[Blühender Blütenblattschlag]
Eine Technik, die Jayan persönlich von Vitaliara gelernt hatte.
Eine Reihe schneller, unvorhersehbarer Schläge, die den Gegner mit Geschwindigkeit und Präzision überwältigten.
„Egal, wer du bist, gegen das kannst du nicht gewinnen.“
Jayans Augen brannten vor Wut, ihr silbergestreiftes Haar peitschte um ihr Gesicht, während sie alles in den Angriff legte. Das azurblaue Licht flammte auf und schuf ein faszinierendes Schauspiel aus Blütenblättern, die sich drehten und auf Lucavion niederschlugen.
Aber er zuckte nicht mit der Wimper. Stattdessen hob er sein Schwert und richtete es mit der ruhigen Präzision eines Raubtiers, das zum Sprung ansetzt, direkt auf sie.
„Void Starfall Blade: Starsurge“
Mit einem plötzlichen Geschwindigkeitsschub stürmte Lucavion vorwärts und durchbohrte mit seiner schwarzen, von Sternenlicht durchdrungenen Klinge die azurblauen Blütenblätter, als wären sie nur Illusionen. Jayans Augen weiteten sich vor Schock, als sie zu spät erkannte, dass ihre Technik vor ihm zerfiel.
Der Estoc bewegte sich wie ein Schatten, schoss nach vorne und durchbohrte ihren Oberkörper mit einer vernichtenden Präzision, die sie zurücktaumeln ließ und Blut in die Luft spritzen ließ. In derselben flüssigen Bewegung beschrieb Lucavions Klinge einen tödlichen Bogen und trennte beide Arme der Frau an den Ellbogen ab. Ihr Schwert fiel klirrend zu Boden, das azurblaue Leuchten verblasste, während ihre Schreie durch den Hof hallten.
„Du bist erledigt“, sagte Lucavion kalt, seine dunklen Augen blitzten vor Befriedigung, als er zurücktrat und seine Klinge von Blut tropfte.
Doch bevor er seinen Vorteil weiter ausbauen konnte, ertönte hinter ihm ein Brüllen.
„STIRB!“
Varos stürmte mit aller Kraft vorwärts, seine flammende Aura loderte wild, als er eine Ersatz-Axt schwang, die er aus seinem feurigen Mana gezaubert hatte.
Das Gesicht des Ältesten war eine Maske der Verzweiflung und Wut, als er versuchte, Lucavion niederzustrecken, um dem Patriarchen Zeit zu verschaffen, einzugreifen.
Lucavion drehte sich mit gelangweilter Miene um und hob träge seinen Estoc, um den Angriff abzuwehren. Der Zusammenprall ihrer Waffen sandte eine Schockwelle durch den Hof, aber diesmal ließ Lucavion Varos nicht davonkommen.
„Du zögerst“, stellte Lucavion fest, seine Stimme ruhig, aber voller Verachtung. „Du denkst, wenn du lange genug durchhältst, kommt Hilfe. Der Patriarch vielleicht?“
Varos biss die Zähne zusammen, seine Flammen wurden stärker, als er Lucavions Klinge mit aller Kraft zurückdrückte. „Du wirst nicht gewinnen“, spuckte er. „Du weißt nicht, was du dir da eingebrockt hast!“
Lucavion neigte den Kopf und grinste wieder. „Oh, ich weiß genau, was ich mir eingebrockt habe“, sagte er. Dann lenkte er mit einer plötzlichen Drehung seiner Klinge Varos‘ Axt ab und trat in seine Deckung.
Die Bewegung war so schnell und präzise, dass Varos kaum Zeit hatte zu reagieren, bevor Lucavions flammenumhüllte Hand nach vorne schoss.
„Flamme der Tagundnachtgleiche: Sternenblitz-Handfläche“
Eine Explosion schwarz-orangefarbener Flammen schoss aus Lucavions Handfläche, traf Varos in der Brust und schleuderte ihn nach hinten. Der Älteste schlug auf dem Boden auf, rollte weiter und blieb liegen, während seine Axt aus seiner Hand klirrte.
Lucavion drehte sich zu Jayan um, die zusammengekauert auf dem Boden lag und von einer Blutlache umgeben war. Ihre Augen waren vor Angst und Ungläubigkeit weit aufgerissen, als sie zu ihm aufblickte.
„Du hast kein Recht, für Vitaliara zu sprechen“, sagte Lucavion leise, seine Stimme kalt wie der Tod selbst. „Dieses Recht hast du an dem Tag verloren, als du sie verraten hast.“
Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder Varos zu, der sich mühsam aufrappelte und vor Anstrengung zitterte. Lucavion richtete seine Klinge auf den Ältesten, während schwarze Flammen wie Schlangen um die Waffe schlängelten.
*******
Varos stand wankend auf, seine Brust hob und senkte sich heftig, während die Hitze von Lucavions Angriff noch auf seiner Haut brannte. Sein feuriges Mana flackerte um ihn herum und kämpfte darum, seine gewohnte Heftigkeit zu bewahren.
Blut tropfte aus einer flachen Wunde an seiner Seite und befleckte die purpurrote Robe, die er als Zeichen seiner Autorität trug. Sein Blick huschte zu Jayan, der zusammengesunken und gebrochen auf dem Boden lag, dann zu dem drahtigen Ältesten, der sich nur noch mühsam in Verteidigungsstellung halten konnte.
Lucavion stand in der Mitte, seine dunkle Klinge glänzte im schwarzen Sternenlicht und seine flammenumhüllte Hand strahlte eine bedrückende Hitze aus.
Sein Grinsen war ungebrochen, und seine dunklen Augen funkelten mit einer beunruhigenden Zuversicht, die an Varos‘ Entschlossenheit nagte.
„Das ist unmöglich“, dachte Varos, während seine Gedanken rasend schnell kreisten. Seit sie in die Villa zurückgekehrt waren, ergab nichts mehr einen Sinn. Der Patriarch war nirgends zu sehen, die Jünger waren abgeschlachtet worden, und jetzt schnitt dieser Mann – ein völliges Rätsel – durch ihre Reihen, als wären sie nichts.
Wo ist der Patriarch? Der Gedanke brannte in seinem Kopf, lauter als seine wachsende Frustration. Wie konnte das alles passieren, während er hier war? War er weggegangen? War er … Varos verdrängte diese Möglichkeit aus seinen Gedanken. Nein. Der Patriarch war der Stärkste in der Region. Es war unmöglich, dass er besiegt worden war.
„Aber wie ist das dann passiert?“
Varos umklammerte seine Ersatzaxe fester und kniff die bernsteinfarbenen Augen zusammen, während er seinen Gegner analysierte. Lucavion hatte während des gesamten Kampfes keine einzige Schwachstelle gezeigt. Jeder Schlag, jede Bewegung war kalkuliert und präzise, als würde er mit ihnen spielen.
„Was hat es mit diesem Sternenlicht auf sich?“, dachte Varos und ließ seinen Blick auf den leuchtenden Degen schweifen. Die Klinge pulsierte mit einer seltsamen, übernatürlichen Energie, deren Kraft Varos noch nie zuvor erlebt hatte. Sie war nicht nur mächtig – sie war unnatürlich.
Und dann war da noch das Feuer. Schwarze und orangefarbene Flammen schlängelten sich um Lucavions freie Hand, strahlten Hitze aus, die die Luft verzerrte und überall, wo sie sie berührte, Brandspuren hinterließ. Es war nicht das Feuer selbst, das Varos nervös machte, sondern die Art und Weise, wie Lucavion es einsetzte. Seine Kontrolle war zu präzise, zu mühelos, als wären die Flammen eine Verlängerung seines Wesens.
„Wie kann er zwei unterschiedliche Elemente beherrschen?“, fragte sich Varos, während ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Selbst wenn Lucavion ein Artefakt benutzte, um eines der Elemente zu erzeugen, erklärte das nicht die perfekte Kontrolle, die er darüber hatte.
fragte sich Varos, während ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Selbst wenn Lucavion ein Artefakt benutzte, um eines der Elemente zu erzeugen, erklärte das nicht die nahtlose Kontrolle, die er an den Tag legte. Das Sternenlicht und die Flammen bewegten sich in perfekter Harmonie, als wären sie aus derselben Quelle entstanden.
„Aber das ist unmöglich“, dachte Varos und umklammerte seine Waffe fester. Kein Mensch konnte zwei Elemente aus seinem Innersten heraus beherrschen. Das widersprach der Natur der Kultivierung.
Varos‘ Gedanken wurden unterbrochen, als Lucavion erneut zuschlug und sein Estoc in einer verschwommenen Bewegung durch die Luft schnitt. Der drahtige Älteste konnte den Schlag gerade noch abwehren, sein Manaschild knisterte unter der Wucht. Lucavion machte keine Pause und folgte mit einer Stichflamme, die den drahtigen Ältesten zurücktaumeln ließ.
„Ist das alles, was die Sekte der Purpurroten Schlange zu bieten hat?“, fragte Lucavion mit ruhiger, aber verächtlicher Stimme. Er wandte seinen Blick Varos zu, dessen Grinsen sich verbreiterte.
fragte Lucavion mit ruhiger Stimme, die jedoch vor Verachtung triefte. Er wandte seinen Blick Varos zu und grinste noch breiter. „Das kannst du doch sicher besser.“
Varos knurrte, sein feuriges Mana wallte auf, als er sich nach vorne warf. Seine Axt schlug in einem mächtigen Bogen nieder, Flammen züngelten hinter ihr her, aber Lucavion wich mühelos aus und stieß mit seinem Estoc nach Varos‘ ungeschützter Seite.
KLANG!
Das Geräusch von Stahl auf Stahl hallte durch die Luft, als Varos seinen Körper drehte und den Schlag im letzten Moment abwehrte. Aber die Wucht des Schlags schleuderte ihn zurück, seine Füße gruben sich in den blutgetränkten Boden.
„Das ist …“
Varos‘ Brust hob und senkte sich, während er sich wieder aufrichtete und seinen Griff um die Axt festigte. Schweiß tropfte von seiner Stirn und vermischte sich mit dem Blut, das über sein Gesicht spritzte.
Seine feurige Mana flammte trotzig auf, aber tief in seinem Inneren begann sich eine beunruhigende Erkenntnis festzusetzen.
„Das ist … unmöglich“, dachte er und starrte Lucavion mit seinen bernsteinfarbenen Augen an. Jeder Schlag, jede Parade wurde mit unerbittlicher Präzision ausgeführt, die keinen Raum für Fehler ließ. Die sternenlichtdurchflutete Klinge und die schwarz-orangefarbenen Flammen bewegten sich in unheimlicher Harmonie und zwangen ihn und die anderen in jeder Situation in die Defensive.
Hinter ihm taumelte der drahtige Älteste zurück, sein Manaschild flackerte schwach, während er sich mühsam von Lucavions unerbittlichen Angriffen erholte. Jayan, blutüberströmt und zitternd, hatte es geschafft, sich auf die Knie zu drücken, ihr silberstreifiges Haar klebte schweißnass an ihrem Gesicht. Ihr Anblick – einst so gefasst, jetzt gebrochen – verstärkte Varos‘ Angst nur noch.
„Wir können das nicht gewinnen“, dachte Varos und biss die Zähne zusammen. Der Machtunterschied war einfach zu groß. Lucavion war nicht nur stark, er war etwas ganz anderes, etwas, das sie nicht verstehen konnten. Aber sie konnten nicht einfach abhauen. Nicht jetzt.
„Wir müssen ihn nur aufhalten“, dachte Varos und schaute zu den Haupttüren der Villa. „Wenn wir ihn lange genug aufhalten können, wird der Patriarch kommen.
Und wenn er kommt …“
Varos‘ Gedanken wurden von Lucavions kalter, spöttischer Stimme unterbrochen.
„Wenn ihr vorhabt, Zeit zu schinden, bis Vaelric kommt …“, sagte Lucavion und grinste noch breiter, während sein dunkler Blick über die verbliebenen Ältesten wanderte. „Dann muss ich euch leider mitteilen, dass er tot ist.“
Die Worte hingen wie ein Todesurteil in der Luft. Varos erstarrte, sein Griff um die Axt lockerte sich, während sein Verstand versuchte, das gerade Gehörte zu verarbeiten.
„Was?“, knurrte er mit leiser, gefährlicher Stimme. Seine bernsteinfarbenen Augen blitzten, als er Lucavion anstarrte und nach Anzeichen von Täuschung suchte. „Du lügst.“
Lucavion neigte den Kopf, sein Grinsen unverwandt. „Tue ich das?“ fragte er in fast spielerischem Ton. „Du hast die Leichen gesehen, oder? Die blutgetränkten Hallen, die Jünger, die wie Lämmer geschlachtet wurden. Hast du wirklich geglaubt, Vaelric würde tatenlos zusehen, wie seine kostbare Sekte auseinandergerissen wird?“
Jayan stieß einen erstickten Schrei aus, ihre Hände zitterten, als sie sich an ihre Wunden klammerte.
„Nein … das ist … unmöglich“, flüsterte sie mit kaum hörbarer Stimme. „Der Patriarch … er kann nicht …“
Lucavions Miene wurde kalt, sein Grinsen verschwand, als er näher trat und seine Klinge im schwachen Licht bedrohlich aufblitzte. „Der Typ war ziemlich stark … Wenn ihr alle hier gewesen wärt, hätte ich wahrscheinlich einen Arm oder so verloren … Aber deshalb haben euch diese Typen schließlich abgelenkt …“
Die Erkenntnis traf Varos wie ein Hammerschlag.
„Das war alles geplant“, dachte er und sein Griff um seine Axt lockerte sich, als sich alles zusammenfügte. Die Söldner, das Chaos in der Stadt, die sorgfältig koordinierten Angriffe – es war doch kein rücksichtsloser Angriff gewesen. Es war eine Ablenkung. Ein sorgfältig ausgearbeiteter Plan, um die Ältesten aus der Villa zu locken und das Herz der Sekte ungeschützt zu lassen.
Und sie waren direkt in die Falle getappt.
Die Stimme des drahtigen Ältesten zitterte, als er endlich seine Worte fand. „Ihr … ihr habt das alles geplant … nur um den Patriarchen zu töten?“
Lucavion wandte seinen Blick ihm zu und grinste noch breiter. „Natürlich. Man macht eine Bestie nicht kampfunfähig, indem man ihr die Beine abschneidet. Man trifft sie ins Herz. Der Patriarch war das Herz dieser Sekte, und jetzt?“ Er deutete auf den blutgetränkten Hof um ihn herum, auf die leblosen Körper, die über den Boden verstreut lagen. „Jetzt ist nichts mehr übrig als zerbrochene Teile.“
Varos‘ Axt glitt ihm aus den Fingern und fiel mit einem hohlen Schlag auf den Boden. Seine Schultern sackten zusammen, und zum ersten Mal seit Jahren flackerte das Feuer in seinen bernsteinfarbenen Augen und erlosch. Er starrte Lucavion an, den Mann, der alles zerstört hatte, was er sein Leben lang beschützt hatte, und sah keinen Ausweg mehr.
„Er hat recht“, dachte Varos, und seine Brust zog sich zusammen. „Der Patriarch ist tot.
Die Jünger sind tot. Die Sekte … ist am Ende.“
Jayan atmete zittrig aus, ihr silbergestreiftes Haar klebte an ihrem Gesicht, als sie ihn ansah.
„Warum?“, fragte sie.
„Warum?“, erwiderte Lucavion. „Ich habe nur mein Versprechen gehalten. Das war der Grund. Aber wenn ich ehrlich sein soll … es war hauptsächlich wegen dir, Rat Jayan … Ich hatte einfach das Bedürfnis, diese Sekte zu vernichten.
Wenn du Vitaliara nicht verraten und ehrenhaft verloren hättest, wäre ich zu dieser Sekte gekommen und hätte euch alle gerettet. Nicht Vaelric und Thailon natürlich, aber die meisten hätten überlebt. Aber nun ja, ich musste ein Exempel statuieren.“
„Ein Exempel für wen? Es ist niemand mehr übrig … Hust!“
„Nun, ein Exempel für die Leser natürlich … Hehe …“