Als das Signal zum Kampf ertönte, stürmten Nate, Jay, Nerina, Aiden, Dana und Lana los, ihre Augen glänzten vor Kampfeslust und Entschlossenheit. Jeder von ihnen beherrschte eine Kombination aus Schöpfungsmagie, den dunklen, furchterregenden Kräften, die sie von ihren Dämonenvorfahren geerbt hatten, und heiliger Magie – eine einzigartige Mischung, die nur die Blutlinie von Lenny beherrschte.
Sie waren mächtig, jeder von ihnen hatte den Rang eines niederen Dämons, wobei Nate mit Rang 6 an der Spitze stand und Lana mit Rang 3. Enel, der den Rang 4 innehatte, war sowohl der Jüngste als auch, logischerweise, der Unerfahrenste.
Aber Enel war alles andere als gewöhnlich. Seine Erinnerungen an seine vergangenen Leben, die er in unerbittlichen Kriegen verbracht hatte, hatten ihn harte Lektionen gelehrt, und er hatte längst die subtile, aber beeindruckende Kunst der Runenkontrolle gemeistert – eine Fähigkeit, die seinen Geschwistern schmerzlich fehlte.
Sein Blick wurde scharf, seine Haltung unnachgiebig, als die sechs auf ihn zustürmten.
Jays Stimme ertönte als erste, eine spöttische Provokation, während er seine Faust schwang. „Willst du weglaufen, kleiner Bruder?“
Anstatt auszuweichen, blitzten Enels Hände mit Symbolen auf, und im Nu bildete sich eine Barriere-Rune, die Jays Schlag mit einem Energiestoß abwehrte. „Spar dir deine Witze für später“, antwortete Enel und trat nach vorne, um Jay von den Beinen zu holen, doch Nate fing den Tritt mit einem schnellen Darkline-Schild ab und blockierte Enels Tritt in der Luft.
Nate grinste. „Netter Versuch, Enel. Glaubst du, ein paar ‚grundlegende‘ Runen werden dich retten?“
„GRUNDLEGENDE?“, dachte Enel, „dieses nervige Kind“.
Ohne ein Wort zu sagen, aktivierte Enel eine weitere Reihe von Runen, die den Boden unter Nate aufbrachen und destabilisierten, sodass Nate stolperte.
Enel wirbelte herum und konterte Nerina, die sich ihm von links mit einem Drehkick näherte, indem er ihr Bein in der Luft fing, es verdrehte und sie zurückdrängte, während er eine Welle dunkler Energie entfesselte.
Um sie herum summte die Menge vor Schock.
„Hält er sie wirklich auf?“, murmelte ein Zuschauer voller Ehrfurcht.
„Seht ihn euch an! Er kommt nicht einmal ins Schwitzen!“, rief ein anderer.
Nerina spuckte frustriert, als sie ihr Gleichgewicht wiederfand, und beschwor heilige Energie, die hell und tödlich in ihren Handflächen schimmerte. „Das wirst du bereuen, Enel!“, knurrte sie und stieß ihre Hände nach vorne. Die heilige Energie schoss auf Enel zu, aber er zauberte schnell eine Schutzrune, bog das Licht um sich herum ab, während er zur Seite sprang und dem Angriff vollständig auswich.
Dana und Aiden griffen gemeinsam an und formten mit ihrer Schöpfungsmagie Lanzen aus reiner Energie. Aiden stieß seine Lanze nach vorne, und Enel duckte sich und fegte tief, um Aiden zu Fall zu bringen. Er folgte mit einem schnellen Rückwärtssalto und landete anmutig, als Danas Lanze auf ihn zuschoss. Enel streckte eine Hand aus und warf eine weitere Rune, die ihre Lanze mit einem Ausbruch elektrischer Energie zerschmetterte.
Lana, die versuchte, ihn von der Seite zu flankieren, knurrte, als sie eine lodernde Peitsche aus heiliger Kraft formte und sie auf Enel schleuderte. Er sprang zur Seite und wich gerade noch rechtzeitig aus, bevor die Peitsche dort einschlug, wo er gestanden hatte. Mit überraschender Beweglichkeit drehte er sich in der Luft und landete direkt vor ihr, wo er sie mit einer schnellen Kombination aus Schlägen und Tritten zurückdrängte.
Die Verwunderung der Menge war spürbar. „Ist das wirklich Enel?“, flüsterte jemand ungläubig.
Sogar seine Geschwister waren von seiner Kraft total baff. Aiden flüsterte: „Was ist denn in ihn gefahren?“
Jay runzelte die Stirn und beschwor dunkle Energie herbei, die sich wie Rauch um seine Fäuste wickelte. „Genug gespielt, Enel. Kämpfe wie ein richtiger Krieger!“
Enel grinste nur und setzte eine blendende Explosion heiliger Kraft frei, die sie vorübergehend betäubte. In dem Moment der Verwirrung gab er den Elementarrunen, die die Plattform umgaben, einen Befehl. Feuer brach aus einer Seite hervor und zwang Jay und Nerina auszuweichen, während eine Windböe Enel nach vorne trieb, wo er Aiden mit einem harten Ellbogenstoß traf. Enel setzte mit einem Roundhouse-Kick gegen Danas Schulter nach und schleuderte sie zurück.
Nate brüllte frustriert und stürmte mit seiner eigenen dunklen Magie, die um ihn herum aufloderte, vor. „Das ist jetzt vorbei, Enel!“ Er schlug mit seiner mächtigen Faust zu, aber Enel wich mit fließenden Bewegungen aus und schlug mit einem gut platzierten Schlag zurück, der Nate zum Rückzug zwang.
Trotz der unerbittlichen Angriffe aller sechs gelang es Enel, sie in Schach zu halten, indem er auswich, konterte und seine Runen strategisch einsetzte, um das Schlachtfeld zu kontrollieren. Die Arena war erfüllt von den erstaunten Rufen der Menge, deren Schock immer größer wurde, als Enels Fähigkeiten die vereinte Kraft seiner Geschwister weiterhin in den Schatten stellten.
Luca, der der mysteriösen Gestalt gegenüberstand und von der Seitenlinie aus zusah, war fassungslos und presste frustriert die Kiefer aufeinander. „Wie … wie macht er das?“
Enels Lippen verzogen sich zu einem verschmitzten Grinsen, und seine Augen funkelten vor gefährlicher Erregung. „Ihr dachtet, das wäre schon mein Bestes?“, spottete er. „Dann wird es wohl Zeit, dass ich ein bisschen ernst mache …“
Mit einer Handbewegung erschienen komplizierte, glänzende Runen in der Luft, von denen jede die scharfe, tödliche Form eines Schwertes annahm. Die Symbole pulsierten vor roher, schneidender Energie, als er sich nach vorne stürzte und sie mit einer Schnelligkeit und Präzision schwang, die seine Geschwister zurückdrängte. Er bewegte sich mit gnadenloser Effizienz, jeder Schlag seiner runengefertigten Klingen zwang sie in die Defensive und vergrößerte mit jedem kalkulierten Schlag den Abstand zwischen seinen Fähigkeiten und ihren.
Nate biss die Zähne zusammen und versuchte, sich zu behaupten, aber Enels unerbittlicher Angriff war überwältigend. Jede Bewegung war zu präzise, zu schnell. Er hatte kaum Zeit, Enels nächsten Angriff zu registrieren – einen mächtigen Stoß, der direkt auf sein Herz zielte.
Nerina sah es sofort. Ohne zu zögern sprang sie zwischen sie, stellte sich in die Schusslinie und schirmte ihren Bruder mit einem verzweifelten, trotzigen Blick in den Augen ab.
Aber Enel zögerte nicht. Sein Blick war kalt, fast leer, seine Klinge trug eine tödliche Entschlossenheit in sich, als sie durch die Luft schnitt. Mit einer schnellen, gnadenlosen Bewegung schlug seine Klinge zu und schnitt Nerina sauber den Hals durch.
*Schliss!*
Eine schreckliche Stille legte sich über die Arena, als ihr abgetrennter Kopf mit einem widerlichen Geräusch auf den Boden fiel, ein paar Meter weit rollte und schließlich zum Stillstand kam.
Keuchen und entsetzte Gemurmel gingen durch die Menge, die wie gelähmt war von der brutalen Realität dessen, was gerade passiert war. Selbst Enels Geschwister starrten fassungslos und blass vor Schreck.
[Anmerkung des Autors: Manchmal bin ich müde, aber ich bin froh, dass ich dieses Buch nie aufgegeben habe. Danke an alle, die mich weiterhin ermutigen.]
