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Kapitel 284: Ich rede mit meinem Schwert

Kapitel 284: Ich rede mit meinem Schwert

Lira.

Sie hatte sein Vertrauen zerstört und seinen Glauben an andere Menschen erschüttert. Ihr Verrat war nicht nur eine Wunde – er war ein Feuersturm, der seine Fähigkeit, loszulassen, verschlungen hatte. Für ihn bedeutete Kontrolle Sicherheit. Kontrolle bedeutete, dass ihm niemand mehr wehtun konnte. Diese Flammen, dieses Schwert – sie waren seine Art, mir zu zeigen, wie er die Welt sah.
„Jetzt verstehe ich“, dachte ich und grinste noch breiter. Sein Feuer war nicht nur eine Waffe – es war seine Rüstung. Ein Schutzschild gegen das Chaos, das ihn einst verbrannt hatte.

Ich veränderte meine Haltung, schwarze Flammen wirbelten enger um mich herum, ihre chaotischen Bewegungen standen in krassem Gegensatz zu Varens diszipliniertem Inferno.
„Ich zeig’s dir“, sagte ich mit leiser, fester Stimme, die leicht über das Schlachtfeld hallte. „Eine Sache stimmt mit deinem Feuer nicht.“

Seine Augen verengten sich, die Drachenflammen schlugen höher, als er sich auf mich stürzte und sein Großschwert einen feurigen Halbmond durch die Luft zog. Ich trat vor, um ihm entgegenzutreten, und hob meinen Degen, um mit seiner Klinge zu kollidieren.

KLANG!
Der Aufprall sandte eine Schockwelle durch die Arena, aber ich zuckte nicht zurück. Meine schwarzen Flammen loderten wild und ungezähmt auf und schlugen nach außen, als hätten sie einen eigenen Willen.

„Du zähmst deine Flammen“, sagte ich, meine Stimme wurde lauter, während sich die schwarzen Flammen höher um meinen Degen wanden und ihr chaotischer Tanz sich verstärkte. „Du verfeinerst sie, formst sie, kontrollierst sie.“
Mein Grinsen wurde breiter und verwandelte sich in etwas Gefährlicheres, als ich gegen Varens Klinge drückte. Die schwarzen Flammen um meinen Estoc schlugen höher, ihre chaotischen Zacken wand sich wie lebende Schatten und leckten hungrig an den Rändern seines feurigen Drachen.

„Denk daran“, sagte ich, meine Stimme übertönte die stöhnenden Zaubersprüche und die fassungslose Stille der Menge, „Feuer mag sicher sein, wenn es kontrolliert wird.
Aber dafür ist Feuer nicht da.“

Die schwarzen Flammen explodierten nach außen und wickelten sich wie ein entfesselter Sturm um uns beide. Die Temperatur sank weiter, eine beißende Kälte, die unverkennbar den Tod mit sich brachte. Mein Estoc zitterte in meiner Hand, während die Flammen aus meinem [Flame of Equinox]-Kern mit rücksichtsloser Hingabe hervorbrachen.
Ich konnte es spüren – wie meine Energie rapide schwand, als die Reserven meines Kerns schwanden und mehr als die Hälfte meiner Mana in wenigen Augenblicken verbrannt war. Die Flammen so lodern zu lassen, war nicht optimal. Es war weder kalkuliert noch effizient.

Aber was machte das schon?

„Ist es nicht genau das, was Feuer sein soll?“, dachte ich, während ich weiter grinste, während die chaotische Energie um mich herum immer intensiver wurde.
„Wilder Zerstörungsrausch, der alles verschlingt, wenn die Zeit gekommen ist?“

Die Flammen brüllten lauter und übertönten den Lärm der Menge, der Arena und sogar Varens eigenes Feuer. Sie wand sich und schlugen mit ungezähmter Wildheit um sich, nicht länger von Präzision oder Kontrolle gebändigt. Die Zauber flackerten gefährlich und versuchten verzweifelt, die schiere Kraft meines entfesselten Manas einzudämmen.
Varens Drachenflammen schlugen zurück, ihr silbrig-roter Glanz drängte die schwarze Flut zurück. Sein Großschwert leuchtete heller, das Feuer, das sich um es rankte, wurde schärfer, konzentrierter. Er beugte sich in den Kampf, die Zähne zusammengebissen, die Augen vor Entschlossenheit lodernd.

Aber ich konnte es sehen – das leichte Zögern in seinen Bewegungen. Das leichte Wanken in seiner Haltung.
Er hielt sich zurück. Er versuchte immer noch, die Kontrolle zu behalten.

„Du siehst es, nicht wahr?“, sagte ich, und meine Stimme hallte mit einem eiskalten Nachhall wider. Ich trat vor und drückte seine Klinge mit der Kraft meiner Flammen zurück. „Dein Feuer … es ist wunderschön in seiner Disziplin. Ein Meisterwerk der Kontrolle.“

Die schwarzen Flammen schlugen höher, und die Ränder ihres chaotischen Tanzes streiften den schimmernden Drachen über ihm.
„Aber Feuer ist nicht dazu da, um eingesperrt zu werden, Varen.“

Ich trat näher und drückte meinen Degen fester gegen sein Großschwert. Das Gewicht meiner ungezähmten Flammen lastete auf ihm, ihre chaotische Natur löste die starren Muster seines Manas auf.

„Es ist dazu da, um zu brennen. Um zu verzehren. Um wild zu werden, wenn die Zeit gekommen ist.“

Die Drachenflammen flackerten und verloren etwas an Leuchtkraft, als meine Flammen sich enger um sie schlangen. Das Gewicht meiner rücksichtslosen Mana drückte gegen sein diszipliniertes Feuer und zwang es, zu reagieren, sich anzupassen – oder überwältigt zu werden.

Varens Augen fixierten meine, sein Kiefer presste sich zusammen, als er mit aller Kraft zurückdrängte. Die silbrig-roten Flammen brüllten trotzig, aber ich konnte es jetzt spüren – die Risse, die sich in seiner Kontrolle bildeten.
„Lass los, Varen“, sagte ich mit leiser, fast neckischer Stimme. „Zeig mir, woraus dein Feuer wirklich besteht.“

Mit einem letzten Kraftakt schüttete ich alles in meine Flammen und ließ sie in einem chaotischen Ausbruch nach außen spiralförmig aufsteigen, der den Raum zwischen uns verschlang. Mein Innerstes zitterte unter der Anstrengung, die letzten Reste meines Manas kämpften darum, die Flammen am Leben zu erhalten.
Die Arena bebte, die Zauber beschworen unter der Wucht des Zusammenpralls, als Feuer und Schatten in einem tödlichen Tanz aufeinanderprallten. Und in diesem Moment, als die Flammen wüteten, konnte ich die Wahrheit in Varens Augen lesen.

Das war nicht mehr nur ein Kampf. Das war ein Gespräch. Eine Herausforderung. Eine Prüfung.

Und ich wartete auf seine Antwort.

********

Lucavion schloss die Augen.
Der Jubel der Menge verstummte, ihre Stimmen wurden vom Dröhnen der Flammen und dem Pulsieren der Mana verschluckt, die die Luft erfüllten. Selbst die beißende Kälte seines eigenen schwarzen Feuers, das sich mit der glühenden Hitze von Varens Flammen vermischte, schien zu einem fernen Summen zu verblassen. Alles, was blieb, war das Gefühl in seiner Hand – das Gewicht seines Estocs, das Summen seiner Klinge, die Flammen, die an ihrer Schneide tanzten.
Die chaotische Essenz seiner Flammen pulsierte um ihn herum, ungezügelt und roh. Das war nichts, was man zähmen konnte, sondern etwas, das man verstehen musste. Etwas, das man respektieren musste.

„Das … das ist es, was es bedeutet, zu brennen“, dachte er und ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. In seinem Kopf wurde ihm klar, wie er vorgehen musste – eine Technik, die nicht aus Präzision oder Kontrolle entstand, sondern aus Loslassen. Aus der Akzeptanz der Natur der Zerstörung selbst.

Ein Name …
Ein Name tauchte in seinen Gedanken auf, ungefragt und doch perfekt. Eine Technik, die die Essenz seiner [Flamme der Tagundnachtgleiche] verkörperte. Ein Schwertschlag, der nicht zum Schneiden gedacht war, sondern zum Entfesseln – eine Welle chaotischer Energie, die überwältigen, verschlingen und auslöschen würde.
Lucavion atmete langsam aus, sein Griff um den Degen wurde fester, während sein Geist sich auf den Fluss der Technik konzentrierte. Seine Sinne schärften sich, und obwohl seine Augen geschlossen blieben, konnte er alles spüren: das Auf und Ab von Varens Drachenflammen, die Spannung in der Luft, das leise Zittern seines Degens, der darauf wartete, entfesselt zu werden.

Er öffnete die Augen.
Die Arena war das reinste Chaos, schwarze Flammen und silbrig-rotes Feuer prallten in einem endlosen Tanz aufeinander. Varen stand vor ihm, sein Großschwert erhoben, seine Drachenflammen brüllten trotzig. Seine Augen brannten vor Wut und Entschlossenheit, aber da war noch etwas anderes – ein Funken der Erkenntnis, des Verstehens.

„Du hältst dich nicht zurück“, murmelte Lucavion mit leiser, fester Stimme. „Gut. Ich auch nicht.“
Die schwarzen Flammen um ihn herum schwollen an, ihre chaotischen Zöpfe wirbelten nach innen und verdichteten sich um den Degen in seiner Hand. Die Energie wickelte sich immer enger, die Klinge zitterte unter dem enormen Druck des Manas. Die Luft um ihn herum verzerrte sich, die Temperatur sank, als sich die Essenz von Tod und Leben zu einem perfekten Sturm der Zerstörung vermischte.
Varens Drachenflammen reagierten darauf, ihre feurige Form wurde schärfer und konzentrierter, als würden sie den bevorstehenden Schlag spüren. Die Luft knisterte vor Energie, die Verzauberungen der Arena ächzten unter dem Gewicht der Kraft, die sich zwischen den beiden Kriegern konzentrierte.

Lucavion trat vor.
Seine Bewegungen waren zunächst langsam, bedächtig, jeder Schritt trug das Gewicht seiner Absicht. Die schwarzen Flammen schlängelten sich höher und wickelten sich wie eine Schlange, die sich zum tödlichen Biss zusammenrollt, um seinen Degen. Sein Blick heftete sich auf Varen, und für einen Moment herrschte nur Stille zwischen ihnen – eine unausgesprochene Anerkennung dessen, was gleich passieren würde.

Und dann machte Lucavion einen Schritt.

Der Schlag kam so schnell, dass man ihn kaum sehen konnte. Sein Estoc zischte wie ein Phantom durch die Luft, und die schwarzen Flammen explodierten in einer chaotischen Welle, die alles in ihrem Weg verschlang. Die freigesetzte Energie war keine Klinge – es war eine Kraft, eine Welle der Zerstörung, die mit unerbittlicher Wildheit durch die Arena fegte.
[Schwert der Vernichtung. Entropie in Person.]

Die Technik machte ihrem Namen alle Ehre. Die schwarzen Flammen schossen in einem spiralförmigen Strom nach außen und vernichteten alles, was sie berührten. Der Boden barst und zerbrach unter dem Gewicht der Energie, und die silbrig-roten Flammen von Varens Drachen brüllten trotzig, als sie auf die Welle trafen.
Varen hob sein Großschwert, seine feurige Aura loderte auf, als er alles in seine Verteidigung steckte. Die Drachenflammen schossen vorwärts und trafen frontal auf die schwarzen Flammen in einer Kollision aus roher Kraft und Entschlossenheit. Die Arena bebte, die Verzauberungen flackerten gefährlich, während die beiden Kräfte um die Vorherrschaft kämpften.

Aber Lucavion selbst …

Er war jemand, der nicht gezähmt werden konnte.
Seine Kraft beruhte nicht auf Ordnung, sondern auf Chaos.

Er war das genaue Gegenteil von allem, was ein Erwachter in einer normalen Welt war.

Die Erwachten folgten alle einem einfachen System, etwas, das jeder tat. Ihre Grenzen waren klar und allgemein bekannt.

Doch Lucavion passte in nichts hinein.

Er war anders.

Wenn die Erwachten Ordnung waren,

dann war er Zerstörung.
Entropie.

Die Drachenflammen flackerten, ihre disziplinierte Form schwankte unter dem Gewicht der schwarzen Flammen. Das silbrig-rote Feuer war mächtig, aber es war strukturiert, raffiniert – und angesichts des rohen Chaos zerfiel die Struktur.
Die Welle schwarzer Flammen überwältigte Varens Verteidigung und hüllte ihn in einen Strom chaotischer Energie. Seine feurige Aura flackerte und verblasste, die Drachenflammen lösten sich auf, als das schiere Gewicht von Lucavions Technik auf ihn drückte.

Und dann, genauso plötzlich wie sie begonnen hatte, zogen sich die schwarzen Flammen zurück und ihre Energie löste sich in Luft auf. Die Arena verstummte, die Menge hielt den Atem an, während sich der Staub langsam legte.
Lucavion stand in der Mitte des Chaos, sein Estoc gesenkt, die schwarzen Flammen um ihn herum verblassten zu Nichts. Sein Atem ging stoßweise, sein Körper zitterte vor Anstrengung, aber sein Grinsen blieb – ein Beweis für den Nervenkitzel des Kampfes.
Ihm gegenüber stand Varen, sein Großschwert zur Unterstützung in den Boden gerammt. Seine Brust hob und senkte sich, seine feurige Aura flackerte schwach, die Überreste seiner Drachenflammen lösten sich in Luft auf. Seine Rüstung war versengt, sein Körper zerschlagen, aber er blieb stehen – ein Beweis für seine unerschütterliche Entschlossenheit.

Für einen Moment herrschte Stille zwischen ihnen. Dann sprach Lucavion mit leiser, aber fester Stimme.
„Nun“, sagte er und neigte leicht den Kopf, „verstehst du jetzt, wozu Feuer wirklich da ist?“

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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