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Kapitel 487: Der nostalgische Freund, der versagt hat

Kapitel 487: Der nostalgische Freund, der versagt hat

„Es tut mir leid“, flüsterte er noch mal, seine Stimme kaum zu hören. Die Worte klangen hohl, wie ein zu spät gesprochenes Gebet. „Es tut mir so leid …“
Die Leere um ihn herum schien seine Qualen nicht zu interessieren. Der gleiche Wind, der zuvor die Stimmen herangetragen hatte, wurde jetzt kalt und biss ihm ins tränenüberströmte Gesicht, während er regungslos am Türrahmen lehnte. Sein Körper zitterte, sein Atem ging unregelmäßig, während die Erinnerungen langsam verblassten und einen Schmerz tief in seiner Brust zurückließen.

„Bitte“, flüsterte er, seine Stimme kaum hörbar über das Pochen in seinem Kopf.
„Vergebt mir …“ Die Nacht schien ihn zu umklammern, schwer von unausgesprochener Trauer. Er blieb dort liegen, zitternd und gebrochen, während die Stimmen weiter in seinem Kopf wirbelten, Fragmente von Lachen und Schreien, die sich mit unerfüllten Versprechen überlagerten. Es war, als würde seine Seele bloßgelegt, als wäre die Last seiner Schuld und seiner Trauer zu schwer zu ertragen. Er schlug mit schwacher Faust gegen die Tür, seine Kraft schwand mit jeder Sekunde.
Die Stille, die folgte, fühlte sich wie ein Urteil an, die Stille der Höhle bot weder Trost noch Erleichterung. Liora sank weiter gegen den Türrahmen, sein Körper schlaff und erschöpft. Die Qual, die ihn durchflutete, war eine Flut, der er nicht entkommen konnte und die ihn in ihren Tiefen ertrinken ließ. Für einen flüchtigen Moment wünschte er sich, die Tür würde sich öffnen und ihn in die Vergangenheit verschlucken, an einen Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlte.
Die Welt um ihn herum verblasste, die bedrückende Stille wurde nur von seinem unregelmäßigen Atmen und dem leisen Rascheln des Nachtwindes unterbrochen. Er blieb dort stehen, zitternd und keuchend, während die Tränen frei flossen und die Erinnerungen ihn überwältigten. Die Tür ragte über ihm auf, ein unerbittlicher Wächter, der weder Trost noch Erleichterung bot.
Für einen flüchtigen Moment wünschte er sich, sie würde sich öffnen und ihn verschlingen, ihn in der Vergangenheit begraben, wo er sich wirklich zu Hause fühlte.

„Rylan?“

Die Stimme durchdrang den Nebel, leise, aber voller Unglauben. Sie war nicht laut, aber sie hatte genug Gewicht, um seine Qualen zu durchdringen.
Er erstarrte, sein Atem stockte, als er erkannte, wer das war. Langsam, als würde ihn allein das Gewicht der Stimme ziehen, drehte er den Kopf. Sein tränenüberströmtes Gesicht, gezeichnet von Erschöpfung und Qual, traf den Blick eines Halblingmannes, der ein paar Schritte entfernt stand. Die Gestalt vor ihm wirkte wie ein Geist aus einem anderen Leben – sein Haar war jetzt silbern gestreift und umrahmte ein Gesicht, das von unzähligen Prüfungen gezeichnet war.
Tiefe Falten auf der Stirn des Mannes zeugten von Not und Widerstandskraft, aber seine scharfen, durchdringenden grünen Augen strahlten einen Funken jugendlichen Idealismus aus, der den Jahren getrotzt hatte.

Die Schultern des Halbling waren breit für seine Statur, sein Körper war in geflickte, praktische Kleidung gehüllt, die von harter Arbeit und schlaflosen Nächten zeugte.
Seine Hände waren rau und schwielig und hingen an seinen Seiten, eine davon umklammerte einen kleinen Gehstock, der eher wie ein Relikt als wie ein Werkzeug aussah. Trotz seiner rauen Erscheinung strahlte er eine stille Stärke aus – eine Stärke, die Liora sofort erkannte. Es war dieselbe Stärke, die ihn einst glauben ließ, dass sie gemeinsam die Welt verändern könnten.

„Derrin?“, fragte Liora mit heiserer, unsicherer Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war.
Der Ausdruck des anderen Mannes wurde weicher, die Überraschung in seinen Augen wich etwas Wärmerem, fast Ungläubigem. Seine Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, das jedoch nicht bis zu seinen Augen reichte. „Du bist es“, flüsterte Derrin und machte einen vorsichtigen Schritt näher, als hätte er Angst, Liora könnte verschwinden. „Bei den Göttern, Rylan, ich dachte, du wärst tot.“
Einen Moment lang konnte Liora nur starren, während der Name „Rylan“ wie ein Faden zu einem anderen Leben in der Luft hing. Er wischte sich mit zitternden Händen über das Gesicht und versuchte vergeblich, sich zu fassen, aber die Last dieser Begegnung machte es ihm unmöglich. Derrins Gesichtsausdruck, eine Mischung aus vorsichtiger Freude und tiefer Besorgnis, schien all die Verletzlichkeit hervorzubringen, die Liora so sehr zu verbergen versucht hatte.
„Was … Was machst du hier?“, fragte Derrin, seine Stimme jetzt leiser, aber immer noch voller Emotionen. „Nach all den Jahren …“

Liora schüttelte den Kopf und antwortete mit rauer Stimme: „Ich weiß es nicht. Ich musste einfach zurückkommen.“

Derrin musterte ihn einen Moment lang mit gerunzelter Stirn. „Du siehst furchtbar aus“, sagte er unverblümt, obwohl seine Stimme mehr Besorgnis als Vorwurf verriet. „Wie lange hast du nichts gegessen? Wie lange hast du nicht geschlafen?“

Liora lachte hohl. „Ist das wichtig?“
„Natürlich ist das wichtig“, entgegnete Derrin mit fester Stimme. Er setzte sich neben Liora und lehnte sich gegen den Türrahmen, als wolle er das Gewicht seiner Last mit ihr teilen. „Du bist schon so lange auf der Flucht, Rylan. Du jagst Schatten und lässt den Rest von uns zurück, um die Scherben aufzulesen. Weißt du überhaupt, was von diesem Ort noch übrig ist?“
Liora antwortete nicht sofort, sein Blick war auf die rissigen Pflastersteine unter seinen Füßen geheftet. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig, Derrins Worte lasteten schwer auf ihm wie Steine. Derrin seufzte, seine Stimme wurde sanfter, aber sie zitterte noch immer von alten Wunden. „Wir hatten Träume, weißt du noch? Du, ich und die anderen. Wir dachten, wir könnten diesen Ort verändern, etwas Besseres daraus machen.“
Er lachte bitter und umklammerte gedankenverloren seinen Gehstock. „Wir waren Narren. Dumme Narren, die einem unmöglichen Traum nachjagten. Erinnerst du dich an die Nächte, die wir zusammengekauert verbrachten und Pläne schmiedeten, als könnten wir mit bloßer Willenskraft alles in Ordnung bringen?“
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Derrins grüne Augen huschten zu der schiefen Skyline von The Hollow, als suchte er nach Überresten dieser Vision. „Wir wollten hier Gärten, einen Ort, an dem Kinder laufen konnten, ohne zerbrochenem Glas auszuweichen. Märkte, auf denen mehr als nur Abfälle verkauft wurden. Häuser mit Dächern, die nicht jedes Mal undicht wurden, wenn es regnete. Erinnerst du dich an das Wandbild, das du gemalt hast? Mann, warst du schlecht darin“, fügte er mit einem schwachen, melancholischen Lächeln hinzu.
Das schwache Grinsen verschwand so schnell, wie es gekommen war, und machte einer fernen Traurigkeit Platz. „Und die Leute, die wir um uns geschart haben? Sie haben an uns geglaubt, Rylan. Wir haben ihnen Hoffnung gegeben, auch wenn sie nur von kurzer Dauer war. Diese Hoffnung brannte so hell.“ Er hielt inne, seine Stimme stockte. „Dann der Verrat …“ Seine Stimme sank zu einem Flüstern. „Er hat alles ausgelöscht. Wir sind wie Blätter im Sturm auseinandergeflogen.“
Lioras Finger zuckten unwillkürlich. Sein Atem stockte, und für einen Moment spürte er, wie das Gewicht seiner Abwesenheit sich zu einem Dolch verschärfte, der direkt auf sein Herz zielte. Dennoch sagte er nichts, sein Schweigen war eine Bestätigung der Wahrheit, die Derrin offenlegte.

„Wir waren keine Idioten“, sagte Liora leise, seine Stimme mit einem leichten Unterton. „Wir hatten einfach nicht genug Zeit.“
„Zeit hätte nichts geändert“, erwiderte Derrin, und seine Bitterkeit durchdrang die Nacht. „Die Welt interessiert sich nicht für Halbwesen wie uns. Das hat sie noch nie.“

Liora drehte sich zu ihm um, seine Augen brannten vor einer Mischung aus Wut und Trauer. „Ich konnte nicht bleiben“, sagte er mit zitternder Stimme. „Nicht nach dem, was passiert ist. Nicht nachdem ich sie verloren habe.“
Derrins Blick wurde wieder weicher und er legte eine Hand auf Lioras Schulter. „Du bist jetzt hier, oder? Das ist doch schon mal was. Vielleicht … vielleicht können wir noch was machen.“

Liora schüttelte den Kopf, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Ich bin nicht mehr derselbe Mann, Derrin. Ich weiß nicht mal mehr, wer ich bin.“

„Du bist Rylan Duskwhisper“, sagte Derrin fest und drückte Lioras Schulter fester. „Und du bist nicht allein. Diesmal nicht.“

Die Worte hingen in der Luft und drückten schwer auf Lioras Brust. Er sah Derrin an und suchte in seinem Gesicht nach Antworten, die er vielleicht gar nicht hören wollte.
Aber in Derrins Augen lag kein Urteil, nur eine stille Entschlossenheit, die den Mann widerspiegelte, der Liora einst gewesen war.

Mit Derrins Hilfe gelang es Liora schließlich, sich zu erheben, obwohl seine Beine wie die eines neugeborenen Fohlens zitterten, schwach und unsicher unter der Last seiner Erinnerungen. Mit langsamen, bedächtigen Bewegungen klopfte er den Staub von seiner Hose, seine Finger streiften den rauen Stoff, als wolle er sich in der Gegenwart verankern.
Die Tür hinter ihm ragte nicht nur als physische Struktur empor, sondern als hoch aufragendes Gespenst seiner ungelösten Vergangenheit, deren gezackte Kanten Schatten warfen, die Anschuldigungen zu flüstern schienen.

Derrins Augen ließen ihn nicht los, ihr durchdringender grüner Blick wurde durch eine Mischung aus Sorge und Trauer gemildert.
Tiefe Falten in seinem verwitterten Gesicht zeugten von erlittenen Entbehrungen und aufgegebenen Träumen, doch seine Haltung strahlte eine stille Stärke aus, die die Schwere ihrer gemeinsamen Vergangenheit Lügen strafte. Seine breiten Schultern, die von geflickten, aber gepflegten Kleidern bedeckt waren, zuckten leicht, als er näher kam, und sein Gehstock klopfte leise auf den Boden. „Du hast schon bessere Tage gesehen“, sagte Derrin mit einer trockenen Ironie in der Stimme, die seine echte Sorge nicht ganz verbergen konnte.
Liora atmete zittrig aus und ließ seine Hand am Türrahmen hängen, als wolle er sich nicht ganz loslassen. Die Maserung des Holzes fühlte sich unter seinen Fingerspitzen lebendig an, eine taktile Verbindung zu einer Welt, die er einst geliebt und verloren hatte. Er warf Derrin einen Blick zu, sein Gesichtsausdruck war eine zerbrechliche Mischung aus Dankbarkeit und Trauer.

„Die Geister sind immer noch hier“, flüsterte Liora mit kaum hörbarer Stimme.
„Geister oder nicht, du bist aus Fleisch und Blut und du stehst aufrecht. Das ist alles, was zählt“, antwortete Derrin entschlossen und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. „Aber du siehst aus, als hättest du seit Tagen nichts gegessen. Komm schon. In der Nähe gibt es einen Ort, wo wir uns hinsetzen, etwas essen und einen Moment durchatmen können.“
Liora zögerte und warf einen scharfen Blick zurück zur Tür. Das Gewicht dessen, was dahinter lag, lastete unerbittlich auf ihm, doch Derrins Hand blieb ein fester Anker, der ihn in der Gegenwart hielt.

„Rylan, lass das für heute Nacht“, drängte Derrin mit sanfterer, aber unerschütterlicher Stimme. „Die Vergangenheit läuft nicht weg. Die Geister werden auch morgen noch da sein.“
Lioras Mundwinkel zuckten, als wolle er ein bitteres Lächeln formen, aber er gab mit einem müden Nicken nach. „Du hast recht. Lass uns gehen.“

Gemeinsam wandten sie sich von der Tür ab, ihre Schritte hallten leise in der engen Gasse, während sie auf ein bescheidenes Licht in der Ferne zugingen – eine Halbling-Herberge, eingebettet in das Labyrinth von The Hollow, die Wärme und eine vorübergehende Zuflucht versprach.
Während sie gingen, warf Derrin Liora einen Seitenblick zu, seine Augenbrauen immer noch besorgt zusammengezogen, aber er sagte nichts weiter und ließ die Stille das heilen, was Worte nicht konnten.

„Du siehst aus, als hättest du seit Tagen nichts gegessen“, sagte Derrin mit sanfterer Stimme. „Komm. Hier in der Nähe gibt es einen richtigen Halbling-Gasthof. Du brauchst etwas zu trinken, etwas zu essen und einen Moment, um dich daran zu erinnern, woher du kommst.“

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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