Er konnte nicht anders, als sie kurz in seine Arme zu nehmen und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben. „Du hast immer noch denselben Ausdruck, wenn du schläfst. Aber du bist so viel jünger geworden. Wie seltsam“, sagte er und lächelte sanft. Er trug sie und legte sie bequem an einer Stelle hin.
Danach stand er auf und nahm das Buch.
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Er schaute auf die letzten Worte des Buches.
„Das war vor fünf Millionen Jahren, aber dieser Mann behauptet, sie gesehen zu haben. Es scheint, dass sich das Rätsel zwar vertieft, ich aber nicht mehr weit davon entfernt bin, es zu lösen.“
Danach schloss er das Buch und begann, weitere Geschichtsbücher zu lesen, während er darauf wartete, dass Isla aufwachte. Sie würde wahrscheinlich noch eine Weile in diesem Zustand bleiben, da sie beim Lesen ihres alten Namens möglicherweise zu viele Informationen auf einmal aufgenommen hatte.
…
„Gray.
Das hast du mir nicht gesagt, und schau nicht so überrascht, obwohl du gerade das gesehen hast.“ Murphy sprach, während sie beide in Geschichtsbüchern lasen.
Gray sah zu ihm auf. „Was ist los?“, fragte er lächelnd.
„Stell dich nicht dumm.“
„Hahaha, alter Freund, warum solltest du das wissen wollen? Es reicht zu wissen, dass er einer von ihnen ist und auf unserer Seite steht. Das sichert uns den zukünftigen Sieg.“
Murphy seufzte und schüttelte den Kopf. „Das verstehe ich, aber verstehst du, wer er ist? Der Erbe! Ein Dietrich-Erbe! Weißt du nicht, was das bedeutet?“
„Du weißt es?“, fragte Gray und wurde ernst.
Murphy schien diese Antwort für einen Moment zu verschlucken und schüttelte den Kopf. „Ich kann es mir nicht einmal vorstellen.“
Gray nickte. „Ja, ich kann es mir auch nicht vorstellen. Ein Dietrich-Erbe. Nach den wenigen Aufzeichnungen, die in den Clans erhalten geblieben sind, gelten nur die Kinder des Großen Anführers der Dietrich als Dietrich-Erben. Der Mann, der die Sonne zerstört hat. Selbst ich kann mir die Bedeutung dieses Status und dieser Macht nicht vorstellen.“
„Dann …“
„Dann musst du ihm einfach folgen, alter Freund.
Deine Tochter scheint ein gutes Verhältnis zu ihm zu haben. Warum probierst du es nicht einfach mal aus? Sie hat ihm diesmal geholfen, so viele Menschen zu transportieren, was bedeutet, dass er sie schätzt und für vertrauenswürdig hält.“ Gray lächelte, als er das sagte.
Murphy verstand, worauf er anspielte; er konnte nicht leugnen, dass er das für einen äußerst schönen Anblick hielt, aber letztendlich schüttelte er den Kopf.
„Meine Tochter ist dessen nicht würdig.“ Er senkte müde die Arme. Vielleicht fiel es ihm schwer, das zuzugeben.
Aber Gray zuckte mit den Schultern, ging zu ihm hinüber und legte ihm ein Buch auf den Kopf.
„Er ist derjenige, der entscheidet, ob jemand würdig ist oder nicht. Außerdem, worüber machst du dir Gedanken? Wir haben Dietrich in unserer Mitte, und er hat uns sein Talent gezeigt. Wir müssen ihm nur die Möglichkeit geben, sich zu entfalten.
Die Eroberung der Clan-Stadt war der erste Schritt. Ich habe vor, ihm einen unvergleichlichen Status zu verschaffen, damit er in diesem Königreich tun kann, was er will. Das wird ihm Macht geben. Wenn du es am wenigsten erwartest, wird er sein Schwert gegen diese Bastarde richten. Er ist ein Dietrich, vergiss das nicht.“
Dann ging er zur anderen Seite und ließ Murphy für einige Sekunden fassungslos zurück.
„Tsk, dieser Typ war schon immer so sorglos, dass es gefährlich ist, ihn allein zu lassen. Ich fürchte, er könnte wieder einen Fehler machen wie zuvor. Was für ein nerviger Kerl.“ Er seufzte mit einem Lächeln und folgte ihm dicht auf den Fersen. Er war sein guter Freund; er konnte ihn nicht seinem Schicksal überlassen, wenn er einen Fehler machte. Vor allem jetzt nicht, wo Fehler doppelt so schwer wiegen konnten.
Während er ging, bemerkte er, dass Gray jemand anderem begegnet war.
„Junger Herr Dietrich?“ Obwohl er ihn noch nie so genannt hatte, kam ihm dieser Name diesmal in den Sinn. Deshalb ging er schnell auf ihn zu.
Matthew sah sie und nickte ihnen zu. „Ihr scheint euch sehr für die Geschichte der Vergangenheit zu interessieren.“
Gray lachte. „Hahaha, jeder, der zwei Finger im Kopf hat, interessiert sich für diese Zeit. Wir haben zwar eine besondere Vorliebe dafür, vielleicht weil wir davon träumen, sie eines Tages wiederholen zu können.“
Matthew lächelte ein wenig. „Ich glaube, das ist nicht mehr weit.“ Er reichte ihm ein Buch, das er in der Hand hielt.
Gray runzelte die Stirn. „Die Religion des Wohlstands?“ Er runzelte die Stirn, als er den Titel des Buches sah.
Nachdem er es aufgeschlagen und einen Moment lang gelesen hatte, leuchteten seine Augen. „Das ist eine Religion? Und die gab es vor etwa 10 Millionen Jahren … Wer ist dieser Paul Hoffman?“, fragte er.
Murphy runzelte die Stirn. „Ich hab über ihn gelesen. Er war einer der Anführer der fünf Clans unter Dietrich. Ich hab gelesen, dass er der Anführer des Gebiets war, das heute unser Königreich bildet. Außerdem gibt es in meinem Clan Aufzeichnungen, dass er irgendwann nach dem Ende der Dietrich-Ära gesehen wurde. Wir Murphys haben Hoffman-Blut in uns.“
Gray war überrascht. „Klar, ihr gehört zu einem dieser Clans aus der Vergangenheit. Interessant. Dieser Mann könnte wirklich Millionen von Jahren gelebt haben. Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“
Bald waren beide vertieft in die Lektüre und erfuhren einige spannende Dinge.
Matthew hatte es bereits gelesen, und da diese Geschichte thematische Parallelen zu Isla aufweist, beschäftigten ihn diese Informationen nun.
„Ich habe das Gefühl, dass meine Amnesie nicht auf eine Blockade zurückzuführen ist, sondern auf die Millionen von Jahren, die seitdem vergangen sind. Ich weiß noch nicht, wie ich in diese Zeit gekommen bin, obwohl ich glaube, dass ich an diesem Ort eingefroren war. Ich muss dorthin zurückkehren, um das zu überprüfen. Aber vielleicht hat das lange Einfrieren diese Amnesie verursacht“, dachte er und seufzte.
Als er sah, dass sie das Buch zu Ende gelesen hatten, schloss Matthew das Buch, das er gelesen hatte. „Komm, lass uns ein paar Infos über Flüche suchen“, sagte er und ging zu einer anderen Seite der Bibliothek.
Hier gab’s nur Bücher und noch mehr Bücher. Es waren so viele, dass einem, der das nicht gewohnt war, schwindelig werden konnte, aber sie bewegten sich flink durch den Raum, durch ein Labyrinth aus Bücherregalen, bis sie einen Bereich erreichten, in dem es viele allgemeine Infos zu verschiedenen Themen gab.
„Soweit ich mich erinnere, sollte es hier Infos über Flüche geben …“ Matthew sah sich um und entdeckte mehrere Bücher, die seine Neugier weckten.
Unter ihnen war eines, von dem es mehrere Exemplare gab.
Nein, es war nicht nur eines. Es waren drei Bücher, die sich voneinander unterschieden und unterschiedliche Namen hatten, die nichts miteinander zu tun zu haben schienen.
Aber irgendwie fühlten sie sich alle zu diesen drei Büchern hingezogen.
Vielleicht lag es daran, dass das gesamte Bücherregal, in dem sie standen, nur Exemplare dieser drei Bücher enthielt.
Es gab genau 80 Exemplare von jedem der drei Bücher.
Ihre Titel waren ansprechend.
Das erste hieß: Der Vater der Macht.
Das zweite: Die Breite hinter der 150.000er-Barriere: Der erste Schritt.
Das dritte: Ein kleiner Trick hinter allem: Flüche.
