diese Versammlungen spazieren“, fuhr er fort, ohne Widerrede zu dulden. „Du wirst dich angemessen benehmen. Es ist mir egal, wie begabt du bist – Macht allein verschafft dir in der Welt der Politik keinen Respekt. Wenn du willst, dass sie dich anerkennen, musst du dich in mehr als einer Hinsicht beweisen.“

Lucavion grinste, sagte aber nichts.
„Zweitens“, fuhr Thaddeus fort, „wirst du an der bevorstehenden Ratssitzung teilnehmen. Das wird keine einfache Vorstellung sein – dort werden wichtige Entscheidungen über die politische Haltung des Herzogtums getroffen. Du musst dabei sein, und sei es nur, um zu beobachten und zu lernen.“
Eine weitere Pause – gerade lang genug, um sicherzugehen, dass seine Worte sanken.

„Drittens“, fuhr er mit fester Stimme fort, „musst du dir eine Identität zulegen. Im Moment bist du für die Welt nichts weiter als ein abtrünniger Schwertkämpfer mit einem erfundenen Namen. Das ist inakzeptabel.“

Lucavion blinzelte und sein Grinsen zuckte leicht.
„Und zu guter Letzt“, schloss Thaddeus, „wirst du mich nicht zum Narren halten.“ Seine goldenen Augen funkelten warnend. „Ich habe dir meine Unterstützung zugesagt, aber wenn du das als Freifahrtschein für rücksichtsloses Handeln in meinem Namen auffährst, wirst du es bereuen.“

Endlich Stille.

Lucavion, der geduldig – viel zu geduldig – dagesessen hatte, atmete endlich langsam aus.
Dann beugte er sich mit einem trägen Grinsen vor und sprach endlich.

„Was diese Angelegenheit angeht …“, überlegte er mit beiläufiger Stimme. „Können wir die Nachricht, dass du mein Sponsor geworden bist, ein wenig hinauszögern?“

Thaddeus erstarrte für eine halbe Sekunde.

Dann zuckte seine Stirn.

Dieser Junge.
Dieser verdammte Junge.

Lucavion war derjenige, der so sehr auf seine Unterstützung gedrängt hatte, derjenige, der dieses ganze Gespräch vorangetrieben hatte – und jetzt wollte er als Erstes, dass es verschoben wird?

Thaddeus atmete durch die Nase aus und drückte sich die Nasenwurzel, während die Frustration in ihm brodelte.

Warum?

Warum fühlte sich alles, was dieser Junge tat, so falsch an?
Warum war es so, dass jedes Mal, wenn er dachte, er hätte die Situation im Griff, Lucavion etwas Unnatürliches hineinwarf?

Seine goldenen Augen huschten zurück zu dem jungen Mann, der viel zu leicht lächelte.

Thaddeus kniff die Augen zusammen.

„Erklär mir das.“

Thaddeus starrte Lucavion an, seine Geduld war bereits am Ende.
Dieser Junge – nein, dieser völlig lächerliche junge Mann – hatte endlich die Unterstützung erhalten, die er so dreist gefordert hatte, und jetzt wollte er sie hinauszögern?

Und jetzt –

Lucavion grinste leicht, seine dunklen Augen funkelten, als er sich nach vorne beugte.

„Ich bin sicher, du bist dir der jüngsten Veränderungen in der Hauptstadt bewusst“, sagte er mit sanfter, berechnender Stimme. „Und der Veränderungen, die sich an der Akademie von Arcanis vollziehen.“
Thaddeus hob eine Augenbraue.

„Die Akademie von Arcanis?“ Seine goldenen Augen verengten sich. „Was ist damit?“

Lucavions Grinsen wurde breiter.

„Ich möchte der Akademie beitreten.“

Stille.

Drei Sekunden lang sah Thaddeus ihn einfach nur an.

Dann –

„Was?“
Sogar Aeliana, die das Gespräch aufmerksam verfolgt hatte, blinzelte ungläubig.

Die Akademie?

Dieser Mann?

Thaddeus runzelte die Stirn und musterte Lucavion von Kopf bis Fuß – seine Haltung, seine Manierismen, seine Kleidung.

Nichts an ihm passte zum Bild eines edlen Gelehrten oder eines Studenten einer der renommiertesten Einrichtungen des Reiches.
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Nein.

Dieser Junge – dieser Gauner – sah aus wie jemand, der Akademiestudenten in Gassen verprügelte, um ihnen ihr Essensgeld abzunehmen.

Thaddeus atmete scharf aus. „Warum?“

Lucavion neigte amüsiert den Kopf.

„Warum ich in die Akademie will?“ Er summte und tippte mit einem Finger an sein Kinn. „Nun … sagen wir einfach, ich habe ein Versprechen gegeben.“
Thaddeus kniff die Augen zusammen. „Du hast ein Versprechen gegeben?“

Lucavion nickte, ohne sein Grinsen zu verlieren.

„Ja“, sagte er leichthin. „Es ist der Wille meines Meisters.“

Es herrschte wieder Stille.

Thaddeus‘ Kiefer spannte sich leicht an.

Starscourge Gerald.

Der Wille dieses Mannes?

Der gleiche Mann, der ganze Armeen vernichtet hatte, der nie für seine akademischen Fähigkeiten bekannt war und nichts als ein blutiges Vermächtnis hinterlassen hatte –

Der Wille dieses Mannes war, dass sein Schüler eine Schule besuchen sollte?

Thaddeus starrte Lucavion an.

Er war erschöpft.

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Thaddeus atmete scharf aus, seine goldenen Augen verdunkelten sich. „Ich weigere mich zu glauben, dass der Wille von Sternenplage Gerald irgendetwas mit der Akademie von Arcanis zu tun hat.“

Lucavion nickte, völlig unbeeindruckt. „In der Tat. Die Akademie ist nicht direkt involviert. Und um ehrlich zu sein, bin ich mir ziemlich sicher, dass mein Meister das auch nie erwartet hat.“
Thaddeus kniff die Augen zusammen. „Warum dann?“

Lucavion grinste leicht und neigte den Kopf. „Leider hat es doch etwas mit der Akademie zu tun. Weil ich dort sein muss.“

„Wozu?“

Lucavions Grinsen wurde breiter. „Wegen einer anderen bestimmten Tochter.“

Thaddeus versteifte sich leicht. „Eine andere Tochter?“
Lucavion nickte. „Sternenfluch Gerald hat eine Tochter.“

Stille.

Eine lange, bedrückende Stille.

Thaddeus‘ goldene Augen weiteten sich leicht. „Was?“

Und bevor der Herzog überhaupt die Bedeutung dieser Aussage begreifen konnte –

sank die Temperatur im Raum.

Eine Veränderung.

Ein plötzliches Gewicht drückte auf die Luft.

Und dann –
Von der Seite fixierten zwei brennende bernsteinfarbene Augen Lucavion.

„Du gehst dorthin, um ein weiteres Mädchen zu holen?“

Aelianas Stimme war leise. Zu leise.

Ihr Blick, einst scharf und aufmerksam, war kalt geworden.

Lucavion – der unzähligen Gefahren getrotzt hatte, der gegen den Kraken gekämpft hatte, der sich Kräften jenseits dieser Welt gestellt hatte –

spürte plötzlich, wie ihm ein unangenehmes Gefühl den Rücken hinunterkroch.
„Ähm …“ Er blinzelte und setzte sich etwas aufrechter hin. „Ja?“

Aeliana starrte ihn weiterhin an, ohne zu blinzeln.

Aus irgendeinem Grund verspürte Lucavion plötzlich das Bedürfnis, sich zu erklären. „Warum habe ich das Gefühl, dass ich das aus irgendeinem Grund nicht kann?“

Aeliana antwortete nicht.

Sie starrte ihn nur an.

Lucavion blinzelte erneut.
Thaddeus wollte sich nicht in den stillen Krieg einmischen, der sich zwischen seiner Tochter und Lucavion zusammenbraute.

Die Spannung in der Luft war greifbar, und die Art, wie Aeliana Lucavion anstarrte – als würde sie überlegen, ob es die Mühe wert wäre, ihn zu erwürgen –, wollte er lieber ignorieren.

Aber das hier?

Diese Neuigkeit?

Das konnte er nicht einfach so stehen lassen.
„Warte mal.“ Thaddeus atmete tief aus und konzentrierte sich wieder auf Lucavion. Seine goldenen Augen wurden scharf. „Meinst du das wirklich? Sternenfluch Gerald hat eine Tochter?“

Lucavion seufzte dramatisch und rieb sich die Schläfe. „Herr Herzog. Das habe ich doch gerade gesagt, erinnerst du dich nicht?“

Er grinste, aber in seinen dunklen Augen blitzte es wissend.

„Ich lüge nicht.“
Thaddeus‘ Miene verdüsterte sich noch mehr, seine Gedanken rasten. Wenn das wahr war, wenn Gerald – ausgerechnet er – eine Tochter hinterlassen hatte, dann …

Lucavion streckte sich träge, bevor er hinzufügte: „Außerdem … war sie erst kürzlich hier. Vor deiner Nase.“

Thaddeus erstarrte.

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, sein Verstand ging rasend schnell alle möglichen Kandidaten durch.
Jemand, der hier gewesen war. Jemand, der nah genug gewesen war, um unbemerkt zu bleiben. Jemand, der …

„… Was?“

Aeliana, die vorhin zu genervt gewesen war, um sich auf das Gewicht des Gesprächs zu konzentrieren, drehte sich plötzlich ebenfalls zu Lucavion um.

Thaddeus‘ Finger krallten sich leicht in seine Handflächen. „Du willst mir sagen, dass die Tochter von Gerald, dem Sternenfluch, in meinem Territorium war, und ich habe nichts davon mitbekommen?“
Lucavion grinste und stützte sein Kinn auf seine Hand.

„Herr Herzog“, sagte er mit belustigter Stimme. „So ist das Leben manchmal eben …“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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