„Hmhm, da wir das Spiel starten… lass mich unseren ersten Teilnehmer auswählen.“ Jun Tianyuns Lächeln breitete sich aus, als er mit dem Finger deutete.
„Daichi, Hiroshi, Kaito, Satoshi, Yijiro und Watashi … Bitte setzt euch.“
Plötzlich spürten alle sechs Gestalten in ihren violetten Kapuzen eine Aura der Dominanz, die von Jun Tianyun ausging, als stünden sie vor einem König.
Ohne Widerstand zu leisten, fielen sie auf die Knie und sahen Jun Tianyun ungläubig an.
„Moment mal, woher kennt er unsere richtigen Namen?“
„Wie ist das möglich?“
Schließlich waren sie alle Ketzer und hatten ihre wahren Namen geheim gehalten. Denn wenn man den wahren Namen von jemandem kennt, kann man leicht Flüche oder andere böse Zaubersprüche auf diese Person wirken.
„Hmhm, fangen wir mit … Kaito an.“ Jun Tianyun lachte. „Kaito San, sag mir … Was ist deine Lieblingsfarbe?“
„B-Blau?“
Kaitos Gesichtsausdruck veränderte sich, als er antwortete. Er wollte schweigen. Aber etwas zwang ihn, zu antworten, sobald Jun Tianyun seine Frage beendet hatte.
„Wie schön. Blau … Das hat etwas mit Wasser zu tun.“ Jun Tianyun nickte, hob seine Handfläche und formte eine Kugel aus klarem Wasser.
„Also, fangen wir mit Wasser an, okay?“
Plötzlich flog die Wasserblase auf den Mann zu und umhüllte Kaitos Kopf wie ein Helm. Kaito riss die Augen auf und versuchte, die Wasserblase um seinen Kopf herum wegzureißen.
Denn unter Wasser konnte er überhaupt nicht atmen.
*GLUGLGUGGLUGGLUG!*
Das Wasser sprudelte weiter, während Kaito sich auf dem Boden wälzte.
Die anderen wollten ihm zu Hilfe eilen, aber keiner von ihnen konnte sich bewegen.
„HAAAHHH! HAHHH!“
Plötzlich platzte die Blase und Kaito spürte einen Luftstrom in seinen Lungen. Er keuchte und rang nach Luft. Seine Augen waren blutunterlaufen, als er Jun Tianyun ansah.
„Nun, Wasser hat drei Aggregatzustände. Nach flüssig … versuchen wir es mit gasförmig.“
Jun Tianyun sprach mit ruhiger Stimme, während er seinen Finger hob.
Plötzlich spürte Kaito, wie sein mit Wasser durchnässtes Gesicht langsam heiß wurde.
„Ahhh! Ahhhhhhh! AHHHHHHRGHHH!!“
Bald verdampfte das Wasser auf seiner Haut und verätzte sie, als wäre sie mit Säure bespritzt worden. Eine Hautschicht löste sich ab, als das Wasser zu Dampf wurde und in die Luft stieg.
„Jetzt … kondensiere!“
Plötzlich verwandelte sich der Dampf in scharfe Eiszapfen, die auf ihn herabregneten.
*SIU SIU SIU SIU*
„ARRGHHHHH!“
Mit einem Schrei wurde Kaito von Dutzenden von Nadeln aufgespießt, als er zu Boden fiel und langsam Blut aus seinem Körper sickerte. Nachdem er eine Weile zuckte, wurde sein Körper still.
„Na, ihr habt alle die drei Aggregatzustände von Wasser gesehen, oder?“ Jun Tianyun lachte herzlich. „Wie sollen wir mit dem Spiel weitermachen?“
„Du Bastard! Glaubst du etwa, wir sitzen hier und warten auf den Tod?“ Die violette Gestalt mit der Kapuze namens Daichi zischte und ballte die Fäuste.
„Das werdet ihr nicht tun?“ fragte Jun Tianyun mit echter Überraschung.
„Unser Herr wird dich nicht gehen lassen!“
„Oh, ich warte auf euren Herrn. Und bis jetzt habe ich ihn noch nicht gesehen.“
Plötzlich wurden die Augen der fünf verbliebenen Kultisten trüb, während langsam Blut aus ihren Körperöffnungen sickerte. Sie sangen langsam etwas, während ihre Körper zu schwanken begannen.
„Steigt herab! Steigt herab!“
Plötzlich erschien ein blutroter Strudel um Daichi, der von seinem Platz verschwand. Jun Tianyuns Augen leuchteten, als er aufstand und hinüberging, um nachzusehen, was los war.
In diesem Moment blähten sich die vier verbliebenen Kultisten langsam auf und explodierten in einer blutigen Wolke.
*POP! POP! POP!*
Bei dieser grotesken Explosion vermischten sich Blut und Fleisch langsam zu einem riesigen Mixer.
„RAAAHHHH!!“
Eine riesige Masse aus Blut und Fleisch erschien, auf der sich viele Augen und Münder windeten. Jun Tianyun seufzte, als er sie mit enttäuschtem Blick betrachtete.
„Ach, ich wollte noch ein bisschen länger mit euch spielen. Aber wisst ihr was? Das ist auch in Ordnung.“
*RAARRRGGH!*
Die Fleisch- und Blutmasse stieß plötzlich einen hohen Schrei aus, der den ganzen Ort leicht erzittern ließ. Wäre Jun Tianyun ein gewöhnlicher Mensch gewesen, hätte der Schrei vielleicht seine Seele gelähmt und ihn in ein spirituelles Koma versetzt.
Zu diesem Zeitpunkt war es für ihn jedoch nicht mehr als ein leichtes Klingeln. Dann spritzte die Blutmasse einen Regen aus schwarzem Blut auf Jun Tianyun und schien ihm alle Fluchtwege abzuschneiden.
Jun Tianyun hob seine Hand, und ein tief schlammig-gelber Schild erschien um ihn herum, umgeben von wirbelnden kleinen Steinen. Das schwarze Blut spritzte mit einem zischenden Geräusch auf den Schild, hinterließ jedoch nur ein paar schwache Kratzer.
Der Boden um Jun Tianyun herum brodelte jedoch, als wäre etwas stark Säurehaltiges darüber gegossen worden, und überall entstanden klaffende Löcher.
„Was für ein Mistkerl. Du putzt dir wohl nicht richtig die Zähne, oder?“
Plötzlich leuchtete Jun Tianyuns Handfläche in einem flammenden purpurroten Feuer, als er mit der Handfläche auf das Monster schlug. Die purpurrote Flamme materialisierte sich zu einer riesigen flammenden Handfläche, die sich wie eine Handfläche eines Feuergeistes auf das Monster stürzte.
*BOOM! BOOM!*
Die riesige Flammenhand traf das Monster und verkohlte seinen Körper zu einem schwarzen, knusprigen Häufchen. Das Monster heulte vor Schmerz, als es noch einmal versuchte, Jun Tianyun anzugreifen und ihn unter seinem Gewicht zu zerquetschen.
Jun Tianyun hob jedoch nur seine Hände, woraufhin zwei riesige Hände aus dem Boden schossen und den Fleischklumpen augenblicklich zu einem blutigen Pfannkuchen zerquetschten.
Jun Tianyun ließ nicht locker, zermalmte es immer weiter und riss es schließlich wie eine Stoffpuppe auseinander. Er klatschte in die Hände, seine Augen des Glücks leuchteten, als er auf eine Geheimtür blickte.
„Mal sehen, wo der Fisch hingeschwommen ist, nachdem er aus dem Netz entwischt ist“, murmelte Jun Tianyun, als er durch die Geheimtür ging.
„ARRRGHHH! RETTET MICH! HILFE!“
Jun Tianyuns Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, als er Daichi wie ein Schwein schreien sah, der vor einem riesigen pulsierenden Kokon stand und dessen Fleisch und Blut langsam von dem Kokon verschlungen wurden.
„Tja, das kommt davon, wenn man sich mit Dämonen anlegt“, kicherte Jun Tianyun, als er den pulsierenden Kokon sah, der von einem riesigen Strudel aus Blut und spiritueller Energie umgeben war.
Als das Pulsieren immer heftiger wurde, riss eine blasse Hand den Kokon langsam auf, und ein riesiges Baby von über acht Metern Höhe kroch langsam heraus.
Der Körper des Babys war blutrot und aus seinem Kopf ragten vier Hörner. Seine Augen waren pechschwarz und blutroter Speichel tropfte aus seinem Mund.
„Wahhhh! Wahhh! Ich habe Hunger!“
Jun Tianyun spürte, wie ihm das Blut in den Adern rauschte, als er das Weinen des Babys hörte, und er kniff die Augen zusammen.
„Oh, verdammt nein! Der Sprössling eines bösen Gottes …“ Jun Tianyun schnalzte verärgert mit der Zunge.
„Ist das die Art, wie du mich begrüßt, Blutdämon?“