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Kapitel 244: Weicher Sand

Kapitel 244: Weicher Sand

Schwere, angestrengte Atemgeräusche erfüllten die Luft, als eine Gruppe erschöpfter Jugendlicher unter dem dichten Blätterdach eines uralten Baumes lag und nach Luft rang. Schweißperlen standen auf ihren Stirnen, ihr feuchtes Haar klebte an ihrer Haut. Jeder Muskel ihres Körpers brannte von stundenlangem unerbittlichem Laufen, bei dem sie sowohl den Monstern auf ihrem Weg als auch den Kobolden und Kriegstrollen, die sie verfolgten, ausweichen mussten.
Sylvia hustete und verschluckte sich an dem Wasser, das sie trank. Damon, der neben ihr saß, streckte die Hand aus und rieb ihr sanft den Rücken.

„Langsam … ganz ruhig. Wir haben noch etwas Zeit.“

Sie nickte schwach, legte den Kopf zurück auf den kühlen Boden und ließ ihren Blick zu den sich bewegenden Schatten der hoch aufragenden Bäume wandern. Um sie herum strahlte die ganze Gruppe Erschöpfung und Anspannung aus.
Keiner sagte was, aber ihre Gesichter verrieten, wie schwer die Lage war – diese Verfolgungsjagd schien kein Ende zu nehmen.

Xander, der sich an seinen Vorratsbeutel lehnte, brach schließlich das Schweigen.

„Wie lange müssen wir noch ausruhen?“

Damon nahm einen langsamen Schluck aus seinem Wasserbeutel, seine Kehle war trocken, seine Seite schmerzte. Sein Körper schrie vor Schmerz – seine Muskeln fühlten sich an, als stünden sie in Flammen.
„Nicht mehr lange“, sagte er und atmete tief aus.

„Wir könnten länger bleiben, aber dann würden wir auf die Goblin-Späher in der Nähe der Sandkriecher treffen. Das würde bedeuten, dass wir auf den Baumwipfeln kämpfen müssten. Ein Fehler und wir fallen direkt in den Treibsand – und werden gefressen.“
Er lehnte sich gegen den Baum, schloss die Augen und versuchte, wenigstens einen Moment Ruhe zu finden.

„Weglaufen ist auch keine Lösung“, gab er zu. „Wir sind erschöpft, bevor wir die Berge erreichen.“

Leona ballte die Faust, ihr breites Schwert lag neben ihr. Ihr Tierblut kochte vor Frustration.

„Dann riskieren wir es. Töten wir sie.“
Damon öffnete ein Auge und beobachtete sie aufmerksam. Sie war es leid zu rennen – so leid, dass sie für einen Moment vergessen hatte, wie unterlegen sie waren.

„Ja“, stimmte er zu. „Wir kämpfen. Zumindest so lange, bis wir die Späher los sind.“

Doch bevor sie überhaupt eine Strategie ausarbeiten konnten, bebte der Boden. Ein tiefes, rollendes Beben breitete sich im Wald aus und ließ trockene Blätter und Staub von den Bäumen herabrieseln. Dann ertönte ein Brüllen.
Ein ohrenbetäubendes, kehliges Brüllen zerriss die Luft und ließ alle wie angewurzelt stehen bleiben. Die schiere Wucht des Geräusches ließ ihre Knochen zittern und eine Urangst ihren Rücken hinunterkriechen.

Damon hob den Blick zum Himmel und schwieg einen langen Moment.
„Wir sind wohl in der Nähe von Ashergons Nest“, murmelte er. „Ruht euch aus, solange ihr könnt. In einer Stunde brechen wir auf. Schlaft, wenn ihr könnt.“

Evangeline, deren Kampfuniform im Wind flatterte, drehte sich zu ihm um, die Augen vor Erschöpfung schwer.

„Wie stehen unsere Chancen gegen die Trolle?“, fragte sie mit leiser Stimme.

Damon zuckte mit den Schultern, völlig unbeeindruckt.
„Fünf Prozent. Und das auch nur, wenn sie sich nicht regenerieren können.“

Die anderen wurden blass.

„Wenn die Hälfte von uns tot ist“, fuhr er fort, „wären die Übrigen zu schwer verletzt, um zu fliehen. Unsere Überlebenschancen würden noch weiter sinken.“

Eine bedrückende Stille breitete sich aus.

Damon schloss die Augen. „Denk nicht zu viel darüber nach. Ruh dich einfach aus.“
Er lehnte sich gegen den Baum und ließ sich treiben, während sein Schatten Wache stand. Die entfernten Geräusche des Waldes – zirpende Insekten, raschelnde Blätter – klangen fast wie ein Wiegenlied.

Sylvia setzte sich neben ihn und benutzte ihre Tasche als provisorisches Kissen.

„Du scheinst daran gewöhnt zu sein“, flüsterte sie.

Damon nickte, seine Stimme leiser als zuvor.

„Ja… ich renne schon mein ganzes Leben lang.“

Er schloss die Augen und ließ sich vorerst von der Erschöpfung überwältigen. Die Sonne stand noch hoch am Himmel, und in der Ferne hallte das tiefe, kehliges Dröhnen eines Drachen durch die Bäume.

Der kleine Junge, der nur rennen und sich mit seiner Schwester verstecken konnte, war längst verschwunden.

Er biss sich auf die Lippe und unterdrückte die Erinnerung, die an die Oberfläche drängte. Sein Gesichtsausdruck wurde kalt.
„Ich werde sie töten.“

Die Pause war kurz – zumindest kam es Damon und seinen Leuten so vor. Der Drang, sich auf den harten Waldboden zu legen und noch ein wenig zu schlafen, war groß, aber nicht so groß wie das Bewusstsein, dass sie dann im Schlaf von den Monstern, die in den Schatten lauerten, abgeschlachtet werden könnten.

Also machten sie sich trotz ihrer schmerzenden Glieder und ihrer Erschöpfung wieder auf den Weg.
Diesmal rannten sie aber nicht. Stattdessen gingen sie langsam weiter, während die Nachmittagssonne durch das dichte Blätterdach schien. Je tiefer sie vordrangen, desto feuchter wurde die Luft, und bald waren seltsame Geräusche unter ihren Füßen zu hören. Der einst feste Boden verwandelte sich in dicken Schlamm, in den ihre Stiefel bei jedem Schritt leicht einsanken.

Damons scharfer Blick huschte nach vorne.
„Wir haben das Gebiet der Sandkriecher erreicht“, verkündete er. „Von hier an können wir nicht mehr auf dem Boden laufen. Wir müssen auf die Bäume klettern.“

Er drehte sich zu seinen Begleitern um. Sie waren sichtlich erschöpft, einige waren bereits auf den feuchten Boden gesunken und streckten ihre Glieder aus, um ihre brennenden Muskeln zu entlasten. Er seufzte.
„Wir kommen besser voran als ich gedacht habe“, gab er zu. „Wenn wir so weitermachen, erreichen wir morgen früh die Duhu-Berge. Dort können wir uns ausruhen und mittags weiterziehen.“

Ein kollektiver Seufzer der Erleichterung ging durch die Gruppe. Endlich eine Chance, sich auszuruhen.
Damon war allerdings nicht so optimistisch. Sein Blick blieb auf die fernen Gipfel der Duhu-Berge gerichtet. Er ließ sie nicht aus Freundlichkeit dort ausruhen – es war einfach notwendig. Die Berge waren viel gefährlicher als der Wald, und er brauchte Zeit, um ihnen die Überlebensregeln zu erklären, bevor sie weitergingen.

Sylvia beobachtete ihn. Er spürte ihren scharfen Blick auf sich – sie hatte es bereits herausgefunden.
Aber die Ruhepause war nur von kurzer Dauer. Bald gab Damon ihnen ein Zeichen, mit dem Aufstieg zu beginnen.

Sie mussten leise sein. Die Sandkriecher hatten sich unter ihnen eingegraben und lauerten unter dem Treibsand. Ein Fehltritt, ein lautes Geräusch, und etwas würde aus der Tiefe auftauchen und sie unter sich begraben.
Damon griff nach einem stabilen Ast und zog sich mit geübter Leichtigkeit hoch. Er reichte Evangeline die Hand, bis sie sicher war, und kletterte dann weiter. Einer nach dem anderen folgten die anderen. Ihre schlammverkrusteten Stiefel machten es ihnen schwer, aber sie kämpften sich weiter voran.

Als sie höher kletterten, durchbrachen sie das dichte Blätterdach und tauchten über den Baumwipfeln auf. Damon hielt inne und suchte den nächsten Baum ab. Sie durften jetzt keinen Fehler machen.
Er drehte sich zu den anderen um und legte einen Finger auf die Lippen.

„Pst.“

Sie nickten verständnisvoll.

Ohne zu zögern sprang Damon zum nächsten Baum und holte ein Seil aus seiner Tasche. Er winkte ihnen, ihm zu folgen. Einer nach dem anderen schwangen sie sich hinüber, ihre Bewegungen schnell, aber kontrolliert. Jeder Sprung war riskant – aber im Vergleich zum Kampf im Treibsand war es die sicherere Wahl.
Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, blieb der Gruppe kaum Zeit zum Verschnaufen, bevor Damon das Wort ergriff.

„Los geht’s …“

Dann hielt er inne. Sein kaltes Lächeln vertiefte sich, als er den Kopf schüttelte.

„Nein … sie kommen hierher.“ Seine Augen funkelten. „Wir können sie mit Magie und Fernkampfwaffen ausschalten. Es ist Zeit, ihnen zu zeigen, dass wir keine machtlosen Beutetiere sind. Wir können uns wehren.“
Die anderen sahen sich an. Es gab kein Zögern – nur ein tiefes, brennendes Verlangen in ihren Augen.

Sie hatten längst aufgehört, an Damon zu zweifeln.

Es ging nicht mehr nur ums Überleben.

Es ging um Rache.

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

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