Im Handumdrehen änderte sich die Lage auf dem Schlachtfeld total. Gouverneur Momoa war total überrascht, als seine Tochter Vinegar plötzlich weg war, und drehte sich um, wo sie gerade noch gestanden hatte. Zur gleichen Zeit waren die Menschen, darunter auch Pater Black und Perseus, in den geheimnisvollen Falten der Raummagie verschwunden und so dem dämonischen Kampf entkommen.
Von ihrem erhöhten Aussichtspunkt aus beobachtete Baronin Everbee aufmerksam diese rasanten Entwicklungen. Ihre blutroten Augen funkelten vor Bosheit, als sie erkannte, dass ihre Beute ihr vorübergehend entkommen war. Lady Vinegar war es zusammen mit den Menschen gelungen, der drohenden Gefahr zu entkommen und sich in den Schatten der magischen Tarnung zu verstecken.
Mit einer schnellen und entschlossenen Bewegung entfesselte Baroness Everbee einen Strom roter Blitze, eine tödliche Manifestation ihrer gewaltigen Kräfte. Die knisternde Energie schoss mit böswilliger Absicht durch die Luft, um die flüchtende Gruppe abzufangen. Doch gerade als die purpurroten Energieblitze auf ihre Ziele zuschossen, tauchte ein unerwarteter Verteidiger auf – Father Blacks riesiger Hund.
Der kolossale Hund, der wie vom Schicksal an dieser Stelle positioniert war, fing den Angriff ab. Sein Fell sträubte sich, als die roten Blitze in seinen massigen Körper einschlugen, der nun als Kanal für die gewaltige Energie diente. In einer faszinierenden Darbietung absorbierte der Hund die zerstörerische Kraft und sein Körper schwoll mit jeder Sekunde an.
Die Atmosphäre knisterte vor Spannung, während der Hund eine Verwandlung durchlief und zu einem lebenden Kanal für die entfesselte Kraft wurde. Dann, in einem Spektakel, das alle Erwartungen übertraf, explodierte der Hund in einem Ausbruch lebendiger Energie. Der rote Blitz, nun verstärkt und intensiviert, wurde mit doppelter Kraft zu seinem Ursprung zurückgeschleudert.
Die hallende Explosion widerhallte über das Schlachtfeld und war ein eindrucksvoller Beweis für die entfesselte Kraft des roten Blitzes. Die Luft zitterte von den Nachwirkungen dieses gewagten Gegenangriffs, und der einst leere Raum, in dem Vinegar und ihre Begleiter verschwunden waren, wurde zu einem flüchtigen Zufluchtsort.
Das gewagte Manöver hatte Vinegar und den anderen nicht nur ermöglicht, der unmittelbaren Gefahr zu entkommen, sondern auch vorübergehend das Blatt gegen die furchterregende Baronin Everbee gewendet. Die pulsierende Energie des umgelenkten Blitzes blieb zurück und symbolisierte die Unberechenbarkeit, die dieses dämonische Schlachtfeld auszeichnete.
Nach diesem kühnen Schlagabtausch flackerten die Überreste des roten Blitzes in der Luft und hinterließen einen unauslöschlichen Eindruck in der sich entfaltenden Geschichte des dämonischen Kampfes. Das Schlachtfeld, eine Leinwand, bemalt mit den Farben der Magie und des Chaos, war Zeuge des Auf und Ab der Kräfte in einem Reich, in dem Bündnisse brüchig und Verrat allgegenwärtig waren.
Die ohrenbetäubende Explosion des umgelenkten roten Blitzes sorgte nicht nur für ein Spektakel auf dem Schlachtfeld, sondern hatte auch unbeabsichtigte Folgen, die sich durch das Gefüge des Übernatürlichen zogen. Als Baronin Everbees wütender Schrei durch die Luft hallte, bekam der verborgene Zufluchtsort der schwebenden Stadt Judas die volle Wucht der entfesselten Energie zu spüren.
Der Blitz, nun eine stürmische Kraft, die durch die opferbereite Verteidigung von Pater Blacks riesigem Hund noch verstärkt wurde, traf den ätherischen Schleier, der Judas verbarg. Der Aufprall verursachte einen sichtbaren Riss in der einst undurchdringlichen Barriere, eine Schwachstelle in dem mystischen Schild, der die Stadt vor neugierigen Blicken und bösartigen Kräften geschützt hatte.
„Ihr Bastarde!“, schrie Baronin Everbee wütend, als sie die unbeabsichtigte Bresche sah. Der Riss im Schleier offenbarte eine Schwachstelle, mit der sie nicht gerechnet hatte. Vinegar, der Glenn, Pater Black und Perseus trug, nutzte diese Gelegenheit zur Flucht.
Unbeeindruckt von dem Chaos um ihn herum nutzte Gouverneur Momoa den Moment mit einem einzigen Ziel vor Augen. Sein Raubtierinstinkt trieb ihn zu Mr. Augustus, dem einst mächtigen Drachen, der nun in den Fängen von Cuban gefangen war. Der Drache, dessen Kräfte schwanden und der sich gegen seinen Entführer wehrte, befand sich in einem verzweifelten Kampf ums Überleben.
Cuban, getrieben von Gier und teuflischem Hunger, war dabei, den geschwächten Drachen zu verschlingen. Das kolossale Wesen, einst eine beeindruckende Naturgewalt, schlug nun hilflos um sich, während Cubans blutige Essenz es umhüllte und verschlang. Das Brüllen des Drachen, nun schwach und verzweifelt, hallte über das Schlachtfeld.
Gouverneur Momoa erkannte, dass der Drache ziemlich angeschlagen war, und sah eine Chance, seine eigene Macht auszubauen. In der Hierarchie der Dämonen war Stärke das Wichtigste, und die Essenz eines besiegten Gegners konnte man in sich aufnehmen, um selbst stärker zu werden. Angetrieben von Ehrgeiz und dem Verlangen nach mehr Macht, näherte sich der Gouverneur dem Spektakel des Untergangs des Drachen.
Das Schlachtfeld, das bereits Schauplatz dämonischer Machenschaften und Machtkämpfe war, wurde Zeuge eines weiteren entscheidenden Moments. Der Riss in dem ätherischen Schleier über Judas, das bevorstehende Schicksal des Drachen und die Flucht von Vinegar und ihren Gefährten trugen alle dazu bei, dass sich das Netz des übernatürlichen Konflikts weiter spannte.
Natürlich war nicht alles so, wie es schien. In diesem Moment stand Mogana in sicherer Entfernung vom Schlachtfeld. Ihr Blick war jedoch auf den zerrissenen Schleier gerichtet, der zu Judas führte. „Schickt die Würmer!“, befahl sie in die Luft.
Zunächst schien niemand ihren Befehl zu befolgen, doch plötzlich huschten Schatten an ihr vorbei. Ihr Ziel war natürlich die schwebende Stadt Judas.
Gouverneur Momoa hingegen setzte seine Kräfte ein, um Cuban daran zu hindern, sein Vorhaben zu verwirklichen. Doch die blutigen Runen, die nun auf Dragons Körper leuchteten, schleuderten ihn weg.
Gouverneur Momoa konnte sich des Gefühls nicht erwehren, von Cuban hintergangen worden zu sein. Andererseits hatte er Cuban nur aus persönlichem Gewinnstreben näher an sich herangelassen.
Und nun hatte Cuban diese Gelegenheit genutzt, um an die Macht zu kommen.
Die Runen, die auf dem Drachen leuchteten und von Cubans blutiger Gestalt geschaffen worden waren, waren allesamt königliche Runen. Ein Blick darauf genügte Gouverneur Momoa, um zu erkennen, dass Cuban nicht der verstoßene Sohn der Familie Asmodeus war, wie man ihm glauben machen wollte.
Angesichts der Art und Weise, wie Baronin Everbee ihm zu Hilfe geeilt war, konnte Gouverneur Momoa nicht umhin zu glauben, dass dies vielleicht schon die ganze Zeit der Plan gewesen war.
„Dieser dumme Domani!“, fluchte Gouverneur Momoa leise.
Der Gouverneur hatte gedacht, er könnte Cuban mit dem Versprechen seiner Tochter und auch Domani unter Kontrolle halten, um sich bei der Familie Asmodeus beliebt zu machen, aber es schien, als wäre er die ganze Zeit der Dumme gewesen.
In diesem Moment trat eine Person vor …