Lein starrte neugierig auf das Statusfeld vor ihm. Sein Blick fiel zuerst auf einen Mann mit einem hübschen Gesicht, der ihm gegenüber total verängstigt wirkte. Das Statusfeld leuchtete silberblau und zeigte detaillierte Infos an.
[Statusfeld]
– Name: Aurelius, Wächter von Seraphis Vali
– Level: 280
– Rasse: Seraphis Vali
– Kraftkern: Faithwarden
– Rang: Königsklasse
Lein schaute mit leicht hochgezogenen Augenbrauen auf das Feld. „Ein Wächter? Dann ist dieser Mann also ein Beschützer wie ich?“, dachte er, während er den Mann namens Aurelius genauer beobachtete. Eine Sache verwirrte Lein jedoch.
„Level 280 … Aber warum fühlt sich seine Aura so schwach an?“, murmelte er leise vor sich hin.
Lein wurde klar, dass der Mann 30 Stufen höher war als er selbst, aber es gab keine Anzeichen für die Kraft, die ein Wächter der Königsklasse mit einem solchen Level haben sollte.
Lein richtete seine Aufmerksamkeit nun auf einen alten Mann mit einer dunklen, dichten Aura, der ein paar Schritte neben Aurelius stand. Sein Gesicht war von Falten durchzogen, aber seine scharfen Augen strahlten Weisheit und Gefahr aus. Die dunkle Aura, die ihn umgab, war so dicht, dass die Luft in seiner Nähe fast zum Ersticken war.
[Statusfenster]
– Name: Zkeron Vyral, Wächter von Nerothar
– Level: 254
– Rasse: Voidborn
– Kraftkern: Kultivator
– Rang: König
Der alte Mann bemerkte Leins Blick. Mit einem freundlichen Lächeln faltete er die Hände und verbeugte sich leicht.
„Sei gegrüßt, Wächter. Mein Name ist Zkeron“, sagte er höflich, obwohl seine Worte von einer gefährlichen Ruhe unterlegt waren.
Lein kniff die Augen zusammen. Innerlich murmelte er: „Ha, dieser alte Mann ist gerissen. Sein Lächeln ist freundlich, aber seine Aura riecht nach Tod. Nur die Götter wissen, wie viele Leben durch seine Hände ausgelöscht wurden.“
Lein antwortete nicht auf Zkerons Begrüßung, sondern ignorierte ihn und richtete seine Aufmerksamkeit auf einen stämmigen Mann mit feuerrotem Haar und glänzenden Schuppen, die an seinem Hals hervorstachen. Die Schuppen wirkten robust und hatten komplizierte Muster, die wie magische Schnitzereien aussahen.
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– Name: Kaelath, Wächter von Drakmorath
– Level: 267
– Rasse: Drakmorath
– Kraftkern: Blutlinie
– Rang: König
Der schuppige Typ zeigte keine Reaktion. Er stand einfach nur da, aber seine pechschwarzen Augen starrten Lein intensiv an, wie ein Drache, der seinen Feind mustert.
Während Lein die drei Wächter vor sich beobachtete, spürte er in der Ferne die Anwesenheit einer weiteren, ebenso starken Aura. Sein erweitertes Bewusstsein streckte sich über das gesamte Gebiet und erfasste jedes Lebewesen und jeden Gegenstand um ihn herum. All diese Informationen strömten in seinen Kopf, obwohl das meiste davon nur vage blieb.
Eines der Dinge, die Leins Aufmerksamkeit am meisten auf sich zogen, war eine riesige Flotte, die in der Ferne schwebte. Die Kampfflotte hatte die Form eines flachen Planeten, der im leeren Weltraum schwebte. Millionen von Wesen bewegten sich über ihre Oberfläche und waren eifrig mit Vorbereitungen beschäftigt. Kleinere Schiffe umgaben die Hauptflotte, jedes mit hochrangigen Türmen und Kampfwaffen ausgestattet.
„Die haben wirklich vor, in mein Reich einzufallen“, murmelte Lein kalt und kniff vor Wut die Augen zusammen. Vorerst wandte er seinen Blick von der Flotte ab und konzentrierte sich wieder auf die drei Wächter vor ihm.
Lein stand immer noch auf der Traumblase und sprach schließlich. Seine Stimme war ruhig, aber sie klang autoritär.
„Ich möchte euch alle nur fragen: Stimmt es, dass ihr mein Reich angreift?“
Aurelius schien von der Frage überrascht zu sein. Sein Gesicht wurde blass und sein Körper zitterte leicht. Er versuchte jedoch, seine Angst hinter einem hochmütigen Tonfall zu verbergen.
„Und wenn schon?“, antwortete Aurelius und verschränkte die Arme.
Doch bevor Aurelius weiterreden konnte, hatte Lein bereits zugeschlagen. Mit einer schnellen Bewegung hob er sein heiliges Schwert. Ein helles Licht durchflutete den Raum und erzeugte einen 10 Kilometer langen Schwertschlag, der direkt auf Aurelius zuschoss.
Slaaashhh!
Der Schlag zerriss die Luft mit immenser Kraft. Der Angriff zeigte keine Zurückhaltung oder Gnade, nur die pure Absicht zu vernichten.
Aurelius blieb nicht untätig. In Sekundenbruchteilen hob er seine rechte Hand. Ein transparentes Schwert, das heilige Energie ausstrahlte, erschien in seiner Hand.
Der Raum dröhnte, als Leins strahlendes Schwert auf Aurelius‘ heilige Energie traf und Schockwellen erzeugte, die weit über das Schlachtfeld hinaus hallten.
„Wie arrogant“, rief Aurelius laut, seine Stimme voller Stolz. Ohne zu zögern schwang er das heilige Schwert in seiner Hand, um Leins Hieb abzuwehren. Der Hieb strahlte außergewöhnliche heilige Energie aus, obwohl er nur wenige Kilometer lang war, viel kürzer als der von Lein.
BOOM!
Die Kollision der beiden Energieschwerter verursachte eine kosmische Explosion. Der gewaltige Knall hallte wider und erschütterte die Leere. Das blendende Licht des Zusammenpralls der beiden heiligen Energien erhellte die gesamte Umgebung, während sich seine Vibrationen bis in die entferntesten Winkel der Leere ausbreiteten.
Die Kampfflotte, die zuvor in Bereitschaft gewesen war, schaltete sofort in den Verteidigungsmodus.
„Schnell! Aktiviert die Schutzschilde des Schiffes!“, rief einer der Kapitäne panisch, seine Stimme hallte über das Deck. Sein Körper zitterte und seine Augen konnten sich nicht von der fernen Schlacht abwenden.
Eine Welle der Angst überkam die zuschauenden Soldaten. Sie wussten, dass ein Kampf zwischen Wächtern nicht schnell und ohne massive Verluste beendet werden konnte.
An Bord eines der Hauptschiffe von Seraphis Vali stand Serai voller Inbrunst. Ihr Blick war auf Aurelius gerichtet, ihre Augen glühten vor brennendem Hass.
„Weiter, mein Herr! Vernichte diese niederträchtige Kreatur!“, rief sie leidenschaftlich. Eine langjährige Feindschaft gegen Lein brannte in ihr, besonders nachdem die Streitkräfte, die sie in das Göttliche Himmelsreich geschickt hatte, spurlos vernichtet worden waren.
Lein blieb derweil ruhig auf seiner Traumblase sitzen, sein Gesicht voller Gelassenheit, obwohl er vom Ergebnis des vorangegangenen Kampfes überrascht war.
„Hmm … anscheinend haben sich meine Grundfertigkeiten verbessert“, murmelte er mit einem kleinen Lächeln und lobte sich insgeheim.
Doch dann richtete er seinen Blick wieder auf Aurelius. Obwohl der vorherige Angriff abgewehrt worden war, ließ sich Lein davon nicht beirren.
Er wusste, dass es nur ein beiläufiger Hieb gewesen war, nicht seine volle Kraft.
„Ich frage dich noch einmal“, hallte Leins Stimme wider und erfüllte die Leere mit überwältigendem Druck. „Seid ihr diejenigen, die mein Göttliches Himmelsreich angegriffen haben?“
Die Stimme donnerte wie rollender Blitz und verbreitete sich bis zu den Schiffen in der Ferne. Die Soldaten der unteren Ränge, die den Nachhall hörten, fielen sofort auf die Knie.