Die Zeit verging wie im Flug und der Tag neigte sich dem Ende zu. Raven suchte Mino durch den Wald und fand sie schließlich in der Nähe der Höhle, ihr Körper war mit Blut und Eingeweiden bedeckt. Er ignorierte das Monster, das neben ihr zu Brei geschlagen worden war, steckte Mino zurück in sein Armband und machte sich auf den Weg zu ihrem nächsten Ziel.
Nachdem er sich bereits mit Aerin und Brenna mit Küssen und Winken verabschiedet hatte, wollte er zu den anderen Mitgliedern seiner Gruppe, um mit ihnen den Plan der Göttin für sie alle zu besprechen. Die Situation mit Mino beunruhigte ihn zwar etwas, aber da er selbst nichts gesehen hatte, war er nicht so betroffen wie das Minotaurenmädchen.
„Warum hat die Göttin mich so sehr wegen Mino bedrängt?
Sie hat die Situation doch selbst im Griff, oder?“ Da er nicht wusste, was wirklich passiert war, ging der dunkle Magier durch den Wald in Richtung Stadttor.
Obwohl Aerin weiter weg wohnte, hatte er beschlossen, sie zuerst zu besuchen, und nun musste er umkehren. Da er aber noch nicht zurück in die Stadt wollte, wollte er zuerst zu seiner Gruppe.
„Es hilft nicht, dass wir bereits ein Ziel haben.“ Er dachte an die Worte der Göttin zurück und vor seinem inneren Auge tauchten Bilder der Karte auf, die sie ihm gezeigt hatte. Sie war mit geheimnisvollen Schriftzeichen übersät, aber Aphrodite hatte ihm nur die Stelle gezeigt, die er mit seiner Gruppe zuerst aufsuchen sollte.
„Was gibt es dort überhaupt?“, murmelte er vor sich hin.
Aphrodite hielt vorerst den Mund und sagte ihm nur das Nötigste. Selbst die Tatsache, dass seine Gruppe möglicherweise sterben könnte, hielt sie geheim, um eine selbsterfüllende Prophezeiung zu vermeiden. Denn wenn sie wüssten, dass sie sterben würden, wäre es für sie nur allzu leicht, aufzugeben, anstatt weiterzukämpfen.
So oder so würde der Weg zu Roses Haus die ganze Nacht dauern, sodass Raven nur wenige Tage Zeit blieb, um sich auszuruhen, bevor er seine Reise fortsetzen musste. Die anderen auf der Farm waren auch nicht in einer besseren Lage. Als sie das üppig grüne Land mit den Maisfeldern rund um Roses Haus betrachteten, hatten sie ihre eigenen Sorgen und Unannehmlichkeiten.
Um all das zu erkunden, wurde die Zeit jedoch zurückgedreht, bis zu dem Moment, als sie angekommen waren.
Amedith, Mel, Erika und Aria waren bei ihrer Ankunft überwältigt von der Größe der Felder, die sich bis zum Horizont zu erstrecken schienen. Noch größer war ihre Überraschung, als sie einen umzäunten Garten um ein zweistöckiges Blockhaus entdeckten, in dem Erdbeeren, Tomaten, Chilischoten und sogar Paprika wuchsen.
Da sie diesen Ort seit dem Tod von Roses Vater zum ersten Mal wieder besuchten, waren alle überrascht, wie üppig das Land geworden war. Schließlich waren die Felder bei ihrem letzten Besuch leer gewesen und die Pflanzen rund um das Haus waren aus Vernachlässigung verdorrt.
„Zumindest hat sie bei der Erbschaft wirklich Glück gehabt“, murmelte Aria, als die Gruppe das Tor öffnete und hineinging.
„Aria, sag so etwas nicht“, ermahnte Erika sie, weil sie befürchtete, dass ihre Worte Rose verletzen könnten, wenn sie sich nicht zurückhielt.
Aria verdrehte spöttisch die Augen und warf Erika einen Seitenblick zu, während die beiden anderen noch versuchten, sie einzuholen.
„Komm schon, du musst zugeben, von allen Leuten – von einem reichen Typen adoptiert zu werden, der kurz vor dem Tod steht, war echt Glück für sie“, statt nachzugeben, bekräftigte die Elfe nur ihre Meinung.
Nachdem sie das Gespräch mitgehört hatte, kam Mel zu ihr und stimmte Arias Aussage zu.
„Er hat eine hohe Steuer gezahlt, um ihn überhaupt adoptieren zu dürfen“, sagte Mel mit einem Seitenblick auf Amedith, der immer noch etwas niedergeschlagen war, und verschränkte die Arme. „Rose hat dasselbe für Amedith getan und eine hohe Steuer gezahlt, um ihn zu adoptieren, lange bevor die Göttin ihn auserwählt hat. Wenn das kein Glück ist, dann weiß ich auch nicht.“
„Können wir einfach reingehen, anstatt darüber zu diskutieren?“, fragte Amedith genervt, weil er es leid war, dass das Thema immer wieder aufkam, und marschierte vor, um die Führung zu übernehmen.
„Er hat recht, und ihr zwei sagt besser nichts davon vor Rose“, warnte Erika als Älteste der Gruppe die beiden anderen, bevor sie Amedith den Weg hinauf folgte.
Mit einem Augenrollen folgten Mel und Aria ihnen. Als sie vor der Eingangstür der Hütte stehen blieben, griff Amedith nach der Türklinke, um zu klopfen, doch nur wenige Zentimeter davon entfernt erstarrte er und verspürte den Drang, sich umzudrehen und zu gehen, ohne seine Mutter zu sehen.
Aria erkannte genau, warum er plötzlich wie angewurzelt stehen geblieben war, schüttelte genervt den Kopf und ging vor, um selbst an die Tür zu klopfen.
„Miss Rosemary! Wir sind hier, Ihr Sohn und seine Freunde!“ Aria versuchte, die Wut in ihrer Stimme zu verbergen, und warf dem Helden an ihrer Seite einen finsteren Blick zu. Sie unterdrückte jedoch ihre Wut, setzte ein Lächeln auf und wandte sich wieder der Tür zu. „Miss Rosemary? Sind Sie da?“
Das Geräusch von näher kommenden Schritten erfüllte ihr Herz mit echter Freude, genauso wie es Amedith Angst vor dem machte, was kommen würde. Vorsichtig öffnete Rose die Tür mit einer Sichel hinter ihrem Rücken und spähte durch den Türspalt. Verständlicherweise vorsichtig, legte sie die Sichel schnell an die Türkante, bevor sie die Tür weit öffnete.
„Du bist wirklich gekommen!“ Sie warf alle Vorsicht über Bord und schlang ihre Arme schnell um Amedith. Sie kuschelte seinen Kopf zwischen ihre Brüste, kicherte glücklich und streichelte ihm durch die Haare. „Ich dachte schon, du kommst nicht! Aber du bist doch da!“
Mit jeder Faser ihres Wesens wollte Aria herausplatzen, wie sehr ihr Sohn nicht kommen wollte, aber um den Moment nicht zu ruinieren, hielt sie den Mund. Als sie die Mutter beobachteten, wie sie ihr Kind verwöhnte, konnten die drei Waisenkinder nicht anders, als zu strahlen, auch wenn Amedith offensichtlich kaum zwischen den riesigen Brüsten atmen konnte.
„Ahhhh~ Ich möchte auch so umarmt werden.“ Aria biss sich auf die Unterlippe und kämpfte verzweifelt gegen den Drang an, Rose zu bitten, sie genauso zwischen ihren Brüsten zu ersticken.
Amedith, der von mütterlicher Liebe erstickt wurde, kämpfte nicht nur um Luft, sondern auch gegen den intensiven Schmerz, den sein Schwanz verursachte, der in dieser eisernen Hülle hart werden wollte.
Rose merkte davon aber nichts und küsste ihn weiter, bis sein ganzer Körper von der gemeinsamen Körperwärme rot wurde. Der Held stand da wie ein frisch gebackener Brötchen und schwitzte, während Rose sich umdrehte, um die anderen zu begrüßen.
„Das … war keine gute Idee.“ Amedith hielt sich gerade noch davon ab, in seinem Käfig zu kommen, nachdem er von seiner eigenen Erektion gequält worden war, und wusste, dass dieser Besuch eine schlechte Idee gewesen war.
