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Kapitel 42: Der Mann im Wald

Kapitel 42: Der Mann im Wald

Damon trat ins Sonnenlicht, aber sein Weg war unklar. Er hatte keine Ahnung, wohin er gehen sollte, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sein Schatten ihn komplett verschluckte. In seinem hungrigen Zustand würde er jede ahnungslose Seele in seiner Nähe verschlingen.

Es war nicht das Essen, das ihm Angst machte. Es waren die Konsequenzen.
Dies war die Aether-Akademie, ein Ort, an dem selbst der kleinste Hinweis auf ein Monster die Aufmerksamkeit gnadenloser Professoren auf sich zog. Wenn irgendetwas, das auch nur im Entferntesten unmenschlich aussah, am helllichten Tag auftauchte, wurde es ohne zu zögern getötet. Fragen konnten bis nach dem Vorfall warten.

Damon wusste, dass er eine solche Begegnung nicht überleben würde.

Die Akademie, die einst als Zufluchtsort für Studenten gedacht war, kam ihm nun wie eine Todesfalle vor.

Es gab nur eine Lösung.
„Ich muss aus der Akademie fliehen.“

Es war ein verzweifelter Versuch. Wenn er es über das Gelände schaffen würde, könnte er sich in die nahe gelegene Stadt Athor’s Sanctuary begeben. Dort, inmitten der ahnungslosen Stadtbewohner, würde sein Schatten eine Mahlzeit finden – hilflose und unvorbereitete Beute.

Der Gedanke quälte ihn mit Schuldgefühlen, aber es war besser, als hier zu sterben.
Ohne eine Sekunde zu verschwenden, rannte Damon los. Sein ramponierter Körper, der von Leonas Blitzangriffen verletzt war, protestierte bei jedem Schritt, aber er rannte weiter. Seine Uniform begann sich von selbst zu reparieren, der Stoff nähte sich wieder zusammen, aber das linderte seine Schmerzen kaum.

Er sprintete zu dem versteckten Durchgang – einem Fluchtweg für Schüler, der unter den wachsamen Augen der Akademie nur selten benutzt wurde.
Als er den Rand der Baumgrenze erreichte, blieb er abrupt stehen.

Angst nagte an ihm, als er sich auf die Lippe biss und zögerte, weiterzugehen. Sein Schatten pulsierte unter ihm, seine chaotische Energie fütterte seinen Geist mit beunruhigenden Bildern. Der Schatten der Bäume war gefährlich – er verstärkte die Sinne seines Schattens und überwältigte ihn mit seiner umfassenden Wahrnehmung der Welt.

Damon starrte auf die unberechenbare Dunkelheit, die zu seinen Füßen wirbelte.
„Hey“, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.

„Verbreite deine Sinne nicht in den Schatten unter den Bäumen. Wenn du das tust, finden wir nichts zu essen.“

Es kam keine Antwort. Sein Schatten war zu weit in den Wahnsinn abgeglitten. Damon konnte nicht sagen, ob er ihn überhaupt hörte – oder ob es ihn interessierte.

Als er näher an den Schatten herantrat, kam die Reaktion sofort.
In dem Moment, als sein Schatten die Dunkelheit der Bäume berührte, durchzuckte ein scharfer, brennender Schmerz seinen Kopf. Damon stolperte, hielt sich die Schläfen und fiel auf die Knie.

„Hör auf … hör auf … HÖR AUF!“, brüllte er, seine Stimme brach unter der Anstrengung.

Der Schatten flackerte, verschwand für einen kurzen Moment und dann … Stille.

Damon brach zusammen und rang nach Luft.
Kalter Schweiß bedeckte seinen Körper, während er heftig zitterte. Seine Hände gruben sich in den Dreck, und für einen kurzen Moment ließ der Schmerz nach.

Die Klarheit kehrte zurück, scharf und unerbittlich.

Seine erweiterten Pupillen spiegelten den Schrecken wider, der an seiner Seele riss, als er die Frage flüsterte, die ihn die ganze Zeit verfolgt hatte.

„Werde ich endlich sterben …?“

Der Gedanke ließ ihn erstarren, die Angst drohte ihn völlig zu erdrücken.
Aber dann presste er die Kiefer aufeinander und ballte die Fäuste.

„Nein“, knurrte er mit zitternder Stimme, die von entschlossener Entschlossenheit zeugte. „Nein. Noch nicht.“

Damon biss die Zähne zusammen und zwang sich, aufzustehen. Seine Beine wackelten unter ihm, aber er weigerte sich aufzugeben. Die Angst hatte ihn vielleicht gelähmt, aber sein Überlebenswille war stärker.
Er machte einen wackligen Schritt nach vorne, dann noch einen, den Fluchtweg vor Augen.

Damon stolperte auf die Beine und zwang seine Beine, sich zu bewegen, während er zum Wasser rannte. Sein Atem ging stoßweise, und jeder Muskel seines geschundenen Körpers schrie vor Schmerz. Er konnte nicht aufhören – nicht jetzt. Seine einzige Chance war, aus der Akademie zu fliehen, bevor sein Schatten ihn oder jemand anderen verschlang.
Der Wald ragte dicht und bedrohlich vor ihm auf. Er rannte von der Straße weg, blieb aber nah genug, um ihn im Blick zu behalten, aber weit genug, um versteckt zu bleiben. Die Schatten unter den Bäumen dehnten sich unnatürlich aus und verdrehten sich, während sein eigener Schatten unregelmäßig pulsierte. Seine Sinne dehnten sich aus und überwältigten ihn mit einer Flut von unzusammenhängenden Informationen.

Die Welt um ihn herum wurde zu einem chaotischen Wirrwarr.
Damon stolperte, sein Fuß blieb an einer Wurzel hängen. Er stürzte nach vorne, schlug auf den Boden und rollte schmerzhaft über den unebenen Boden. Schmutz klebte an seinem Gesicht, seine Uniform war mit Gras und Schlamm befleckt, aber all das war nichts im Vergleich zu dem Pochen in seinem Schädel.
Er stöhnte und hielt sich den Kopf, während ein Kaleidoskop aus Schattenbildern sein Gehirn überflutete. Jeder Baum, jedes Blatt, jedes Insekt im Schattenbereich drang mit unerträglicher Detailgenauigkeit in sein Bewusstsein ein.

Damon kroch schwach zu einem nahe gelegenen Baum, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und versuchte mit heftigem Atmen, wieder zu Atem zu kommen.

„Hör auf … bitte, hör auf … es tut weh“, flüsterte er heiser, während die Worte immer wieder über seine Lippen kamen.

Er presste die Augen zusammen, um die Empfindungen auszublenden, aber es war zwecklos.

Die Wahrnehmung des Schattens reichte weit über seine physischen Sinne hinaus. Es war, als würde sein Geist durch ein riesiges, fremdes Netzwerk der Dunkelheit reisen.

Sein Schatten breitete sich nicht nur aus – er suchte.
Nach Beute.

Und er hatte etwas gefunden.

Damon konnte spüren, wie sich die Präsenz näherte, aber seine Konzentration war zwischen den Qualen des Hungers und der Flut von Sinneseindrücken gespalten. Er umklammerte seine Knie und zitterte, während er nach Luft rang.

Das Ziel kam näher.

Damon nahm das Geräusch der sich nähernden Schritte kaum wahr, bis eine ruhige Stimme seine Benommenheit durchbrach.
„Hmm … ein Akademiestudent. Was führt dich hier in den Wald, junger Mann?“

Der Schatten wich sofort zurück und zog seine Sinne wie ein aufgeschrecktes Tier zurück. Damons Atmung beruhigte sich gerade so weit, dass er aufblicken konnte.

Durch seine verzerrte Sicht blinzelte er zu der Gestalt vor ihm, während seine erweiterten Pupillen sich mühsam anpassten.
Dort stand ein Mann – seinem Aussehen nach ein Jäger. Er war älter, vielleicht in den Fünfzigern, mit einem langen, grauen Bart und einem muskulösen Körperbau. Er trug praktische Jägerschaftskleidung und trug eine Tasche mit Vorräten, einen Bogen über die Schulter gehängt und einen frisch erlegten Hirschkadaver.

Die blauen Augen des Mannes strahlten eine freundliche Wärme aus, sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Sorge und Neugier.
Damon blieb vorsichtig, sein Körper war trotz seiner Erschöpfung angespannt.

„Wer … wer bist du?“, krächzte er, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Wie auf Stichwort knurrte sein Magen laut, sodass Damon zusammenzuckte und sich den Bauch umklammerte.

Der Jäger lächelte warm.

„Ah, du musst hungrig sein, kleiner Mann. Warte, ich habe hier etwas zu essen.“
Er ließ seine Vorräte fallen, kramte in seiner Tasche und holte schließlich einen kleinen Beutel mit Trockennahrung hervor. Er hielt ihn Damon hin, der ihn trotz seines knurrenden Magens misstrauisch beäugte.

Als er Damons Zögern bemerkte, lachte der Jäger leise.

„Kluger Junge, was? Na gut, hier.“

Ohne sich zu genieren, nahm er ein Stück aus dem Beutel und aß es selbst, wobei er bewusst langsam kaute.
Zufrieden schnappte sich Damon den Beutel und verschlang den Inhalt ohne Zurückhaltung. Die Trockenrationen waren hart und geschmacklos, aber für ihn waren sie wie eine Erlösung.

Der Jäger sah amüsiert zu, wie Damon sich über das Essen hermachte.

„Mein Name ist Carmen Vale“, sagte er mit warmer, ruhiger Stimme.

„Ich bin Jäger in dieser Gegend.“
Damon aß die letzten Rationen, aber sein Magen knurrte erneut, diesmal lauter.

Er presste die Hände gegen seinen Bauch und murmelte:

„Hungrig …“

Carmen lachte herzlich.

„Kein Problem, Junge! Zum Glück habe ich dieses Reh.“
Mit geübter Leichtigkeit sammelte Carmen Feuerholz und entfachte ein Feuer. Er häutete den Hirsch, schnitt ihm die Keulen ab und rieb das Fleisch mit einer Gewürzmischung ein, bevor er es über die Flammen hielt.

„Also gut, mal sehen, wie viel du essen kannst!“ Carmen lachte erneut, ein dröhnender Lärm, der durch den Wald hallte.

Damon beobachtete ihn vorsichtig. Die Bewegungen des Jägers waren so locker und offen, dass es ihn nervös machte.
Er ließ seinen Bogen und seine Pfeile in Reichweite von Damon liegen, den Rücken völlig ungeschützt. Carmens Verhalten zeigte keine Spur von Misstrauen oder Vorsicht, nur Freundlichkeit.

Für Damon war diese Großzügigkeit fremd, sogar gefährlich. Er konnte nicht verstehen, warum jemand so handeln würde. Und so blieb sein Geist angespannt, obwohl sein Körper nach Nahrung schrie, und er musterte den Mann vor sich.

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

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