~Klopf~ Klopf ~Klopf~
„Lenny, komm raus. Du musst das sehen.“ Perseus klopfte laut an die Tür.
Lenny öffnete ein wenig die Augen, genervt von der Störung.
Schließlich gab es laut seiner passiven Fähigkeit „Präsenz“ keine Gefahr da draußen.
Trotzdem war ein kurzer Blick auf das, was Perseus ihm zeigen wollte, kein Verbrechen.
Das Schiff hatte angehalten.
Lenny trat aus seiner verwitterten Kabine auf das karge Deck des Schiffes.
Während seine Stiefel auf dem ausgetrockneten Sand der Wüste knirschten, ließ er seinen Blick über die weite Fläche vor ihm schweifen. Was er sah, ließ ihn völlig gebannt zurück.
Das Schiff hatte an der Seite eines großen, tiefen Tals angehalten.
Ein Tal wegen seiner Länge, das sich bis zum Horizont erstreckte. Sonst hätte man es einfach „Loch“ nennen können.
Mitten in dieser öden Wüste war es ein riesiges, gähnendes Loch, dessen Umfang weit über das Vorstellungsvermögen hinausreichte, als wolle es den fernen Horizont erreichen.
Kapitän Crimson kam herüber und stellte sich neben Lenny. Er lächelte. „Ein großartiger Anblick, nicht wahr?“
„Was ist das?“, fragte Lenny.
„Das ist eine Ley-Linie. Es gibt einige davon auf der Welt. Diese hier führt zum Gebiet der Riesenschatten-Werwölfe. Der Legende nach war das gesamte Land in dieser Gegend vor dem Ende der Welt mit Wasser bedeckt. Ich habe gehört, dass man es Ozean nannte.
Es gab so viel Wasser, dass es dieses Loch und den größten Teil der Erde füllte.“
Captain Crimson schnalzte mit der Zunge. „Manchmal frage ich mich, was wirklich am Ende der alten Welt passiert ist“, sagte er, schnalzte erneut mit der Zunge und schüttelte den Kopf. „Aber weißt du, das bringt mir keinen Cent ein.“
Er drehte sich um und ging weg. Lenny jedoch konnte seinen Blick nicht von der Weite des Nichts abwenden.
Sein Herz schlug wie wild, als er sich dem Rand der Schlucht näherte.
Der Anblick war einfach faszinierend. Die Wände der Grube waren zerklüftet, uralt und von Jahrtausenden der Geschichte gezeichnet.
Seltsame, fremdartige Symbole schmückten die Felswände und deuteten auf Geheimnisse hin, die seit langem unter dem Sand begraben lagen.
Als er näher kam, umhüllte ihn das Gefühl, als würde die Erde atmen – ein rhythmisches, gleichmäßiges Ausatmen, das tief in seiner Brust widerhallte.
Es war, als wäre der Planet selbst lebendig und würde mit dem Vergehen der Zeit ein- und ausatmen. Lenny kam sich in der Größe dieses urzeitlichen Phänomens wie ein winziger Fleck vor.
„Was ist das?“, fragte er unwillkürlich.
„Oh, sehr aufmerksam, Mr. Lenny. Das ist eines der wunderbarsten Geschöpfe der Natur. Es ist ein Urzeitmonster. Es ist auch das Rückgrat der riesigen Schattenwerwölfe.
Deshalb meiden sogar Dämonen sie.“
Lenny setzte seine Erkundung fort, während Captain Crimson Pläne schmiedete, wie sie diesen Ort navigieren könnten.
Die schiere Größe des Lochs war beeindruckend. Es schien bis in die Tiefen der Erde zu reichen und in einer Dunkelheit zu verschwinden, die unvorstellbare Geheimnisse barg. Lennys Fantasie malte ihm versteckte Reiche, vergessene Zivilisationen und Geheimnisse aus, die in den Tiefen verborgen waren.
Seine Verwunderung kannte keine Grenzen, als er in den Abgrund starrte.
Hier, im Herzen der gnadenlosen Wüste, war er auf ein Naturwunder gestoßen, das so großartig und uralt war, dass es jedes Vorstellungsvermögen überstieg.
Es erinnerte ihn an die Weite und das Geheimnisvolle der Welt, war ein Zeugnis der wilden, ungezähmten Schönheit der Erde, und für einen Moment fühlte sich Lenny demütig angesichts der Majestät des Lochs und des rhythmischen Atems der Erde, der darin widerhallte.
In diesem Moment, in weiter Ferne, mehrere hundert Kilometer tief in der Erde, öffnete ein gewisses Naturungeheuer eines seiner vielen Augen.
Mit einer tiefen, uralten und melancholischen Stimme sagte es: „Endlich bist du hier.“
Sofort fiel Lenny zu Boden, als das Bild dieses Auges in seinem Kopf erschien.
Es war, als würde ihn ein Schwarm Bienen angreifen, nur dass es in seinem Kopf passierte.
Seine Hände kratzten so heftig an seinem Kopf, als wollte er sein Gehirn aus dem Schädel reißen.
Captain Crimson und Perseus bemerkten das und rannten zu ihm.
Doch als Perseus ihn erreichte, winkte Lenny mit der Hand und schlug Perseus mit einer Ohrfeige so heftig, dass dieser durch die Luft flog und gegen einen Felsen prallte.
Das reichte Captain Crimson und seinen Crewmitgliedern, um zu begreifen, dass sie sich ihm nicht nähern sollten.
Sie beobachteten nur aus sicherer Entfernung, wie Lenny sich auf dem Boden wälzte.
Der Schmerz, den Lenny empfand, war wie nichts, was er jemals zuvor gefühlt hatte.
Es war, als würden die Wurzeln eines Baumes langsam in seinem Gehirn wachsen, jede Zelle von den anderen trennen und seine Neuronen voneinander isolieren.
Lenny hatte plötzlich das Gefühl, nicht mehr eine Person zu sein, sondern eine zerbrochene Vielzahl, die sorgfältig Strang für Strang voneinander getrennt wurde.
Es war ein unglaublich schmerzhafter Prozess.
<Alarm! Alarm!! Alarm!!!>
<Gedankenangriff: Der Geist des Wirts wird angegriffen>
<Gegenmaßnahmen werden aktiviert>
<Aufgrund der Stärke des Gegners können die Gegenmaßnahmen kostenpflichtig sein.>
„MACH ES VERDAMMT NOCHMAL!“, schrie Lenny.
<Verstanden>
Plötzlich spürte Lenny, wie die Wurzeln in seinem Kopf zurückwichen.
Allmählich beruhigte sich sein Geist.
Es war, als würde sein ganzer Körper mit kaltem Wasser übergossen.
Ein paar Sekunden lang konnte Lenny sich nicht von der Stelle bewegen, Schweiß lief ihm den Körper hinunter, als hätte er gerade einen Marathon gelaufen.
Seine Augen wanderten unwillkürlich zum klaren Himmel, während er sich bemühte, wieder zu Atem zu kommen, was ihm einige Sekunden lang nicht gelang.
Langsam und mühsam stand Lenny auf.
Als er das tat, wichen Captain Crimson und seine Crewmitglieder instinktiv ein paar Schritte zurück.
Lenny konnte den Ausdruck auf ihren Gesichtern sehen.
„Was zum Teufel starrt ihr alle an?“
Tobi hob langsam eine Hand, zeigte auf Lennys Körper und dann auf die Wand.
Lenny verstand nicht, aber er schaute unter sich.
Da war eine Blutlache, die aus seinem Körper floss.
Als hätte sie ein Eigenleben, floss sie wie Wasser und formte ein Wort auf dem Boden …
(Anmerkung des Autors: Mir ist aufgefallen, dass die Qualität meiner Texte nachgelassen hat. Ich glaube, das liegt an den ständigen Massenveröffentlichungen.
Mir fehlen die Worte und der richtige Bogen. Ich habe sogar einige Fehler in den aktuellen Umfrageergebnissen gemacht.
Außerdem leiden meine anderen Bücher stark darunter.
Aus diesen Gründen werde ich die Veröffentlichungsrate vorerst wieder auf zwei pro Tag reduzieren.
Wenn ihr lieber mehr haben möchtet, lasst es mich bitte wissen. Aber selbst die freigeschalteten Privilegienkapitel wurden reduziert, und ich denke, ich werde vorerst einfach die Veröffentlichungsrate reduzieren.)