Kents Blick war auf den Zauberermeister gerichtet. Mit einer schnellen Bewegung schnippte Kent mit den Fingern, und ein kleiner Feuerfunke schoss aus seiner Hand. Der Funke beschrieb einen perfekten Kreis um ihn und seine Haustiere und bildete eine Barriere aus flackernden Flammen.
„Wenn du meinen Drachen willst, musst du diesen Feuerring lebend überqueren. Dann werde ich mich dir ohne Probleme ergeben“, sagte Kent in gemächlichem Ton, während er den Zauberermeister ansah.
Der Feuerring sah ganz normal aus und schien selbst für die Zuschauer zu erlöschen. Aber der Oberste Zauberer war misstrauisch und wollte sich nicht übertrumpfen lassen. Er streckte seine Lanze nach vorne, um die Flammen zu testen.
In dem Moment, als die Spitze der Lanze das Feuer berührte, begann das Metall zu zischen, dann zu korrodieren, und die Waffe zerfiel, als würde sie vom Höllenfeuer verschlungen.
Der Speer schmolz innerhalb von Sekunden weg, und geschmolzene Tropfen fielen zischend auf den Boden. Panik durchfuhr den Zauberer, und er warf die Waffe hastig beiseite, aus Angst, die Flammen könnten sich auf seinen Körper ausbreiten.
„Wahhh…!!!“
„Was für ein Feuer ist das…?“
„Es hat gerade die geschworene Waffe des Wappenmagiers geschmolzen!“
Laute Atemzüge gingen durch die Menge, als sie sahen, wie der magische Speer, eine Waffe, die von der Familie Doom selbst mit Zaubersprüchen versehen worden war, vor Kents Nirvana-Flamme wie Wachs schmolz.
Selbst der Oberste Zauberer konnte den Schock in seinen Augen nicht verbergen, obwohl er versuchte, ihn mit Wut zu überspielen. Der Speer war eine Waffe des Familienwappens, geschmiedet mit der besten Magie, und nun war er zu nichts geworden.
Niemandem war klar, dass sie vor Nirvanic Flames standen, einem der zerstörerischsten Feuer, das es gibt und das alles zu Asche verbrennen kann.
Für einen langen, angespannten Moment wagte niemand, sich dem Feuerring zu nähern. Die Zuschauer standen wie angewurzelt da, ihre Augen weit aufgerissen vor Unglauben. Die Zauberer, die um das Tor herum standen, warfen sich nervöse Blicke zu, unsicher, was sie als Nächstes tun sollten.
Der Oberste Zauberer fand jedoch schnell seine Fassung wieder. Sein Stolz war verletzt, er weigerte sich, zurückzuweichen. „Glaubt ihr etwa, dieses Feuer kann euch retten?“, spottete er mit lauter, befehlender Stimme. „Alle Mann, hebt eure Speere und macht euch bereit! Wir lassen diesen Verbrecher nicht entkommen! Angriff auf mein Kommando!“
Die Zauberer machten ihre Waffen bereit und begannen, die Zaubersprüche zu singen. Die Zuschauer wichen hastig zurück, da sie die Gefahr spürten.
Jabil, der neben Kent stand, knurrte frustriert. „Meister, diese Idioten werden ihre Lektion nicht lernen. Gebt den Befehl, und ich werde sie alle verbrennen!“ Seine feurigen Augen loderten mit derselben Intensität wie die Flammen, die sie umgaben.
Kent zuckte nicht einmal mit der Wimper, sein Blick blieb ruhig und verächtlich auf den Obersten Zauberer gerichtet. „Verschwende deinen Atem nicht an sie“, antwortete er kühl. Er sah, wie der Oberste Zauberer ihn wütend und arrogant anstarrte.
Mit einer theatralischen Handbewegung rief der Oberste Zauberer schließlich: „Angriff!“
Doch bevor auch nur ein einziger Zauber ausgesprochen werden konnte, hallte eine dröhnende Stimme durch den Himmel.
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„Halt ein!“
Der befehlende Ton hallte durch den Raum und brachte die Zauberer mitten in ihrer Arbeit zum Schweigen. Alle Köpfe drehten sich zur Quelle des Geräusches, und innerhalb weniger Augenblicke tauchte ein hornissenähnliches Flugtier auf, das eine elegante Frau auf seinem Rücken trug. Die Kreatur landete sanft, ihre Flügel summten noch, als die Frau mit anmutiger Leichtigkeit abstieg.
Sie trug aufwendige, freizügige Kleidung, die sich an ihre kurvenreiche Figur schmiegte, und strahlte eine Aura von Macht und Schönheit aus.
Goldene Verzierungen schmückten ihr Haar und ihren Hals, und ihre Augen funkelten verspielt. Sie war die Art von Frau, die Männer innehalten und starren ließ, aber niemand in der Menge wagte es, ihrem Blick direkt zu begegnen.
Die Zauberer, die noch vor wenigen Augenblicken ihre Zaubersprüche vorbereitet hatten, senkten sofort ihre Waffen und verneigten sich gemeinsam. Selbst der Oberste Zauberer verbeugte sich tief und sprach mit ehrfürchtiger Stimme.
„Prinzessin“, begrüßte er sie mit unterwürfiger Stimme. „Dieser Diener steht zu Ihren Diensten.“
Die scharfen, berechnenden Augen der Prinzessin wanderten über die Szene vor ihr. Sie nahm den Feuerring, den geschmolzenen Speer und den maskierten Fremden in der Mitte wahr. Aber in ihrem Blick lag keine Angst, nur Neugier und Belustigung. Mit langsamen, bedächtigen Schritten näherte sie sich dem obersten Zauberer.
„Was soll das bedeuten? Warum greift ihr einen Fremden an?“, fragte sie mit einer Stimme, die sanft wie Seide war, aber von einer leisen Autorität durchdrungen, die alle erzittern ließ.
Der Oberste Zauberer schluckte. „Dieser maskierte Mann, Prinzessin, er – er hat Ärger gemacht. Er weigert sich, sich auszuweisen, und er hat ein gefährliches Tier bei sich. Ich habe nur meine Pflicht getan, um die Stadt zu schützen.“
Die Augen der Prinzessin huschten zu Kent, ihr Blick blieb auf dem Baby-Drachen in seinen Armen hängen. Ein sanftes Lächeln spielte um ihre Lippen.
„Ist das so?“, sinnierte sie. Dann wandte sie sich an Kent und hob eine Augenbraue.
„Du … Weißt du, was hätte passieren können, wenn ich etwas später gekommen wäre?“ Sie musterte Kent von Kopf bis Fuß mit neugierigen Blicken.
„Ich weiß, dass der Glatzkopf neben dir schon tot sein könnte.“ Kent sah den Oberzauberer vielsagend an, dessen Gesicht vor Wut und Angst verzerrt war.
Die Prinzessin war für einen Moment verwirrt von Kents unbekümmerter Haltung. Sie starrte Kent in die Augen, konnte aber keine Spur von Angst darin entdecken.
„Glaubst du mir jetzt, Prinzessin? Ich verhafte nur diesen Mistkerl“, knurrte der Zauberer mit zusammengebissenen Zähnen, sein Gesicht nahm eine kränkliche rote Farbe an.
Bevor sie antworten konnte, ertönte eine schwache Stimme vom Boden. „Prinzessin …“
Es war der Zauberer, der durch Kents Schlag zuvor bewusstlos geworden war. Langsam kam er wieder zu sich, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
„Er … er kam mit Lily, der Dame aus der Familie Frost. Er ist unser Feind.“
Der Gesichtsausdruck der Prinzessin veränderte sich augenblicklich, ihre Augen verengten sich und sie richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf Kent, den sie nun mit einem ernsten und feindseligen Blick ansah.
Aufgrund der Anwesenheit der Prinzessin hatte sich bereits eine große Anzahl von Zauberern versammelt.
„Erhebt eure Waffen und schlagt diesen Mistkerl, bis kein Knochen mehr übrig ist!“, hallte ihre Stimme scharf und befehlend.