Als Anfänger im Bereich der Seelenkultivierung zu trainieren, war fast schon göttlich! Seine Kontrolle über die spirituelle Energie hatte sich mega verbessert, und das übertrug sich auch auf andere Bereiche seines Trainings.
Die Geschwindigkeit, mit der er die Kraft der Drachen aufnahm, stieg ebenfalls drastisch an, und das war noch bevor Pel ihm eine Reihe von Übungen zeigte, wie man sie eigentlich richtig einsetzt. Er konnte spüren, wie er besser wurde, und das, obwohl er bewusst versuchte, sein tatsächliches Trainingsniveau nicht zu steigern.
Zum Glück gab es unzählige andere Bereiche, in denen er sich verbessern konnte, sodass es keine Belastung war, einen einzelnen Aspekt seiner Kultivierung zu stoppen.
Hatte er zuvor das Gefühl gehabt, Wasser in einen fast überquellenden Behälter zu gießen, so hatte er jetzt das Gefühl, mit einem Waschbecken einen Damm zu füllen! Die Kapazität seines Körpers in Bezug auf Kraft, Verteidigung, Verständnis, Dominanz und so viele andere Dinge hatte sich plötzlich erhöht.
Außerdem konnte er den Drachen unter sich direkt als Quelle für all das nutzen!
Das war eine großartige Nachricht, nicht nur, weil er nun den Drachen für seinen neuen Wirt schwächen musste, obwohl Lex ehrlich gesagt bezweifelte, dass er ihn in absehbarer Zeit genug schwächen könnte, sondern auch, weil er mit seiner Verteidigung unzufrieden war.
Zugegeben, sie war immer noch unglaublich mächtig, wenn man bedenkt, dass er von dieser schwarzen Energie nur einen Ausschlag bekommen hatte, aber er war unzufrieden. Er hatte seine neueste Technik gegen Regal Embrace eingetauscht, und obwohl diese in vielerlei Hinsicht viel besser war, wollte er die einzigartige Eigenschaft nicht verlieren, mit der er seine Kultivierungsreise begonnen hatte: seine übermächtige Verteidigung.
Früher war er noch zu schwach, als dass dies besonders auffällig gewesen wäre, aber jetzt, wo er viel stärker war, kam er endlich zu den Dingen, die absurd waren. Er wollte auf der Oberfläche eines Sterns laufen und in den Kern eines Planeten tauchen, um nur einige der vernünftigeren Ideen zu nennen, die er hatte, was er mit einem widerstandsfähigeren Körper anstellen würde.
Dabei dachte er noch nicht mal an die wirklich unglaublichen Sachen, wie zum Beispiel mit einem Schwarzen Loch als Ball Fangen zu spielen.
Also konnte er den Weg zu einem unzerstörbaren Körper auf keinen Fall aufgeben. Er war sogar fest entschlossen, die Grenzen von Regal Embrace zu überwinden.
Aber das waren alles noch weit entfernte Ziele. Um seinem aktuellen Stand etwas näher zu kommen, wollte er die ganze Kraft, Zähigkeit, Macht und alles andere, was dieser himmlische unsterbliche Drache zu bieten hatte, für sich selbst nutzen, lange bevor er selbst den himmlischen Unsterblichkeitsbereich erreichte.
Ein hartes, aber erreichbares Ziel, das er sich gesetzt hatte, war es, dem Drachen noch im Bereich der irdischen Unsterblichkeit völlig gleichwertig zu sein.
Als würde seine Kultivierungstechnik auf seine Absichten reagieren, veränderte sie sich ein wenig, und Lex bekam ein Feedback. Wenn er sein Ziel erreichen wollte, musste er aufhören, an beliebigen Orten zu kultivieren, und stattdessen das Maximum aus diesem Drachen in seinem aktuellen Reich herausholen, bevor er in anderen Gebieten kultivierte.
Es fühlte sich an, als würde seine Technik sich bei ihm darüber beschweren, dass er so willkürlich war. Er stellte sich vor, wie er mit einem Mitarbeiter sprach, der sich über seine Unvernunft aufregte.
„Ist schon okay, ist schon okay, ich werde eine Weile lang keine aktiven Vulkane zum Kultivieren besuchen“, murmelte er.
Die Veränderung in Lex‘ Aura fiel sowohl John als auch Pel Jr. auf. Beide hatten völlig unterschiedliche Gedanken im Kopf.
John festigte seinen Entschluss, sein System aufzugeben, während Pel Jr. von Lex‘ Engagement, ihm bei der Schwächung des Drachen zu helfen, gerührt war. Obwohl sich der Druck, den Pel Jr. verspürte, überhaupt nicht verändert hatte, wusste er, dass er auf dem richtigen Weg war.
Zuvor hatte Lex sich beim Kultivieren noch zurückgehalten, aber jetzt gab er alles.
Wie eine Flutwelle, die kein Ende nahm, strömte Dragons Might ungebremst in Lex‘ Körper und verschwand vollständig, ohne eine Spur zu hinterlassen.
Die Stunden vergingen, und fast sechzehn Stunden später machte Lex endlich eine Pause. Er fühlte sich nicht müde, im Gegenteil, er spürte, dass sein Körper nach mehr verlangte. Aber er wollte testen, ob er seine Dominanz genug gestärkt hatte, um Wyrm’s Glyph einzusetzen.
So verrückt es auch klang, diese eine Kultivierungssitzung hat die Stärke von „Dominanz“ mehr als verdreifacht! Lex spürte, dass er noch viel Raum für Wachstum hatte, aber seine Intuition hatte ihn nicht getäuscht. Mit „Dominanz“ in seinem aktuellen Zustand konnte er anfangen, Manipulationen mit einer ihm bisher unbekannten Präzision zu üben.
Ohne sich von der Stelle zu bewegen, da dies der perfekte Ort war, um solche Techniken zu üben, begann Lex mit den Übungen, die Pel ihm gegeben hatte.
Seine erstaunliche Auffassungsgabe, begleitet von seinem Flow-Zustand, zeigte sich nun wirklich, als es ihm gelang, das Glyph innerhalb von dreißig Minuten zu formen!
Seine Dominanz zog sich vollständig in ihn zurück, und Lex hatte das Gefühl, dass seine Aura vollständig verschwunden war. Aber gleichzeitig konnte er die Kraft spüren, die durch sein Glyph floss. Obwohl dieses ihm nur bei der Suche nach Schätzen helfen sollte, hatte Lex dennoch den Eindruck, dass er eine lebende Waffe kontrollierte.
„Pel, kennst du noch mehr Glyphen, die ich mit Dominanz lernen kann?“, fragte Lex mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen.
„Natürlich. Was für welche hast du denn im Sinn? Ich muss nach welchen suchen, die für Anfänger geeignet sind, aber es gibt unzählige Glyphen, die einem Drachenmeister helfen sollen, seine eigene Kraft zu beherrschen. Die Glyphen, die den Atem von Drachen imitieren, scheinen sehr beliebt zu sein.“
Lex ballte die Fäuste, um seine Aufregung zu unterdrücken! Ja, genau das hatte er sich vorgestellt! Wie cool wäre es, den Atem eines Drachen zu benutzen! Seine Kraft würde in die Höhe schnellen!
„Wir können mit diesem anfangen, aber mach eine Liste mit allen Glyphen, die ich auf meinem Level benutzen kann, und schick sie mir später. Jetzt ist es aber Zeit, nach Schätzen zu jagen.“
Lex sah zu John hinunter, der den Drachen studierte und etwas notierte. Er schien damit beschäftigt zu sein, eine Technik zu entwickeln, also störte Lex ihn nicht. Stattdessen teleportierte er sich weg.
In der Herberge gab es ein paar kleinere Probleme, weil die unzähligen Menschen, die zuvor in den Minor Realms festgesteckt hatten, nun in die Herberge strömten.
Ein paar Flüchtlinge waren nicht begeistert davon, dass sie in eine andere Welt teleportiert worden waren und dass die Teleportationsfunktion nicht funktionierte, obwohl Lex stark bezweifelte, dass sie überhaupt verstanden, was Welten waren.
Normalerweise hätte er sich selbst um solche Dinge gekümmert, aber er war ungeduldig. Das arme Harz hatte schon viel zu lange auf ihn gewartet. Es war an der Zeit, es an seinem rechtmäßigen Platz willkommen zu heißen: in seiner Schatzsammlung!
Er teleportierte sich zurück zu dem Ort, an dem das Harz sein sollte. Er nahm sich einen Moment Zeit, um sich zu beruhigen, damit er in seiner Aufregung keinen Fehler machte. Der Gedanke an Schatzsuche und feuerspeiende Drachen hatte ihn viel mehr begeistert, als er erwartet hatte. Vielleicht war er vom Drachen beeinflusst worden.
Trotzdem beruhigte er sich und wandte die Technik an, indem er das Symbol auf seiner Stirn formte.
Als er die offensichtlichsten Empfindungen überwunden hatte, die von immenser Kraft zeugten, wurde er sich einer völlig neuen Sinneswahrnehmung bewusst.
Es war überraschend, dass er sie überhaupt nicht bemerkt hatte, wenn man bedenkt, wie überwältigend sie auf die Mitternachtswelt reagierte. Er konnte … er konnte fühlen … es war schwer zu beschreiben. Es war, als würde er die Regeln des Universums ausspionieren und die Liebe spüren, die das Universum für bestimmte Dinge empfand.
Liebe war vielleicht nicht das richtige Wort, aber angesichts dessen, wie fremd diese Empfindung für ihn war, war es das, was dem in diesem Moment am nächsten kam.
Je wertvoller etwas war, desto mehr Aufmerksamkeit schenkte ihm das Universum. Oder vielleicht wäre es passender zu sagen, je wertvoller etwas war, desto mehr Gesetzen unterlag es. Das waren im Moment nur Vermutungen von Lex.
Aber egal, was es war, Lex konnte auf eine sehr messbare Weise den Wert der Dinge um ihn herum spüren. Der ganze Kontinent, jeder Fleck Erde und jeder Windhauch schien wertvoll zu sein. Lex wurde zum ersten Mal bewusst, wie wertvoll dieses Reich war. Wenn er die Erde unter seinen Füßen exportieren würde, könnte er wahrscheinlich mit nur einer Handvoll die Fruchtbarkeit eines ganzen Planeten steigern!
Das war zwar nicht ganz dasselbe, da das Reich nur 0,25 Lichtjahre groß war, aber Lex hatte das Gefühl, seine eigene Version des Bangle of Narn zu besitzen. Sein Reich war zwar nicht mit einer Galaxie zu vergleichen, aber vielleicht war es ihr in seinem Wert nahe. Oder vielleicht übertraf sein Reich sie sogar!
Darauf hatte er keine Antwort, und es war auch egal. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Länder vor ihm. Er hoffte, dass dieser Glyphe durch das Siegel auf dem Harz sehen konnte, sonst hätte er so viel Zeit umsonst verschwendet.
