Hinweis: Danke an „@Poptart18“ für den Massagesessel. Vielen Dank für die Unterstützung.
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Der rote Mond strahlte hell am Himmel und tauchte den Kräutergarten in ein blasses, purpurrotes Licht. Dieser Ort, der einst voller Leben war, war nun verbrannt und verkohlt, ein Zeugnis der intensiven Vorgänge, die sich in seinem Zentrum abspielten.
Kent schwebte in der Luft, sein ganzer Körper leuchtete tiefrot vor Hitze, wie geschmolzene Lava in menschlicher Gestalt. Vor ihm brüllte der Phönix-Kessel mit einer Flamme, die die Luft zu verschlingen schien. Die Kräuter, die er hinzufügte, verschwanden in seinen Tiefen und nährten die Giftpille, die darin brodelte.
Der Raum um ihn herum war pechschwarz geworden. Der Boden unter dem Kessel war versengt, und die Pflanzen, jetzt verdreht und gekocht, waren von der höllischen Energie des Kessels völlig überwältigt. Die Luft war dick von Gift.
Am Rand dieser dunklen Zone standen Kents Haustiere. Jabil, Ruby, Kavi und der Baby-Drache. Sie hielten einen sicheren Abstand von fast zwanzig Metern und beobachteten mit einer Mischung aus Besorgnis und Ehrfurcht, wie Kent sein Können entfaltete.
Keiner wagte es, näher heranzutreten. Selbst das Atmen in der Nähe der tödlichen Flammen des Kessels war ein Risiko. Der Baby-Drache stieß ein leises Knurren aus, verunsichert durch die überwältigende giftige Energie.
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Am Eingang des Kräutergartens…
Spät in der Nacht kam Lily in den Kräutergarten, um Kent eine Nachricht zu überbringen. Sie war gewagt gekleidet, mit freizügigen Schenkeln und einem tiefen Ausschnitt, der ihre schneeweißen Brüste entblößte. Ihr Haar floss hinter ihr her und Wassertropfen klebten noch an ihrer verführerischen Haut.
Thea gesellte sich zu Lily, da sie sehr neugierig war, wohin Lily mitten in der Nacht ging.
Aber als sie sich dem Kräutergarten näherten, wurde Thea klar, dass Lily zu Kent wollte. Sie stellte sich schnell gegenüber von Lily am Eingang des Kräutergartens auf.
„Halt… willst du wirklich so zu ihm gehen?“, fragte Thea Lily mit angespannter Stimme.
„Ja… ich will nur sehen, ob er Interesse an mir hat!“, antwortete Lily mit einem Lächeln.
„Was…?! Aber warum? Ihr spielt doch nur Theater, oder?“ fragte Thea aufgeregt.
„Ich hab keinen besonderen Grund. Dieser Kent ignoriert mich schon seit Anfang an. Gestern hab ich ihn gebeten, mir sein Gesicht zu zeigen. Aber er hat versucht, mich mit einer Warnung einzuschüchtern. Deshalb werde ich sein Herz zum Schmelzen bringen und ihn dazu bringen, mir zu gehorchen. Hehe…“, erklärte Lily kichernd.
Thea bekam Kopfschmerzen, als sie Lilys Antwort hörte. Sie mochte es eindeutig nicht, dass Lily Interesse an Kent zeigte. „Aber übertreibst du nicht ein bisschen? In diesem Outfit verführst du ihn ja fast. Was, wenn er sich in dich verliebt?“, fragte Thea ungeduldig.
„Schwester, mach dir keine Sorgen. Ich bleibe nicht lange. Außerdem werde ich ihn in Schach halten, sobald er sich mir zeigt. Ich bin spät dran, geh zur Seite.“
Lily schob Thea beiseite und ging weiter. Thea stand wie erstarrt am Eingang und war sprachlos über Lilys Verhalten.
In der Zwischenzeit war die Situation im Kräutergarten nicht so gut.
Plötzlich fiel Rubys scharfer Blick auf Lily. Sie bewegte sich schnell und hielt Lily aus der Ferne auf.
„Geh nicht weiter“, warnte Ruby mit ruhiger, aber fester Stimme und hob eine Hand, um Lily aufzuhalten. „Du kannst das Gift, das aus dem Kessel strömt, nicht ertragen.“
Lily blinzelte überrascht und schaute von Ruby auf die verkohlte Erde vor ihr. Der schwarze Boden brodelte, fast so, als wäre die Erde geschmolzen. Ihre Augen weiteten sich ungläubig.
„Was … Was ist hier los?“, fragte sie mit leicht zitternder Stimme, als sie Kent sah, dessen Körper im feurigen Licht des Kessels rot glühte.
Ruby antwortete mit stoischer Miene: „Kent braut eine Pille.“
Lilys Blick schoss zurück zu Kent, der nun vor dem Kessel schwebte und präzise eine weitere leuchtende Kräuterpflanze hinzufügte.
Die Intensität der Szene traf sie hart. Sie hatte immer gewusst, dass Kent mächtig war, aber das hier … das war etwas anderes. Sie hatte noch nie etwas gesehen, das den gesegneten Boden des Spirit River in eine Ödnis verwandeln konnte.
„Ich muss mit ihm reden. Wann ist er fertig?“, fragte Lily.
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Ruby warf einen Blick zurück zu Kent. „Warte noch fünfzehn Minuten. Es ist gefährlich, ihn jetzt zu stören“, sagte sie mit etwas sanfterer Stimme.
Aber Kent hatte Lilys Anwesenheit bereits gespürt. Er hielt inne, seine Hände schwebten noch immer über dem Kessel, während er sorgfältig die Hitze regulierte, um sicherzustellen, dass die Pille stabil blieb. Langsam drehte er den Kopf zu ihr, seine Augen glänzten im reflektierten Licht des Kesselfeuers.
„Was machst du hier so spät in der Nacht?“, hallte Kents Stimme durch den Garten, stark und ruhig trotz des Infernos, das um ihn herum tobte.
Lily trat näher, aber Ruby hielt sie fest zurück.
„König Ragnar hat mich geschickt“, rief sie mit lauter Stimme, da sie wusste, dass die Entfernung zwischen ihnen dies erforderte. „Er hat mich gebeten, dir zu sagen, dass du dich bis zum Morgen bereit machen sollst. Er will dich an einen besonderen Ort bringen. Er sagte, es sei wichtig.“
Kents Gesichtsausdruck wurde etwas weicher und er nickte leicht zur Bestätigung. „Ich verstehe, sag ihm, ich werde bereit sein“, sagte er in gemessenem Ton.
Lily blieb stehen und starrte weiter auf das chaotische Durcheinander. Der Garten, der einst so friedlich gewesen war, ein Ort, an dem sie oft in Stille spazieren gegangen war, war nun in etwas Unerkennbares verwandelt.
„Was machst du da?“, fragte sie erneut. „Das sieht nicht nach einer normalen Mixtur aus.“
Kent warf einen Blick zurück auf den Phönix-Kessel, in dem das Feuer tanzte, als hätte es ein Eigenleben. Seine Stimme klang bescheiden, als würde er eine einfache Aufgabe beschreiben. „Ich braue nur eine Pille.“
Lily runzelte die Stirn, sichtlich unzufrieden mit dieser Antwort. „Das sehe ich“, erwiderte sie mit schärferem Tonfall. „Aber der ganze Garten ist … Sieh ihn dir an! Das ist nicht normal. Was könnte den Boden, der vom Wasser des Spirit River genährt wird, so stark beschädigen?“
Kent gestattete sich ein kleines Lächeln, obwohl sein Blick ernst blieb. „Keine Sorge, ich kann diesen Garten heilen. Morgen früh wird alles wieder wie gewohnt sein.“
Lily war mit Kents Antwort eindeutig unzufrieden. Sie hatte erwartet, dass Kent ihr die Wirkung der Pille erklären oder zumindest einen Blick auf ihren aufreizenden, verführerischen Körper werfen würde. Aber nichts davon geschah.