Ein fesselndes Abenteuer voller Magie, Mythen und Schicksal – inspiriert von der japanischen Folklore.
Julie Kagawa entführt uns mit Im Schatten des Fuchses in eine Welt, in der alte Legenden lebendig werden, Dämonen durch das Land streifen und ein geheimnisvoller Drachenwunsch das Schicksal der Welt entscheiden kann. Wer Geschichten mit kultureller Tiefe, spannenden Charakteren und atmosphärischem Setting liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.
Die Geschichte: Eine Schriftrolle. Eine Kitsune. Eine gefährliche Reise.
Yumeko, eine Halb-Kitsune, wächst abgeschieden im Tempel der Stillen Winde auf. Unter der Obhut der Mönche lernt sie, ihre magischen Illusionen zu kontrollieren. Doch ihr ruhiges Leben endet abrupt, als Dämonen den Tempel überfallen. Im letzten Moment wird ihr ein wertvoller Auftrag anvertraut: Sie soll ein Fragment einer uralten Schriftrolle in Sicherheit bringen – ein Teil eines gefährlichen Zauberspruchs, der einst in drei Teile zerschnitten wurde, um die Welt vor seiner Macht zu schützen.
Auf ihrer Flucht trifft sie auf Tatsumi, einen gefürchteten Krieger des Kage-Clans. Sein Auftrag: dieselbe Schriftrolle finden – koste es, was es wolle. Was er nicht weiß: Yumeko trägt das Fragment bei sich. Und was Yumeko nicht weiß: In Tatsumis Schwert schlummert ein Dämon, der nur auf einen Moment der Schwäche wartet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine gefährliche Verbindung, die mehr als nur ihre Mission aufs Spiel setzt.
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Charaktere mit Tiefe
Yumeko ist eine Heldin, die sofort ans Herz wächst. Ihre Mischung aus kindlicher Neugier, schelmischem Humor und innerer Stärke macht sie zu einer faszinierenden Figur. Obwohl sie durch ihre kitsunetypische Gabe zur Täuschung geboren wurde, entscheidet sie sich bewusst für den Weg der Wahrheit und des Mitgefühls. Ihr innerer Zwiespalt zwischen ihrer Fuchs-Natur und ihrer Menschlichkeit macht sie besonders greifbar und vielschichtig.
Tatsumi hingegen ist das pure Gegenteil: diszipliniert, emotionslos, tödlich. Seit seiner Kindheit wurde er darauf trainiert, Gefühle zu unterdrücken – alles, was ihn von seiner Mission ablenken könnte. Doch Yumeko stellt seine Welt auf den Kopf. Nach und nach beginnt er, seine Rolle zu hinterfragen. Darf es für ihn ein Leben jenseits des Schwerts geben?
Auch die Nebenfiguren stechen hervor – sei es der grummelige Ronin Okame, der mit trockenem Humor für Leichtigkeit sorgt, oder der ehrenvolle Samurai Daisuke, der wie aus einer alten Legende entsprungen scheint. Jeder von ihnen bringt seine eigene Geschichte und Perspektive mit, was die Handlung lebendig und abwechslungsreich macht.
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Eine Welt zum Eintauchen
Kagawas Welt ist ein wahres Highlight. Mit viel Liebe zum Detail erschafft sie ein fantastisches Japan, in dem Mythen und Magie zum Alltag gehören. Von nebelverhangenen Wäldern über uralte Schreine bis hin zu furchteinflößenden Oni – alles wirkt stimmungsvoll und authentisch. Die mythologischen Wesen sind nicht bloß Kulisse, sondern fester Bestandteil der Welt, durchdacht und atmosphärisch in die Handlung integriert.
Besonders beeindruckend ist, wie tief Kagawa in die japanische Kultur und Mythologie eintaucht. Man spürt bei jeder Szene, wie sorgfältig sie recherchiert hat – sei es beim Ehrenkodex der Samurai, der Rolle der Geisterwelt oder bei den Beschreibungen magischer Rituale.
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Fazit
Im Schatten des Fuchses ist mehr als nur ein Fantasy-Roman – es ist eine Reise in eine magische Parallelwelt voller Gefahren, Freundschaft und innerer Konflikte. Julie Kagawa gelingt es meisterhaft, Spannung, Emotion und kulturelle Tiefe miteinander zu verbinden. Wer auf der Suche nach einer fesselnden Fantasy-Geschichte mit fernöstlichem Flair ist, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.
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