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Kapitel 243: Kellnerin

Kapitel 243: Kellnerin

Die schwere Tür der „Iron Matron“ quietschte hinter ihnen und schloss die angespannte Stimmung auf der Straße aus. Die warme, einladende Atmosphäre der Taverne umhüllte Valeria wie ein vertrauter Mantel, auch wenn sie das niemals laut sagen würde. Der Duft von gebratenem Fleisch, gewürztem Wein und frisch gebackenem Brot lag in der Luft, begleitet vom leisen Gemurmel der anderen Gäste.
Es war lebhaft und doch ruhig, genau die Art von Geräuschen, die ihre Nerven nach einem langen Tag beruhigten.

Ihre Stiefel hallten leise auf dem Holzboden, als sie zu ihrem üblichen Tisch ging – dem Tisch in der Nähe des Kamins, aber nicht zu nah, der Wärme spendete, ohne zu sehr zu heizen. Es war der Tisch, den sie ursprünglich instinktiv gewählt hatte, aber jetzt fühlte er sich an, als gehöre er ihnen. Eine ruhige Ecke, wo das Chaos von Andelheim nicht ganz hinkam.
Lucavion ließ sich natürlich mit seiner üblichen Gelassenheit auf seinen Stuhl gleiten und streckte die Arme über die Rückenlehne, als hätte er keine Sorgen auf der Welt. Valeria setzte sich ihm gegenüber, legte die Hände auf den Tisch und warf noch einmal einen Blick auf die Tür, durch die sie gerade gekommen waren. Die Gestalten in blauen Roben waren ihr noch lebhaft in Erinnerung, ihr bedächtiges Vorgehen und ihre unverhüllte Absicht beschäftigten sie immer noch.
Sie seufzte innerlich und versuchte, den Gedanken zu verdrängen.

Sie würden es hier nicht wagen,

sagte sie sich, obwohl ihr dieser Gedanke wenig Trost spendete.

Lucavion, als hätte er ihre Gedanken gelesen, grinste ihr über den Tisch hinweg zu. „Ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung ist“, sagte er in einem Ton, der vor gespielter Zuversicht nur so triefte. „Die Eiserne Matrone ist praktisch eine Festung. Selbst die Mutigsten würden es nicht wagen, hier Ärger zu machen.“
Valeria warf ihm einen vernichtenden Blick zu, aber bevor sie antworten konnte, durchbrach eine Stimme die Stille in ihrer Ecke.

„G-guten Abend! Willkommen zurück!“

Valeria stockte der Atem, als sie die Person erkannte. Das Mädchen, das vor ihnen stand, mit einem höflichen, aber zitternden Lächeln, war zweifellos dieselbe Fuchsfrau, die sie erst am Tag zuvor aus einer schlimmen Lage gerettet hatten.
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Ihre langen Ohren zuckten leicht und verrieten ihre Nervosität, und ihr Schwanz, obwohl ordentlich gebürstet, wedelte unruhig hinter ihr hin und her.
Die Verwandlung war erschütternd. Noch vor einem Tag war Sena ein verängstigtes, zerzaustes Mädchen gewesen, das sich hinter Lucavion versteckte, während er die Banditen erledigte, die ihr Leben bedrohten. Jetzt stand sie in einer Kellnerinnenuniform da und balancierte ein Tablett und ihre zerbrechliche Fassung. Valeria runzelte die Stirn.

„Sena“, sagte sie, wobei ihre Stimme unsicherer klang als beabsichtigt. „Du arbeitest schon?“
Das Lächeln des Mädchens verschwand kurz, doch sie verbarg es schnell mit einem hastigen Nicken. „J-ja“, stammelte sie mit leiser Stimme. „Miss Mariel … hier … sie hat mir eine Chance gegeben, mir meinen Unterhalt zu verdienen.“ Ihre Augen huschten umher, als wollte sie sich vergewissern, dass alles in Ordnung war, dann blickte sie wieder zu Valeria. „Sie sagte, wir könnten nicht einfach herumsitzen und nichts tun. Wir müssen beweisen, dass wir auf eigenen Beinen stehen können.“
Valeria öffnete den Mund, um zu antworten, zögerte jedoch und ließ ihren Blick auf das leichte Zittern der Hände des Mädchens fallen, die das Tablett fest umklammerten. Senas Worte zeigten Entschlossenheit, aber ihr Körper verriet ihre Unruhe. Das war nichts, was sie gewohnt war – zumindest noch nicht.

Ihr Blick huschte zu Lucavion und fragte ihn stumm.

Ist das normal?

Schien ihr Blick zu sagen.
Sollte sie sich nicht ausruhen? Sich erholen?

Lucavion erwiderte ihren Blick mit einem lässigen Achselzucken, sein Grinsen war immer noch da. „Das ist nicht mehr meine Sache“, sagte er einfach und biss in den Rest seines Spießes.
Valeria presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, nicht überzeugt. Sie sah sich in der Taverne um, ihre scharfen Augen suchten den Raum ab. Dann sah sie ihn. Ein weiterer Fuchs – ein junger Mann – fegte den Boden in der Nähe des Kamins. Seine Bewegungen waren bedächtig, aber zurückhaltend, sein Gesichtsausdruck ruhig und konzentriert.

Riken,

erkannte sie.
Im Gegensatz zu Sena war Riken gelassener, obwohl seine Augen von einer Müdigkeit zeigten, die von den Strapazen der letzten Zeit zeugte. Er bewegte sich effizient, sein Schwanz schwang im Takt der Besenstriche, aber seine Haltung verriet eine vorsichtige Anspannung.

„Arbeiten die beiden?“, fragte Valeria mit leiser Stimme, während sie ihren Blick wieder auf Sena richtete. Das Mädchen nickte schnell, als hätte sie Angst, als faul angesehen zu werden.
Sena stand da, ihre Ohren zuckten nervös, während ihr Blick zwischen Valeria und Lucavion hin und her huschte. Nach einem kurzen Moment schien sie zu begreifen, dass sie zu lange stehen geblieben war, ohne ihre Arbeit zu tun. Ihre Hände umklammerten das Tablett fester und sie räusperte sich leise. „Ich nehme jetzt Ihre Bestellung auf“, sagte sie mit leiser, aber ernsthafter Stimme.
Ihr Versuch, professionell zu wirken, war liebenswert, aber ungeschickt, und als sie mit einem kleinen Notizblock und einem Bleistift herumfummelte, kippte ihr das Tablett fast aus der Hand. Lucavion lachte leise bei diesem Anblick, sein Lachen klang warm und neckisch. „Vorsicht“, sagte er mit einem amüsierten Augenzwinkern. „Sonst denkt noch die ganze Herberge, wir wären ein schwieriges Publikum.“
Sena errötete noch tiefer, als sie das Tablett fester umklammerte und ihr Schwanz nervös hinter ihr hin und her schwang. „Entschuldigung!“, stammelte sie und versuchte, sich zu beruhigen.

Lucavion hob die Hand und bedeutete ihr, näher zu kommen. „Hey, komm mal kurz her.“
Sena zögerte einen kurzen Moment, bevor sie näher zu ihm trat und ihn mit großen Augen ansah. Valeria beobachtete die Szene aufmerksam und spürte ein Kribbeln in der Brust, als sie bemerkte, wie sich Senas Gesichtsausdruck veränderte, als sie Lucavion ansah. Da war eine Sanftheit, eine stille Bewunderung, die Valeria nicht ganz deuten konnte. Es beunruhigte sie, obwohl sie nicht wusste, warum.
Lucavion streckte lässig die Hand aus und legte sie auf Senas Kopf. Er wuschelte ihr leicht durch die Haare, woraufhin das Mädchen, das wie erstarrt unter seiner Berührung stand, leise nach Luft schnappte. „Du machst das gut“, sagte er mit sanfter Stimme, in der dennoch ein neckischer Unterton mitschwang. „Hör mal, die meisten werden wahrscheinlich nur zurückkommen, um dich zu sehen. Mach dir keine Sorgen.“
Senas Wangen färbten sich knallrot und sie senkte schüchtern den Kopf, wobei sie die Ohren leicht anlegte. „D-danke“, murmelte sie, ihre Stimme kaum hörbar über dem Summen der Gaststätte.

Lucavion nahm seine Hand zurück und lehnte sich mit einem zufriedenen Grinsen in seinem Stuhl zurück. „Okay, ich nehme, was du für das Beste hältst. Ich vertraue deinem Urteil.“
Sena blinzelte und ihre Augen weiteten sich vor Panik. „Aber ich weiß noch nicht viel!“, stammelte sie und umklammerte das Tablett wieder fest. „Ich bin erst seit einem Tag hier und …“

Lucavion lachte erneut und genoss sichtlich ihre Verlegenheit. „Dann überrasche mich doch“, sagte er und winkte ab. „Es wird bestimmt gut, da bin ich mir sicher.“
Sena sah aus, als wollte sie protestieren, nickte dann aber schnell und kritzelte mit zitternden Händen etwas auf ihren Notizblock. „Okay“, sagte sie mit leiser, aber entschlossener Stimme. „Ich werde mir etwas überlegen.“

Als sie mit nervös wedelndem Schwanz in die Küche eilte, warf Lucavion einen Blick über den Tisch zu Valeria.
Sein Grinsen wurde breiter, als er den kaum zu deutenden Ausdruck auf ihrem Gesicht sah. „Sie hat Temperament, nicht wahr?“

Valeria presste die Lippen zusammen. Sie antwortete nicht sofort, da ihre Gedanken zu sehr mit dem seltsamen Gefühl beschäftigt waren, das sie zuvor überkommen hatte. Schließlich schüttelte sie leicht den Kopf und sagte: „Sie gibt ihr Bestes.“

Sie war ein bisschen sauer, dass das Mädchen vergessen hatte, ihre Bestellung aufzunehmen.

Doch diese Verärgerung verflüchtigte sich, als sie Sena beobachtete, wie sie mit nervös zuckenden Ohren in die Küche eilte. Die Aufregung des Mädchens war auf ihre Weise amüsant, aber es war schwer zu ignorieren, dass sie völlig vergessen hatte, Valerias Bestellung aufzunehmen.
Ihr Blick wanderte zur Küchentür, wo Sena teilweise zu sehen war. Durch das Klappern und Murmeln in der geschäftigen Gaststätte nahm Valeria mit ihren scharfen Sinnen deutlich eine Stimme wahr – fest, autoritär, aber nicht unfreundlich.

Es war Mariel, die eiserne Matrone höchstpersönlich.
Valeria kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Szene. Mariel, eine kräftige Frau mit einer autoritären Ausstrahlung, stand mit verschränkten Armen vor Sena. Das Fuchsjungenmädchen senkte leicht den Kopf, die Ohren flach an den Haaren, während Mariel ihr mit einem Holzlöffel leicht auf den Kopf klopfte. Die Geste war nicht hart, aber Senas Schultern spannten sich an, als hätte sie einen heftigen Schlag erhalten.
„Du hast etwas vergessen, nicht wahr?“, fragte Mariel mit leicht gereizter, aber geduldiger Stimme. „Du kannst nicht einfach weglaufen, ohne die Aufträge zu erledigen, Mädchen. Geh zurück und mach deine Arbeit fertig.“

Sena nickte schnell und ließ ihren Schwanz leicht hängen. „J-ja, Fräulein Mariel“, sagte sie mit schüchterner, piepsiger Stimme.
Mariel seufzte und strich dem Mädchen mit der freien Hand leicht über das Haar, wobei ihr strenger Gesichtsausdruck weicher wurde. „Los, geh schon. Und lass dich nicht von deiner Nervosität überwältigen.“

Valerias Verärgerung schmolz dahin, als sie Sena beobachtete, wie sie mit ihrem Notizblock fest in den Händen zurück in den Hauptsaal huschte. Die Entschlossenheit des Mädchens, trotz ihrer Nervosität ihre Aufgabe gut zu erledigen, berührte sie.
Valeria lockerte ihren Griff um die Tischkante, lehnte sich leicht zurück und schüttelte den Kopf.

Als Sena wieder an den Tisch trat, sah sie völlig verlegen aus, ihre Ohren hingen herab, als sie vor Valeria stehen blieb. „Es tut mir so leid, Lady Valeria“, stammelte sie und verbeugte sich tief. „Ich – ich habe vergessen, Ihre Bestellung aufzunehmen. Bitte verzeihen Sie mir!“
Valeria winkte ab und sprach ungewöhnlich sanft. „Schon gut. Bring mir einfach das Übliche. Das sollte doch nicht so schwer sein, oder?“

Senas Ohren spitzten sich leicht, und sie nickte energisch, ihr Gesichtsausdruck hellte sich vor Erleichterung auf. „Ja! Natürlich, ich bringe es sofort!“ Sie kritzelte etwas auf ihren Notizblock, wobei ihre Hände diesmal deutlich weniger zitterten.
Valeria warf einen Blick über den Tisch zu Lucavion, der selbstgefällig grinste, während er die Interaktion beobachtete. „Siehst du?“, sagte er in einem Tonfall, der vor spöttischem Lob nur so triefte. „Du hast doch eine weiche Seite.“

Ihr Blick war sofort scharf und vernichtend. „Im Gegensatz zu dir macht es mir keinen Spaß, Leute zu quälen.“
Lucavion lachte leise und hob die Hände in einer gespielten Geste der Kapitulation. „Wer, ich? Ich forme nur den Charakter.“

Valeria verdrehte die Augen und murmelte etwas vor sich hin, während Sena zurück in die Küche eilte. Die Verärgerung, die sie zuvor empfunden hatte, war fast vollständig verschwunden und hatte einem stillen Respekt für die Entschlossenheit des Mädchens Platz gemacht – und einer leichten, widerwilligen Belustigung über Lucavions Possen.

KNAR!
Doch in diesem Moment öffnete sich die Tür und fünf Personen betraten den Raum.

STILLE!

Und der ganze Raum verstummte.

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, konnte er nur noch die Hölle ertragen. Er hatte keine Familie, auf die er sich verlassen konnte, da sie ihm den Rücken zugekehrt hatten. Eine Seele vom Schlachtfeld: Lucavion Thorne. Aber anscheinend war er viel mehr als nur ein einfacher Soldat, denn das Schicksal hatte noch einiges für ihn auf Lager. Eine Seele von der Erde ... Als sie verschmolzen, wurde ihm klar: Er war ein Bösewicht aus einem Kapitel, dessen einziger Zweck darin bestand, als Kulisse für die Tragödie des Protagonisten zu dienen. Aber war er wirklich nur ein Bösewicht aus einem Kapitel, oder hatte das Schicksal noch ein paar Asse im Ärmel? Verfolge die Geschichte von Lucavion Thorne, wie er den Sinn seiner Seelenwanderung findet und sein eigenes Schicksal entdeckt. ---------- Ein oder zwei Kapitel täglich. Kapitellänge 1500-2000 Wenn du möchtest, kannst du bei mir auf Discord vorbeischauen. Dort kannst du die Illustrationen sehen und mit mir chatten, wenn ich verfügbar bin. https://discord.gg/BQRMhDxZr8 ---------------------------0------------------------------ Geschäftliche E-Mail-Adresse: [email protected] Discord: _yty_ Shattered Innocence: Transmigrated Into a Novel as an Extra ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Harem, Romantik und Tragödie abdeckt. Geschrieben vom Autor Darkness_Enjoyer geschrieben. Lies "Zerstörte Unschuld: Als Statist in einen Roman versetzt" kostenlos online.

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