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Kapitel 420: Die Wahrheit? (3)

Kapitel 420: Die Wahrheit? (3)

„Warum?“

fragte sie.

Weil sie es wissen musste.

Die Leere verschlang sie.

Es war schlimmer als der Schmerz – schlimmer als die Qual, die ihren Körper durchzog, schlimmer als das Feuer, das ihre Adern versengte.

Es war das Nichts.
Ein tiefer, gähnender Abgrund, der an ihrem Bewusstsein zerrte und die Ränder ihres Willens zerfaserte. Ihr Körper zitterte heftig, ihre Glieder zuckten unkontrolliert, aber sie spürte es kaum noch.

Es verblasste.

Alles verblasste.

„Ah …“

Ihre Lippen öffneten sich leicht, aber es kam kein Atem. Keine Worte. Kein Ton.

Alles fühlte sich so leer an.

Eine Leere, die tiefer war als zuvor.
Warum bin ich noch hier?

Warum kämpfe ich noch?

Es wäre einfacher, aufzuhören.

Einfacher, loszulassen.

Gerade als sie sich völlig verlieren wollte, durchdrang Lucas Stimme die Leere.

„Warum?“

Bei diesem Klang zog sich ihre Brust zusammen.

„Willst du es wirklich wissen?“

Sie konnte nicht antworten.

Wollte sie das überhaupt?

Spielte das überhaupt noch eine Rolle?
„Findest du das nicht seltsam?“

Aeliana nahm seine Worte kaum wahr, aber etwas an seinem Tonfall – so ruhig – traf sie wie ein Stich in die zerfetzten Ränder ihres Verstandes.

„Denk mal darüber nach“, fuhr er unbeeindruckt fort. „Das Expeditionsteam hat an der Oberfläche gegen unzählige Monster gekämpft. Das Meer war unruhig, voller Kreaturen, die von unserer Anwesenheit angezogen wurden, aber das war zu erwarten. Es ist schließlich der Ozean.“
Seine Stimme hallte durch die Höhle, jedes Wort wie ein Anker, der sie an etwas festhalten wollte – an der Vernunft.

„Und eine Zeit lang war alles … in Ordnung. Schwierig, aber machbar. Wir haben unsere Stellung gehalten und alles vernichtet, was auf uns zukam. Nicht mehr und nicht weniger. Genau wie immer.“
Aelianas Glieder zitterten heftig, ihre Brust wurde von einer weiteren Welle unerträglicher Schmerzen erfasst. Die Welt geriet ins Wanken, ihr Verstand zerbrach, aber Lucas Worte erreichten sie noch.

„Aber dann, ganz plötzlich“, murmelte er und senkte leicht die Stimme, „tauchte der Kraken auf.“

Ihr Atem stockte, ihre Krämpfe ließen vorübergehend nach.
„Der Kraken hätte schon früher auftauchen können“, sagte er mit scharfem, nachdenklichem Tonfall. „Er hätte uns angreifen können, sobald wir angekommen waren. Er hätte auftauchen können, als die kleineren Kreaturen anfingen, sich zu regen. Wir haben nichts Außergewöhnliches getan.“

Seine dunklen Augen flackerten im schwachen Schein des Feuers. „Wir haben gekämpft. Wir haben überlebt. Genau wie erwartet. Und dann, aus dem Nichts, tauchte er auf.“
Aeliana hatte kaum die Kraft zu antworten, aber ihr Verstand – obwohl zerrissen und von Qualen überwältigt – klammerte sich an seine Worte.

Warum?

Warum gerade jetzt?

Warum nicht früher?

Luca atmete leise aus, sein Blick war unlesbar.

„Die Antwort ist klar“, sagte er einfach.
Aeliana zwang sich, ihn anzusehen. Es kostete sie alle Kraft, den Blick zu heben, sich durch den Schleier aus Schmerz und die erdrückende Last, die auf ihr lastete, zu konzentrieren.

Und als sie seinen Blick traf –

stockte ihr Atem.

Sein Blick war tief, dunkel wie der endlose Abgrund, der sich jenseits dieser Welt erstreckte. Aber in dieser pechschwarzen Leere leuchtete etwas.

Ein flackerndes, strahlendes, himmlisches Licht.
Sternenlicht.

Dieselbe seltsame, unergründliche Energie, die sie zuvor bei ihm gespürt hatte. Dieselbe Kraft, die ihr das Gefühl gab, mit etwas verbunden zu sein, das ihr Verständnis überstieg.

Luca neigte leicht den Kopf und beobachtete ihre Reaktion.

„Du hast es auch bemerkt, nicht wahr?“

Aelianas Lippen zitterten.

Er wusste es. Entdecke Geschichten in My Virtual Library Empire
Er wusste, dass sie es schon einmal gespürt hatte. Dieses seltsame Pulsieren in ihrer Brust, wenn seine Kraft sich manifestierte, die Art, wie ihr Körper darauf reagierte.

Irgendwie, auf irgendeine Weise – waren sie miteinander verbunden.

„Der Auslöser“, flüsterte Luca mit leiser, aber unmissverständlicher Stimme, „warst du.“

Aelianas Augen weiteten sich.

Der Kraken, die Art, wie er plötzlich aufgetaucht war – nicht wegen der Expedition, nicht wegen des Kampfes, sondern wegen ihr.

Etwas in ihr hatte ihn herbeigerufen.

Und jetzt zerbrach etwas in ihr deswegen.
Aelianas Körper zuckte heftig, ihre Adern wurden noch schwärzer und breiteten sich wie gezackte Risse über ihre Haut aus. Der Schmerz war unbeschreiblich, als würde etwas in ihr zerreißen – nicht nur ihr Körper, sondern ihr ganzes Wesen.

Luca blieb, wo er war, regungslos, seine dunklen Augen auf sie geheftet. Er half ihr immer noch nicht. Er bewegte sich immer noch nicht.

Und dann sprach er.
Leise. Kalt. Distanziert.

„Von Anfang an“, murmelte er und beobachtete sie mit unlesbarem Gesichtsausdruck, „wusste ich, dass du anders bist.“

Aelianas Atem stockte, ihr Körper zuckte auf dem Höhlenboden, aber ihr Verstand klammerte sich an seine Worte – krallte sich fest, griff nach einer Antwort.
Sein Blick flackerte, und in seinen schwarzen Augen blitzte das unheimliche Leuchten der Sterne auf. „Du musst es auch gespürt haben … meine Mana.“ Seine Stimme war ruhig, fast gleichgültig. „Stimmt’s?“

Aelianas Lippen zitterten.

Ja.

Das hatte sie.
Diese seltsame Energie, die ihn umgab, die die Luft erfüllte, wenn er kämpfte – dieser Puls von etwas Tiefem und Himmlischem, etwas Uraltem. Es hatte immer etwas in ihr geweckt, etwas Instinktives, Vertrautes – als ob ihr Körper eine Wahrheit kannte, die ihr Verstand noch nicht begriffen hatte.

Und jetzt, als ihre Sicht schwankte und die Qual sie völlig zu überwältigen drohte, spürte sie es wieder.

Aber es war nicht nur sein Mana.
Es war auch ihre.

Etwas tief in ihr hatte begonnen, auf seine Anwesenheit zu reagieren, auf dieses Land, auf diesen Schmerz.

Lucas Grinsen war verschwunden. Er neckte sie nicht mehr. Er lachte nicht mehr.

Er beobachtete sie nur noch.

Kalt.

Unversöhnlich.
„Genauso wie du meine spüren konntest“, sagte er und trat endlich näher, seine Stiefel hallten gegen den Stein, „ich kannte deine auch.“

Aeliana hustete heftig, und noch mehr von diesem unnatürlichen, dunklen Blut floss aus ihrem Mund.

„Das, was dich auffrisst“, fuhr Luca fort und neigte leicht den Kopf, „ist mit diesem Ort verbunden.“
Aelianas Brust zog sich zusammen, ihr Körper zitterte unkontrolliert.

„Nein … nein, das kann nicht sein …“

Ihre Krankheit – sie hatte nichts mit diesem verfluchten Land zu tun. Sie plagte sie schon seit Jahren, lange bevor sie jemals einen Fuß hierher gesetzt hatte.

Oder doch?

Lucas Stimme wurde leiser, bedächtiger. „Und der Kraken …“

Sie schnappte nach Luft.
Nein.

„Er wird dich holen kommen.“

Die Worte waren wie Eis in ihren Adern.

Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an, unfähig zu sprechen.

Luca atmete leise aus und beobachtete ihre zusammengekauerte Gestalt mit demselben distanzierten Blick wie zuvor. Dann verzog sich sein Mund zu einem langsamen, grausamen Grinsen.

„Am Ende“, murmelte er, „bist du nichts als Köder.“
Etwas in Aeliana zerbrach.

Wut, Verrat, Entsetzen – alles vermischte sich zu einer einzigen heftigen, brennenden Emotion, die sie zu verschlingen drohte.

Ihre Finger krallten sich in den Boden, ihre Fingernägel gruben sich in den Stein, während sie sich zwang, ihn anzusehen.

Luca.

Lucavion.

Der Mann, der sie durch die Schlacht getragen hatte. Der neben ihr gelacht hatte. Der –

Nein.
Nein, es war alles eine Lüge, oder?

Er wusste es.

Von Anfang an.

Und er hatte es zugelassen.

Ein Schrei stieg in ihrer Kehle auf, aber sie konnte ihn nicht herausbringen. Der Schmerz war zu groß. Die Dunkelheit zu stark.

Sie konnte kaum denken, kaum atmen –

und trotzdem sah Luca nur zu.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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