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Kapitel 484: Mach einen Vater nicht wütend (3)

Kapitel 484: Mach einen Vater nicht wütend (3)

Lucavion presste die Luft durch seine Zähne, sein Körper schrie unter dem erdrückenden Gewicht des Manas des Herzogs.

Verdammt.

Er hatte erwartet, dass Thaddeus wütend sein würde, aber das hier war etwas anderes. Die pure Kontrolle, die er ausstrahlte – das war nicht nur rohe Kraft. Es war die Präzision eines Mannes, der seine Fähigkeiten bis zur Perfektion verfeinert hatte, der einen Gegner ersticken konnte, ohne einen Finger zu rühren.

Trotzdem –
Lucavion bewegte seine Hand, trotz des Drucks, der ihn festhielt. Langsam, bedächtig, tippte er mit den Fingern gegen seinen Hals.

Eine stille Botschaft.

Die goldenen Augen des Herzogs huschten zwischen ihm und Aeliana hin und her, unlesbar, suchend.

Aber Lucavion sah ihn nicht mehr an.

Er sah sie an.

Und Aeliana …

Sie sah zurück.
„Vater. Genug.“

Ihre Stimme war ruhig, fest. Aber Thaddeus ließ ihn nicht sofort los.

„Warum?“ Seine Stimme klang immer noch misstrauisch. „Du hast gesagt, er hat dich vergiftet.“

„Das ist richtig.“

Die Augen des Herzogs verengten sich noch mehr. „Warum dann?“

Aeliana atmete leise ein. Dann –

„Du würdest das nicht verstehen.“
Ihre Worte waren leise, aber bestimmt.

Lucavion, selbst in seinem halb erwürgten Zustand, hätte fast gegrinst.

Oh, wie ärgerlich.

Der Herzog starrte seine Tochter an, etwas Unlesbares huschte über sein Gesicht, aber bevor er antworten konnte …

Aeliana bewegte sich.

Sie ging auf Lucavion zu, jeder Schritt bedächtig, ohne Eile. Der Abstand zwischen ihnen schwand, und dann …
stand sie vor ihm.

Nah genug, dass er die Wärme ihrer Gegenwart spüren konnte, die schwächste Glut ihrer noch immer schwelenden Wut. Deine Reise geht weiter in My Virtual Library Empire

Dann –

streichelten ihre Finger seine Wange.

Sanft. Langsam.

Ein scharfer Kontrast zu ihrem strengen Blick.

„Siehst du …“, flüsterte sie, neigte den Kopf leicht und ihre bernsteinfarbenen Augen glänzten mit etwas, das fast schon zu zufrieden wirkte.
„Wie schön du aussiehst, wenn du deinen Mund hältst.“

Lucavion hätte gelacht – wenn er richtig atmen könnte.

Stattdessen ließ er seinen Blick über ihren Gesichtsausdruck gleiten.

Oh.

Oh, sie genießt das.

Und der Herzog?

Der väterliche Instinkt des Herzogs traf ihn wie ein Kriegshammer.

Seine goldenen Augen brannten.

Was zum Teufel war das?
„Sir … Bitte halten Sie Ihre verrückte Tochter zurück …“

Lucavion wagte es nicht, das laut auszusprechen – schließlich war ihm sein Leben lieb –, aber bei den Göttern, dieser Gedanke brannte wie ein Gebet in seinem Kopf.

Aelianas Finger streichelten immer noch sanft seine Wange, ihr Grinsen war gerade so klein, dass es unschuldig wirkte – aber oh nein, er sah es.
Das Vergnügen, das in ihren Augen flackerte, die leise, kalkulierte Zufriedenheit, mit der sie zwischen ihm und ihrem Vater stand.

Oh, sie genoss das.

Was für eine absolute Bedrohung.

Und schlimmer noch – Thaddeus schien nur eine Sekunde davon entfernt zu sein, ihm den Kopf abzureißen.

„Na toll. Einfach toll. Ich riskiere mein Leben, rette die Dame, und jetzt will ihr Vater mir den Schädel einschlagen. Keine Dankbarkeit mehr heutzutage, was?“
Bevor der Herzog eine weitere Welle von Mana entfesseln konnte, die Lucavion zu Brei verwandeln sollte, wandte sich Aeliana ihm zu.

„Vater“, sagte sie, diesmal mit schärferer Stimme.

Ein finsterer Blick.

Ein voller, ungezügelter finsterer Blick.

Nicht für Lucavion.

Für Thaddeus.

Zum ersten Mal in diesem ganzen Gespräch zögerte der Herzog.

Dann –

Tsssssssssssssssk.

Das erdrückende Gewicht seiner Mana hob sich.

Lucavion schnappte nach Luft und stolperte leicht nach vorne, als seine Lungen endlich wieder funktionierten.

„Haaah … Haaaah …“ Er beugte sich nach vorne, stützte sich mit einer Hand auf seinem Knie ab und atmete gierig ein.
„Verdammt. Das war schlimmer als der Kampf gegen den Kraken … Nein, warte, vielleicht nicht schlimmer, aber definitiv unter den Top 5.“

Die Stille im Raum zog sich hin, angespannt und ununterbrochen – bis Lucavion zwischen zwei keuchenden Atemzügen endlich herausbrachte:
„Warum … tun Menschen Dinge … ohne zuzuhören?“ Er stöhnte, richtete sich mit einer Grimasse auf und rollte mit den Schultern. „Lass mich wenigstens erklären, bevor du anfängst, mir das Leben aus dem Leib zu quetschen.“

Thaddeus‘ Miene entspannte sich nicht.

„Wie willst du das überhaupt erklären?“ Seine Stimme klang immer noch misstrauisch.
Lucavion atmete scharf aus, fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und sah den Herzog mit einem müden, aber entschlossenen Blick an.

„Herr Herzog“, begann er langsam, als würde er mit jemandem sprechen, der völlig unvernünftig ist, „Ihre Tochter steht hier. Sie ist in Sicherheit. Unversehrt.“

Eine Pause.

Dann hob er eine Augenbraue und grinste trotz allem leicht.
„Glaubst du wirklich, das wäre der Fall, wenn ich sie tatsächlich vergiftet hätte, um ihr zu schaden?“

Der Herzog hob eine Augenbraue und ließ seinen goldenen Blick zwischen Lucavion und seiner Tochter hin und her wandern.

Und dann –

Aeliana kicherte.

Kein lautes Lachen, nicht einmal ein besonders deutliches, aber es war da. Ein leises, wissendes Geräusch, das einen Hauch von Befriedigung verriet.
„Du bekommst, was du verdienst“, murmelte sie, während sie zurücktrat und ihr Grinsen nicht verschwinden ließ.

Lucavion seufzte langsam und tief und verdrehte die Augen.

„Ja, ja …“, murmelte er und fuhr sich mit der Hand über die Kehle, als wolle er sich vergewissern, dass sie noch intakt war. „Ich genieße es so sehr, ohne Grund fast erwürgt zu werden. Wirklich, ein wunderbarer Tag.“

Aeliana zuckte nur mit den Schultern.
Der Herzog beobachtete ihn jedoch weiterhin.

Lucavion richtete sich auf, schüttelte die Anspannung in seinen Gliedern ab und atmete dann aus. „Wie auch immer“, sagte er und wechselte das Thema, „ich habe gegen den Kraken gekämpft. Und dank der gemeinsamen Anstrengungen deiner Tochter und mir wurde der Kraken besiegt.“

Thaddeus runzelte leicht die Stirn. „Dank ihr?“

„Das ist richtig.“
Lucavion nickte. „Ohne ihren Einsatz trotz ihrer Krankheit hätte ich den Kraken nicht besiegen können.“

Stille.

Der Blick des Herzogs wurde schärfer.

Ah.

Das hatte einen Nerv getroffen.

Seine Miene veränderte sich kaum, aber Lucavion konnte es sehen – die Veränderung. Die Art, wie sich seine Haltung leicht anspannte, wie sich seine Finger an den Seiten krümmten.
Denn das –

Das hatte er nicht erwartet.

„Was bedeutet das?“ Die Stimme des Herzogs war jetzt langsamer, bedächtig.

Seine goldenen Augen fixierten Lucavion unerbittlich.

„In welcher Beziehung steht der Kraken zu Aeliana?“, fuhr er fort, seine Stimme gefährlich ruhig.

Lucavion lächelte.
Nicht sein übliches Grinsen. Nicht der spöttische, arrogante Ausdruck, den er so oft wie eine Waffe einsetzte.

Nein.

Dies war etwas Leiseres. Etwas Schwerwiegenderes.

„Das …“, murmelte er, neigte leicht den Kopf und ließ seine dunklen Augen aufblitzen, „ist etwas, das nicht viele Menschen wissen.“
Thaddeus‘ Geduld war bereits am Ende.

„Rede.“

Seine Stimme war scharf. Unmissverständlich. Er hatte genug von den Spielchen. Genug von der unerträglichen Belustigung des Jungen bei jeder seiner Äußerungen.

Lucavion jedoch blieb unbeeindruckt.

Stattdessen hob er eine Hand und machte eine leichte Geste, als wolle er das Gespräch verlangsamen. Dann –
„Herzog“, begann er in einem lockeren, aber entschlossenen Ton, „lass mich dir eine einfache Frage stellen.“

Eine Pause.

Dann fixierte er Thaddeus mit seinen dunklen Augen, wobei der verspielte Glanz darin ganz leicht verblasste.

„Glaubst du“, fuhr Lucavion mit leiser, sanfter Stimme fort, „dass diese Welt der einzige Ort ist, an dem Leben existiert?“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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