Die kalte Nachtluft war fast greifbar angespannt, als sich die Sieben Weisen um das Ritualfeuer versammelten.
Der Gipfel des Berges Meru war in das schwache Licht der Sterne getaucht, und es herrschte eine bedrückende Stille, die nur vom gelegentlichen Flüstern des Windes unterbrochen wurde.
Kent stand am Rand des Ritualplatzes, seinen Bogen gespannt und seinen Köcher von göttlicher Energie umgeben.
Seine Begleiter standen an ihren festen Plätzen, bereit, bei der ersten Gefahr ihre Wut zu entfesseln.
Der erste Weise, Paras, stand vor Kent. In seiner Hand hielt er eine kleine, verzierte Phiole, die mit einer wirbelnden goldenen Flüssigkeit gefüllt war. Er reichte Kent die Phiole.
„Das ist der Trank der Lebensenergie. Trink ihn. Er wird dich durch diese sieben Tage bringen. Du wirst weder Hunger noch Durst verspüren und keinen Schlaf brauchen. Aber sei vorsichtig, Kent. Die Dämonen werden nicht nachgeben. Halte deinen Bogen immer bereit, deine Finger auf der Sehne. Das gesamte Ritual hängt von dir ab.“
Kent nahm die Phiole und untersuchte sie kurz. Die goldene Flüssigkeit schimmerte im Mondlicht und schien fast vor Energie zu pulsieren. Ohne zu zögern, öffnete er sie und trank sie in einem Zug aus. Eine Welle der Wärme durchströmte seinen Körper und er fühlte eine Klarheit und Kraft, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte.
Er gab Paras die leere Flasche zurück und sah dem Weisen in die Augen. „Ich werde das Ritual mit meinem Leben beschützen. Das verspreche ich dir.“
Paras nickte, sein Gesicht unlesbar. „Sobald das Ritual beginnt, werde ich schweigen, ebenso wie die anderen. Deine Aufgabe wird es sein, nicht nur uns zu beschützen, sondern auch unser Schweigen zu bewahren. Wackle nicht, Kent.“
Mit diesen Worten kehrte Paras in die Mitte des Ritualkreises zurück. Er holte eine ewige Lampe hervor, deren Flamme mit einem sanften, überirdischen Schein flackerte. Mit größter Ehrfurcht übertrug er die Flamme auf das heilige Feuer in der Mitte des Kreises. Das Feuer loderte auf und tauchte den Berggipfel in goldenes Licht.
Die sieben Weisen nahmen ihre Plätze um das Feuer herum ein und saßen im Lotussitz. Paras begann, Kuhbutter in die Flammen zu geben, die mit jeder Opfergabe lebhafter wurden.
Der dritte und fünfte Weise sangen mit tiefer, hallender Stimme, die sich mit dem Knistern der Flammen vermischte. Die anderen Weisen versanken in tiefer Meditation, ihre Auren verschmolzen mit der Energie des Feuers.
Kent nahm seinen Platz am Rand des Kreises ein und suchte den Horizont nach Anzeichen von Unruhe ab.
Der erste Tag verlief ereignislos, das heilige Feuer brannte hell, während das Ritual fortschritt. Seine Haustiere patrouillierten in ihren zugewiesenen Bereichen, ihre Sinne geschärft und ihre Anwesenheit abschreckend für potenzielle Bedrohungen.
Am dritten Tag schienen das ununterbrochene Summen der Gesänge und das Leuchten des Feuers eine schützende Barriere über den Gipfel zu legen.
Kent blieb standhaft, seinen Bogen stets im Anschlag, den Blick nie vom Umkreis abwendend. Trotz der fehlenden Ruhe hielt ihn der Lebenselixier-Trank wach und aufmerksam.
Am sechsten Tag erreichte das Leuchten des Feuers eine fast blendende Intensität, und die Gesänge der Weisen wurden lauter, ihre Stimmen hallten durch die Berge. Die Jünger, die den Kreis umgaben, setzten ihre rhythmischen Gesänge fort.
Aber am siebten Tag, als die sieben Sterne der Treue perfekt über dem Gipfel standen, brach das heilige Feuer plötzlich in einer feurigen Explosion nach außen hervor. Die Weisen blieben unbeeindruckt, ihr Schweigen ungebrochen, aber Kent wusste, was das bedeutete. Es war eine Warnung.
Der erste Weise, Paras, sah Kent ernst an.
Kurz darauf verdunkelte sich der Himmel, als zwei riesige Gestalten aus den Schatten auftauchten. Es waren die Dämonenältesten Mari und Suha, deren dämonische Gestalten den Berg überragten.
Hinter ihnen folgten Hunderte von Dämonenkönigen, jeder mit großen Töpfen voller Blut, Knochen und menschlichen Exkrementen. Der Gestank war erstickend, und ihre Absicht war klar – sie wollten das Ritualfeuer entweihen.
Die Dämonenkönige stürmten auf den Ritualplatz zu, aber als sie näher kamen, prallten sie gegen Kents Pfeildach. Die spirituellen Pfeile glühten mit göttlichem Feuer und bildeten eine undurchdringliche Barriere. Die Dämonen ließen sich davon nicht abschrecken, landeten auf dem Dach und begannen zu stampfen und zu tanzen, wobei ihr enormes Gewicht die Barriere zu zerbrechen drohte. Entdecke Geschichten mit My Virtual Library Empire
Kents göttliches Chakra erwachte zum Leben, eine wirbelnde Scheibe aus strahlender Energie. Sie schoss durch die Luft und zerschnitt die Dämonen auf dem Dach mit Präzision und Geschwindigkeit. Köpfe rollten und die Luft füllte sich mit den qualvollen Schreien der Gefallenen. Die verbleibenden Dämonen wichen entsetzt zurück und zogen sich von den Rändern des Daches zurück.
Der Dämonenälteste Mari knurrte mit einer Stimme wie knirschende Steine. „Dummer Sterblicher! Du wagst es, dich uns entgegenzustellen?“
Kent antwortete nicht. Stattdessen beschwor er das Erbe Astra des Windgottes und entfesselte einen mächtigen Schneesturm, der in kreisförmigen Bewegungen um den Berggipfel fegte. Der eisige Wind heulte und bildete eine Barriere, die den Vormarsch der Dämonen verlangsamte und einige von ihnen auf der Stelle einfror.
Dann drehte Kent seinen Bogen horizontal und schoss eine Flut von Pfeilen ab. Jeder Pfeil teilte sich in Hunderte weitere und regnete mit tödlicher Präzision auf die Dämonen herab. Schreie hallten durch die Nacht, als ein Dämon nach dem anderen fiel und ihre Körper unter der göttlichen Kraft von Kents Nirvanischen Flammen zerfielen.
Die überlebenden Dämonenkönige erkannten die Sinnlosigkeit ihres Angriffs und flohen in Unordnung, wobei sie die beiden Ältesten zurückließen.
Mari und Suha brüllten vor Wut, ihre massigen Körper strahlten dunkle Energie aus, während sie ihren nächsten Zug vorbereiteten.
„Sie kommen von unten“, murmelte Kent, als er ihre Bewegung spürte.
Gerade als Maris dunkle Gestalt am Rand des Berges auftauchte, sprang der Baby-Drache in Aktion. Er entfesselte einen Strom von Drachenfeuer, dessen intensive Flammen Mari verschlangen und ihn in wenigen Augenblicken zu Asche verwandelten. Drachenfeuer ist für Dämonen besonders schädlich.
Suha stieß ein wütendes Brüllen aus, seine dunkle Aura wurde intensiver. Aber Kent war mit einem vorbereiteten Pfeilzauber bereit. Er zog sein Phoenix-Astra, das göttliche Artefakt, das vor feuriger Energie glühte, und schoss es mit Präzision ab.
Der Phönix schoss durch die Luft, sein Schrei hallte wie ein Kriegshorn, bevor er Suha traf. Der Aufprall schleuderte den älteren Dämon den Berghang hinunter, sein massiger Körper krachte durch den Wald darunter.
Seine Schreie verstummten, als er auf einem Bett aus scharfen Waldstacheln aufgespießt wurde.
Das Schlachtfeld wurde wieder still, die dämonische Präsenz löste sich auf. Kent stand inmitten des Chaos, den Bogen noch immer in der Hand, den Blick zum Horizont gerichtet. Das heilige Feuer brannte ungestört und rein weiter.
In der Ferne war ein leises Grollen zu hören, als die verbliebenen Dämonen flohen, um dem Dämonenprinzen von ihrem Scheitern zu berichten.