Alix checkt weiter die Schmiede ab, sein Blick ist scharf und kritisch. Er geht an den Arbeitsplätzen vorbei und sieht, wie weit seine Schmiede sind und wo sie Probleme haben. Da fällt ihm ein junger Salamander namens Zorov auf.
Alix geht zu Zorov und schaut ihm bei der Arbeit zu. Zorov ist total in seine Arbeit vertieft, merkt aber, dass jemand da ist, schaut auf und guckt überrascht.
„Deine Kontrolle über die Flamme ist beeindruckend, Zorov“, bemerkt Alix in gemessenem, aber anerkennendem Ton.
Zorovs Gesicht strahlt vor Stolz. „Danke, Eure Majestät. Ich habe geübt, um die Techniken zu meistern, die Grakkar uns beigebracht hat.“
Alix nickt. „Deine Hingabe ist offensichtlich. Arbeite weiter an deinen Fähigkeiten, du hast großes Potenzial.“
Zorov verbeugt sich respektvoll, seine Begeisterung ist spürbar. „Ich werde dich nicht enttäuschen, mein Herr.“
Zufrieden mit den Fortschritten wendet sich Alix um und macht sich auf den Weg zurück zum Palast.
Alix schreitet durch die prächtigen Korridore des Palastes, das rhythmische Echo seiner Stiefel hallt in vertrauter Kadenz über den polierten Steinböden. Die Luft ist hier kühler, ein starker Kontrast zur intensiven Hitze der Schmiede. Er steigt die Wendeltreppe hinauf, die zu seinen Arbeitsräumen führt, die Last der Verantwortung lastet schwer auf seinen Schultern.
Als er sein Arbeitszimmer betritt, steigt ihm der Geruch von Pergament und Tinte in die Nase. Sonnenlicht fällt durch die hohen Fenster und taucht den Raum in ein warmes Licht. Auf seinem Schreibtisch wartet ein Stapel Berichte, ordentlich von seinen Assistenten sortiert. Er geht hinüber und lässt seinen Blick über das oberste Dokument gleiten.
Er bricht das Siegel, faltet den Bericht auf und liest mit scharfem Blick:
„Der Krieg mit Ordeya schreitet voran. Unsere Truppen rücken weiter vor und stoßen auf minimalen Widerstand. Die Bonepiercers Legion aus Varkas hat ihre Bewegungen eingestellt. Es wurden keine Verstärkungen angefordert.“
Alix runzelt leicht die Stirn, ein nachdenklicher Ausdruck legt sich auf sein Gesicht. Er legt den Bericht beiseite, lehnt sich in seinem Stuhl zurück und legt die Finger unter sein Kinn.
„Varkas hat also beschlossen, Ordeya nicht mehr zu unterstützen“, sagt er laut, während die Worte in dem stillen Raum hängen bleiben. „Das macht unsere Strategie einfacher. Ohne ihre Hilfe ist Ordeya verwundbar.“
Er steht auf, geht zum Fenster und schaut auf die Stadt hinunter. Die Sonne wirft lange Schatten und kündigt den Abend an. Er ist fest entschlossen.
„Bereitet die nächste Phase unserer Kampagne vor“, befiehlt er mit fester Stimme. „Da Varkas sich zurückzieht, müssen wir diese Gelegenheit nutzen, um Ordeya in die Knie zu zwingen.“
Alix dreht sich vom Fenster weg, geht zurück zu seinem Schreibtisch und schreibt mit schneller Präzision Anweisungen. Der Weg vor ihm ist jetzt klarer, und er ist entschlossen, sein Königreich zum Sieg zu führen.
Im Herzen der kürzlich eroberten Stadt ist der Kommandoraum schwach beleuchtet, die Wände sind mit Karten und taktischen Plänen geschmückt. General Varkas steht am Kopfende des Tisches. Um ihn herum sitzen die Kommandeure Sorin, Nyssara, Thurn und Veltha.
Varkas räuspert sich und spricht mit tiefer, hallender Stimme. „Ich habe Befehle von Seiner Majestät erhalten. Er will, dass wir alles beenden.“
Sorin beugt sich vor. „General, heißt das, wir sollen die Hauptstadt von Ordeya angreifen?“
Varkas nickt ernst. „Ja. Die Zeit ist gekommen, Ordeya ins Herz zu treffen.“
Nyssara, deren chitinhaltige Gliedmaßen im schwachen Licht glänzen, wirft ein: „Aber können wir das schaffen? Ordeya blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Sicherlich haben sie versteckte Verteidigungsanlagen.“
Varkas lächelt beruhigend. „Keine Sorge. Seine Majestät hat mir spezielle Ausrüstung für verschiedene Szenarien gegeben. Wir sind vorbereitet.“
Sorins Augen funkeln vor Bewunderung. „Wie erwartet von Seiner Majestät. Er hat wirklich alles durchdacht.“
Varkas sagt zum Schluss: „Macht eure Truppen bereit. Wir brechen bei Tagesanbruch auf.“
Die Morgensonne taucht die Türme von Ordeyas Hauptstadt in ein goldenes Licht, das durch die großen Fenster des Königspalasts fällt. Königin Seraphina steht auf einem Marmorbalkon mit Blick auf die Stadt, ihre Haltung ist majestätisch und doch nachdenklich. Auf den Straßen herrscht reges Treiben, aber in der Luft liegt eine spürbare Spannung.
Hinter ihr wartet Medren auf ihren Befehl. Seine Rüstung glänzt sanft im Sonnenlicht, aber sein Gesichtsausdruck ist von Sorge überschattet.
„Medren“, beginnt Seraphina mit fester Stimme, „was hältst du von Valgros‘ Schweigen? Sie lassen uns isoliert, während der Feind langsam näher rückt.“
Medren tritt vor und spricht bedächtig. „Eure Majestät, würden wir anders handeln, wenn die Rollen vertauscht wären? Angesichts überwältigender Widrigkeiten geraten Bündnisse oft ins Wanken.“
Ein leises Lachen entweicht Seraphinas Lippen. „Du hast recht. Es ist eine bittere Wahrheit, aber wir müssen sie akzeptieren.“
Medren beobachtet die Königin und erinnert sich an die Skepsis, die ihre Thronbesteigung begleitet hatte. Als erste Frau an der Spitze von Ordeya hatten viele den Niedergang des Königreichs prophezeit. Doch unter ihrer Führung blühte das Land auf. Sein Respekt für sie ist mit der Zeit nur noch gewachsen.
Seraphina dreht sich zu ihm um, ihre Augen blitzen entschlossen. „Wir werden nicht aufgeben. Wir werden bis zum Schluss kämpfen. Wirst du mir zur Seite stehen, Medren?“
Ohne zu zögern kniet Medren nieder und sagt mit fester Stimme: „Mit meinem Leben, Eure Majestät.“
Die Königin legt ihm eine Hand auf die Schulter, und ein stilles Gelübde wird zwischen ihnen geschlossen. Gemeinsam werden sie sich allen Herausforderungen stellen, die vor ihnen liegen, unerschütterlich in ihrer Verpflichtung gegenüber Ordeya.
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Mittags verdunkelt sich der Horizont, als die gewaltige Armee von General Varkas auftaucht, ein riesiges Meer aus über hunderttausend Monstersoldaten und achttausend menschlichen Soldaten. An der Spitze dieser Streitmacht stehen Sorin, Nyssara, Thurn und Veltha, die jeweils ihre Spezialtruppen befehligen.
Die siebzigtausend Verteidiger von Ordeya beobachten mit wachsender Unruhe, wie die Stärke des Feindes ungebrochen, ja sogar noch verstärkt erscheint.
Von den Festungsmauern aus beobachtet ein Hauptmann die herannahende Horde.
„Bei den Göttern“, murmelt er, „ihre Zahl ist gewachsen. Das ist keine Belagerung, das ist eine überwältigende Streitmacht.“
Neben ihm umklammert eine Leutnantin ihren Speer fester.
„Wir haben erwartet, dass sie geschwächt sind“, sagt sie mit angespannter Stimme. „Stattdessen haben sie Verstärkung geholt.“
Im Kommandoturm steht Königin Seraphina entschlossen da und starrt auf die herannahende Armee. Medren nähert sich ihr mit besorgter Miene.
„Eure Majestät, sie sind zahlenmäßig überlegen. Unsere Späher berichten, dass ihre Reihen keine Anzeichen von Ermüdung oder Schwäche zeigen.“
Seraphina dreht sich zu ihm um, ihr Blick unerschütterlich.
„Dann müssen wir die Mauer sein, die standhält“, erklärt sie. „Der Geist von Ordeya wird nicht an Zahlen gemessen, sondern an unserer Entschlossenheit.“
Medren verbeugt sich tief.
Die Barriere umgibt die Hauptstadt und schimmert mit einem ätherischen Glanz, während sie sich über die Stadt erstreckt. Medrens Augen verengen sich und richten sich auf die unbekannte Waffe in den Reihen der Feinde – eine riesige Kanone, die vor arkaner Energie pulsiert.
Über ihnen schwebt General Varkas mühelos und seine Stimme hallt über das Schlachtfeld. „Menschen, wie es meine Gewohnheit vor einem Angriff ist, biete ich euch eine Wahl: Gebt auf.“
Eine angespannte Stille legt sich über die Verteidiger. Medren tritt vor und seine Stimme durchbricht die Stille. „Wir werden nicht kapitulieren!“
Mit einer befehlenden Geste gibt Varkas das Signal zum Angriff. Die Kanone im hinteren Bereich feuert und entfesselt einen konzentrierten Strahl roher magischer Kraft. Der Strahl trifft mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen auf die Barriere und der Schild zersplittert wie Glas unter einem Hammer.
Die Verteidiger schnappen entsetzt nach Luft. Medren presst die Kiefer aufeinander. Er hatte geglaubt, die Barriere sei undurchdringlich und könne mehreren Zaubern der Stufe 5 standhalten. Doch sie bricht mühelos zusammen.
Magier eilen an die Front, ihre Hände zittern, während sie Manasteine in die Matrix der Barriere leiten. Energie knistert in der Luft, während sie verzweifelt versuchen, den Schild wiederherzustellen, aber der Schaden ist erheblich. Die einst undurchdringliche Verteidigung flackert nun, instabil und unsicher.
Medrens Blick verhärtet sich. „Bereitet euch auf das Schlimmste vor“, murmelt er und wappnet sich für die bevorstehende Schlacht.
Die Schlacht bricht mit einem ohrenbetäubenden Getöse los, als Nyssaras schildbewaffnete Einheiten vorwärts stürmen, ihre massiven Schilde wie eiserne Mauern erhoben. Der Boden bebt unter ihren synchronen Schritten, ein Beweis für ihre Disziplin und Einheit. Jeder Schild ist nicht nur ein Verteidigungswerkzeug, sondern eine Waffe der Zerstörung, die Feinde mit brutaler Effizienz vernichten kann.
Die Kanone feuert erneut, ihr kolossaler Lauf glüht vor arkaner Energie.
Ein blendender Strahl magischer Kraft schießt aus der Kanone und trifft mit donnernder Wucht auf das Stadttor. Die verstärkten Tore, die einst als uneinnehmbar galten, zersplittern und bröckeln unter dem unerbittlichen Angriff. Trümmer regnen herab, als die einst mächtige Barriere fällt und die Stadt schutzlos zurücklässt.
Medren sieht mit Entsetzen zu, wie das Tor einstürzt. Sein Herz sinkt; die Verteidigung der Stadt bricht zusammen.
Er dreht sich zu den Magiern an seiner Seite und sagt mit dringlicher Stimme: „Wir müssen die Barriere verstärken, sofort! Kanalisiert alles verfügbare Mana dorthin!“
Die Magier nicken, Angst in ihren Augen, als sie mit der mühsamen Aufgabe beginnen, den Schild wieder aufzubauen. Ihre Hände zittern, während sie Mana aus den Steinen ziehen, ihre Energie flackert wie sterbende Glut. Die Barriere schimmert schwach, nur noch ein Schatten ihrer früheren Stärke.
Währenddessen halten Nyssaras Truppen die Frontlinie. Der Boden verwandelt sich in ein Chaos, als Schilde aufeinanderprallen und Zauber und Pfeile niederprasseln. Nyssara selbst führt den Angriff an, ihre spinnenartigen Gliedmaßen bewegen sich mit erschreckender Geschwindigkeit und Präzision.
„Vorwärts!!!“
Ihre Einheiten folgen ihrem Befehl ohne zu zögern und bilden mit ihren Schilden eine undurchdringliche Mauer, während sie vorrücken.
Trotz der Bemühungen der menschlichen Soldaten feuert die Kanone unerbittlich weiter. Eine weitere Explosion erschüttert den Boden, als die Kanone erneut feuert, diesmal auf die Stadtmauern. Der Aufprall sendet Schockwellen durch die Verteidiger und reißt mehrere von den Beinen. Die einst so stabilen Mauern beginnen unter dem anhaltenden Angriff zu bröckeln und einzustürzen.
Königin Seraphina steht auf dem Kommandoturm und starrt auf die zerstörte Barriere und die zerfallenden Tore von Ordeya. Die einst undurchdringlichen Verteidigungsanlagen liegen nun in Trümmern, und der unerbittliche Angriff des Feindes sendet Schockwellen durch die Stadt. Ihr Herz pocht, Ungläubigkeit steht ihr ins Gesicht geschrieben.
Ein königlicher Wächter eilt zu ihr, seine Stimme drängt.
„Eure Majestät, hier ist es nicht mehr sicher. Wir müssen sofort ins Allerheiligste flüchten!“
Seraphinas Blick bleibt auf die Verwüstung unter ihr gerichtet. Langsam greift sie in ihre Tasche und holt einen kleinen, aufwendig geschnitzten Obsidiananhänger hervor. Seine Oberfläche pulsiert mit einem schwachen, ätherischen Leuchten.