Aus der Sicht einer dritten Person
In einem Augenblick löste sich der eisige Halbmond in Nichts auf.
Ethan’s Pupillen verengten sich bei diesem Anblick.
Sein Angriff war verschlungen worden.
Einen Herzschlag später schwenkten die anderen Schädel mitten im Flug aus und passten ihre Flugbahn mit beunruhigender Intelligenz an.
Ihr unheimliches Heulen wurde lauter und erfüllte den Himmel mit einem Chor gespenstischer Qualen, während sie näher kamen.
Ethans Instinkte schrien ihn an. Er drehte sich in der Luft und beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit.
Er wich knapp einem der brennenden Schädel aus, der an seiner Schulter vorbeizischte.
Aber die Restkraft brannte ein Loch in seinen Ärmel, dessen Ränder sich wellten, als wären sie von unsichtbaren Zähnen zerfressen.
Das ist schlecht, dachte er, während seine Gedanken rasend schnell kreisten.
Ich kann nicht ewig ausweichen. Ich brauche einen Plan.
Dann, als hätte ihm das Schicksal selbst zugelächelt, entfaltete sich in seinem Geist eine goldene Karte, die mit ätherischen silbernen Symbolen leuchtete.
Die Stimme des längst vergessenen Auralis Prime, des Geistes des Eterna Nexus, hallte in seinem Bewusstsein wider.
[Ein außerirdischer Void-Nihility-Dämon wurde entdeckt.
Das Wesen vor dir ist nur ein Fragment seines Bewusstseins, das die Grenze dieser kleinen Welt durchbrochen hat.
Während seine wahre Gestalt ein Wesen der Stufe 6 ist, entspricht seine derzeitige Manifestation nur einem Wesen der Stufe 3, wenn auch mit einigen einzigartigen Fähigkeiten wie seiner Netherflame of Eternal Woe, die die gefährlichste unter ihnen ist.]
Ethans Augen weiteten sich, als die Informationen seinen Geist überschwemmten. Ein Wesen der Stufe 6?
Das schiere Ausmaß der Bedrohung war erschütternd. Er hätte nicht gedacht, dass dieses böse Wesen so stark war, sogar stärker als sein Meister Nyx.
Aber er atmete auch erleichtert auf, da es derzeit nur einem Wesen der höchsten Stufe 3 gleichkam, was einige seiner Sorgen zerstreute.
Doch Auralis Prime war noch nicht fertig.
Ohne die Astralreinigungsessenz, die in dem waschbeckenförmigen Seelenkristall in deiner Seele gespeichert ist, wärst du gegen diese Flammen wehrlos gewesen.
Nachfolger, merk dir das.
Die Astralwelt ist sowohl die Nahrung als auch der absolute Fluch dieser Wesen, genau wie für das Dämonengesicht, das Eterna Nexus vor acht Jahren vernichtet hat.
Setze sie mit Bedacht ein, aber nur, wenn der Dämon unachtsam ist. Ein zweiter Versuch wird scheitern, wenn er von diesem Schatz erfährt.
Außerdem spioniert gerade ein Blutsklave aus dem Himmelsreich diesen Kampf aus. Anhand seiner Seelenwellen kann der Eterna Nexus bestätigen, dass es sich definitiv nicht um einen Feind handelt.
Zum Schluss noch eine Warnung. Der Eterna Nexus wird in einen tiefen Schlaf fallen.
Um auch nur fünf bis zehn Prozent seiner Kernenergie zu wecken, musst du ihn mit einer beträchtlichen Menge deiner Seelenkraft nähren.
Ein letzter Ratschlag: Spüre die Netherflamme mit deinen bloßen Händen.
Erinnere dich an das schwache Gefühl, das du zuvor verspürt hast – das Erwachen deiner Teufelsblutlinie. Nutze es.
Ethans Geist schwirrte von den vielen Informationen, aber er ordnete schnell seine Prioritäten.
Erstens hatte er eine Methode, um dieses Wesen zu vernichten.
Die violette Astralreinigungsessenz in seiner Seele war nicht nur eine seltsame Flüssigkeit, die einen verfluchten Fluch in sich trug.
Sie war eine Waffe und die endgültige Antwort auf die Existenz dieses finsteren und bösen Void-Nihility-Dämons.
Zweitens musste er die Netherflamme mit bloßen Händen ergreifen.
Was für eine verrückte Idee war das denn?
Hatte Auralis Prime erwartet, dass er freiwillig ein Feuer anfassen würde, das ihn komplett auslöschen könnte?
Und doch … Ich kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, das ich vor wenigen Augenblicken hatte.
Dieses traumhafte, fast berauschende Gefühl, als ich die dunkle Seelenenergie des untoten Kommandanten absorbiert hatte?
Ethan wusste, dass es nur ein flüchtiger Eindruck gewesen war, aber er war unverkennbar gewesen.
Die dritte Information war die überraschendste.
Ein Blutsklave beobachtete diesen Kampf aus den Schatten.
Und zwar einer auf dem höchsten Rang Vier – dem Himmelreich. Laut Auralis Primes Analyse war dieses Wesen nicht sein Feind.
Ethan runzelte die Stirn, während ihm zahlreiche Gedanken durch den Kopf schossen, während er den blutroten Schädeln auswich.
Wer konnte das sein?
Dann machte es Klick in seinem Kopf.
Der alte Kutscher?
Die kleine Herzogin hatte sie allein auf diese gefährliche Reise geschickt, aber hatte sie sie wirklich schutzlos zurückgelassen?
Normalerweise reisten die Menschen in ganzen Gefolgschaften, mit Kriegern, Magiern und Heilern, die sich zu ihrem Schutz zusammenschlossen, wenn sie zwischen den verschiedenen Regionen eines Kontinents in dieser Welt unterwegs waren.
Doch sie hatte die drei allein auf diese lange und gefährliche Reise geschickt.
War dieser Blutsklave ihre heimliche Schutzmaßnahme?
Ethan schob diesen Gedanken beiseite, um später darüber nachzudenken. Im Moment hatte er einen Kampf zu gewinnen.
Mit neuer Entschlossenheit vollführte er mitten in der Luft eine scharfe Drehung und tat das Unvorstellbare, indem er aufhörte auszuweichen.
Seine dunkle Magie strömte durch seinen Körper und sammelte sich in seiner linken Hand.
Er konzentrierte sich und hüllte seinen Arm wie einen Handschuh in seine eigene dunkle Energie, während er seinen natürlichen Instinkt unterdrückte, der ihn anschrie, sich wegzubewegen.
Die Schädel mit den grauen Netherflammen des ewigen Leids, die in ihren hohlen Augenhöhlen brannten, schossen auf ihn zu.
Er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich auf die silbernen Flecken in seinem Geist – die heilige, unverfälschte Energie, die schon immer da gewesen war, die er aber jetzt spüren konnte.
Dann streckte er die Hand nach dem Schädel aus und fing ihn mit einer Hand.
Seine linke Hand traf frontal auf die Flammen.
Qual.
Reine, brennende Qual durchflutete seine Adern.
Seine Nerven schrien und seine Muskeln zuckten, und für einen kurzen Moment stand sein Verstand kurz vor dem Zusammenbruch.
Doch unter diesem Schmerz regte sich etwas anderes.
Ein tiefer Puls ging von seiner Brust aus. Ein Gefühl, das er noch nie zuvor erlebt hatte.
Seine schlummernde Teufelskaiser-Blutlinie erwachte zum Leben.
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Ein kleiner silberner Wirbel bildete sich über seiner Handfläche und spiralförmig nach außen.
Er absorbierte die dunkle Seelenenergie des Schädels und sog die Verderbnis in sich auf wie ein hungriges Tier.
Gleichzeitig brach ein silbriges, heiliges und traumhaftes Feuer aus seinen Fingerspitzen hervor und prallte gegen die verfluchte graue Flamme.
Der Schmerz verschwand augenblicklich. Stattdessen überkam ihn ein unstillbarer Hunger.
Der purpurrote Schädel flackerte, als seine elenden Flammen verwirrt erloschen.