Peng!
Der Knall einer Kugel hallte durch die Gefängniszelle und sorgte für Aufruhr, aber kein einziger Wärter kam, um nachzusehen, was los war.
„Miss Mo!!“, schrie Yi Yazhu alarmiert. Er hatte nicht mit so was gerechnet und war sich jetzt ziemlich sicher, dass ihre Verhaftung schon vorher geplant war.
Wahrscheinlich war es allen egal, ob sie unschuldig waren oder nicht.
Das Einzige, was die Person hinter den Kulissen von Anfang an wollte, war, sie zu töten.
Selbst wenn ihre Unschuld bewiesen würde, was würde das schon bringen?
Ihre Familien würden ein paar Millionen Sternmünzen als Entschädigung erhalten, während die Leute eine kleine Trauerprozession für sie abhalten würden.
Die beiden würden auf die Titelseite einiger Nachrichtensender kommen, bevor alles unter den Teppich gekehrt würde.
Als Yi Yazhu die Wahrheit erkannte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck immer wieder, bis ihm schließlich alle Farbe aus dem Gesicht wich. Kein Wunder, kein Wunder, dass die ganze Situation von Anfang an völlig verwirrend wirkte.
Es gab so viele Beweise dafür, dass weder er noch Mo Qiang etwas mit dem Angriff auf Jin Weimin zu tun hatten.
Dieser Plan mochte auf den ersten Blick töricht erscheinen, aber er war ziemlich durchdacht: Wenn sie auf der Insel getötet worden wären, hätte es eine Menge Ärger gegeben.
Ganz zu schweigen davon, dass Mo Yan den Mörder ihrer Tochter nicht einfach so davonkommen lassen würde. Solange auch nur die kleinste Spur zurückblieb, war Yi Yazhu sicher, dass Mo Yan nicht untätig bleiben würde.
Aber mit Jin Weimins Beteiligung gab es eine Menge verrückter Fans, denen man die Schuld in die Schuhe schieben konnte.
Ganz zu schweigen davon, dass es sich um das Kaiserliche Gefängnis handelte. Die hinterlassenen Beweise und Hinweise konnten leicht manipuliert und verändert werden. Sie konnten sogar vernichtet werden, wenn der Drahtzieher das wollte.
Sie waren im Grunde genommen Kaninchen, die von einer Meute Wölfe in ihrem eigenen Revier gefangen waren.
Die Insel stand nicht unter ihrer Kontrolle, aber dieses Gefängnis unterstand ihrer vollständigen Kontrolle. Die Tatsache, dass keiner der Wachen ihnen zu Hilfe kam, war Beweis genug dafür.
Aber warum sollte jemand sie töten wollen?
Yi Yazhu dachte lange darüber nach und kam schließlich zu zwei Schlussfolgerungen. Erstens: Der Drahtzieher wollte Mo Qiang aus tiefer Feindschaft töten. Zweitens: Mo Qiangs Kern.
Nur wenn man eine Person tötete, konnte man ihren Kern herausnehmen. Denn solange der rechtmäßige Besitzer lebte, reagierte der Kern auf niemanden sonst.
Selbst wenn Mo Qiangs Kern inaktiv war, konnte sie ihn kontrollieren und nutzen. Nur wenn sie getötet wurde, würde ihr Kern jemand anderem gehören.
„Diese Leute sind verrückt“, murmelte Yi Yazhu geschockt und voller Angst. Wussten sie nicht, wie schmerzhaft es war, den Kern eines erweckten oder nicht erweckten Mecha-Morphs herauszureißen?
Es war ein Prozess, der drei Wochen dauerte, und die Chancen auf Erfolg oder Misserfolg lagen immer bei 50:50. Niemand würde so etwas riskieren, es sei denn, er wäre verzweifelt.
Yi Yazhu starrte Mo Qiang an, dessen Schulter blutete, während der Attentäter kicherte.
„Mo Qiang, dein Ende ist nah. Du weißt nicht, wen du beleidigt hast …“
Klirrrr!
Das Geräusch einer Hacke, die auf etwas Hartes schlug, hallte durch das Gefängnis, und Yi Yazhu sah, wie der Kopf des anderen Attentäters ähnlich wie der erste explodierte.
Mo Qiang schien genervter und aufbrausender als sonst, und ihr Gesicht war zu einer verzerrten Grimasse verzogen, die zeigte, dass sie nicht nur wütend, sondern auch frustriert war.
Blut und Fleisch flogen durch die Gefängniszelle, ein wenig Blut spritzte auch auf seine eigene Kleidung, aber Yi Yazhu war zu sehr auf Mo Qiang konzentriert, um sich um die paar Blutstropfen auf seiner Kleidung zu kümmern.
„Miss Mo, geht es Ihnen gut?“ Yi Yazhu machte einen Schritt auf Mo Qiang zu, die ihre Hand hob und schroff sagte: „Bleib, wo du bist … Ich – ich bin unter Drogen.“
Sie war nicht nur unter Drogen gesetzt worden, sie war so stark unter Drogen, dass Mo Qiang spürte, wie die Hitze in ihrem Bauch immer wieder explodierte. Ihr ganzer Körper brannte, als hätte sie in Magma getaucht.
Mo Qiang wusste nicht, wie es sich anfühlte, lebendig verbrannt zu werden, aber es musste etwas Ähnliches sein, jede Faser ihres Körpers brannte und fühlte sich empfindlich an.
Es war einfach unerträglich!
„Xiao——-Xiao Jiao!“
„Ja! Ich fange sofort an, die Medikamente zu verarbeiten“, sagte Xiao Jiao, flog zu Mo Qiang und legte ihre kleinen Pfoten auf ihre Stirn. „Es wird eine Weile dauern, also hab Geduld.“
Es handelte sich nicht nur um ein einziges Aphrodisiakum, sondern um eine ganze Reihe von Medikamenten, die miteinander vermischt waren. Xiao Jiao musste zuerst Mo Qiangs Organe vor einer Vergiftung schützen.
Erst dann konnte sie mit der Reinigung der Medikamente beginnen.
Wenn nur einer von Mo Qiangs Ehemännern hier wäre, wäre das schon längst erledigt, dachte Xiao Jiao, während sie die Zähne zusammenbiss und sich mit den Medikamenten in Mo Qiangs Körper befasste.
Sie war eine Naturfee und im Vergleich zu anderen Feen nicht so schnell darin, Unreinheiten zu zerstören.
Wenn Mo Qiang in der richtigen Verfassung gewesen wäre, hätte sie ihre eigene spirituelle Energie einsetzen können. Aber…
„Benutz nicht deine eigene spirituelle Energie, das verstärkt die Wirkung der Drogen nur noch mehr. Da muss etwas in ihnen sein, das es dir unmöglich macht, sie zu reinigen. Sie können nur mit Hilfe von außen gereinigt werden.“
Xiao Jiao war eine Ausnahmeerscheinung und konnte diese schmutzigen Verunreinigungen reinigen, sonst hätte es nur einen einzigen Weg gegeben, mit dieser Droge fertig zu werden.
„Gut, dass ich ihr gefolgt bin“, dachte Xiao Jiao besorgt. Wenn sie Mo Qiang nicht gefolgt wäre, wer weiß, was dann mit ihr passiert wäre.
Mit so viel Droge in ihrem Körper würden selbst zehn Mers nicht ausreichen, um sie zu befriedigen.
„Du solltest dich hinsetzen, das wird eine Weile dauern …“, sagte Xiao Jiao zu Mo Qiang. Sie spürte einen fischigen Geschmack in ihrer Kehle, als sie ihre spirituelle Energie in einem Tempo einsetzte, das sie nicht gewohnt war.
Mo Qiang summte vor sich hin, während sie sich an die Wand lehnte und hinunterrutschte. Sie hätte wissen müssen, dass Sun Ah Cy sie nicht so einfach in Ruhe lassen würde.
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