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Kapitel 306: Eine Prüfung der Schatten

Kapitel 306: Eine Prüfung der Schatten

Eine Stunde verging.

Dann ein weiterer Name.

Commander Renald.

Ein weiterer Verschwundener.

Lieutenant Orse.

Verschwunden.

Einer nach dem anderen verschwanden sie in dunklen Kammern und tauchten Stunden später wieder auf – wenn sie überhaupt wieder auftauchten.

Veylan stellte keine Fragen.

Fragen führten zu Antworten.

Und Antworten führten zu Erwartungen.

Stattdessen hörte er zu.

Er beobachtete.
Diejenigen, die zurückkamen, hatten gequälte Blicke, ausdruckslose Gesichter und unsichere Schritte. Ihre Uniformen waren dieselben, ihre Abzeichen unverändert – aber irgendetwas an ihnen hatte sich verändert.

Einige flüsterten, dass sie getestet worden waren – mental, körperlich, spirituell.

Einige flüsterten, dass diejenigen, die versagt hatten, nicht wieder gesehen worden waren.

Gegen Mittag war der Hof fast leer. Die Soldaten, die noch da waren, galten als zu niedrigrangig, um von Bedeutung zu sein. Vorerst.
Die Offiziere waren jedoch fast alle verschwunden.

Der Vollstrecker stand in der Nähe des Kriegstisches, seine Präsenz lastete wie ein unerbittliches Gewicht auf dem Raum, seine stille Autorität war erdrückend. Er stand regungslos da, ein Monolith aus kaltem Stahl und absoluter Urteilsgewalt. Sein Umhang bewegte sich kaum im Morgenwind, seine Rüstung reflektierte das blasse Licht mit einem fast unheimlichen Schimmer.

Veylan begegnete seinem Blick einmal.

Nur einmal.
Ein kurzer Moment, in dem Stahl auf Stahl traf.

Der Ausdruck des Vollstreckers veränderte sich nicht.

Das musste er auch nicht.

Er beobachtet. Er misst. Er berechnet.

Genauso wie Veylan.

____

Die Nacht brachte die Konfrontation, auf die er gewartet hatte.
Die Festung, einst eine Bastion der Disziplin und Ordnung, lag in unheimlicher Stille. Nicht die Stille des Friedens, sondern die Stille von etwas Zerbrochenem, das darauf wartete, zusammenzubrechen. Die Luft war schwer von den Überresten der letzten Tage – Asche von den Scheiterhaufen, der Geruch von altem Blut und das Gewicht unausgesprochener Worte, die auf die Verbliebenen lasteten.

Veylan wusste, dass Malakar kommen würde.

Es war nur eine Frage der Zeit.
Als die Tür zu seiner Kammer aufgerissen wurde, rührte er sich nicht, sah nicht einmal von der Karte auf, die er studiert hatte.

Malakars Schritte waren schwer, bedächtig, das Geräusch eines Mannes, der den ganzen Tag damit verbracht hatte, seine Wut zu zügeln, und dabei kläglich gescheitert war. Der Sturm hatte sich langsam und unaufhaltsam zusammengebraut, und nun war er endlich losgebrochen.

Veylan schloss die Karte mit einer langsamen, bedächtigen Bewegung.
Er drehte sich um, gerade als Malakar ein paar Schritte entfernt stehen blieb.

Das Gesicht des Mannes lag im Schatten, aber das Feuer in seinen Augen war unverkennbar.

„Ich bin dir gefolgt“, sagte Malakar mit leiser, knurrender Stimme, sein Atem ruhig, aber scharf. „Ich bin dir gefolgt, weil ich glaubte, du seist stärker als sie. Und jetzt kniest du?“

Veylan zuckte nicht mit der Wimper.

„Ich knie, um zu überleben.“
Die Worte waren klar, ohne Zögern, ohne Scham.

Aber für Malakar waren sie wie Verrat.

Das flackernde Kerzenlicht in der Kammer warf tiefe Schatten auf sein Gesicht und betonte jeden angespannten Muskel, jede harte Linie der Frustration. Er konnte sich kaum beherrschen, die Anspannung in seinem Körper war wie die eines Raubtiers, das zum Sprung ansetzt.

„Feigheit.“ Das Wort war wie ein Messer, das im Dunkeln gezogen wurde.
„Strategie“, entgegnete Veylan mit kühler, unerschütterlicher Stimme.

Zwischen ihnen herrschte dicke, bedrückende Stille.

Das einzige Geräusch war das leise Rascheln des Windes durch die Ritzen in den Steinwänden und das entfernte Murmeln von Männern in den Hallen dahinter. Irgendwo in der Festung lachte ein Soldat leise und unruhig, wie jemand, der versucht, den Albtraum zu vergessen, den er gerade durchlebt.
Malakars Hände zuckten in der Nähe seiner Klinge.

Nicht als Drohung.
Weitere Kapitel findest du in My Virtual Library Empire.

Noch nicht.

Aber es war knapp.

„Du glaubst, du kannst gewinnen, indem du ihr Spiel spielst?“, fragte er mit angespannter Stimme, in der sich kaum unterdrückte Wut regte.

Veylan bewegte sich endlich und trat einen Schritt vor – nicht aggressiv, nicht vorsichtig, gerade so viel, dass der Abstand zwischen ihnen geringer wurde.
„Ich glaube“, sagte er mit fester Stimme, scharf wie Stahl, „dass man einen Feind, der im Schatten gedeiht, nur besiegen kann, indem man selbst in die Dunkelheit tritt.“

Malakars Atem ging langsam und bedächtig. Seine Fäuste ballten sich und öffneten sich wieder, als würde er gegen den Drang ankämpfen, etwas – jemanden – zu schlagen.

Er antwortete nicht.

Das musste er nicht.

Seine Augen sagten genug.
Veylan kannte diesen Blick – er kannte ihn nur zu gut.

Es war der Blick eines Mannes, der am Abgrund stand und zwischen Loyalität und Rebellion, zwischen Glauben und Zweifel schwankte. Malakar war kein Mann, der leicht schwankte, aber das hier? Das war etwas anderes.

Alles, wofür sie gekämpft hatten, war verloren.

Alles, wofür sie geblutet hatten, war zu Asche geworden.
Und jetzt sollte er einem Weg vertrauen, den er nicht sehen konnte, einem Weg, der sich eher wie Kapitulation als wie Überleben anfühlte.

Veylan brach das Schweigen nicht.

Er ließ es aushalten, ließ die Last darauf lasten, ließ Malakar mit dem Sturm in seinem Inneren kämpfen.

Dann drehte sich Malakar langsam und bedächtig um.

Ohne ein weiteres Wort ging er.

Und Veylan ließ ihn gehen.

_____

Die Vorladung kam kurz vor Sonnenaufgang.

Ein scharfes Klopfen an seiner Zimmertür. Kein Zögern. Keine Warnung. Nur das Geräusch von Autorität, die seine Anwesenheit verlangte.

Veylan zögerte nicht.
Er zog nicht seine volle Amtstracht an – das war nicht nötig. Er schloss die Verschlüsse seiner schwarzen Tunika, legte seinen Gürtel an und richtete mit routinierter Gelassenheit die Armschienen an seinen Handgelenken. Seine Bewegungen waren weder hastig noch eilig, aber er zögerte auch nicht.

Der Vollstrecker hatte ihn gerufen.

Und wenn der Vollstrecker rief, gab es nur eine Antwort.
Er trat in den Korridor, wo eine einzelne Gestalt wartete. Kein Soldat, kein Offizier – ein Schatten. Einer der stillen Boten des Vollstreckers. Von der Sorte, die nur sprach, wenn es nötig war, die keine Spuren hinterließ, wenn sie nicht gesehen werden wollte. Ein Geist in Fleisch und Blut.

Der Bote sagte nichts, drehte sich nur um und führte Veylan durch die zerstörten Hallen der Festung.
Die Luft war schwer von Feuchtigkeit, die Überreste des nächtlichen Regens hingen noch an den zerbrochenen Steinen und den Trümmern dessen, was einst die stolze Festung des Strahlenden Ordens gewesen war. Die Fackeln, die den Saal säumten, flackerten schwach, ihr Schein drang kaum durch die drückende Dunkelheit des Morgens.

Die Stille war bedrückend.

Nicht die Stille des Friedens.

Die Stille von etwas, das unwiederbringlich zerbrochen war.
Veylan betrat ohne zu zögern die Gemächer des Vollstreckers.

Die Tür schwang geräuschlos auf, die Scharniere waren perfekt geölt. Der Raum war spartanisch eingerichtet. Kein Luxus, keine persönlichen Gegenstände. Nur ein Schreibtisch, ein Stuhl, ein paar gestapelte Berichte und eine einzige flackernde Laterne, die wechselnde Schatten an die Steinwände warf.

Der Vollstrecker stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster und blickte auf die zerstörte Festung.
Seine Präsenz erfüllte den Raum wie ein Sturm, der kurz vor dem Ausbruch stand. Er bewegte sich nicht und nahm Veylans Eintreten zunächst nicht wahr.

Einen Moment lang war nichts zu hören außer dem Knistern der Laternenflamme.

Dann –

„Du bist lebendig nützlicher als tot.“ Die Worte kamen ohne Vorwarnung, ohne Umschweife. Eine einfache Feststellung. „Lass mich diese Entscheidung nicht bereuen.“
Veylans Blick schwankte nicht. Seine Hände verkrampften sich nicht, sein Atem ging nicht schneller. Er war schon einmal gemessen worden. Schon einmal beurteilt worden. Das war nichts Neues.

Und doch hatte dieser Moment etwas Schwereres an sich.

„Warum jetzt?“, fragte er.

Der Vollstrecker antwortete nicht sofort.

Stattdessen drehte er sich um.

Langsam. Bedächtig.
Veylan begegnete seinem Blick. Kalt. Unerbittlich. Ein Blick, der Menschen nicht ansah, sondern durch sie hindurchblickte. Ein Blick, der keine Individuen sah, sondern nur ihren Wert.

„Das Imperium wusste es“, sagte der Vollstrecker schlicht.

Veylans Atem stockte.

Seine Finger krallten sich in seine Handfläche, aber nur für eine Sekunde.

„Du hast zugesehen, wie der Orden von innen heraus verfault ist.“
Es war keine Frage.

Und doch antwortete der Vollstrecker.

„Ja.“

Dieses eine Wort schlug ein wie ein Hammerschlag und zerstörte jede Illusion eines Missverständnisses.

Veylan atmete langsam ein.

Ein kontrollierter Atemzug.

Gemessen.

Berechnet.

Dann sprach er, vorsichtig, bedächtig. „Du hast es zugelassen.“

Der Vollstrecker zuckte nicht mit der Wimper.

„Ja.“
Das Gewicht dieses einzigen Wortes legte sich wie Blei auf den Raum, dick und erstickend.

Veylan hatte es geahnt. Natürlich hatte er es geahnt. Das Imperium war weder blind noch inkompetent. Es verfügte über unvorstellbare Ressourcen, Augen in jeder Stadt, Ohren an jedem Hof. Wenn er – ein einzelner Inquisitor – begonnen hatte, die Risse im Orden zu sehen, dann hatte der Thron sie schon lange zuvor gesehen.

Und doch hatten sie nichts unternommen.
Nichts.

Seine Gedanken kreisten, versuchten die Auswirkungen und den Grund zusammenzufügen. Der Orden war ihre stärkste Waffe gewesen, ihre schärfste Klinge gegen die Feinde des Reiches. Jahrelang waren sie unzerstörbar, unerschütterlich und unaufhaltsam gewesen. Und dann der langsame Verfall. Die Paranoia. Die Verrat. Die Hinrichtungen.

Sie hatten zugesehen.

Sie hatten gewartet.
„Der Orden sollte nie gerettet werden“, fuhr der Vollstrecker mit ruhiger, fester Stimme fort. „Es war ein Test.“

Ein Test.

Veylan spürte, wie sich etwas Kaltes in seiner Brust ausbreitete.

Es war alles geplant gewesen. Der langsame Zerfall. Die flüsternden Zweifel. Das Chaos. Der Verlust. Der Orden hatte keinen Krieg geführt – es war ein Experiment gewesen.

Ein kontrolliertes Feuer.

Ein Opfer.
Er schloss für einen Moment die Augen, presste die Finger in das Leder seines Gürtels, ordnete seine Gedanken, passte sie an.

Und nun war der Test vorbei.

Er öffnete die Augen.

Der Vollstrecker beobachtete ihn immer noch.

Wartete immer noch.

Keine weiteren Erklärungen. Keine Rechtfertigungen. Kein Bedauern.

Denn es gab nichts zu erklären.

Denn das Imperium hatte bereits entschieden, was als Nächstes kommen würde.
Veylan sagte nichts.

Er fragte nicht, was der nächste Schritt sein würde.

Er wusste es bereits.

Der wahre Krieg hatte begonnen.

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Der verrückte Insektenforscher ist jetzt der Mann der Königin

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Hey, stell dir mal vor: Du bist ein Prinz, aber statt ein Königreich zu regieren, willst du einfach nur Anime schauen, Insekten sammeln und machen, was du willst. Klingt super, oder? Genau so lebt Mikhailis Volkov. Er ist der verrückte Prinz von Ruslania, der total auf Insekten, KI und alles andere als königliche Pflichten steht. Aber eines Tages, gerade als er mit einem seltenen Insekt namens Chimera Ant eine große Entdeckung machen will, wird er plötzlich in eine andere Welt gerufen! Jetzt ist er im magischen Waldkönigreich Silvarion Thalor, das von Königin Elowen Nyphara regiert wird. Der Clou: Sie will nicht, dass er irgendwelche königlichen Pflichten übernimmt. Sie will nur, dass er ihr Prinzgemahl wird und ihr Kind zeugt. Das ist alles. Und danach? Dann kann er leben, wie er will – keine Verpflichtungen, kein Druck! Mikhailis kann den ganzen Tag lang spielen, experimentieren und faulenzen, in einer Welt voller Magie. Außerdem hat er die Chance, alle möglichen Fantasiefrauen kennenzulernen – etwas, von dem er schon immer geträumt hat! Für ihn ist es wie im Paradies. Aber was könnte bei all dieser Freiheit schon schiefgehen? Wenn du schrullige Charaktere, magische Welten und jede Menge Romantik mit spannender Handlung liebst, dann tauche ein in diese Geschichte und finde heraus, wohin Mikhailis' wildes Abenteuer ihn führt! Du begleitest Mikhailis, der seine KI in eine andere Welt gebracht hat, seine Chimärenameise durch andere Nahrung stärker macht und verschiedene Arten von Ameisensoldaten erschafft, die sogar wie Elefanten aussehen können! Was, wenn er ihr einen Drachen gegeben hat? Begleite Mikhailis auf seiner faulen und schrägen Reise in diese ungewöhnliche Fantasiewelt, in der noch die Spuren von Kriegen verschiedener Königreiche zu spüren sind. Aber sei vorsichtig. So schräg und exzentrisch er auch ist, trotz seines Verhaltens lässt er niemanden seine geliebte Königin anfassen. Aber andere Frauen fasst er schon an. In dieser Geschichte erwarten dich drei spannende Handlungsstränge: 1. Der Aufbau eines Königreichs durch Chimärenameisen! 2. Das Leben eines faulen Prinzgemahls, der nicht nur die Königin, sondern auch andere wichtige Persönlichkeiten umwirbt! 3. Und das verrückte Abenteuer eines exzentrischen Entomologen, der zum Entomancer wird! Probiert die Geschichte doch mal aus! ___ Tägliches Update mit 2 Kapiteln = 14 Kapitel pro Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag Warnungen: R18||Starke Netori-Elemente (MC stiehlt anderen Männern die Frauen) [Hinweis]: 1. Keine der Heldinnen betrügt den MC 2. Es kommt vor, dass der Hauptcharakter die Partner anderer Leute stiehlt (Netori). 3. Jede Unterstützung, insbesondere Geschenke, goldene Tickets, Stimmen usw., bedeutet mehr Updates in kürzeren Abständen. 4. Bitte teilt mir Grammatikfehler in den Kapiteln über die Kommentare mit. 5. Beschwerden über Dinge, auf die ich bereits im Abschnitt "Warnungen" hingewiesen habe, werden ignoriert. Verbindet euch hier mit mir, um über den Fortschritt der Geschichte auf dem Laufenden zu bleiben: Discord: Demnächst ___ Teil der "King of Kings"-Reihe Weitere Tags: #r18 #Harem #Romantik #Smut #Artiscrocy #Royals #First-time #AI #TallProtagonist #ManipulativeProtagonist #Special Abilities #Toys #TransportoAnotherWorld Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl einer Königin ist ein beliebter Light Novel, der folgende Themen behandelt Action, Erwachsene, Abenteuer, Komödie, Ecchi, Fantasy, Harem, Isekai, Smut Genres. Geschrieben von Arkalphaze. Lies den Roman "Der exzentrische Entomologe ist jetzt der Gemahl der Königin" kostenlos online.

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