„Wrmmm“ „Wrmmm…“ „Wrrrrmmm“
Der Himmel grollte von heftigen Blitzen. Die Nacht wurde noch dunkler, als dichter Regen und dunkle Wolken die königliche Hauptstadt bedeckten.
In einem weißen Baumstamm saß Kent im Lotussitz. Der göttliche Kristall des Blitzes leuchtete auf seiner Stirn, während Kent die ganze Stadt in eine Nacht voller heftiger Stürme hüllte.
„Bumm“
„Bumm“
„Bumm“
Gelegentlich schlugen Blitze willkürlich in die Hauptstadt ein. Aber die mächtige magische Barriere über der Hauptstadt ließ die Blitze nicht durch. Der Lärm des starken Regens würde Kent jedoch in vielerlei Hinsicht helfen.
„Ich glaube, es ist soweit“, sagte Chelli, die geduldig neben Kent gewartet hatte, mit leiser Stimme.
Kent öffnete mit entschlossenem Gesicht die Augen. Die fünf Tiermenschen standen ebenfalls vor ihm im Tunnel und warteten.
Kent starrte mit ernstem Blick auf den langen Tunnel vor ihm. Alles war im Voraus geplant und er musste nur noch rechtzeitig handeln.
Während Chelli und die Tiermenschen Kent mit klopfenden Herzen anstarrten, begann Kent mit seinen letzten Vorbereitungen. Er füllte die von dem Gott der Erde erhaltenen Erddrachenstiefel mit Mana.
Dann zog er den Geister-Schattenmantel an, den ihm der Gott des Windes gegeben hatte.
Der milchige Vogel landete auf seiner Schulter und Kent hängte den göttlichen Topf an seine Hüfte.
„Vajra Rudra Garjhana… Indra Teja Mahabala… Veera Shura Shakthi Arpana“
[
„Blitzschlag strahlender Wut, Brüllen des ewigen Sturms!“ – Tyrannischer Aufstiegskörper!]
Als Kent den Zauberspruch für den Tyrant Ascension-Körper aussprach, leuchtete sein ganzer Körper von vorbeiziehenden Blitzorks. Er spürte, wie jede Zelle in ihm mitschwang.
Chelli und die Tiermenschen konnten nur ein verschwommenes Bild von Kent sehen, da sein ganzer Körper flackerte.
„Es ist Zeit für euch, euch zu verstecken. Vergesst eure Aufgabe nicht.“
sagte Kent und winkte mit der Hand. Sofort verschwanden Chelli und die fünf Tiermenschen in dem göttlichen Topf, der an Kents Hüfte hing.
Kent stand auf und holte seinen Drachenlöwenbogen hervor. Er hob den Bogen über seinen Kopf und kniete sich auf ein Bein. Er schloss die Augen und richtete den Drachenlöwenbogen zum Himmel.
„Kamana Swapna Mridu Sparsha Mantra Madhurya Laya“
[„Wunsch des Traums, sanfte Berührung, Melodie eines süßen Wiegenliedes und ewiger friedlicher Schlaf“ – Erbstück Asthra der Göttin der Lust]
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Das Erbstück Asthra der Göttin der Lust formte sich, als Kent die Bogensehne spannte. Das Asthra ist voller Blumen und verströmt einen süßen Duft. Nach einem tiefen Atemzug öffnete Kent die Augen und schoss das Asthra in den Himmel.
Das Astra verschwand mitten am Himmel und ein leises Wiegenlied breitete sich im Gefängnis und der Umgebung aus. Wie Grillen, die Feuer ausgesetzt waren, fielen die Soldaten und Gefängniswärter an ihren Stellen zu Boden. Sie hatten nicht die geringste Chance zu begreifen, was vor sich ging.
Da dieser Effekt nur fünf Minuten anhalten würde, rannte Kent los wie der Blitz. Auch Jamba Zi war eingeschlafen. Kent behielt ihn sich für den Schluss vor und eilte zum zentralen Bereich des Gefängnisses.
In den schattigen Gängen des königlichen Gefängnisses herrschte eine unheimliche Stille. Die Wachen lagen zusammengesunken an ihren Posten, versetzt in einen tiefen, magischen Schlaf, und sogar der Gefängnisdirektor lag regungslos da.
Niemand rührte sich, keine Stimmen hallten wider. Im Schutz der Nacht begann Kent seine gut geplante, gewagte Rettungsmission, sein Herz schlug wild vor Aufregung.
„Kuuuhh …“ „Kuuuhhh …“ „Kuhhhhhu …“
Von seiner Schulter flatterte der milchig-weiße Vogel – ein seltenes Wesen, das die Kraft besaß, Fesseln zu lösen – nach vorne und gab einen leisen, melodischen Zwitscherton von sich.
Das Gefängnis, das mit mächtigen Siegeln und Zaubersprüchen verzaubert war, sollte selbst den gefährlichsten Gefangenen standhalten, aber der Ruf des milchigen Vogels durchdrang die Dunkelheit, brach die Siegel und schwächte die magischen Fesseln um jede Zelle.
Die verzauberten Ketten, die die Handgelenke der Gefangenen fesselten, begannen zu fallen, während jeder tantrische Faden, der die Zellen sicherte, unter dem Zwitschern des Vogels zitterte.
Kents Schattenmantel wehte sanft hinter ihm her, verschmolz mit der Dunkelheit und machte ihn fast unsichtbar, während er sich wie ein stiller Lichtstrahl bewegte. Seine Schatzstiefel ermöglichten es ihm, wie ein Geist von einer Zelle zur nächsten zu schlüpfen.
Jeder Schritt brachte ihn näher an die gesuchten Gefangenen heran, sein Gesicht unter der Kapuze verborgen, während er methodisch arbeitete und keine Spuren seiner Anwesenheit hinterließ.
Kent sicherte zuerst Ria und warf ihren schlafenden Körper in den göttlichen Topf.
Dann blieb er vor einer anderen Gefängniszelle stehen, in der ein großer, muskulöser Magier lag, gefesselt mit verzauberten Handschellen. Kents Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Nun, mein Freund, du wirst gleich befreit. Halte nur durch.“
Der milchige Vogel gab erneut einen leisen, hallenden Zwitscherton von sich, und die Handschellen fielen mit einem leisen Klirren zu Boden. Ohne zu zögern hob Kent den schlafenden Gefangenen mit überraschender Leichtigkeit hoch und warf ihn mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks in den Göttlichen Topf, der schwach an seiner Seite leuchtete.
„Perfekt. Eins geschafft“, murmelte Kent und ging schnell zur nächsten Zelle.
Er wiederholte das Ritual, seine Bewegungen so präzise wie ein Tanz, während die Rufe des Vogels die Luft mit einem eindringlich schönen Gesang erfüllten, der den Zauber in jeder Zelle zerbrach. Die Gefangenen sackten nach vorne, gebannt vom Asthra der Göttin der Lust, jeder von ihnen zu tief in den Schlaf versunken, um Kents Griff zu spüren, als er sie in den Göttlichen Topf hob.
Doch mit jedem Gefangenen, den er befreite, stieg die Spannung und die Zeit schien zu verfliegen.
Nachdem er einen weiteren Körper in den Topf gelegt hatte, warf Kent einen Blick auf das schwache Mondlicht, das durch ein vergittertes Fenster fiel. Die Zeit wurde knapp. Er hatte alles sorgfältig geplant, aber er wusste, dass er sich nicht zu lange aufhalten durfte.
Der Vogel spürte, wie seine Kehle trocken wurde, während er ununterbrochen zwitscherte. Zum Glück waren einige Gefängniszellen mit mehr als zehn Insassen belegt, was Kents Aufgabe erleichterte und ihm viel Zeit sparte. Er verschwand praktisch von einem Ort zum anderen und rettete mit jeder Sekunde, die verging, Dutzende von Menschen.
„50 … 100 … 200 … 350 … 450 … 512 …“
„Gott, das ist anstrengender, als ich gedacht habe.“ Kent biss frustriert die Zähne zusammen, als er die letzte Person auf der Liste in Sicherheit gebracht hatte.
Als er die letzte Etappe erreichte, murmelte er: „Okay, Jamba Zi, deine Freiheit ist längst überfällig.“
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