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Kapitel 368: Durchbruch mitten im Kampf

Kapitel 368: Durchbruch mitten im Kampf

Die nächste Welle begann mit einem tiefen, hallenden Knurren, das die Luft zu vibrieren schien. Das Meer tobte heftig, seine Oberfläche brach auseinander, als weitere monströse Gestalten auftauchten. Diese Welle war größer und wilder, ihr kehliges Knurren und ihre unheimlichen Schreie hallten über das Schlachtfeld.
Aeliana hielt kurz den Atem an und krallte sich fester an der Reling. Die Abenteurer und Söldner reagierten sofort, ihre Formationen verschoben sich mit geübter Präzision, während sie sich auf die heranstürmende Horde vorbereiteten.

Sie zwang sich, ihren Blick von dem jungen Mann abzuwenden, den sie beobachtet hatte. Ihre Neugierde war jetzt noch größer – wenn jemand wie er in diesem chaotischen Theater existierte, gab es sicherlich noch andere.
Sie wollte sie nicht verpassen, nicht wenn das Schlachtfeld vor Potenzial nur so strotzte.

Ihr Blick suchte die Szene ab und blieb an zwei Gestalten an der Spitze der vierten Station hängen. Sie hoben sich deutlich von den anderen ab und zogen selbst aus ihrer Entfernung die Aufmerksamkeit auf sich.

Der erste war ein massiger, schwarz gepanzerter Mann, der eine riesige Axt schwang. Seine Waffe schien fast zu groß, um praktisch zu sein, aber er handhabte sie mit überraschender Geschicklichkeit.
Jeder Schwung schleuderte Monster durch die Luft, deren Körper unter der Wucht seiner Schläge zusammenbrachen. Seine Rüstung glänzte schwach, dunkel und imposant, und die Mana, die von ihm ausging, war selbst aus dieser Entfernung spürbar. Er bewegte sich wie eine Dampfwalze, unerbittlich und unaufhaltsam, und bahnte sich mit roher Gewalt einen Weg durch die Horde.
Neben ihm stand eine Frau mit zwei Klingen, deren Bewegungen einen krassen Kontrast zu denen des Mannes bildeten. Sie war schnell, fast zu schnell, um sie zu verfolgen, und ihre beiden Schwerter blitzten im Licht, während sie zwischen den Monstern hin und her huschte. Ihre Schläge waren präzise und zielten alle auf lebenswichtige Punkte, sodass ihre Gegner sofort zu Boden gingen. Ihre Mana wirbelte wie ein Sturm um sie herum und knisterte vor Energie, die ihre Geschwindigkeit und Tödlichkeit anzutreiben schien.
Aeliana beobachtete sie aufmerksam, während ihr analytischer Verstand ihre Leistung einschätzte. Sie waren zweifellos geschickt und arbeiteten nahtlos mit dem Rest des Teams zusammen. Die Stärke des schwarz gerüsteten Mannes hielt die Monster in Schach, während die zweischneidige Schwertkämpferin mit tödlicher Effizienz ihre Schwachstellen ausnutzte. Zusammen waren sie ein beeindruckendes Duo, dessen Präsenz das Schlachtfeld beherrschte.

Doch während sie ihre Fähigkeiten beobachtete, schlich sich ein leichtes Gefühl der Unzufriedenheit in ihre Gedanken.
„Sie sind stark“, räumte sie ein und trommelte leicht mit den Fingern gegen das Geländer. „Die Kraft des Mannes ist überwältigend, und die Schnelligkeit der Frau ist bemerkenswert. Sie sind eindeutig erfahren.“

Ihr Blick wanderte kurz zu dem jungen Mann zurück, den sie zuvor beobachtet hatte. Er kämpfte immer noch, seine Klinge blitzte mit diesem seltsamen, überirdischen Licht, während er die Monster mit einer Eleganz durchschlug, die fast mühelos wirkte.
Er hatte etwas an sich – etwas, das ihn von den anderen unterschied.

„Aber sie sind nur stark“, dachte sie und presste die Lippen unter ihrem Schleier zu einer schmalen Linie zusammen. „Ihre Bewegungen sind effizient, ihre Kraft beeindruckend. Aber dieser junge Mann … er schien mehr zu sein. Er wirkte entschlossen. Berechnend. Als wäre jeder Schritt, jeder Schlag Teil eines größeren Plans.“
Aelianas Vater hatte ihr immer wieder eingeschärft, wie wichtig Präzision und das Verständnis des Kampfgeschehens seien. Sie hatte jahrelang seinen Rittern beim Training zugesehen, deren Bewegungen bis zur Perfektion ausgefeilt waren. Die rohe Kraft des schwarz gerüsteten Mannes und die Beweglichkeit der Schwertkämpferin waren lobenswert, aber ihnen fehlte die Finesse, die schiere Präsenz, die der junge Mann ausstrahlte.
Die nächste Welle von Monstern stürmte vorwärts, und auf dem Schlachtfeld brach erneut Chaos aus. Aeliana beugte sich leicht vor und ließ ihren Blick mit neuer Konzentration über die Szene schweifen. Sie würde weiter beobachten, weiter suchen.

Aber egal, wie viele geschickte Abenteurer sie fand, ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dieser einsamen Gestalt zurück – einer Anomalie in diesem Meer aus Kraft und Wut.
Als Aelianas Blick über das Schlachtfeld schweifte, wurde er von einem plötzlichen, gleißenden Frostblitz angezogen. Die Luft flimmerte, als sich mitten in der Luft ein eisiger Speer materialisierte, der ein riesiges Monster durchbohrte und eine Spur aus kristallinen Splittern hinterließ.
Ein weiterer Zauber folgte – ein weit ausholender Bogen aus Frost, der eine ganze Gruppe von Kreaturen auf der Stelle einfror. Die junge Magierin, die dafür verantwortlich war, stand am Rand der Plattformen, ihr blondes Haar fing das Licht ein, während sie ihre Magie mit geübter Leichtigkeit entfesselte.

„Hm?“ Aelianas Augen verengten sich hinter ihrem Schleier. Ihr Blick richtete sich auf die Magierin, deren Bewegungen präzise und deren Zauber verheerend wirksam waren.
Eis fiel weiterhin in kontrollierten, zerstörerischen Wellen vom Himmel, und die Temperatur in ihrer Nähe sank spürbar. Die Magierin strahlte Autorität aus, ihre Kontrolle über das Mana der Frostelementare war bemerkenswert.

„Madeleina“, rief Aeliana mit ruhiger Stimme, in der jedoch Neugier mitschwang. „Erkennst du sie? Ist sie für unser Gebiet verpflichtet?“

Madeleina trat näher und folgte Aelianas Blick. Sie musterte die blonde Magierin einen Moment lang, bevor sie den Kopf schüttelte. „Nein, meine Dame. Ich glaube nicht, dass sie bei einem Adelshaus in unserem Land unter Vertrag steht.“

„Dann kommt sie aus dem Magierturm?“, hakte Aeliana mit etwas schärferem Ton nach. „Jemand mit solchen Fähigkeiten müsste doch dort registriert sein.“
Madeleina zögerte und sah nachdenklich aus. „Ich habe ihren Namen nicht in den Registern des Magenturms gesehen und auch noch nie von einer abtrünnigen Magierin mit solchen Fähigkeiten gehört. Wenn sie weder beim Turm registriert ist noch in Stormhaven unter Vertrag steht, ist ihre Anwesenheit hier … ungewöhnlich.“
Aeliana runzelte die Stirn unter ihrem Schleier und trommelte mit den Fingern leicht gegen das Geländer. Je mehr sie darüber nachdachte, desto seltsamer kam ihr das vor. Eine Magierin dieses Kalibers, die keiner Organisation oder einem Territorium angehörte, war eine Anomalie. Magier waren oft sehr begehrt, ihre Fähigkeiten waren ein wertvolles Gut für Adelshäuser, Gilden und sogar Handelsverbände.
„Sie ist keine Abtrünnige“, murmelte Aeliana fast zu sich selbst. „Ihre Disziplin ist zu ausgeprägt. Ihre Kontrolle ist außergewöhnlich – sie ist keine autodidaktische Zauberin.“

Madeleina neigte leicht den Kopf. „Möglicherweise gehört sie einer weniger bekannten Sekte oder Gruppe an. Oder vielleicht ist sie eine Freiberuflerin, die speziell für diese Expedition angeheuert wurde.“
Aelianas Blick blieb auf der blonden Magierin haften, deren Schleier sanft im Wind flatterte, während sie jede Bewegung, jeden Zauber genau beobachtete. Der Frost, der aus den Händen der Magierin herabfiel, war nicht nur mächtig – er hatte eine gewisse Finesse, eine Präzision, die ihr seltsam vertraut vorkam. Die Art und Weise, wie sich das Eis bildete, scharf und kantig, erinnerte sie an etwas, das tief in ihrem Gedächtnis vergraben war.
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„Wo habe ich das schon einmal gesehen?“, dachte sie und krallte ihre Finger um das Geländer.

Die Klarheit des Frostes, die Eleganz seiner Form waren etwas, das man nicht oft zu sehen bekam. Es war nicht nur die rohe Kraft, sondern die Art und Weise, wie die Magie tanzte, wie eine Symphonie, dirigiert von einem Meister.

Und dann fiel es ihr ein – oder fast. Aeliana erstarrte, ihr Atem stockte, als eine Erinnerung auftauchte.
Sie war vage, verschwommen, aber unverkennbar. Vor Jahren, bevor ihre Krankheit sie an ihr Zimmer gefesselt hatte, hatte sie eine große Ausstellung in der Hauptstadt besucht.

Unter den Künstlern war einer, der allen die Show gestohlen hatte – seine Frostmagie war unvergesslich gewesen: anmutig, beeindruckend und absolut fesselnd.

„Das kann doch nicht sein, oder?“ Aelianas Gedanken rasten, während sie die Bruchstücke ihrer Erinnerung zusammenfügte.
„Nein, ich bilde mir das nur ein“, entschied sie und schüttelte den Kopf. „Das ist lange her, und die Welt ist voller begabter Magier. Das ist nur ein Zufall.“
Auch wenn sie den Gedanken verdrängte, nagte ihre Neugier an ihr. Die Bewegungen der Magierin, die Kunstfertigkeit ihrer Zaubersprüche – es war alles zu ähnlich. Aber Aeliana war niemand, der Schatten hinterherjagte, nicht wenn es dringendere Dinge gab, auf die sie sich konzentrieren musste.

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Schlachtfeld und fixierte den jungen Mann, den sie zuvor beobachtet hatte.
Das flackernde schwarze Licht auf seiner Klinge fiel ihr erneut ins Auge, seine seltsame, sternklare Ausstrahlung faszinierte sie wie kein anderer Kämpfer zuvor.

„Er ist anders“, dachte sie und ihre Lippen verzogen sich leicht unter ihrem Schleier. Die anderen waren trotz ihrer Stärke und Koordination vorhersehbar – sogar gewöhnlich. Aber dieser junge Mann war etwas ganz anderes. Seine Bewegungen waren nicht nur effizient, sie waren überlegt.

Der blonde Magier, der Mann in Rüstung, die Schwertkämpferin – sie waren echt beeindruckend, keine Frage. Aber keiner von ihnen konnte ihre Aufmerksamkeit so fesseln wie er.

„Komm schon … Unterhalte mich weiter …“

Aelianas verschleierter Blick blieb auf das Schlachtfeld gerichtet, ihre Gedanken waren eine Mischung aus Neugier und distanzierter Belustigung. Sie beobachtete, wie der junge Mann sich durch das Chaos kämpfte, seine Klinge ein hypnotisierender Streifen aus schwarzem Licht.
Doch dann veränderte sich etwas.

„Was ist das?“

Ihre Finger krallten sich in das Geländer, als sie eine schwache, fast unmerkliche Aura bemerkte, die sich um ihn zu winden begann. Schwarz und ätherisch schimmerte sie wie mit Sternen durchzogener Rauch und umhüllte seine Gestalt, als würde das Schlachtfeld selbst ihn anerkennen. Die Luft um ihn herum schien schwerer zu sein, aufgeladen mit einer unnatürlichen Energie, die ihr selbst aus dieser Entfernung die Haare auf den Armen zu Berge stehen ließ.
Und dann grollte der Himmel.

Aelianas Augen weiteten sich unter ihrem Schleier, als sich die Wolken über ihnen unnatürlich verdrehten und zu einem Wirbelwind formten, der das Chaos unter ihnen widerspiegelte. Die Mana in der Luft – die Essenz des Schlachtfeldes – sammelte sich und wurde unwiderstehlich von dem jungen Mann im Zentrum angezogen.

„Was ist los?“
Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen, vor langer Zeit, als sie noch zusehen durfte, wie die Ritter ihres Vaters trainierten. Es war selten – so selten, dass selbst die erfahrensten Erwachten nur hinter vorgehaltener Hand darüber sprachen. Aber sie erkannte es dennoch.

„Er durchbricht die Barriere“, dachte sie und hielt den Atem an. „Mitten in der Schlacht.“
Für die meisten war dieses Phänomen unbekannt. Seine Grenzen mitten in einem Kampf auf Leben und Tod zu durchbrechen, war etwas, das vielleicht einmal unter zehntausend Erwachten passierte. Die pure Konzentration, das perfekte Zusammenspiel von Gefahr, Geschicklichkeit und Willenskraft – es war fast mythisch. Und doch geschah es hier, direkt vor ihren Augen.
Die Aura des jungen Mannes verdunkelte sich weiter, das sternenklare Schwarz schimmerte mit jeder Sekunde heller. Zumindest schien das ihr Gehirn zu registrieren, denn ihre Augen konnten nicht begreifen, was sie sah.

Die Monster um ihn herum schienen zu zögern, ihre Urinstinkte schrien nach Gefahr, während der Manasturm um ihn herum immer heftiger wurde. Selbst seine Verbündeten hatten es bemerkt und ihre Bewegungen stockten, als sie sich umdrehten, um das Spektakel zu beobachten.
„Das … Das ist nicht normal“, dachte Aeliana, und ihr Herzschlag beschleunigte sich. Für jemanden, der jahrelang in einem Raum eingesperrt gewesen war, hatte sie mehr als genug Schlachten gesehen – sie beobachtet, studiert und anhand unzähliger Berichte und Nacherzählungen analysiert. Aber das hier? Das war anders. Das war etwas Außergewöhnliches.
Und als das erste Knacken seines Durchbruchs über das Schlachtfeld hallte, konnte sie nicht wegsehen, ihre Gedanken waren nicht mehr abweisend oder müßig.

„Wer bist du?“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

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Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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