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Kapitel 55: Professor Dravens Test (6) Elaras Sorge

Kapitel 55: Professor Dravens Test (6) Elaras Sorge

„Elara, warum machst du nicht mal eine Pause?“ Die Stimme ihres Vaters durchbrach die Stille und ließ sie zusammenzucken. Er stand in der Tür, sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Sorge und Frustration. Seine große Gestalt warf einen Schatten über die Türschwelle und erinnerte an die Autorität, die er sowohl im Haushalt als auch darüber hinaus ausübte. „Du bist schon seit Stunden dabei.“
„Mir geht es gut, Vater“, antwortete sie, ohne von den verstreuten Pergamenten vor sich aufzublicken. Ihr Tonfall war schroff, ihre Worte ein Schutzschild gegen die Einmischung.

„Vielleicht kann ich dir helfen“, beharrte er und trat in den Raum. „Ich habe mich während meiner Zeit an der Akademie intensiv mit magischen Kreisen beschäftigt.“ Seine Stimme klang stolz, als könnten seine früheren Errungenschaften irgendwie ihr gegenwärtiges Dilemma lösen.
„Ich brauche keine Hilfe“, sagte Elara eiskalt. „Ich brauche Ruhe.“ Die Atmosphäre im Raum wurde kälter, ihre Worte waren eine klare Abfuhr. Sie spürte die Anspannung in der Haltung ihres Vaters, den Konflikt zwischen seinem Wunsch, ihr zu helfen, und dem Schmerz ihrer Ablehnung.

Ihr Vater seufzte, sichtlich ratlos. „Manchmal bist du zu stur für dein eigenes Wohl, Elara.“
Seine Stimme wurde sanfter, die Frustration wich einer vertrauten, hilflosen Sorge. „Du kannst nicht immer alles alleine machen.“

Bevor sie etwas erwidern konnte, erschien ihre Mutter und legte eine sanfte Hand auf den Arm ihres Mannes. Ihre Anwesenheit wirkte beruhigend, ihr gelassenes Auftreten stand im Gegensatz zu der Intensität ihres Mannes. „Liebling, lass sie in Ruhe. Sie weiß, was sie tut.“
Ihr Vater öffnete den Mund, um zu widersprechen, überlegte es sich dann aber anders. Mit einem letzten frustrierten Blick auf Elara verließ er den Raum und murmelte leise etwas über jugendliche Arroganz und die Torheit des Stolzes.

„Danke, Mutter“, sagte Elara leise, den Blick immer noch auf ihre Arbeit gerichtet. Das Eingreifen ihrer Mutter hatte sie vor einem weiteren langwierigen Streit bewahrt, für den sie weder die Energie noch die Lust hatte.
Ihre Mutter lächelte traurig und verständnisvoll. „Du bist ihm so ähnlich, weißt du. Du verlangst immer so viel von dir.“ Sie ging zu Elara hinüber und legte ihr sanft die Hand auf die Schulter. „Aber denk daran, auch die Stärksten brauchen mal eine Pause.“

Elara sagte nichts. Stattdessen sammelte sie ihre Papiere ein und stopfte sie in ihre Tasche.
Die Geste war fast gewalttätig, ein körperlicher Ausdruck ihrer inneren Unruhe. „Ich gehe zurück ins Wohnheim“, verkündete sie und stand auf. Ihre Stimme war fest und ließ keinen Raum für Widerrede.

„Bist du sicher? Du bist gerade erst nach Hause gekommen“, sagte ihre Mutter und runzelte besorgt die Stirn. Die Sorgenfalten in ihrem Gesicht vertieften sich, ein stilles Zeugnis der vielen Nächte, die sie um das Wohlergehen ihrer Tochter gebangt hatte.
„Ja“, sagte Elara, ohne auf eine Antwort einzugehen. „Ich muss mich konzentrieren, und das kann ich hier nicht.“ Sie vermied den Blick ihrer Mutter, weil sie wusste, dass die Sorge in ihren Augen ihre Schuldgefühle nur noch verstärken würde.

Ihre Mutter nickte verständnisvoll. „Pass auf dich auf, Elara.“ Die Worte waren mit einer unausgesprochenen Bitte verbunden, der Hoffnung, dass ihre Tochter nicht nur die Antworten finden würde, die sie suchte, sondern auch den Frieden, den sie so dringend brauchte.
Elara nickte kurz und ging, die schwere Tür fiel mit einem leisen Knall hinter ihr zu. Der Weg zurück zum Wohnheim war wie im Nebel, ihre Gedanken kreisten um den magischen Kreis und die philosophischen Zusammenhänge, die sie nicht ganz begreifen konnte.

Sie betrat ihr Zimmer, warf ihre Tasche auf das Bett und ließ sich in den Stuhl an ihrem Schreibtisch sinken, wo sie mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung auf die Pergamentstücke starrte.
Die Stunden vergingen, die Stille im Zimmer wurde nur durch gelegentliche frustrierte Seufzer oder gemurmelte Flüche unterbrochen. Schließlich schob Elara die Papiere beiseite und rieb sich die Schläfen. „Das hat keinen Sinn“, murmelte sie. „Ich brauche eine Pause.“

Sie stand auf, schnappte sich ihren Umhang und verließ den Schlafsaal. Die kühle Nachtluft schlug ihr ins Gesicht und wirkte erfrischend und belebend. Die Straßen waren belebt, das übliche Treiben des Nachtmarktes war eine willkommene Ablenkung.
Elara besuchte den Markt selten, da sie ihn für unter ihrer Würde hielt, aber heute Abend brauchte sie etwas anderes.

Der Duft von gebratenem Fleisch und exotischen Gewürzen lag in der Luft und zog sie tiefer in die Menschenmenge hinein. Sie schlenderte von Stand zu Stand, die Augen vor Neugier weit aufgerissen. Trotz ihrer Zurückhaltung fand sie das Erlebnis seltsam aufregend. Sie blieb vor einem Stand stehen, an dem Fleischspieße verkauft wurden, und wurde von dem fröhlichen Lächeln des Verkäufers überrascht.
„Guten Abend, Fräulein! Probieren Sie doch mal! Die besten auf dem Markt!“, verkündete er mit lauter Stimme.

Elara zögerte, nickte dann aber. „Ich nehme eins.“

Als sie in den Spieß biss, explodierten die herzhaften Aromen in ihrem Mund. Sie schloss die Augen und genoss den Geschmack. Für einen Moment schmolzen Frust und Stress dahin und machten Platz für ein einfaches Vergnügen, das sie sich selten gönnte.

Doch ihre Ruhe wurde plötzlich durch einen Tumult in der Nähe gestört. Als sie die Augen öffnete, sah Elara ihre Rivalin Amberine, die jemandem hinterher rannte.
Elaras Augen verengten sich vor Verärgerung und Neugier. „Was macht diese Idiotin jetzt schon wieder?“, murmelte sie und warf den halb aufgegessenen Spieß beiseite.

Entschlossen, Amberines neueste Dummheit aufzudecken, schlängelte sich Elara mühelos durch die drängelnde Menge. Ihre flinken Bewegungen standen im Kontrast zu dem Chaos um sie herum. Als sie um die Ecke in eine schmale Gasse bog, schlug ihr Herz schneller, als sie Amberine umringt von Schlägern sah.
„Amberine, du Dummkopf!“, zischte Elara, wobei ihre Wut von einer überraschenden Spur von Besorgnis durchsetzt war. Instinktiv hob sie die Hand und sprach einen Lichtzauber. Der plötzliche Lichtblitz erhellte die dunkle Gasse, erschreckte die Schläger und blendete sie für einen Moment.

Aber die Schläger waren schneller als Elara erwartet hatte.
Einer stürzte sich auf sie und schlug ihr mit der Faust gegen den Kiefer. Sie taumelte, schmeckte Blut, schlug aber mit einem Wasserstrahl zurück und riss ihn zu Boden. Ein anderer Schläger packte sie von hinten, und sie wehrte sich heftig, wobei ihre Magie wild umherflog. Trotz ihres Talents fehlte Elara echte Kampferfahrung, und das zeigte sich jetzt.

Ihre Zauber waren mächtig, aber unkonzentriert, ihre Bewegungen eher von Verzweiflung als von Strategie geleitet.
Eine Klinge blitzte in der Dunkelheit auf, schnitt ihr in den Ärmel und streifte ihren Arm. Elara schrie vor Schmerz, ihr Zauber stockte. Panik ergriff sie, als die Schläger näher kamen, ihre bedrohlichen Gesichter vor grausamer Absicht verzerrt. Sie sammelte all ihre Kraft und sprach einen Schildzauber, eine schimmernde Lichtbarriere, die die Schläger vorübergehend zurückdrängte.

Aber die Anstrengung zehrte an ihren Kräften, und sie spürte, wie ihre Energie schwanden.
Elara kämpfte weiter, sprach einen Zauber nach dem anderen und war entschlossen, sich nicht kampflos geschlagen zu geben. Sie beschwor einen Windstoß, der Trümmer auf ihre Angreifer schleuderte, und ließ daraufhin eine Salve Eissplitter folgen, die im trüben Licht gefährlich glitzerten. Ein Schläger schrie auf, als ein Eissplitter in seiner Schulter stecken blieb, und ein anderer fiel zu Boden und umklammerte sein Bein, wo ein Splitter ihn durchbohrt hatte.
Trotz ihres heftigen Widerstands formierten sich die Schläger neu und waren ihr zahlenmäßig überlegen. Sie griffen von allen Seiten an, und Elara sah sich überfordert. Ein schwerer Schlag auf den Rücken schleuderte sie zu Boden, ihr Schild flackerte und erlosch. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte aufzustehen, wurde aber erneut zu Boden getreten.
Als sich ihre Sicht verdunkelte, sah Elara Amberine, bewusstlos und schutzlos, von einem Schläger weggezerrt werden. Eine Welle von Beschützerinstinkt und Wut durchflutete sie und trieb sie zu einem letzten verzweifelten Zauber. Flammen schossen aus ihren Händen, ein feuriger Bogen, der die Schläger vorübergehend zurückweichen ließ.
„Zurück!“, schrie Elara mit heiserer Stimme. Die Schläger zögerten, verunsichert durch die Intensität ihrer Magie, aber nur für einen Moment. Sie formierten sich schnell neu, und einer von ihnen versetzte ihr einen brutalen Schlag gegen die Schläfe. Sterne explodierten vor ihren Augen, und sie brach zusammen, ihr Körper konnte nicht mehr.
Gerade als die Schläger sich bereit machten, sie zu erledigen, erfüllten die Rufe der Wachen die Gasse. Das plötzliche Eintreffen von Verstärkung ließ die Schläger in alle Richtungen fliehen. Elara lag auf dem Boden, ihr Blick verschwamm, sie war kaum noch bei Bewusstsein. Sie sah, wie Amberine bewusstlos von einem Wachmann weggetragen wurde, und brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Dumm“, murmelte sie, zufrieden, dass Amberine in Sicherheit war.
Die nächsten Stunden verschwammen zu einem einzigen Brei. Elara fand sich am Wachposten wieder, wo eine streng dreinblickende Frau ihre Wunden versorgte. Die Frau hatte sanfte, aber feste Hände, als sie Elaras Verletzungen reinigte und verband.

„Du hast Glück gehabt“, sagte die Frau mit rauer Stimme, die jedoch von einem Hauch von Besorgnis gemildert wurde. „Das hätte viel schlimmer kommen können.“
Elara nickte, zu erschöpft, um zu antworten. Ihre Gedanken schweiften zurück zu dem magischen Kreis, zu der Aufgabe, die ihr so unmöglich erschienen war. Aber jetzt, wo sie hier lag, zerschlagen und verletzt, verspürte sie ein seltsames Gefühl der Klarheit. Vielleicht ging es gar nicht darum, das Problem alleine zu lösen. Vielleicht brauchte sie Hilfe, so sehr sie es auch hasste, das zuzugeben.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde sie losgelassen, ihre Wunden verbunden und ihr Stolz verletzt. Langsam und bedächtig machte sie sich auf den Weg zurück zum Schlafsaal. Als sie sich dem Gebäude näherte, sah sie Amberine, die entschlossen in die entgegengesetzte Richtung ging.

„Elara …“, sagte sie mit großen Augen, vielleicht weil sie Elara in demselben Zustand sah, in dem sie sich befand.

„Idiotin“, schnaubte Elara.

Die zweite Chance des bösen Professors

Die zweite Chance des bösen Professors

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Draven ist ein Zauberprofessor in einer Fantasiewelt. Er ist auch ein Graf, der seit seiner Jugend für seine bösen Taten und Fehler bekannt ist. Sein Untergang ist auf einen Fluch zurückzuführen, der sein intellektuelles Potenzial und seine Talente behindert. Schließlich wird er zum Bösewicht und verliert alles, was ihm lieb ist: seine Geschwister, seine Verlobte, sein Haus, sein Anwesen und vieles mehr. Nach einem elenden Tod wird er in der modernen Welt als Dravis Granger wiedergeboren. In seinem neuen Leben wächst er zu einem hochintelligenten Menschen heran, der nichts von seinem früheren Leben weiß, und wird junger Professor für Maschinenbau und Forscher. Allerdings hat er eine seltsame Obsession, ein Spiel zu entwickeln, angetrieben von lebhaften Vorstellungen von einer anderen Welt. Diese Obsession führt ihn dazu, ein Spiel zu entwickeln, das sein früheres Leben widerspiegelt. Als er seine virtuelle Realität fertigstellt, gewinnt er seine Erinnerungen an die Vergangenheit zurück. Überwältigt von intensiven Emotionen – Wut, Traurigkeit und der Erkenntnis seiner früheren Hässlichkeit – erleidet er einen tödlichen Herzinfarkt. In seinen letzten Augenblicken hört er eine Stimme, die anscheinend aus der Welt selbst kommt und ihm die Chance bietet, in seine ursprüngliche Fantasiewelt zurückzukehren. Allerdings würde er nur die Erinnerungen an sein modernes Leben behalten, nicht die Fehler seines ersten Lebens. Er stimmt zu und wird erneut wiedergeboren, diesmal mit dem Wissen eines modernen Professors für Maschinenbau. Aber eines zeichnet Dravis Granger aus: Er ist nicht nur ein Professor für Maschinenbau. Er ist nicht nur ein geradliniger, genialer Professor. Er hat seine Ideale, und die Welt ist für seinen großen Idealismus zu voller Bösewichte. Also strebt er mit seinem brillanten Verstand danach, ein Mastermind zu werden. Aber nicht als Bösewicht, sondern als jemand, der die Hoffnung in Polizei und Gerechtigkeit verloren hat und beschlossen hat, den Menschen mit eigenen Händen zu helfen. Er sammelte Opfer und holte handverlesene Talente an seine Seite, um mit ihnen mehrere verrückte Stunts zu machen, Attentate zu verüben, Fallen zu stellen und den Abschaum der Welt auszurotten. Aber jetzt, in dieser Fantasiewelt, muss er gegen mehrere Fraktionen überleben, die ihn töten wollen, sein Reich schützen, seine Geschwister beschützen, seine Verlobte beschützen und das Wichtigste: die Welt beschützen. Aber er hatte den Dravis aus der modernen Welt nicht verloren. Als Professor am Morgen, als Graf am Nachmittag und als dunkler Ritter in der Nacht. _____________________________ "Du hast meinem Schüler wehgetan." Draven steht still da, keine Mana scheint von ihm auszugehen, nur ein einziger stirnrunzelnder Blick. Ein Stirnrunzeln, das ausreicht, um den Raum schwer werden zu lassen. "Als Lehrer glaubst du, ich würde dich ungestraft davonkommen lassen?" "Du scheinst zu glauben, dass mir deine Position wichtig ist, Prinz Hermit. Aber glaub mir", Draven machte einen langsamen Schritt. "Nicht einmal dein Vater könnte dich vor mir beschützen." _____________________________ Tägliches Update 2 Kapitel = 14 Kapitel/Woche Einige freundliche Belohnungen 100 Powerstones = +2 Kapitel an diesem Tag 200 Powerstones = +4 Kapitel an diesem Tag 50 Golden Tickets = +4 Kapitel an diesem Tag 1 Geschenk = +4 Kapitel an diesem Tag _____________________________ Teil der "King of Kings"-Reihe Der Roman "Die zweite Chance des bösen Professors" ist ein beliebter Light Novel aus den Genres Action, Abenteuer, Drama, Fantasy, Romantik, Tragödie . Geschrieben vom Autor Arkalphaze . Lies den Roman "The Villain Professor's Second Chance" kostenlos online.

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