Der Raum hallte vom lauten Klatschen von König Hoon Doom wider. Sein finsteres Lachen hallte in der Musikhalle wider, als er Kent verspottete.
„Bravo … bravo!“, sagte König Doom mit einem grausamen Lächeln, in dem der Sieg zu tanzen schien.
„Was für eine nette Drohung! Aber leider für dich bist du, obwohl du wusstest, dass es eine Falle war, wie ein dummer Narr hineingelaufen! Glaubst du wirklich, dass du jetzt entkommen kannst? Merk dir meine Worte, deine Selbstüberschätzung wird dich umbringen.“
Kent stand fest, sein Gesicht hinter der Tiermaske war unlesbar.
Ohne einen Moment zu zögern, schnippte Königinmutter Soya mit den Fingern.
Plötzlich leuchtete der Boden unter Kents Füßen in einem blendenden goldenen Glanz auf. Das komplizierte Lotusmuster, das in den Boden eingraviert war, begann zum Leben zu erwachen und strahlte von der Stelle aus, an der er stand, nach außen.
Goldene Blätter aus Licht tauchten auf, wirbelten und überlagerten sich wie eine Lotusblume und umkreisten Kent in der Mitte. Die Energie bildete ein Gefängnis um ihn herum, wobei sich jedes Blütenblatt festsetzte, als die Lotusformation vollständig aktiviert wurde.
Alle im Raum starrten Kent an, als wäre er ein Lamm, das kurz vor der Schlachtung steht. Die Lippen der Königin verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln, ihre Zufriedenheit war offensichtlich.
Prinzessin Chuli trat mit selbstbewusstem Schritt näher an Kent heran, ihr Kleid schlug hinter ihr her. Sie sah ihn amüsiert an, wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist.
„Keine Angst?“, fragte sie mit vorgetäuschter Neugier in der Stimme. Sie neigte leicht den Kopf und musterte ihn mit funkelnden Augen. „Wenn du eine unserer Städte ausgewählt hättest, hätten wir sie dir gegeben. Du hättest diesen Raum heute ohne einen Kratzer verlassen können.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem boshaften Grinsen. „Aber zu deinem Pech hast du diese Chance vertan.
Jetzt wirst du die Konsequenzen tragen.“
Dennoch zeigte Kent keine Anzeichen von Angst. Sein Gesicht blieb stoisch, seine Augen waren unlesbar, als er durch die Maske auf die Prinzessin starrte. Anstatt auf ihre Worte zu reagieren, fragte er ruhig: „Warum brauchst du die tote Inselstadt so dringend? Ich glaube nicht, dass sie im Vergleich zu den voll entwickelten Städten in deinem Land viel wert ist.“
Die Prinzessin lachte schrill, ein eiskalter Klang, der von den Wänden des großen Saals widerhallte. „Oh, du wirst sowieso sterben, also werde ich dir die Wahrheit sagen, um deiner Seelenruhe willen.“ Ihre Stimme triefte vor Arroganz. „Die tote Inselstadt … sie ist der wahre Schatz. Diese Stadt allein ist mehr wert als alle Nationen des Siebten Reiches zusammen. Sie besitzt die …“
„Genug!“ Königin Soyas scharfe Stimme durchschnitten die Luft und brachte Chuli zum Schweigen, bevor sie zu viel verraten konnte. „Lasst uns diese Närrin schnell erledigen. Fallenmeister, aktiviert die zweite Stufe. Verwandelt sie in Staub.“
Sobald ihr Befehl ihre Lippen verlassen hatte, traten König Hoon Doom und Prinzessin Chuli zurück, Angst in ihren Augen, als sie sich von der mächtigen Energie der Formation entfernten.
Die Fallenmeister begannen, komplizierte Muster in die Luft zu zeichnen, ihre Finger tanzten, während sie die Zaubersprüche sangen, die Kents Schicksal besiegeln würden.
Die goldenen Lotusblätter begannen sich zusammenzuziehen und schlossen sich um Kent, um ihn zu zerquetschen. Die Energie wurde stärker und summte mit tödlicher Kraft, als die Formation die zweite Stufe erreichte. Der Raum schien vor Kraft zu vibrieren, die Luft wurde dick und bedrückend.
Für einen kurzen Moment schien alles nach Plan zu laufen.
Doch dann, als würde er sich den Gesetzen der Magie widersetzen, streckte Kent langsam seine Hände aus. Seine Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, trug einen donnernden Funken in sich.
„Suvarna Deha Bhuta Prakasa Atma Vikara Rupa!“ [„Innere Geistestransformation … Goldener Körper.“]
In einem Augenblick sprießte goldenes Fell aus Kents Armen und Brust und breitete sich wie eine Welle aus geschmolzenem Gold aus. Seine Finger wurden länger, seine Fingernägel zu tödlichen Klauen. Seine Muskeln wölbten sich unter dem Fell, wurden stärker und definierter.
Sein Kopf begann sich zu verändern und nahm die Gestalt eines mächtigen Löwen an, dessen Augen mit einem intensiven goldenen Licht leuchteten, das die Formation zu durchdringen schien.
Eine tierische Aura strahlte von ihm aus und füllte den Raum mit einer Urkraft, die die Wände erzittern ließ, als hätte ein Erdbeben zugeschlagen. Ein ohrenbetäubendes Brüllen entrang sich Kents Kehle und erschütterte den ganzen Saal. Das Brüllen war so gewaltig, dass die Schallschranke, die vor Störungen von außen schützen sollte, heftig vibrierte und Mühe hatte, den Lärm einzudämmen.
Kents goldene Löwenaugen fixierten die Lotusfalle, und mit einer schnellen Bewegung hob er seine Krallenhand und schlug sie direkt auf die schimmernden Lotusblätter.
Ein lautes, ohrenbetäubendes Knacken hallte durch den Raum, als die Formationslinien unter der Wucht seines Schlags erzitterten. Die einst perfekten Lotusblätter wiesen nun sichtbare Risse auf und splitterten unter seiner brutalen Kraft wie zerbrechliches Glas.
Die Augen der Fallenmeister weiteten sich vor Entsetzen, als sie das Unmögliche vor ihren Augen geschehen sahen. „Unmöglich!“, murmelte einer von ihnen ungläubig, seine Stimme zitterte, als er rückwärts taumelte.
Kent war noch nicht fertig.
Mit einem zweiten ohrenbetäubenden Brüllen sammelte er seine ganze Kraft und entlud sie in einem einzigen vernichtenden Schlag. Die Wucht des Schlags zerschmetterte die Formation vollständig, die goldenen Lotusblätter zerfetzten wie Papier.
Die magische Energie, die ihn gefangen gehalten hatte, löste sich in Nichts auf, und die komplizierten Linien der Falle fielen in einem blendenden Blitz auseinander.
Einen Moment lang war es still im Raum, alle waren sprachlos angesichts der schieren Kraft dessen, was gerade passiert war.
Und dann, in einem Augenblick, bewegte sich Kent.
Mit erschreckender Geschwindigkeit stürzte er sich auf König Hoon Doom, der kaum Zeit hatte, die Bewegung zu registrieren, bevor Kents Klauenhand durch die Luft schnitt und direkt auf seinen Hals zielte.
Mit einem widerlichen Knacken trennte sich König Hoon Dooms Kopf von seinem Körper, flog durch die Luft und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Blut spritzte durch den Saal und besudelte die Gemälde und kunstvollen Schnitzereien.
Prinzessin Chuli schrie, ihre Stimme schrill vor Angst, aber auch für sie war es zu spät. Mit einer schnellen Bewegung rissen seine Klauen sie in Stücke. Ihr Körper fiel leblos zu Boden, die einst so arrogante Prinzessin war nun nichts weiter als verstreute Überreste.
In der Halle brach Chaos aus. Die Fallenmeister sahen das Blutbad und versuchten zu fliehen, aber Kent war schneller.
Einer nach dem anderen fielen sie seinen Klauen zum Opfer, ihre Körper fielen wie Stoffpuppen zu Boden, ihr Leben war in Sekundenschnelle ausgelöscht.
Königin Soya stand wie erstarrt da, ihre Augen weit aufgerissen vor Schock und Entsetzen. Ihr Körper zitterte unkontrolliert, ihre einst so königliche Haltung war zerbrochen. Sie konnte kaum begreifen, was gerade geschah.
Der Palast, der zuvor noch von spöttischem Gelächter und Arroganz erfüllt war, hallte nun nur noch vom Klang des Todes wider.
Kents Löwenaugen brannten vor Wut, als er sich der Königin zuwandte. Seine Muskeln spannten sich an, sein Fell leuchtete noch immer im schwachen Licht der blutbefleckten Halle. Er ging langsam auf sie zu, jeder Atemzug ein leises Knurren.
Königin Soyas Lippen zitterten, ihr Gesicht war blass wie das eines Geistes. Sie versuchte sich zu bewegen, aber ihre Beine fühlten sich wie aus Stein an. Angst umklammerte ihr Herz und drückte es schmerzhaft zusammen, als ihr klar wurde, dass dies das Ende war.
Gerade als Kent sie niederschlagen wollte, tauchte eine Gestalt in der Tür auf.
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*Danke für die Powerstones!