Perseus stieg in den aschegefüllten Himmel auf, während sein grüner Blitz wie ein Sturm um ihn herum heftig knallte.
Mit einer Armbewegung schoss die Elektrizität nach außen und bildete eine riesige Schutzkuppel über der Stadt. Die durchsichtige Barriere summte vor Energie und leuchtete schwach, als Trümmer aus dem Vulkan gegen sie prallten und beim Aufprall zerfielen. Die Bürger unten starrten nach oben, und in ihrer Verzweiflung flackerte ein kurzer Hoffnungsschimmer auf.
Perseus schwebte in der Luft, Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, während er den Schild aufrechterhielt. Seine Stimme dröhnte über das Chaos hinweg, fest und befehlend. „Wachen, bildet Trupps und evakuiert zuerst den östlichen Quadranten! Mütter und Kinder haben Vorrang! Los, schnell!“
Die Wachen, erschüttert, aber durch seine Befehle angespornt, sprangen in Aktion und organisierten die Evakuierung inmitten der Zerstörung.
Über dem Chaos murmelte Perseus leise vor sich hin, seine Stimme voller Verachtung. „Victor, du bist ein Idiot.“
Trotz der enormen Anstrengungen blieben die gefallenen Engel, die am Himmel schwebten, gleichgültig und beobachteten das Geschehen mit schwach leuchtenden Augen.
Sie machten keine Anstalten, Perseus anzugreifen, was ihn zutiefst beunruhigte.
Er kniff die Augen zusammen und sein Instinkt sagte ihm, dass etwas nicht stimmte.
Die Lava, die aus dem Vulkan strömte, setzte seinen Schild weiter auf eine harte Probe. Obwohl der größte Teil harmlos über ihn hinwegfloss, ohne ihn zu durchdringen, war die Wucht unerbittlich. Perseus biss die Zähne zusammen, die Anstrengung zeigte sich in den zuckenden Fingern, aber er weigerte sich, nachzugeben. Die Menschen brauchten ihn.
Währenddessen rannte Tomato mit übermenschlicher Geschwindigkeit auf den Vulkan zu, ihren Körper tief am Boden, ihre Hände krallten sich wie die einer wilden Bestie in die aschebedeckte Erde. Ihre purpurrote Haut schimmerte im flüssigen Glühen der Lava, die sie umgab, aber sie bewegte sich darin, als wäre es nichts weiter als lästiger Schlamm.
„Ugh, das ruiniert meine Stiefel“, murmelte sie und sprang über eine besonders große Magma-Lache.
Vor ihr bemerkten mehrere gefallene Engel ihre Annäherung. Ihre leuchtenden Waffen flammten auf, als sie herabstürzten, ihre Flügel zerschnitten die Luft wie Klingen.
Tomato grinste und kniff amüsiert die Augen zusammen. „Oh, ihr wollt euch mit mir anlegen? Mal sehen, ob ihr überhaupt mithalten könnt!“
Als der erste Engel seine Waffe schwang – eine brennende Lanze, die direkt auf sie gerichtet war –, drehte sie ihren Körper mit unnatürlicher Präzision in der Luft und wich dem Angriff mühelos aus. „Zu langsam!“, bellte sie und peitschte mit ihrem Schwanz nach vorne. Er traf den Engel mitten im Gesicht, die Wucht war so verheerend, dass sein Schädel zu Brei zerbarst.
Tomato war der Fluch dieser Kreaturen. Selbst ihr Schutzschild war machtlos gegen ihre Fähigkeit, jede Art von Magie zu neutralisieren.
Der zweite Engel stürzte sich von oben auf sie, aber Tomato drehte sich mitten im Sprung, stemmte ihre Hände auf den Boden und trat mit den Beinen nach oben. „Netter Versuch, Federgesicht!“ Ihre Ferse traf den Bauch des Engels und schleuderte ihn mit einem Zischen in die geschmolzene Lava darunter.
Ohne eine Sekunde zu zögern, rannte sie weiter, ohne ihr Tempo zu verlangsamen. „Amateure“, murmelte sie und verdrehte die Augen.
Als sie sich dem Vulkan näherte, wäre die Hitze für jeden anderen unerträglich geworden, aber für Tomato war das nur eine Nebensache. Ihr scharfer Blick fixierte die massive, hoch aufragende Gestalt von Vandora, der Höllenbestie, die wütend gegen die Horde gefallener Engel kämpfte.
Die Bestie war gigantisch, ihre obsidianfarbenen Schuppen glänzten mit geschmolzenen Adern, während Lava über ihren Körper floss. Ihre Klauen rissen durch die Luft und schlugen Engel wie Fliegen aus dem Himmel, aber ihre Überzahl war erdrückend. Sie brüllte, und der Schall erschütterte die Erde, aber selbst ihre immense Kraft schien unter dem Ansturm nachzulassen.
„Sieht aus, als hättest du einen schlechten Tag, große Mädchen“, murmelte Tomato mit einem übermütigen Grinsen im Gesicht. „Keine Sorge. Tante Tomato ist hier, um deinen schuppigen Hintern zu retten.“
Ohne zu zögern stürmte sie vorwärts, sprang über eine Lava-Lache und tauchte direkt in den Kampf, wobei ihr Schwanz vor Vorfreude schnappte.
Tomatos Geschwindigkeit war echt atemberaubend. Sie schoss wie ein purpurroter Blitz über die geschmolzene Landschaft, ihre Bewegungen waren so schnell und präzise, dass es schien, als hätte die Schwerkraft sich ihrem Willen gebeugt.
Gefallene Engel richteten ihre leuchtenden Augen auf sie, ihre Gesichtsausdrücke wechselten zwischen Verwirrung und Alarm, als sie die Distanz zwischen ihnen in einem Wimpernschlag überbrückte.
„Aus dem Weg, Glühwürmchen!“, rief sie mit verächtlicher Stimme, während sie mit müheloser Anmut in die Luft sprang.
Eine Gruppe gefallener Engel versperrte ihr den Weg, die Waffen erhoben und von göttlicher Kraft umgeben. Tomato grinste, landete direkt vor ihnen und breitete ihre Arme in einer gespielten Geste der Kapitulation aus. „Oh nein, ich bin umzingelt. Was soll ich nur tun?“, spottete sie mit höhnischer Stimme.
Bevor die Engel zuschlagen konnten, schlug sie mit einem donnernden Klatschen in die Hände, dessen Schall wie eine heftige Explosion durch die Luft hallte.
Aber dies war kein gewöhnlicher Klatsch – er enthielt die Kraft ihrer neutralisierenden Macht, die die magische Energie um die Engel herum zerstörte und einen gewaltigen Überschallknall erzeugte.
Die Auswirkungen waren sofort spürbar und verheerend. Die Engel, die ihr am nächsten standen, wurden nach hinten geschleudert, ihre leuchtenden Waffen erloschen und ihre Gestalten lösten sich in Nichts auf. Die Schockwelle breitete sich aus, riss die Reihen der gefallenen Engel wie eine Flutwelle auseinander und zwang sie, ihre Formation aufzugeben. Der immense Druck, den sie auf Vandora ausgeübt hatten, verschwand augenblicklich.
„Boom, Baby!“, lachte Tomato und warf dramatisch ihre Haare zurück, während sie ihr Werk bewunderte. „Sieht so aus, als hättet ihr die erste Regel im Kampf gegen mich vergessen: Nicht kämpfen.“
Sie schoss erneut vorwärts und sprang diesmal mit katzenhafter Geschicklichkeit auf Vandoras massiven, schmelzenden Rücken.
Mit einem dumpfen Aufprall landete sie, duckte sich und tätschelte liebevoll die obsidianfarbenen Schuppen der Höllenbestie, ohne die Hitze zu beachten, die jeden anderen verbrannt hätte.
„Schöne Schuppen, große Mädchen“, neckte Tomato mit leichter Stimme, die jedoch von einer unbestreitbaren Wärme erfüllt war. „Keine Sorge, ich halte dir den Rücken frei. Im wahrsten Sinne des Wortes.“
Vandoras hoch aufragende Gestalt bewegte sich leicht, als sie eines ihrer riesigen leuchtenden Augen auf Tomato richtete. Ihre Stimme, die trotz ihrer einschüchternden Größe sanft und melodisch klang, grollte wie fernes Donnergrollen.
„Danke, Tomato. Aber es sind noch mehr von ihnen … viel mehr. Ich kann sie jenseits dieser Ebene spüren. Sie sind viel mächtiger als diese hier.“
Tomato grinste und fletschte ihre scharfen Zähne, während ihr purpurroter Schwanz hinter ihr hin und her schlug. „Lass sie kommen“, sagte sie trotzig. „Selbst wenn der ganze Himmel einstürzt, gehen wir nirgendwohin. Hast du mich verstanden? Du bist an mich gebunden, Vandora.“
Vandora lachte leise, ein Geräusch, das über das feurige Schlachtfeld hallte. „Deine Zuversicht überrascht mich immer wieder, kleiner Teufel.“
Tomato saß einen Moment lang mit gekreuzten Beinen auf Vandoras Rücken, ihr übermütiges Grinsen verwandelte sich in ein verschmitztes Lächeln. „Oh, du hast noch nichts gesehen, große Mädchen. Ich habe eine kleine Überraschung für dich, wenn hier alles aufgeräumt ist. Vertrau mir, du wirst es lieben.“
Vandoras massiger Körper zitterte leicht vor Neugier, aber sie blieb konzentriert auf die Feinde vor ihr. „Eine Überraschung? Jetzt bin ich neugierig. Aber lass uns erst mal das hier erledigen, okay?“
„Einverstanden“, sagte Tomato, stand auf und knackte mit den Fingerknöcheln. Sie zeigte auf die verbleibenden Engel, die sich noch von ihrem Überschallknall erholten. „Okay, ihr Federhirnen, wer ist der Nächste?
Komm schon, sei nicht so schüchtern – ich verspreche dir, ich mache schnell!“
Ihr übermütiges Lachen hallte über das Schlachtfeld, als sie sich bereit machte, sich wieder in den Kampf zu stürzen, ihr Stolz und ihre Trotzigkeit brannten so hell wie das Magma, das sie umgab.
Aber genau in diesem Moment passierte es … Selbst Vandora schrie vor Schreck …