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Kapitel 920 Narrensicher

Kapitel 920 Narrensicher

Der Wald war in eine bedrückende Stille gehüllt. Die Luft war voller Spannung, als eine Lichtsäule in den Himmel schoss, deren Strahlendheit blendete und alles verschlang.
Der Blick des Großältesten Yorowin glänzte erwartungsvoll, als er auf das Licht starrte. Mit einer leichten Verschiebung seines Blickfeldes wurden Candence und die anderen Resonara, die immer noch wie festgefroren waren, plötzlich in die Luft gerissen und schwebten wie Marionetten hinter Yorowin, unfähig, sich zu bewegen.

Ihre Blicke zitterten, als sie auf die hoch aufragende Lichtsäule starrten, deren Intensität mit jeder Sekunde zunahm.
„Sag mir nicht, dass …“, schwirrten Candence Gedanken durch den Kopf. Seine Vermutungen nagten an ihm und zwangen ihn, sich der Möglichkeit zu stellen. Er hatte sich gefragt, wo Atticus verschwunden war. Die Späher, die ihn begleitet hatten, hatten berichtet, dass sie ihn tiefer in den Wald hineingehen gesehen hatten.

Aber was, wenn … was, wenn sie nur wegen Atticus verschont geblieben waren?

Das Licht erreichte seinen Höhepunkt, blendend hell, bevor es zu verblassen begann.
Langsam verschwand es und ließ nur noch die Sonne übrig, die den blutgetränkten Wald beleuchtete.

Eine Welle der Emotionen durchflutete alle Anwesenden.

Candences Blick zitterte. „Ich hatte recht“, wurde ihm klar. Seine Vermutung war richtig gewesen. Sie waren wegen Atticus am Leben geblieben.

Und das konnte nur eines bedeuten: Der Paragon wollte sie als Druckmittel benutzen.
Die Blutschatten bewegten sich, ihre Blicke wurden schärfer, während eine intensive Blutgier aus ihnen herausströmte. Scharfe Reißzähne ragten aus ihren Mäulern, als sie sich auf die Konfrontation vorbereiteten. Hoch in den Bäumen und über den Waldboden verstreut umzingelten sie die Gestalt, die aus dem Licht getreten war.

Unter ihnen verengte nur Yorowins Blick sich, als er die Gestalt musterte.

„Er hat sich verändert.“
Als geborener Raubtier konnte Yorowin selbst die kleinsten Veränderungen bei seiner Beute spüren. Er hatte Atticus kurz gesehen, bevor er den Turm betreten hatte, und der Unterschied war jetzt unverkennbar.

„Etwas ist passiert. Ich kann seine Energie nicht spüren …“

Die Gestalt stand ruhig und unerschütterlich da, ihre bloße Anwesenheit ließ die Welt um sie herum stillstehen.
Sein weißes Haar war länger geworden und leuchtete schwach, während es wie etwas Lebendiges hinter ihm herfloss. Er war jetzt größer, ragte mit über zwei Metern empor, sein muskulöser Körperbau war kompakt und strahlte dennoch eine überwältigende Kraft aus, wie ein Sturm, der auf den richtigen Moment wartet, bevor er seine Wut entfesselt.

Die Luft um ihn herum war unheimlich friedlich. Trotz der bedrückenden Aura seiner Präsenz strahlte er keine Energie aus, nicht die geringste Spur davon.
Die Luft um ihn herum war unheimlich friedlich. Trotz der bedrückenden Aura seiner Anwesenheit strahlte er keine Energie aus, nicht die geringste Spur davon.

Seine ungleichen Augen, von denen das eine schwach in einem eisigen Blau leuchtete und das andere bedrohlich tiefviolett war, musterten die blutigen Schatten mit ruhiger Gleichgültigkeit, bevor sie sich auf Yorowin richteten, der hoch über ihnen schwebte.
Yorowin zögerte und unterdrückte das Unbehagen, das in seiner Brust aufstieg. Er hatte sich zuvor verschätzt, indem er die Situation unterschätzt hatte, aber jetzt war alles anders. Jetzt war er hier.

Was auch immer sich geändert hatte, dieser 17-jährige Junge konnte es nicht mit einem Vorbild aufnehmen, schon gar nicht mit einem aus einer überlegenen Rasse.

„Apex Atticus Ravenstein“,
sprach Yorowin ihn an, die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt. Seine Stimme war ruhig und strahlte eine Dominanz aus, die den ganzen Wald zu durchdringen schien.

Sekunden vergingen, aber es kam keine Antwort, nur Stille.

Yorowin neigte leicht den Kopf und hob eine Augenbraue. Anstatt sich zu ärgern, amüsierte ihn diese offensichtliche Missachtung.
Für ihn spielte Atticus‘ Schweigen keine Rolle. Was zählte, war, sein Ziel zu erreichen.

Yorowin verschränkte die Hände noch fester hinter seinem Rücken und fuhr mit fester, kalter Stimme fort.

„Ihr Menschen habt das Land der Vampyros betreten, das Blut meines Volkes vergossen und es gewagt, unsere Ordnung zu stören. Das ist inakzeptabel und wird nicht ungestraft bleiben.“

Seine Worte klangen so absurd, dass Candence und die anderen Menschen nicht anders konnten, als die Zähne zusammenzubeißen. Die Vampyros hatten monatelang Menschen getötet, sie in Scharen abgeschlachtet, und jetzt hatten sie die Frechheit, sich als Opfer darzustellen?

Wut kochte in ihren Herzen, aber sie konnten nichts tun. Nur die Mächtigen bestimmten die Regeln.
Stattdessen konzentrierten sie sich nun auf ihre Sorgen. Atticus war zweifellos mächtig, aber gegen einen Paragon? Keiner von ihnen konnte sich vorstellen, dass er einen solchen Kampf gewinnen könnte.

Derjenige, an den die Worte gerichtet waren, bewegte sich jedoch nicht und sagte kein Wort. Atticus stand regungslos da und starrte Yorowin mit unheimlicher Ruhe an.

Yorowins Geduld begann zu schwinden, und ein finsterer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht.
„Ihr habt zwei Möglichkeiten: ergibt euch oder sterbt.“

Die Worte hingen wie ein Todesurteil in der Luft. Die Blut Schatten, die Yorowin umgaben, standen still, ihre tödliche Absicht stieg, bereit, auf Befehl ihres Vorbilds zuzuschlagen.

Die Menschen, die hinter Yorowin als Geiseln festgehalten wurden, blieben wie erstarrt und bewegungslos. Alle Augen waren auf Atticus gerichtet, warteten und fragten sich, was er tun würde.

Und dann bewegte sich Atticus.
Es war kein Schritt und kein Sprung, es war, als hätte er sich einfach in Luft aufgelöst. Der Platz, an dem er gestanden hatte, schimmerte schwach und war nun leer.

Yorowins Gesichtsausdruck verzerrte sich, sein Blick verengte sich zu scharfen Nadeln.

„Diese Bewegung …“

Es war schnell. Zu schnell. Es war nicht die Geschwindigkeit eines Meisters, nicht einmal die eines Großmeisters.

Es war die Geschwindigkeit eines Vorbilds.
Schneller als alles, was er erwartet hätte.

Die Blut Schatten waren völlig überrascht und konnten nicht reagieren, als Atticus in der Ferne wieder auftauchte. Er stand aufrecht, unbeeindruckt, sein ruhiger Blick traf Yorowins aus der Ferne.

„Was ist das?“

Yorowins Belustigung verschwand und machte einem gefährlichen Glanz in seinen Augen Platz.
Mit einer flinken Bewegung brachte er Candence und die anderen bewegungsunfähigen Menschen zu sich und erschien erneut hoch über Atticus.

„Genug mit den Spielchen“, sagte Yorowin kalt, seine Stimme triefte vor Gift. „Gib auf, oder ich töte jeden einzelnen Menschen hinter mir.“
Yorowins Argumentation war einfach: Die Allianz zwischen den Rassen verbot es den Paragons, direkte Angriffe auf die Anführer einer anderen Rasse zu starten, es sei denn, sie wurden körperlich provoziert.

Deshalb ging er so vor. Er brauchte ein Druckmittel, eine Möglichkeit, Atticus zu fangen und ihm alle Informationen über den Turm zu entlocken.

Es war ein idiotensicherer Plan. Zumindest dachte er das.
Die Stille zog sich hin, angespannt und erdrückend, bis Atticus endlich sprach. Seine Stimme war ruhig, fest und eiskalt bedächtig, jedes Wort klang wie eine unumstößliche Wahrheit.
„Ihr dringt gerade in das Gebiet der Menschen ein. Ihr habt das Blut meines Volkes vergossen und unsere Ordnung zerstört. Das ist nicht okay und wird nicht ungestraft bleiben. Ihr habt zwei Möglichkeiten …“

Yorowins Blick flackerte, und Atticus neigte leicht den Kopf, während sich seine leuchtenden Augen verengten und eine überwältigende Aura über den Wald hereinbrach.

Sein Katana zitterte, als er fortfuhr.

„… Gebt auf … oder sterbt.“

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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