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Kapitel 435: Risse (2)

Kapitel 435: Risse (2)

Elara trat einen Schritt näher, ihre Stimme durchbrach die angespannte Stille zwischen ihnen wie ein Messer.

„Du solltest mein Ritter sein“, spuckte sie, ihre Brust hob und senkte sich vor unterdrückter Wut. „Also sag mir, Cedric, wo warst du, als ich fast verschlungen worden wäre? Was hast du gemacht, während ich um Hilfe gerufen habe?“ Das nächste Kapitel wartet auf dich in My Virtual Library Empire

Cedric stockte der Atem.
Die Worte trafen ihn tiefer, als er erwartet hatte.

Du solltest mein Ritter sein.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, die Nägel gruben sich in seine Handflächen.

Das Bild von diesem Tag blitzte ungewollt, aber unerbittlich vor seinem inneren Auge auf.

Der wirbelnde Strudel. Das ohrenbetäubende Dröhnen des Schlachtfeldes.

Elara, die nach ihm griff, ihre Finger nur wenige Zentimeter von der Rettung entfernt –

und Luca, der sie erreichte.
Er biss die Zähne zusammen, aber das hielt weder die Flut der Erinnerungen auf, noch die tiefere, eiternde Wunde, die sich seit diesem Moment in ihm eingenistet hatte.

Seit diesem Mann.

Luca.

Das Duell.

Die Art, wie er Cedric mit Leichtigkeit auseinandergenommen hatte, als würde er mit einem Kind spielen.

Die Art, wie seine pechschwarzen Augen mit etwas Kaltem und Wissendem geglänzt hatten.
Und die Worte, die er hinterlassen hatte.

„Vergiss nicht, wo dein Platz ist.“

Cedric holte scharf Luft, sein ganzer Körper spannte sich an, als die Erinnerung an dieses spöttische, herablassende Grinsen wieder auftauchte.

Die Erinnerung an seine eigene Ohnmacht.

Die Art, wie sein Körper sich geweigert hatte, sich zu bewegen, gelähmt unter dem Gewicht von Lucas Blick.

Und selbst jetzt, selbst jetzt konnte er es nicht abschütteln.
Das erdrückende Gefühl, minderwertig zu sein.

Er hasste es.

Er hasste es.

Seine Wut kochte über.

Mit einer plötzlichen, heftigen Bewegung schlug Cedric mit der Faust auf das nächstgelegene Möbelstück – einen Holztisch. Der Aufprall hinterließ einen tiefen Riss in der Oberfläche, die Beine ächzten unter der plötzlichen Wucht, bevor der Tisch umkippte und auf die Seite fiel.
Elara zuckte bei dem unerwarteten Ausbruch zusammen, wich aber nicht zurück. Sie starrte ihn nur an, atmete schwer und wartete auf seine Reaktion.

Cedrics Brust hob sich, als er langsam den Kopf zu ihr drehte, seine Stimme rau und heiser.
„Lady Elara …“ Seine Hände zitterten immer noch, ob vor Wut oder etwas Tieferem, wusste er nicht. Er trat einen Schritt näher, sein Gesichtsausdruck war finster. „Glaubst du etwa, ich hätte es nicht versucht?“

Elara öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber er ließ sie nicht.

„Glaubst du etwa, ich hätte einfach nur dagestanden?“ Seine Stimme wurde lauter, seine Frustration brach hervor. „Glaubst du etwa, ich wollte zusehen, wie du fast verschlungen worden wärst?
Denkst du, ich habe mich bewusst entschieden, zu langsam zu sein?“

Seine Fäuste ballten sich noch fester, seine Schultern zitterten.

„Ich bin gerannt“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. „Ich bin so schnell gerannt, wie ich konnte. Ich habe mich mehr angestrengt als je zuvor – aber ich war nicht schnell genug.“

Die Worte brannten in seiner Kehle.

Sein Stolz – zerstört.

Seine Kraft – nutzlos.

Weil Luca ihm zuvorgekommen war.

Weil Luca sie zurückgehalten hatte.

Nicht Cedric.

Niemals Cedric.

Seine blauen Augen fixierten Elara, in ihnen tobte ein Sturm. „Du warst nicht die Einzige, die an diesem Tag nach ihm gegriffen hat“, flüsterte er mit leiser, fast gefährlicher Stimme. „Ich habe auch nach ihm gegriffen. Aber er war schneller.“

Und diese Tatsache brachte ihn um.
Denn Cedric hatte jahrelang trainiert, um ihr Schutzschild, ihr Beschützer zu sein.

Und doch, als es wirklich darauf ankam …

War es Luca, der sie gerettet hatte.

Cedrics Atem ging stoßweise, seine Sicht war von seinen Emotionen getrübt. Seine Fäuste blieben geballt, seine Knöchel weiß, während der Sturm in ihm immer lauter tobte und nach Gehör verlangte.

War alles, was er getan hatte, umsonst gewesen?
Hatten all die Jahre an ihrer Seite nichts bedeutet?

Er machte einen Schritt auf sie zu, seine Stimme zitterte, nicht nur vor Wut, sondern auch vor etwas Rohes und Tiefverletztem.

„Ich war da, Elara.“

Seine Worte waren leise, aber sie hatten ein unbestreitbares Gewicht, ein Zittern, das tiefer ging als Wut.

„Ich war da, als du nichts hattest“, fuhr er fort, seine Kiefer presste sich so fest aufeinander, dass es wehtat.
„Als du nicht Elara Valoria warst, die Erbin des Herzogtums Valoria. Als du nicht die Magierin Elara warst, über die jetzt alle tuscheln.“

Seine Hände zitterten an seinen Seiten, seine Fingernägel gruben sich in seine Handflächen.

„Ich war da, als du nur Elara warst – die verstoßene Erbin, das Mädchen ohne Titel, ohne Macht, ohne jemanden.“
Sein Atem ging unregelmäßig, seine Gefühle brachen auf eine Weise hervor, die er sich zuvor nie erlaubt hatte.

„Ich war da, als du nicht nähen konntest, keinen Job hattest und kaum wusstest, wie du außerhalb dieses verdammten Adelsanwesens überleben solltest.“ Seine Stimme brach, aber er hörte nicht auf. „Als die Leute dich ansahen und eine Gelegenheit sahen, ein verlorenes, gebrochenes Mädchen auszunutzen – da war ich derjenige, der sich vor dich gestellt hat.“
Der Raum fühlte sich stickig an.

„Ich war derjenige, der dich beschützt hat, als Männer mit widerlichen Absichten auf dich zugekommen sind.“ Er biss die Zähne zusammen bei der Erinnerung an die Nächte, in denen er Wache gestanden hatte, um sicherzugehen, dass niemand es wagte, eine Hand an sie zu legen. „Ich war derjenige, der jeden verdammten Job angenommen hat, den ich finden konnte – egal wie erniedrigend, egal wie niedrig –, nur damit wir etwas zu essen hatten und du nicht hungern musstest.“
Sein Atem stockte, aber er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen, sein Blick brannte.

„Und jetzt, nach all dem – nach allem – sagst du mir, dass ein Mann, den du vor einer Woche kennengelernt hast, derjenige ist, der dir wichtig ist?“

Die Worte fühlten sich wie Säure in seiner Kehle an, aber er hielt sie nicht zurück.
„Dass er – was? Alles verändert?“ Seine Stimme wurde lauter, seine Frustration brach in Wellen aus ihm heraus. „Dass er dich einmal zurückgeholt hat, bedeutet das irgendwie mehr als all die Jahre, in denen ich dich jedes Mal zurückgeholt habe?“

Die ganze Last dieser Worte traf ihn mit voller Wucht, und für einen Moment hatte Cedric fast das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.

Er hatte für sie geblutet. Er hatte für sie gelitten.
Er war da gewesen, als sie nichts war – als sie keine Kraft, keinen Stolz und keinen Namen hatte, den sie ihr Eigen nennen konnte.

Und jetzt sah sie an ihm vorbei.

Zu Luca.

Diese Erkenntnis – mehr als alles andere – verursachte einen heftigen Schmerz in seiner Brust, tiefer als jede Wunde, die er jemals davongetragen hatte.

Seine Hände ballten sich so fest, dass er dachte, sie würden zerbrechen.

„Cedr-“
Gerade als Elara den Mund öffnete, um zu antworten, durchbrach eine Stimme – sanft und beruhigend wie ein Wiegenlied – die Spannung wie ein Messer.

„Meine Güte, meine Güte … die Jugend von heute …“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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