Hinweis: Danke an „@aaaninja“ für den Massagesessel. Vielen Dank 😉
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Der Arenachef saß an einem großen Schreibtisch und öffnete ein dickes Metallbuch. Seine Finger trommelten leicht auf den Tisch, während er zu Kent aufsah.
„Name?“, fragte der Arenachef mit tiefer, rauer Stimme, während er etwas in das Metallbuch schrieb.
„Kent.“
„Familie?“
Es herrschte einen Moment lang Stille, bevor Kent antwortete: „Frost …“
Der Arenachef hob leicht die Augenbrauen, fuhr aber fort: „Kultivierung?“
„Oberster Magier.“
„Hauptwaffe?“
„Bogen.“
Die Feder kratzte über das Papier, während der Arenachef die Details für Kampf Nummer 1333 eintrug: Ehrenkampf. Als er fertig war, zeigte er mit seinem tintenverschmierten Finger auf einen Abschnitt des Registers.
„Setze hier dein Siegel. Sobald du das getan hast, ist niemand mehr für dein Leben verantwortlich, wenn du im Kampf in der Arena stirbst.“ Seine Stimme klang rau, aber professionell, eine klare Warnung.
Kent schaute auf das Register, sein Gesichtsausdruck unter der Maske unlesbar. Lange starrte er auf die Stelle, an der sein Siegel erforderlich war, sein Blick in die Ferne gerichtet. Der Arenachef wurde ungeduldig und klopfte erneut auf die Seite.
„Was zögerst du?“, fragte er mit etwas schärferem Tonfall.
Kent sah endlich auf und begegnete dem Blick des Mannes. „Ich habe kein separates Siegel. Das ist mein Siegel“, sagte er und hob seine rechte Hand.
Das Gesicht des Arenachefs verzog sich zu einem komplizierten Ausdruck. „Kein Siegel, was?“ Er kramte in einer Schublade unter dem Tisch und holte ein kleines Fläschchen mit einer seltsamen, schimmernden Flüssigkeit heraus. „Na gut. Benutz das hier. Drück deinen Abdruck hier drauf.“
Kent tauchte seine ganze Handfläche in die Flüssigkeit und drückte sie fest auf das Register, wo ein leuchtender Abdruck zurückblieb, der einen Moment lang schimmerte, bevor er zu einem matten, dauerhaften Fleck wurde.
„Der Kampf beginnt bei Sonnenuntergang. Bis dahin kannst du die Trainings- und Kultivierungsräume der Arena in den unterirdischen Kammern nutzen“, erklärte der Arenachef und reichte Kent eine kleine goldene Münze, in die das Symbol der Königlichen Arena eingraviert war. „Diese Münze gewährt dir Zutritt.“
Kent nahm die Münze, drehte sie zwischen seinen Fingern und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. In diesem Moment wandte sich König Ragnar, der in der Nähe stand, ihm zu.
„Bleib bis zum Abend im unterirdischen Trainingsraum. Ich muss vor dem Kampf noch ein paar Dinge erledigen“, sagte Ragnar in seinem gewohnt autoritären Ton und bedeutete Lily, ihm zu folgen.
Kent nickte und sah den beiden nach. Sobald sie verschwunden waren, steckte er die Münze ein und machte sich auf den Weg zu den unterirdischen Kammern. Während er ging, drang der Lärm aus der Arena an seine Ohren. Es war ein leises, anschwellendes Murmeln, das von den Wänden des riesigen Gebäudes widerhallte.
Als er den Hauptgang neben den unterirdischen Räumen erreichte, bot sich ihm ein chaotisches Bild. Vor ihm erstreckte sich eine Menschenmenge, die eine lange Schlange bildete, die sich bis in die Ferne verlor. Die Menge war laut, ihre Aufregung kaum zu bändigen, und königliche Zauberer bewegten sich durch die Reihen und versuchten verzweifelt, die wachsende Masse unter Kontrolle zu halten.
Das Metallfenster am Anfang der Schlange war fest verschlossen, aber es war klar, was los war. Kents Neugierde war geweckt, als er einen Schritt nach vorne machte und einen Mann stoppte, der gerade die Schlange verlassen hatte.
„Bruder, was ist hier los?“, fragte Kent locker, während er die Menge musterte.
Der Mann, ein dickbäuchiger Typ mit einem komischen Grinsen, drehte sich überrascht zu Kent um.
„Du weißt nichts davon?“ Er schüttelte den Kopf und grinste breit. „Heute bei Sonnenuntergang findet ein Ehrenkampf statt. Die Familien Frost und Doom liegen im Krieg. So etwas hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben! Alle sind hier, um dabei zu sein.“
Kent unterbrach ihn mit einem ironischen Lächeln. „Ich meinte, was ist mit dieser Schlange los? Warum ist sie so lang?“
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Der selbstgefällige Ausdruck des Mannes vertiefte sich. „Ach so, ich verstehe. Du bist neu in der Arena.“ Er kicherte, als würde ihn Kents Unwissenheit amüsieren. „Diese Schlange ist für Tickets und Wetten. Hier kann man die einzigen Tickets für den Kampf kaufen und Wetten abschließen. Jede Person kann ein Ticket kaufen und eine Wette abschließen.
Ich habe gerade eine große Summe auf die Familie Doom gesetzt.“ Er lachte höhnisch und fühlte sich sichtlich überlegen.
Kent hob neugierig eine Augenbraue. „Warum bist du dir so sicher, dass die Familie Doom gewinnen wird?“
Der Mann beugte sich vor, als würde er ein gut gehütetes Geheimnis verraten. „Kleiner Bruder, du weißt wohl nicht viel über diesen Kampf. Es ist ein Kampf drei gegen einen. Der Ausgang steht schon fest. Der Idiot, der die Doom-Familie herausgefordert hat, hat keine Chance. Außerdem kämpft für die Doom-Familie niemand Geringeres als King Dooms siebter Sohn, Goom Doom, der gerade seine Ausbildung zum Royal Abyssal abgeschlossen hat.
Ich hab Mitleid mit dem Idioten, der diese Ehre-Gerechtigkeit-Kampf für eine gute Idee gehalten hat.“
Kents Belustigung wuchs, während der Mann weiterredete. „Du hast den Typen, der den Kampf vorgeschlagen hat, nicht gesehen, oder?“, fragte Kent, immer noch lächelnd unter seiner Maske.
Der Mann verzog das Gesicht zu einem abweisenden Grinsen. „Nee, ich bin nicht in den Königshof gekommen. Ich hab gehört, er ist so ein maskierter Typ, der sein hässliches Gesicht unter einer goldenen Maske versteckt. Armer Kerl.“ Er verstummte und ließ seinen Blick über Kents maskiertes Gesicht schweifen. Plötzlich dämmerte es ihm und er wurde blass.
Sein Finger hob sich langsam und zitterte, als er auf Kent zeigte. „Du … du bist er?“, stammelte er mit zitternder Stimme.
Aber Kent war bereits weg und lachte tief und amüsiert. Der Mann stand wie erstarrt da, während Kent in der Menge verschwand und sein Lachen hinter ihm widerhallte.
Kent war nicht verärgert, sondern amüsiert über das Gerede, das um ihn herum kursierte.
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Als Kent durch die Gänge zu den unterirdischen Kammern ging, veränderte sich die Lage in der Hauptstadt rapide. Die Nachricht vom Ehrenkampf hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und nun war die ganze Stadt voller Vorfreude.
Menschen aus allen 33 Nationen des Reiches strömten herbei, einige gaben Unsummen aus, nur um sich einen Platz in der Königlichen Arena zu sichern. Es war mehr als ein Kampf – es war ein Spektakel, ein einmaliges Ereignis.
Familien, Kaufleute und Adlige strömten in die Straßen der Hauptstadt und beeilten sich, sich einen Platz in der Arena zu sichern. Straßenhändler und Verkäufer schrien über den Lärm hinweg und verkauften alles Mögliche, von Essen bis hin zu illegalen Wettscheinen. Die Stadt war voller Leben, aufgeladen mit Spannung und Aufregung.
Die Menschenmenge wuchs von Sekunde zu Sekunde. Einige wetteten auf die Familie Frost, aber die Mehrheit setzte ihr Geld auf die Familie Doom, überzeugt davon, dass der Ausgang des Kampfes bereits feststand.
Die Welt wartete.
Und niemand ahnte, was sich gleich ereignen würde.
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Danke für die Unterstützung… ;-]