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Kapitel 235: Der geniale Magier (Ende) Hinter der ruhigen Maske

Kapitel 235: Der geniale Magier (Ende) Hinter der ruhigen Maske

Die Schnitzereien auf der Barriere waren filigran und doch kraftvoll, sie verschlangen sich wie die Wurzeln eines großen Baumes, jede Linie floss mit perfekter Präzision in die nächste über. Es war eine Mischung aus Eleganz und Stärke, eine visuelle Darstellung der Harmonie, die sie in ihrer Magie erreicht hatte.

Als Elara ihre Hand leicht bewegte, verschob sich die Barriere entsprechend, die Schnitzereien leuchteten heller, die Linien passten sich an, als wäre die Barriere selbst lebendig und würde im Einklang mit ihrer Mana atmen.
Ihr goldenes Mana, das Markenzeichen ihrer Abstammung, war wie flüssiges Licht, das sanft durch die Barriere floss. Es verlieh dem Schild einen strahlenden Glanz, eine Wärme und Stärke, die unzerstörbar und doch anmutig wirkte. Es war wunderschön – sogar zu schön, um nur ein Verteidigungszauber zu sein.

Die Oberfläche der Barriere schien vor Energie zu tanzen und sanft wie ein ruhiges Meer zu wogen, bereit, sich zu biegen und jede Kraft zu absorbieren, die auf sie zukam.
Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit erlaubte sich Elara zu lächeln. Normalerweise war sie zurückhaltend, aber der Triumph, der in ihr brodelte, war zu stark, um ihn zu unterdrücken. Sie hatte etwas Perfektes geschaffen, etwas, das selbst Draven anerkennen musste. Der Gedanke an Dravens kalte, berechnende Augen, in denen auch nur der kleinste Funke der Anerkennung aufblitzte, versetzte sie in eine seltsame Erregung.
Sie stellte sich seine Stimme vor, so scharf und präzise wie immer, wie er ihr selten anerkennend zunickte.

„Elara Valen“, würde er sagen, kühl, aber beeindruckt. „Das hast du gut gemacht.“
Allein der Gedanke daran ließ ihr Lächeln breiter werden. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal so gefühlt hatte – wirklich erfüllt, wirklich stolz. Die Bitterkeit, die sie seit Beginn der Vorlesung verfolgt hatte, begann zu verblassen, als sie dort stand und den Glanz ihrer Schöpfung genoss. Sie war nicht mehr nur eine Studentin. Sie war nicht mehr nur das Wunderkind. Sie war –

„Elara?“
Die Stimme ihrer Mutter durchbrach den Moment, scharf und unwillkommen. Das Lächeln auf Elaras Gesicht verschwand so schnell, wie es gekommen war. Sie drehte sich um und sah ihre Mutter in der Tür stehen, mit einem sanften, aber distanzierten Ausdruck, wie immer.

„Es ist Zeit zum Abendessen“, sagte ihre Mutter mit ihrer gewohnt ruhigen und distanzierten Stimme.
Elara seufzte leise, und der warme Glanz ihres Triumphs verblasste zu der üblichen Tristesse, die Familienbeziehungen begleitete. Abendessen. Ein weiteres langweiliges Ritual, das ihr wenig Freude bereitete. Sie nickte, löste die Barriere mit einer Handbewegung auf und folgte ihrer Mutter die Treppe hinunter.
Das Esszimmer war genauso prächtig und elegant wie der Rest des Anwesens der Valens, aber für Elara fühlte es sich leer an. Ihr Vater war nicht da – er war oft beim Abendessen abwesend, weil er mit seinen Pflichten als Graf beschäftigt war. So saßen Elara und ihre Mutter an dem langen, polierten Tisch in unangenehmer Stille. Das Klirren des Bestecks auf dem Porzellan war das einzige Geräusch, das den Raum erfüllte.
Ihre Mutter versuchte wie immer, ein Gespräch anzufangen. „Wie war dein Tag an der Universität?“, fragte sie mit höflicher, aber distanzierter Stimme.

„Gut“, antwortete Elara ausdruckslos und hielt den Blick auf ihren Teller gerichtet. Sie war nicht in der Stimmung für ein Gespräch, schon gar nicht für eines voller gezwungener Höflichkeiten. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu der Barriere zurück, zu dem Moment des Triumphs, den sie vor wenigen Minuten erlebt hatte.
„Dein Vater ist noch in einer Sitzung mit dem Rat“, fuhr ihre Mutter fort, um die Stille zu füllen. „Es gibt Unruhen im nördlichen Teil der Grafschaft. Er kümmert sich darum.“
„Natürlich“, sagte Elara knapp, ohne aufzublicken. Sie interessierte sich nicht für die Arbeit ihres Vaters, für die Dinge, die ihn die meiste Zeit ihres Lebens von zu Hause fernhielten. Es war schon immer so gewesen – distanzierte Gespräche, angespannte Interaktionen. Ihre Mutter und ihr Vater waren in ihrem Leben eher Figuren als Eltern.
Der Rest des Abendessens verlief ähnlich. Ihre Mutter stellte noch ein paar Fragen, die Elara mit knappen Ein-Wort-Antworten beantwortete. Schließlich herrschte Stille, und sie aßen den Rest des Essens in stiller Distanz. Elaras Gedanken kreisten weiter, nicht um das Abendessen, sondern um die Magie, die sie erschaffen hatte, die Barriere, die sich wie eine Verlängerung ihrer selbst angefühlt hatte.
Nach dem Abendessen entschuldigte sich Elara und ging zurück in ihr Zimmer, wo sie wieder dieses Gefühl der Leere überkam. Sie hatte sich in ihrer eigenen Familie immer wie eine Außenseiterin gefühlt, und heute Abend war das nicht anders.

Als sie sich wieder an ihren Schreibtisch setzte, wanderten ihre Gedanken zurück in ihre Kindheit – in eine Zeit, bevor sie ihr Potenzial entdeckt hatte, bevor der Titel „Genie“ jeden ihrer Schritte bestimmte.

___

Elara war ein ruhiges Kind gewesen, das von ihren Eltern kaum beachtet wurde und in ihren ersten Lebensjahren meist sich selbst überlassen war. Ihr Vater, Graf Valen, war ein pflichtbewusster Mann, der immer mit den Angelegenheiten seiner Grafschaft beschäftigt war, und ihre Mutter war eine zarte Frau, die einen Großteil ihrer Zeit in den gesellschaftlichen Kreisen des Adels verbrachte.
Als Kind sehnte sich Elara nach ihrer Aufmerksamkeit und nach der Wärme und Zuneigung, die sie bei anderen Kindern von ihren Eltern sah. Aber im Hause Valen war Zuneigung ein seltenes Gut.
Sie war nur ein Kind unter vielen gewesen, das still in den weitläufigen Gärten des Anwesens spielte und von den Erwachsenen um sie herum kaum beachtet wurde. Die Bediensteten waren natürlich höflich und kümmerten sich so gut es ging um sie, aber es gab immer eine Distanz, eine Förmlichkeit, die ihr das Gefühl gab, isoliert zu sein.
Erst als sie von der Magiervereinigung getestet wurde, änderte sich alles. Sie erinnerte sich noch genau an diesen Tag – den Tag, an dem die Vereinigung auf das Anwesen kam, um die Kinder der Adelsfamilien zu begutachten und ihr magisches Potenzial zu testen. Elara war nervös gewesen, unsicher, was sie erwarten würde, aber als sie an der Reihe war, hatte sich etwas verändert.
Sie stand vor den Prüfern, einer Gruppe streng dreinblickender Magier mit scharfen Augen, und als sie begannen, ihre Mana zu testen, veränderte sich die Atmosphäre im Raum. Sie konnte noch immer ihr Flüstern hören, die Ehrfurcht in ihren Stimmen, als sie erkannten, wozu sie fähig war.

„Ihre Mana … ist anders als alles, was wir bisher gesehen haben.“

„Sie hat das Potenzial, eine der größten Magierinnen ihrer Generation zu werden.“
„Wunderkind. Genie.“

Diese Worte begleiteten sie seitdem. Die Magiervereinigung hatte sie zum Genie erklärt, und von diesem Moment an hatte sich ihr Leben verändert. Ihre Eltern, die sie zuvor kaum beachtet hatten, schenkten ihr plötzlich Aufmerksamkeit. Ihr Vater interessierte sich sehr für ihre Ausbildung und sorgte dafür, dass sie die besten Lehrer und die beste Ausbildung bekam.
Auch ihre Mutter kümmerte sich mehr um sie, obwohl ihre Zuneigung immer distanziert wirkte, als ob sie eher aus Pflichtgefühl als aus Liebe kam.
Elara hatte den Titel, die Identität als Wunderkind und genialer Magierin, angenommen. Das gab ihr ein Ziel, eine Möglichkeit, sich in einer Welt zu definieren, in der sie sich einst unsichtbar gefühlt hatte. Aber mit diesem Titel kamen auch Erwartungen – Erwartungen, die schwer auf ihren Schultern lasteten. Sie musste perfekt sein, musste die Brillanz erfüllen, die alle von ihr erwarteten.

Es gab keinen Raum für Fehler.
Elaras Kindheit war ein endloser Strom von Unterrichtsstunden und Trainingseinheiten gewesen, ihre Tage verschmolzen miteinander, während sie von einem Fach zum nächsten wechselte. Lehrer kamen und gingen, jeder beeindruckter als der letzte, ihre Augen weit aufgerissen vor Staunen über ihre Fähigkeiten. Sie war in jedem Fach hervorragend – ob Zauberei, Elementartheorie oder fortgeschrittene magische Disziplinen, Elara meisterte alles mit Leichtigkeit.
Sie trieb sich unerbittlich an, angetrieben von dem Lob, das ihr für jede Leistung zuteil wurde.

Aber mit jeder Errungenschaft verblasste etwas in ihr. Die Freiheit, die sie einst hatte, einfach nur Kind zu sein, zu spielen oder zu träumen, schwand langsam dahin. Der Titel „Wunderkind“ war mit Erwartungen verbunden, denen sie nicht entkommen konnte, und diese Erwartungen wurden mit jedem Tag größer. Es gab keinen Raum für Fehler, keinen Spielraum für Misserfolge.
Sie musste die Beste sein, immer perfekt, denn das erwarteten alle von ihr.

Jetzt, als sie an ihrem Schreibtisch saß und auf die leeren Seiten ihres Notizbuchs starrte, fühlte sich diese Last bedrückender an denn je. Sie hatte zuvor die perfekte Barriere geschaffen – ein Meisterwerk magischer Präzision und Kontrolle. Aber statt Stolz empfand sie nur Leere. Dies war nur ein weiterer Schritt in ihrem endlosen Streben nach Perfektion, das ihr Leben bestimmt hatte.
Die Frage quälte sie: War es genug?

Würde es jemals genug sein?

Ihre Eltern hatten sie nie nur als ihre Tochter gesehen. Für sie war sie das Wunderkind, die geniale Magierin, die ihrem Namen Prestige verlieh. Sie gaben ihr Anleitung, Ressourcen und Möglichkeiten, aber nie Zuneigung, nie Wärme. Und in ihrem Bestreben, ihren Erwartungen gerecht zu werden, hatte Elara aus den Augen verloren, wer sie wirklich war.
Das Bild der perfekten Tochter, der brillanten Schülerin, hatte ihre Identität völlig eingenommen.

Jetzt, in der Stille ihres Zimmers, allein mit ihren Gedanken und dem flackernden Licht ihrer Schreibtischlampe, spürte Elara die überwältigende Unsicherheit, die sie umgab. Sie war sich nicht mehr sicher, wer Elara Valen wirklich war, jenseits des Genies, das alle bewunderten. Und diese Erkenntnis hinterließ in ihr mehr als alles andere ein Gefühl der Leere.

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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