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„Elena, hol deine Lunchbox, Schatz.“
Ich hatte gerade das Mittagessen für meine süße Tochter fertig gekocht und alles sorgfältig in ihre Lieblingslunchbox gepackt. Meine strahlende Tochter ging schnell zum Tisch, schnappte sich die Lunchbox und verstaute sie in ihrer Tasche.
Ihre wunderschönen aquamarinfarbenen Augen und ihr langes, seidiges schwarzes Haar strahlten wie immer. Allerdings wirkte ihr Gesicht auch so ausdruckslos wie immer.
„Pass auf dich auf, Schatz. Gib Mama einen Kuss“, sagte ich. Ich ging schnell zu ihr hin und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange. Sie sah mich ausdruckslos an und nickte, als hätte sie den Kuss gar nicht bemerkt.
„Ich verbringe den Rest des Tages bei Anna“, sagte sie.
„Was? Aber wollten wir nicht den Abend damit verbringen, deine Lieblingsserie zu schauen? Die ist doch von Marvel! Das magst du doch, oder?“, fragte ich.
Elena ignorierte mich jedoch, ging aus dem Haus, schloss die Tür hinter sich und eilte wie immer zur Schule.
Ich seufzte leise.
Warum muss sie ihrer Mutter gegenüber so verschlossen sein?
Sie hätte mir das doch vorher sagen können, statt am letzten Tag.
Ich hatte mich schon die ganze Zeit darauf gefreut, diese Serie mit ihr anzuschauen. Ich hatte sogar die langweiligen Superheldenfilme vorher angesehen, nur um zu verstehen, was sie daran so toll fand.
Ich rieb mir kurz die Stirn. „Uff … das ist gar nicht gut gelaufen.“
Warum musste es nur so schwierig sein, mit meiner eigenen Tochter zu reden? Warum musste sie so still sein und mich mit ihrem ausdruckslosen Gesicht einschüchtern? Selbst als ihre Mutter hatte ich Zweifel, wenn sie mich mit diesem Blick ansah. Ich wollte sie nicht verärgern, also sprach ich Dinge, die ihr missfallen könnten, lieber nicht an.
Ich lehnte mich kurz an die Küchentheke und lächelte traurig.
Ich wollte einfach nur etwas Zeit mit meiner Tochter verbringen, aber sie hält mich auf Distanz.
Es war schon fünf Jahre her, seit mein geliebter Mann verstorben war, und seitdem war ich Witwe.
In dieser Zeit hatte sich auch meine Tochter sehr verändert. Sie war kaum wiederzuerkennen, so sehr hatte sie sich von meiner fröhlichen und hübschen Tochter entfernt.
Ich weiß, dass es schwer für sie ist. Es war sehr schwer für mich … und es ist immer noch schwer für mich. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Mann denke.
Aber es ist schon fünf Jahre her, und ich bin mir sicher, dass mein Liebster gewollt hätte, dass wir unser Leben weiterleben … Ich habe es größtenteils geschafft. Es war sehr schwer, aber meine Mutter und meine Freunde haben mir dabei geholfen.
Seitdem habe ich versucht, dasselbe für meine liebe kleine Elena zu tun, aber sie wollte meine Hilfe nie annehmen, auch wenn ich mich noch so sehr bemüht habe.
Aber vor fast einem Jahr ist es zwischen uns beiden zu einem heftigen Streit gekommen, der das Ende bedeutete. Das alles passierte, weil ich wollte, dass sie Silvester mit meiner Familie verbringt, sie gehörte schließlich auch zur Familie, aber sie mochte meine Verwandten nicht.
Elena mochte es nicht, Zeit mit ihrer Großmutter und ihren Tanten zu verbringen und lief schließlich von zu Hause weg.
Ich war total besorgt und habe sogar die Polizei um Hilfe gebeten, aber die haben mich abgewiesen, als ich ihnen die Situation erklärt habe. Irgendwie fand die Polizei es normal, dass meine Tochter weggelaufen ist! Sie haben mir das Gefühl gegeben, dass ich eine schlechte Mutter bin, aber dann ist Elena neulich doch zurückgekommen.
Sie kam erschöpft nach Hause und schloss sich in ihrem Zimmer ein, um dieses VRMMO-Spiel zu spielen, das derzeit so beliebt ist.
Ich hatte es ihr letztes Jahr zum Geburtstag gekauft, aber jetzt bereue ich es. Sie macht nichts anderes mehr, als dieses Spiel zu spielen oder sich mit ihrer Freundin zu treffen, um dann bei ihr weiterzuspielen.
Ich schüttelte den Kopf und seufzte. „Hahh …“
Es war klar, dass es mir nicht helfen würde, über dieses Problem hinwegzukommen, wenn ich mich nur aufregte. Trotzdem tat es gut, meine Sorgen ein wenig loszuwerden. Aber das änderte nichts an der Situation. Ich musste irgendwie versuchen, wieder eine Verbindung zu ihr aufzubauen.
Vielleicht sollte ich Rita, meine Freundin, fragen? Sie kommt heute vor dem Mittagessen vorbei, um mich um Rat zu fragen. Momentan ist sie total mit ihrem kleinen Kind beschäftigt, deshalb kommt sie immer zu mir, um mich um Tipps zur Kindererziehung zu bitten.
Ihr kleiner Emilio ist echt süß. Immer wenn ich ihn sehe, muss ich daran denken, wie Elena früher war. Meine kleine Prinzessin war damals noch ein winziges Baby, das ständig in die Windeln gemacht hat, und jetzt ist sie schon groß.
„Ach, es wäre so viel einfacher, wenn sie noch ein Kind wäre“, seufzte ich. Damals hat Elena mich und ihren Vater total verehrt. „Hoffentlich hat Rita ein paar gute Ideen.“
Ich setzte mich auf die Couch, um mich auszuruhen, und schaute in die Fernsehnachrichten.
Ich rümpfte die Nase, als ich sah, was gerade lief. „Komm schon, muss das wirklich jedes Mal diese Werbung sein?“, murrte ich und schaute auf die mir nur allzu bekannte Werbung für dieses verfluchte Spiel, das das Leben meiner Tochter beherrschte.
Man sah einen weiten Himmel, in dem mehrere Figuren gegeneinander kämpften. Eine davon war eine schöne blonde Frau in weißer Rüstung mit engelsgleichen Flügeln. In dieser Werbung kämpfte sie gegen einen blauhäutigen Mann mit Hörnern, der einen schwarzen Umhang trug. Die beiden beschossen sich gegenseitig mit magisch anmutenden Effekten …
Danach wechselte die Szene zu vielen anderen Spielern, die gerade spielten. Unzählige Ereignisse und Bilder tauchten auf, um die Zuschauer zu begeistern, wobei besonders Gegenstände und andere Dinge hervorgehoben wurden, die dieses Spiel auszeichnen …
„VRMMO, Virtual Reality Massive Multiplayer Online, New Life Online hat sein fünftes Update veröffentlicht!“
„Neue Inhalte wurden hinzugefügt! Neue Klassen wurden zum Spiel hinzugefügt und es gibt jetzt einen neuen Kontinent zu entdecken!“
„Besiege den Dämonenkönig und rette jetzt die Welt von New Life Online!“
„Das Spiel ist jetzt in allen Spieleshops erhältlich!“
„Lebe das Leben, das du schon immer leben wolltest!“
„Neue Events für jeden Spieler.“
„Es gibt immer eine einzigartige Geschichte, die jeder Spieler erleben kann!“
„Gestalte deine Welt nach deinen Wünschen und triff neue NPCs, die mit der neuesten künstlichen Intelligenz-Technologie erstellt wurden!“
„Der neue Weltboss kommt im März!“
„Worauf wartest du noch? Komm und spiel mit und lebe ein neues Leben!“
…
Die lange Werbung war endlich zu Ende und ich seufzte ein wenig. Ich konnte verstehen, warum die Leute so von diesem neuen Spiel begeistert waren. Es handelte sich schließlich um eine neue Technologie, die seit Jahren von Nexus Corps, einem großen, milliardenschweren Unternehmen, das weltweit expandiert war, entwickelt worden war.
Sie hatten den Virtual-Reality-Boom ausgelöst und hatten ihn als das Unternehmen, das am meisten von dieser Technologie profitierte, immer noch fest im Griff.
Soweit ich das verstanden hatte, musste man bei diesen Spielen sein Bewusstsein in eine virtuelle Welt eintauchen und konnte dort dann anscheinend ein völlig neues Leben führen.
Ich weiß nicht, wie das alles funktioniert… Ich persönlich kann es nicht wirklich glauben. Es schien zu schön, um wahr zu sein, aber alle Kinder lieben es.
Und unter ihnen war auch meine kleine Elena, die total verrückt nach diesem blöden Spiel ist.
Ich hatte schon darüber nachgedacht, ihr die Konsole wegzunehmen, aber… sie würde wahrscheinlich sauer auf mich werden.
Das Letzte, was ich wollte, war, dass sie wütend auf mich wird.
Wir haben schon so viel durchgemacht und brauchen nicht noch etwas, das unsere Beziehung belastet. Ich will mir nicht vorstellen, was sie tun würde, wenn ich ihr das wegnehmen würde, was sie liebt.
Seufz. Ich vergrub mein Gesicht für einen Moment in meinen Händen und versuchte, die Zweifel daran zu verdrängen, dass meine Tochter weglaufen und nie wiederkommen könnte. Während ich in Gedanken versunken war, unterbrach mich jedoch ein allzu vertrautes Geräusch.
Klopf, klopf.
Es klopfte an der Haustür. Ich hob sofort den Kopf und lächelte ein wenig.
„Das muss Rita sein!“
„!“
„Ich komme! Warte!“
Ich öffnete die Tür und wurde von einer wunderschönen braunhaarigen Frau Ende 30 begrüßt, die mich freundlich anlächelte. Es war meine alberne Freundin Rita, mit der ich seit der Highschool befreundet war.
Ich musste einfach zurücklächeln, schließlich war sie meine liebe Freundin, die immer wusste, wie sie mich aufmuntern konnte. Ich war unglaublich dankbar, dass sie all die Jahre immer für mich da war. Als mein Mann starb, war sie immer da, um mich zu umarmen und mir zu sagen, dass alles gut werden würde.
Ohne sie hätte ich mich wohl nie so gut erholt.
Und in ihren Armen trug sie ihr süßes kleines Baby. Dieser schwarzhaarige Junge war kein anderer als Emilio.
„Tante!“, sagte er niedlich.
Mit drei Jahren konnte er schon ziemlich gut sprechen.
„Willkommen, mein Schatz! Und hallo, kleiner Emilio! Wie geht es dir?“, fragte ich, während ich den kleinen Jungen streichelte.
„Gut!“, sagte er niedlich.
So süß … Er war wirklich ein wunderschönes Kind.
Rita ging schnell in mein Haus und setzte sich neben mich auf die Couch. Ich machte ihr schnell eine Tasse Tee und brachte auch ein paar Kekse mit.
„Elayne, du wirst nicht glauben, was ich dir heute mitgebracht habe“, sagte Rita.
„Eh? Was? Hast du wieder eines dieser Make-up-Sets mitgebracht, die ich dir abkaufen soll? Ich habe dir schon so viele gekauft!“, rief ich ihr aus der Küche zu.
„N-Nein! Das nicht! Das ist eigentlich ein Geschenk!“, sagte sie.
„Eh? Ein Geschenk?“, fragte ich überrascht, brachte aber schnell das Getränk und die Kekse, die ich zuvor vorbereitet hatte.
Als ich alles serviert hatte, trank sie schnell einen Schluck Tee und aß dann einen Keks. Ihr kleiner Emilio übernahm sofort und begann, die restlichen Kekse neben ihr zu naschen.
„Ah, zuerst die Kekse, was?“, lachte ich.
„Mmph, du backst immer die besten, Elayne.“ Rita grinste, als sie mit ihrem Snack fertig war, drehte sich dann aber um, um das Geschenk für mich zu holen. „Schau mal.“
Rita öffnete eine Tasche, die sie mitgebracht hatte, und holte eine schöne dunkle Schachtel heraus.
Ich blinzelte und schaute sie an. War das … eine Spielkonsole? Nein, warte mal.
„Ein VR-Headset?“, rief ich aus.
„Und das neueste Modell!“, sagte sie.
„Wo hast du das denn her?“, fragte ich.
„Ich habe zu Hause noch eins!
Ich hab bei einem Supermarktwettbewerb gewonnen, und der Preis waren zwei davon plus zwei Exemplare dieses beliebten Spiels … Da ich weiß, dass meine Freundin versucht, eine Verbindung zu ihrer Tochter aufzubauen, hab ich eins für dich mitgebracht, ganz umsonst! So kannst du damit spielen und mit deiner kleinen Tochter im Spiel zusammen sein“, sagte Rita.
Ihre Absicht war nett, aber das war ein bisschen … zu viel. Diese Dinger waren sehr teuer, ich hatte damals meine gesamten Ersparnisse dafür ausgegeben, um eines für Elena zu kaufen.
Als Witwe war mein Geld auf das beschränkt, was mein Liebster damals gespart hatte. Das bedeutete, dass ich finanziell etwas knapp bei Kasse war. Ich arbeitete in einem Convenience-Store in der Nähe und nahm noch andere Nebenjobs an, aber das reichte nicht einmal aus… Meine Mutter half mir auch, indem sie sich an der Miete beteiligte.
Diese Sachen waren also viel zu teuer für mich!
„Du bist verrückt! Das kann ich nicht annehmen!
Du könntest besser dran sein, wenn du es bei Ebay verkaufst und eine Menge Geld dafür bekommst“, sagte ich.
„Ich verkaufe nichts. Ich habe gehört, dass man mit dem Verkauf von Spielgegenständen und Spielwährung Geld verdienen kann, also werde ich in einer Woche auch anfangen, das Spiel zu spielen!“, sagte sie kichernd. Ihr Gesicht strahlte. „Vielleicht kannst du damit auch etwas Geld dazuverdienen, Elayne.“
„Im Ernst …“, seufzte ich.
„Komm schon, denk darüber nach, Liebes“, sagte sie und ließ es auf dem Tisch liegen.
„Seufz … Jetzt drängst du mich doch, es zu spielen!“, sagte ich.
„Haha, es ist ziemlich einfach zu spielen! Ich habe es schon ausprobiert … Mein älterer Sohn spielt es auch, also werde ich später seiner Gilde beitreten!“, sagte Rita.
„Wirklich? Eine Gilde? So was gibt’s?“ fragte ich.
„Mein Sohn sagt, dass es in diesem Spiel ALLES gibt! Er hat sogar gesagt, dass er eine Gruppe süßer NPC-Mädchen hat, die er seinen Harem nennt … oder so“, sagte Rita.
„Seltsam …“, sagte ich.
Ich schaute in die Schachtel vor mir und überlegte, was ich tun sollte.
Am Ende verlief der Tag wie immer, Rita verbrachte den größten Teil des Tages mit mir, musste aber gehen, um das Abendessen für ihren Sohn zu kochen.
Elena würde heute nicht mehr kommen, und ich hatte alles im Haus erledigt. Ich starrte auf das Geschenk, das Rita mir hinterlassen hatte, und biss mir auf die Lippe.
Ich denke, ich könnte es mal probieren?
Verdammt, Rita, sie hatte echt Glück, oder?
„Ach, ich gebe nach.“ Ich nahm die Schachtel mit in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett.
Ich packte alles schnell aus und folgte der Anleitung.
Als ich fertig war, setzte ich das Headset auf und steckte die kleine Spielkassette hinein.
Plötzlich erschienen ein paar Meldungen und zeigten das Bild einer Person, die auf einem Bett lag.
[Bitte stelle sicher, dass du dich an einem sicheren und bequemen Ort befindest, bevor du den Full-Dive-Modus startest.]
[Verbindung zum WLAN wird hergestellt …]
[Verbunden]
Blitz!
Plötzlich öffneten sich mehrere Fenster nacheinander, jedes davon voller Werbung und Neuigkeiten zum Spiel.
Dort war ein großer Button…
[Spiel starten]
Ich zögerte, als ich ihn ansah.
Soll ich das wirklich tun?
Für meine Tochter?
Ich würde alles für sie tun, aber das…
Gab es wirklich keinen anderen Weg?
Nun, Rita hatte gesagt, dass es eine gute Möglichkeit wäre, mit Elena in ihrer Lieblingsumgebung in Kontakt zu treten, also…
Vielleicht sollte ich es versuchen? Ich hatte nichts zu verlieren.
Ich drückte auf den Knopf und es erschienen mehrere Meldungen zu den Nutzungsbedingungen und so weiter. Ich akzeptierte alles und machte weiter.
[Spiel wird gestartet…]
[Körperscan des Spielers…]
Moment mal, Körperscan?!
BLITZ!
Plötzlich kam ein helles Licht aus dem Headset und scannte meinen ganzen Körper in wenigen Sekunden!
Was zum…
Hoffentlich verkaufen die diese Infos nicht im Internet…
Danach passierte etwas Seltsames: Ich fühlte mich, als wäre ich plötzlich eingeschlafen.
Doch dann wachte ich in einem schwarzen Raum auf.
Es fühlte sich ziemlich… unheimlich an.
Ich stellte fest, dass ich überhaupt keinen Körper hatte.
Das war wirklich sehr seltsam…
Und plötzlich tauchte eine wunderschöne Frau auf, die fast nichts am Leib trug. Diese Frau hatte seltsame spitze Ohren, langes blondes Haar und trug ein weißes Gewand, das wenig der Fantasie überließ.
„Willkommen, verlorene Seele … Ich sehe, dass du dich noch nicht zu dem Wesen geformt hast, das du sein möchtest …“, sagte sie.
„Meine Liebe, wer bist du?“, fragte ich.
Die Frau kicherte.
„Mein Name ist Gaia, und ich bin die Göttin des Lebens und der Seelen. Ich gebe verlorenen Seelen einen Körper, den sie nach ihren Wünschen gestalten können. Nun, wir haben nicht alle Zeit der Welt, oder?“
Die schöne Frau winkte plötzlich mit den Händen, und mehrere holografische Fenster erschienen vor mir. Sie zeigte mir alle möglichen Modelle und Erscheinungsbilder verschiedener Menschen.
„In der Welt von Arcadia gibt es alle möglichen Menschen, du kannst ein Elf, ein Zwerg, ein Mensch oder … andere Rassen werden, ein Oni, ein Oger … was immer du dir aus dieser riesigen Liste wünschst … Drachen, Kobolde, Schleime, Skelette …“, sagte sie.
Wie viele Optionen gibt es denn? So viele … Wie soll ich mich da entscheiden?
W-Welche Rasse hat meine Tochter ausgewählt? Ich biss mir auf die Lippe und seufzte innerlich. Ich hatte sie nie gefragt … Das wäre wirklich eine tolle Gelegenheit gewesen, ihr näherzukommen, aber ich hatte es nicht getan.
Aber ich würde vermuten, dass sie Menschen ausgewählt hat, oder? Kannte ich meine eigene Tochter wirklich so gut? Vielleicht war ich eine schlechte Mutter? Ich verdrängte diesen Gedanken und runzelte leicht die Stirn, während ich einen Bildschirm nach dem anderen durchging.
Ich wollte jetzt mein Bestes geben, also musste ich die richtige Entscheidung treffen.
„Hmmm …“
Ich schaute mir die Optionen an, die meisten Monsterklassen sahen sehr gruselig aus.
„Je nach der Rasse, die du ausgewählt hast, bekommst du einen Fertigkeitenbaum dieser Rasse und dann gibt es noch einen weiteren Fertigkeitenbaum für die Jobklasse, die du auswählst“, sagte Gaia.
„Aha … Ähm, was empfiehlst du? Ich mag kämpfen wirklich nicht …“, sagte ich. Hatte meine Tochter Spaß an der Gewalt in diesem Spiel? Ich hatte wirklich keine Ahnung, aber wir mussten ja nicht genau dasselbe machen. Wenn ich meine Tochter unterstützen könnte, würde sie sich wahrscheinlich ein wenig mehr öffnen.
„Du magst das nicht? Aber das macht doch alle gerne… Na ja, ähm… Wie wäre es mit diesem Rennen?“, fragte die Frau.
Plötzlich zeigte sie mir eine schöne Frau mit spitzen Ohren, heller Haut und langen grünen Haaren.
War das ein Elf? Es sah jedenfalls so aus.
Als ich es mir aber genauer ansah, fand ich heraus, dass es einen anderen Namen hatte …
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[Dryade]
Ein Volk wunderschöner Waldfeen, die sich um die Natur kümmern und die Wälder der Welt beschützen, die von Gaia, der Göttin des Lebens und der Seelen, erschaffen wurden. Sie entwickeln sich hauptsächlich, indem sie Pflanzen anbauen, Wälder beschützen und Früchte und andere Dinge produzieren. Sie haben kaum Angriffsfähigkeiten und sind hauptsächlich produktiv tätig.
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„Das ist eine Dryade, ein Volk, das sich auf die Pflege der Natur spezialisiert hat. Die meisten ihrer Fähigkeiten drehen sich darum, und sie mögen es überhaupt nicht zu kämpfen. Ich glaube, das ist das perfekte Volk für dich, denn es gibt viel zu tun, ohne dass du kämpfen musst. Und du kannst EXP verdienen, indem du Pflanzen pflegst, Photosynthese machst und vieles mehr“, sagte sie.
„Hm … Ich würde also eine Pflanzenfrau werden? Hm … Klingt ganz okay, denke ich“, sagte ich und klickte auf das Symbol und dann …
BLITZ!
Endlich war mein ganzer Körper fertig!
Und ich sah fast genauso aus wie zuvor?
Aber irgendwie war mein Körper noch üppiger geworden …
Mein Haar war jetzt hellgrün und um meine Hüften und Schultern wuchsen Baumwurzeln, zusammen mit Blättern, die meinen ganzen Körper bedeckten.
Das fühlte sich etwas seltsam an…
„Gut! Es ist schon einige Tage her, dass jemand eine Dryade ausgewählt hat. Tatsächlich gibt es weniger als zwanzig Dryaden-Spieler, da es sich um eine sehr unbeliebte Rasse handelt… Ich hoffe, du kannst diese Welt mit der Schönheit der Natur erfüllen, meine Liebe… Nun lass uns zu einer Jobklasse übergehen“, sagte Gaia.
Plötzlich tauchten mehrere neue Symbole vor mir auf. Es gab offenbar über zwanzig verschiedene Jobklassen.
„Du hast gesagt, du willst nicht kämpfen und dich möglichst entspannen, richtig? Dann solltest du diese Klasse wählen. Sie wurde erst kürzlich hinzugefügt und hat noch nicht viele Spieler, da man nur einmal eine Klasse wählen kann und jeder Spieler nur einen Charakter erstellen darf. Niemand möchte seinen Charakter löschen, um eine neue Klasse auszuprobieren“, erklärte Gai.
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[Bauer] (Neu!)
Eine Jobklasse, die sich auf die Produktion von Getreide und anderen Milchprodukten spezialisiert hat. Sie kann auch verzweigen und Fähigkeiten aus anderen produktionsbasierten Klassen erlernen, sich aber nie wirklich spezialisieren. Als Alleskönner und Meister in nichts kann diese Klasse viele Dinge tun, aber nie in etwas wirklich herausragend sein. Von der Pflanzenzucht über die Viehzucht bis hin zur Verwaltung eines Territoriums bietet die Jobklasse „Bauer“ einen völlig neuen „Slow Life“-Spielmodus!
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Oooh, das ist genau das Richtige für mich! Ich wollte nicht kämpfen, weil ich gehört habe, dass es in diesem Spiel ein bisschen wehtut, wenn man getroffen wird … Ich glaube zwar, dass man die Schmerzwerte senken kann, aber trotzdem mag ich Kämpfe nicht.
„Das ist wie für mich gemacht, Gaia, ich nehme diese Klasse!“, sagte ich.
„Bist du dir ganz sicher? Willst du nicht noch mal nachsehen?“, fragte sie.
„Ist mir egal, es ist ja nur ein Spiel“, sagte ich.
„Na gut, für dich ist es wohl ein Spiel…“, seufzte Gaia.
Sie wirkte seltsam traurig darüber.
„Entschuldige … Ich wollte dich nicht beleidigen, ich glaube, du bist nicht so, wie die Leute über KI reden …“, sagte ich.
„Auf keinen Fall … Ich mag diesen Begriff wirklich nicht … Wie auch immer, mein Lieber, ich glaube, wir sind fast fertig. Sag mir bitte, wie du in dieser neuen Welt heißen möchtest“, sagte Gaia.
„Name …“, überlegte ich.
„Bitte nicht deinen richtigen Namen, das wäre gefährlich“, sagte Gaia.
„Verstehe… Ähm, na dann… Wie wäre es mit Planta?“, fragte ich.
„Planta… Pflanze auf Spanisch?“, fragte sie.
„Hahaha… Meine Großmutter war Mexikanerin…“, sagte ich.
„Oh, verstehe. Dann… Planta“, sagte sie.
[Du hast die Rasse [Dryade] gewählt]
[Du hast die Berufsklasse [Bauer] gewählt]
[Du hast dich [Planta] genannt]
„Jetzt ist alles fertig. Es ist Zeit, dass deine Reise endlich beginnt, mein Lieber. Es wird viele Momente geben, in denen du dich fragen wirst, was du tun sollst. In solchen Momenten frag einfach den Guide im Statusfenster!
Wundere dich nicht über die vielen Menschen, die du treffen wirst, und versuche, zu allen nett zu sein, diese Welt wird dich dafür belohnen!“, sagte Gaia.
Plötzlich umhüllte ein helles Licht meinen ganzen Körper.
Ich winkte Gaia zu, die mich freundlich anlächelte, während ich aus diesem dunklen Ort verschwand.
BLITZ!
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Als ich meine Augen öffnete und mich umsah, war ich nicht in einer Stadt, wie ich gedacht hatte, sondern es war überhaupt niemand zu sehen. Ich war nicht in der berühmten Startstadt, von der alle, die dieses Spiel gespielt hatten, immer gesprochen hatten.
Ich war in einem Wald, einem wunderschönen, grünen Wald.
Alles war ruhig und still, und ich hatte das Bedürfnis, mich hier hinzulegen und ein Nickerchen zu machen.
Das weiche Gras unter meinen Füßen fühlte sich angenehm frisch an, der Duft von frischer Erde erfüllte meine Nase und ich fühlte mich sofort wie zu Hause. Ich atmete tief ein und fühlte mich total entspannt.
Ich schaute mich im Wald um, die Bäume ragten so hoch in den Himmel, dass man bis zum Horizont nichts mehr sehen konnte, und sie schirmten sogar die Sonne komplett vom Waldboden ab.
Wow … alles war so realistisch.
Ich konnte es kaum glauben.
Vom Geruch bis zum Gefühl, alles… Ich konnte sogar die Kälte spüren, die meinen ganzen Körper umgab. Ein plötzlicher Windstoß wehte durch die Gegend und verursachte mir eine Gänsehaut.
Uff, es war ein bisschen kühl hier.
Ding!
[Willkommen in der Welt von Arcadia, Planta!]
[Du wurdest als Dryade im [Uralten Geistwald der Anfänge] wiedergeboren!]
[Um deine Reise zu beginnen, geh nach Süden, wo du den Uralten Baum der Anfänge findest, der ein paar Aufgaben für dich hat!]
[Um deinen Status zu sehen, denk an „Status“ und er wird angezeigt]
[Du hast außerdem ein Anfängergeschenk in deinem Inventar. Denk an „Inventar“ und es sollte ebenfalls erscheinen.]
[Viel Glück!]
Vor mir tauchten mehrere holografische Fenster auf, die mir zeigten, was ich tun musste …
Aha, die Anleitung war wohl ziemlich gut. Ohne sie wäre ich hier völlig aufgeschmissen …
Ähm …
Status?
Ding!
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[Spielername]: [Planta]
[Rasse]: [Dryade: Lv1/30]
[Rassen-EXP]: [0/1000]
[Berufsklasse]: [Bauer: Lv1/20]
[Berufsklassen-EXP]: [0/1000]
[Sättigung]: [100/100]
[HP]: [50/50]
[MP]: [250/250]
[STR]: [12]
[VIT]: [12]
[DEX]: [12]
[AGI]: [16]
[INT]: [35]
[WIS]: [40]
[LUC]: [30]
[Rassenfertigkeiten: 3/10]
[Geist des Waldes: Stufe 1], [Photosynthese: Stufe 1], [Grüne Magie: Stufe 1]
[Berufsfertigkeiten: 2/10]
[Landwirtschaft: Stufe 1], [AGI UP: Stufe 1]
[Ausrüstung]
[Roben des Waldgeistes]
[Armband der Natur]
[Krone aus Geisterholz]
[Samenbeutel]
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Oh! Ich hab einen Status bekommen! Oh je … Ich verstehe gar nichts.
Ich hab noch nie so ein Videospiel gespielt … Ich glaub, ich hab bisher nur klassische Spiele gespielt und … na ja, Candy Crush.
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