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Kapitel 661: Lesen… Lesen… Lesen!!!

Kapitel 661: Lesen... Lesen... Lesen!!!

Der warme Sand des Schreins der Ewigen Sande flimmerte schwach unter den beiden tief am Himmel der Geisterwelt hängenden Sonnen.

Eine leichte Brise bewegte die goldenen Körner und raschelte in den Blättern des üppigen Gartens, der die steinerne Struktur des Schreins umgab. Kent saß im Schatten einer alten Weide, den Rücken an die raue Rinde gelehnt und die Beine vor sich ausgestreckt.
Das Handbuch, das ihm der alte Grizzac gegeben hatte, lag auf seinem Schoß aufgeschlagen. Das Abschiedsgeschenk des alten Grizzac war seine einzige Hoffnung, den Schrein betreten zu können.

Kents Finger fuhren über die alten Zeichen, die am Rand der Seiten eingraviert waren. Die Symbole verschoben sich leicht, als würden sie unter seiner Berührung lebendig werden.
Ein Monat war vergangen, seit er diesen Schrein betreten hatte. Die weichen Seidenbinden, die einst seine Brust und Arme umwickelt hatten, waren verschwunden und hatten blassen Narben und anhaltenden Schmerzen Platz gemacht.

Er war nicht mehr ans Bett gefesselt, aber jeder Schritt verursachte noch immer einen dumpfen Schmerz. Er bewegte sich langsam, aber das machte nichts. Er bevorzugte die Stille.
Der Garten um ihn herum blühte in satten Farben, aber Kents Blick blieb auf das Handbuch gerichtet. Die Worte darin hallten in seinem Kopf wider.

„Der Schrein wurde von niemandem erschaffen. Wie die Sonne ist er Teil des Universums.“

„Der Schrein wählt selbst, wem er sich offenbart. Nur diejenigen, die seine Regeln verstehen, werden überleben.“
Seite für Seite nahm Kent die komplizierten Details in sich auf. Hier und da waren Worte von Grizzac zu lesen.

Das Handbuch war jetzt nicht mehr nur eine Anleitung, sondern eine Karte zum Überleben. Jede Zeile deutete auf die versteckten Gefahren hin, die jenseits der feurigen Barriere des Schreins lauerten.
„Die vier Kessel an jeder Ecke – leer für das Auge, doch voll für die Seele“, las Kent leise vor, kaum lauter als das Rascheln des Windes. „Wenn der Blutmond aufgeht, muss ihr Hunger gestillt werden.“

Seine Stirn runzelte sich. Alles hatte mit dem Blutmond zu tun. Was auch immer hinter den Mauern des Schreins lag, war mit ihm verbunden.
Kent blätterte vorsichtig um. Eine verblasste Illustration des Schreins füllte das Pergament, seine hoch aufragenden Steinmauern waren detailreich gezeichnet. Seltsame Zeichen umgaben das Bauwerk – Formen, die wie Augen aussahen und übereinander lagen.

„Die Augen des Schreins sehen alles. Nähert euch mit reinen Absichten, sonst wird euch der Sand verschlingen.“

Kent atmete langsam aus. Reine Absichten. Die Bedeutung schien weit entfernt, gerade außer Reichweite.
Ein leises Geräusch lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Baby-Drachen, der sich neben seinen Füßen zusammengerollt hatte. Das kleine Wesen schnarchte leise, seine silbernen Schuppen glänzten im Licht.

Es war im letzten Monat etwas gewachsen, schützte Kent aber weiterhin mit aller Kraft. Jedes Mal, wenn Kent sich von seiner Lektüre abwandte, regte sich der Drache, als wolle er ihn daran erinnern, sich wieder seiner Aufgabe zu widmen.
Er strich mit der Hand über den Kopf des Wesens, das daraufhin leise schnurrte und sich tiefer in den Schlaf sinken ließ. Kents Blick wanderte zurück zum Text.

„Keine Fenster, keine Türen. Die Wände des Schreins haben keine Öffnungen. Nur wer das Rätsel des Sandes löst, darf eintreten.“

Er runzelte die Stirn. Grizzacs Handschrift wurde an dieser Stelle unruhiger, als hätte er in Eile geschrieben.
„Das Rätsel ändert sich mit jedem Zyklus. Aber denk daran: Die Antwort muss nicht gesucht, sondern nur offenbart werden. Versuche nicht, dich mit Gewalt Zugang zu verschaffen. Wer die Oberfläche des Schreins zerstört, wird Teil seines Fundaments.“

Kent lehnte seinen Kopf gegen den Baumstamm und ließ das Handbuch auf seiner Brust ruhen. Der Himmel über ihm verdunkelte sich leicht, als die Sonnen tiefer sanken. Die Worte des Handbuchs schwirrten in seinem Kopf, aber Antworten waren noch immer nicht in Sicht.
Er hatte es nicht eilig, alles aufzudecken. Der Schrein würde nicht weggehen, und er auch nicht.

Am nächsten Tag…

Die Sonne stand tief über den Gärten des Schreins der Ewigen Sande und warf lange Schatten über das weiche Gras. Kent saß unter einem ausladenden Baum, den Rücken gegen die alte Rinde gelehnt, und blätterte durch die zarten Seiten des Handbuchs, das ihm der alte Grizzac gegeben hatte.

Seine Augen folgten den komplizierten Symbolen und Diagrammen und nahmen jede Zeile mit der Geduld eines Mannes auf, der wusste, dass die Zeit sowohl sein größter Verbündeter als auch sein größter Feind war.
In der Nähe ging Aran Lam unruhig auf und ab und warf immer wieder einen Blick auf Kent. Die Neugierde nagte an ihm. Kent las dieses Buch schon seit Tagen, und Aran konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass es Antworten auf die Geheimnisse des Schreins enthielt.

Nach einem Moment des Zögerns trat Aran vor und näherte sich Kent leise. Er beugte sich leicht vor, um einen Blick in das geöffnete Handbuch zu werfen.
Gerade als sein Blick auf einen Text flackerte, drückte plötzlich etwas Schweres gegen seine Brust.

Mit einem scharfen Atemzug fand sich Aran Auge in Auge mit Kents Baby-Drachen wieder. Das Wesen, nicht größer als eine Hauskatze, saß auf seiner Brust und starrte ihn mit zusammengekniffenen goldenen Augen an, die im schwindenden Licht schimmerten. Seine winzigen Krallen kratzten an seiner Tunika, während er ein leises, aber bedrohliches Knurren von sich gab.
Aran schluckte schwer und hob die Hände in einer Geste der Kapitulation. „Schon gut, schon gut! Ich war nur neugierig“, flüsterte er mit einem verlegenen Grinsen.

Der Drache blinzelte einmal, trat dann langsam zurück und ließ Aran zurückweichen. Er schlurfte von Kent weg, wischte sich den Staub von den Kleidern und murmelte vor sich hin.
Als der junge Herr Aran um eine Ecke des Steinwegs des Schreins bog, lehnte Gunji Zing lässig mit verschränkten Armen an einer Säule und beobachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Was war das denn?“, fragte Gunji und hob eine Augenbraue, als Aran näher kam.

Aran rieb sich verlegen den Nacken. „Ich wollte nur … mit Jean reden. Ich dachte, Kent braucht vielleicht eine Pause.“
Gunji kniff wissend die Augen zusammen. „Mit Jean reden? Oder Zeit mit Jean verbringen?“

Aran lachte nervös und vermied ihren Blick. „Kann es nicht beides sein?“

Gunji stieß sich von der Säule ab, trat vor ihn und versperrte ihm den Weg. „Hör zu, Aran. Du musst das aufgeben.“

Aran verlor sein verschmitztes Grinsen. „Was meinst du damit?“
Gunji seufzte und verschränkte wieder die Arme. „Glaubst du, ich habe es nicht bemerkt? Wie du um sie herumschwirrst und nach Ausreden suchst, um in ihrer Nähe zu sein? Jean interessiert sich nicht für dich.“

Aran runzelte protestierend die Stirn. „Sie ist nur nett zu Kent, weil er verletzt ist. Sie ist Heilerin. Das ist die Aufgabe von Heilern.“
Gunji schüttelte den Kopf, ihre Stimme wurde sanfter, aber dennoch eindringlich. „Nein, Aran. Es ist mehr als das. Ich habe gesehen, wie sie ihn ansieht, wenn er nicht aufpasst. Wie sie länger als alle anderen aufbleibt, um sicherzustellen, dass es ihm gut geht. Außerdem kennt sie Kent schon seit langer Zeit.“

Aran rutschte unruhig hin und her. „Vielleicht fühlt sie sich einfach verantwortlich.“
Gunjis Blick wurde weicher. „Ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber Jean hat ihr Herz bereits an Kent verloren. Du solltest aufhören, deine Zeit damit zu verschwenden, etwas zu verfolgen, das dir nicht gehört.“

Aran ballte die Fäuste. „Ich verschwende keine Zeit. Vielleicht, wenn ich ihr zeige …“
„Nein, du machst dich nur selbst fertig. Und schlimmer noch, du trennst uns alle voneinander. Das können wir jetzt nicht gebrauchen. Lass sie doch bei ihm, wenn sie das will“, sagte Gunji.

Es herrschte Stille zwischen ihnen. Aran starrte auf den Boden, seine Lippen zu einer dünnen Linie gepresst. Schließlich atmete er langsam aus und nickte widerwillig. „Du hast wohl recht.“
Gunjis Blick wurde weicher, als sie ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Gut. Konzentrier dich auf das Wesentliche, Aran. Wir haben Wichtigeres vor. Und wer weiß? Vielleicht kommt die richtige Person, wenn du nicht so sehr danach suchst.“

Aran lächelte schwach.

SUPREME ARCH-MAGUS

SUPREME ARCH-MAGUS

Score 10
Status: Ongoing Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[WSA 2024] Kent ist ein ganz normaler Zauberer in der Zauberschule der Sky-Familie, und seine Frau Thea arbeitet auch als Älteste in derselben Schule. Als Thea in die Ältestenbaracken zieht, schmeißt sie Kent aus dem Haus und stellt das Haus zum Verkauf. "Du bist nur ein Stück Dreck, der nicht mal einen Silberling verdienen kann." Theas letzte Worte hallen noch in Kents Seele nach. (Dabei ist Kent kein fauler Typ, der sich vor dem Lernen drückt. Die meisten seiner Meridiane sind durch einen Fluch blockiert.) Plötzlich, am selben Tag, bekam Kent einen Raben von seiner Tante mütterlicherseits. "Bist du wirklich meine Tante?", fragte Kent mit einem zweifelnden Blick. "Ja, Kent ... Ich habe dir 5000 Goldstücke und himmlisches Elixier geschickt, um den Fluch von deinen Meridianen zu nehmen. Frag mich ruhig nach mehr Geld. Deine Mutter hat dir ein riesiges Vermögen hinterlassen." Von diesem Moment an änderte sich Kents Leben, denn er bekam ein neues fliegendes Haustier, das den Kernschülern gleichgestellt war, neue Waffen, Villen, ausgefallene Mahlzeiten und was sonst noch alles. Bald wuchsen seine Kräfte und er wurde ein Oberster Erzmagier. Discord: https://discord.gg/nMYbb23h Der Roman "SUPREME ARCH-MAGUS" ist ein beliebter Light Novel, der folgende Genres abdeckt: Action, Erwachsene, Abenteuer, Komödie, Fantasy, Harem, Reife, Romantik genre. Geschrieben vom Autor PeterPan. Lies den Roman "SUPREME ARCH-MAGUS" kostenlos online.

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